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Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen Zahnärzte

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GESUNDHEITSPoLITIK<br />

ther E. Buchholz. <strong>Die</strong> Heilberufe seien<br />

noch »gar nicht auf die Verarbeitung<br />

der eGK eingestellt« und selbst in der<br />

Startregion Nordrhein fehlten noch die<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> den Betrieb.<br />

wird<br />

seit Jahrenherumexpe<br />

»Da<br />

r i m e n -<br />

tiert und heraus kommt eine<br />

bürokratische Hydra, die keiner<br />

will, die Milliarden kostet<br />

und keinerlei Nutzen hat«,<br />

sagte der KZVB-Vorsitzende<br />

Dr. Janus Rat Dr. Janusz Rat in München.<br />

Es sei unverantwortlich, dass das<br />

BMG die Einführung der eGK weiter vorantreibt.<br />

»<strong>Die</strong> Akzeptanz in der Ärzteund<br />

<strong>Zahnärzte</strong>schaft ist gleich Null.«<br />

<strong>Die</strong> Patienten würden zu »maschinenlesbaren<br />

objekten« degradiert. <strong>Die</strong> Politik<br />

verschleiere die wahren Zielsetzungen<br />

und gaukle einen Nutzen vor,<br />

den es so nicht gebe. Außerdem bestünden<br />

zahlreiche ungelöste technische<br />

Probleme. So sei die Karte nicht<br />

ausreichend getestet, nicht behindertengerecht,<br />

erhöhe die Bürokratiekosten<br />

und erschwere den Praxisbetrieb.<br />

Selbst in der Testphase habe das<br />

BMG zudem mit geschönten Zahlen<br />

operiert. Im sogenannten »10.000er<br />

Test« hätten lediglich eine Handvoll<br />

Ärzte und Apotheker die Karte getestet.<br />

»<strong>Die</strong>se Tests sind nur ein Feigenblatt<br />

und bieten keine Gewähr <strong>für</strong> die Funktionsfähigkeit<br />

und die Sicherheit. Sie<br />

rechtfertigen keinesfalls die flächendeckende<br />

Einführung der eGK.«<br />

Alle angeblichen Verbesserungen<br />

der eGK ließen sich auch mit anderen,<br />

billigeren Maßnahmen erreichen. Da-<br />

»Wenn man die Ernte schon einfahren<br />

will, bevor man das Korn gesät hat,<br />

dann kann das nicht funktionieren«,<br />

konstatiert Buchholz bildhaft. »Wir<br />

brauchen <strong>für</strong> den weiteren Projektver-<br />

zu brauche es keine zentrale Speicherung<br />

<strong>alle</strong>r Patientendaten und keine<br />

bundesweite Vernetzung.<br />

Auch der Datenschutz sei nicht gewährleistet.<br />

Mehr Sicherheit gebe es<br />

durch die eGK ebenfalls nicht. So werde<br />

die Karte ohne Identifikationsverfahren<br />

an die Versicherten ausgegeben.<br />

Auch die Echtheit des vorgesehenen Fotos<br />

werde nicht überprüft. Zudem hätten<br />

sich bereits die ersten Unternehmen<br />

aus dem Projekt zurückgezogen,<br />

unter anderem Siemens Health Care.<br />

lauf ein zielgerichtetes Verfahren, das<br />

auch die Bedürfnisse der Ärzte und<br />

<strong>Zahnärzte</strong> berücksichtigt. <strong>Die</strong> Projektplanung<br />

muss angepasst werden.«<br />

heise online, 8.5.2009 l<br />

Bürokratische Hydra<br />

KZV Bayerns: »Elektronische Gesundheitskarte gehört in die Tonne«<br />

<strong>Die</strong> Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns (KZVB) hat den Stopp der elektronischen<br />

Gesundheitskarte (eGK) gefordert und dem Gesundheitsministerium (BMG) eine Verschleierungstaktik<br />

vorgeworfen<br />

Foto: s. graul / kzvB<br />

Rats Fazit: »<strong>Die</strong> eGK gehört in ihrer<br />

jetzigen Konzeption in die Tonne. Nach<br />

der Bundestagswahl muss ein neues<br />

Konzept entwickelt werden, das den<br />

Bedürfnissen von Ärzten, <strong>Zahnärzte</strong>n<br />

und Patienten gerecht wird, bevor Milliardenbeträge<br />

ausgegeben werden.<br />

<strong>Die</strong>ses Geld würde an anderer Stelle im<br />

Gesundheitswesen fehlen. Solche Prestigeobjekte<br />

können wir uns erst dann<br />

leisten, wenn im Gesundheitswesen zu<br />

viel Geld in der Kasse sein sollte.«<br />

www.facharzt.de, 15.5.2009 l<br />

Landesversammlung lehnt die<br />

Einführung der elektronischen<br />

Gesundheitskarte ab!<br />

<strong>Die</strong> diesjährige Landesversammlung des FVDZ Rheinland-<br />

Pfalz am 16.5.2009 in Mainz stand ganz im Zeichen des Widerstandes<br />

gegen die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte.<br />

<strong>Die</strong> Landesvorsitzende Dr. Marianne Biermeyer<br />

informierte die Delegierten in ihrem Bericht unter<br />

anderem ausführlich über den aktuellen Stand der elektronischen Gesundheitskarte<br />

und legte dabei insbesondere im Hinblick auf die fehlende<br />

Datensicherheit den Finger in die Wunde. Bei der anschließenden<br />

angeregten Podiumsdiskussion unter Leitung von Herrn RA Lennartz<br />

zeigten das FVDZ-Bundesvorstandsmitglied ZA Bertram Steiner, Dipl.<br />

Informatiker Thomas Maus und Dr. Jürgen Braun-Himmerich, zuständiges<br />

Vorstandsmitglied der KZV Rheinland-Pfalz, die Schwachstellen<br />

des Milliardenprojekts des BMGs auf.<br />

Eine deutliche Absage an die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte<br />

erfolgte dann durch einen einstimmig beschlossenen Antrag<br />

der Delegierten am Nachmittag. Frei-Fax Nr. 20, 25.5.2009 l<br />

Kassen machen Druck<br />

»Erpressung«, um Passfotos <strong>für</strong> die eGK<br />

zu bekommen<br />

Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Versicherte<br />

und Patienten (DGVP): Gut überlegen,<br />

ob man Foto zur Verfügung stellt<br />

Um <strong>für</strong> den Start der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) gerüstet zu sein, fordern diverse<br />

Kassen von ihren Versicherten schon Passfotos an. Kommen die Mitglieder der Aufforderung<br />

nicht nach, scheinen einige Krankenkassen schnell ungemütlich zu werden: Sie erpressen ihre<br />

Versicherten regelrecht, das Bild einzusenden.<br />

So drohen gerade große Kassen<br />

an, dass die medizinische Versorgung<br />

gefährdet sein könnte,<br />

wenn man kein Bild zur<br />

Verfügung stellt, berichtet<br />

die Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Versicherte<br />

und Patienten (DGVP) über entsprechende<br />

Patienten-Beschwerden.<br />

<strong>Die</strong> alte Karte würde die Gültigkeit<br />

verlieren und ohne Bild gebe es keine<br />

neue Karte – also auch nichts, das man<br />

beim Arzt vorweisen kann, argumentierten<br />

die Kassen. <strong>Die</strong> DGVP betont:<br />

»<strong>Die</strong>s ist eine eindeutige Verdrehung<br />

der Tatsachen und eine gefährliche Irreführung<br />

der Versicherten und Patienten.«<br />

Es sei notwendig, Aufklärungsarbeit<br />

zu leisten: »Bisher gibt es keinen<br />

gesetzlichen Zwang zum Bild und der<br />

Versicherungsschutz wird ohne vorhandenes<br />

Bild auf der Karte auch nicht<br />

ausgeschlossen. <strong>Die</strong>s wurde gegenüber<br />

der DGVP auch von einem Vorstand<br />

einer Kasse bestätigt. <strong>Die</strong> Kassen<br />

nutzen lediglich die Unaufgeklärtheit<br />

ihrer Mitglieder zur schamlosen Erpressung«,<br />

informiert der Verband.<br />

Ein häufig genannter Vorteil der<br />

Karte mit Foto sei, dass der Karteninhaber<br />

direkt erkannt werden kann und<br />

Missbrauch vorgebeugt wird. Das sei<br />

zum einen kein konkreter Vorteil <strong>für</strong><br />

den Versicherten und zum anderen widerspreche<br />

dem die Verarbeitungsart<br />

des Bildes: »<strong>Die</strong> Fotos werden quasi anonym<br />

eingeschickt – eine Identifikati-<br />

on des eingeschickten Bildes mit dem<br />

Versicherten findet nicht statt, ein Abgleich,<br />

etwa über das Einwohnermeldeamt,<br />

ist auch gesetzlich nicht vorgesehen.<br />

Jeder kann also ein Bild von irgendwem<br />

einschicken.«<br />

Versicherte, die ihr Foto bereits eingesandt<br />

haben, müssten damit rechnen,<br />

dass sie auch bei einem Widerspruch<br />

nicht ihre »alte Karte« ohne Bild<br />

erhalten: »Ist das Bild einmal in der Bearbeitung<br />

ist eine Rückforderung ausgeschlossen<br />

und niemand kann überprüfen,<br />

ob das digitalisierte Bild tatsächlich<br />

gelöscht wird. Deswegen müssen<br />

sich <strong>alle</strong> Versicherten im Voraus<br />

gut überlegen, ob sie ihrer Kasse ein Foto<br />

zur Verfügung stellen wollen.«<br />

www.facharzt.de, 14.5.2009 l<br />

350 · ZK n mit t eilungen · 6 | 20 09 6 | 20 09 · ZK n mit t eilungen · 351<br />

Kurioses<br />

<strong>Die</strong>sen großzügigen Grabstein<br />

fand Frau Kollegin<br />

Dr. M. Kaschner, Leer<br />

während ihrer Südamerikareise auf<br />

dem »Cemeterio Municipal« in Punta<br />

Arenas im tiefen Süden von Chile.<br />

Er dokumentiert nicht das<br />

Ende des irdischen Daseins der<br />

»Deutschen Krankenkasse« sondern<br />

steht zu Ehren der auf dem weißen<br />

Marmorstein verzeichneten Ver­<br />

storbenen, die Mitarbeiter der von<br />

deutschen Einwanderern gegrün­<br />

deten Krankenkasse waren. KHK l

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