JOURNAL Mit dem E-Bike auf den Spuren Che Guevaras Das Auto überholte die beiden Radfahrer, bremste abrupt und blockierte die Straße. Eine einsame Straße, mitten im argentinischen Nord-Patagonien, weit entfernt von allem. „Die drei Männer, die dann ausstiegen, wollten uns die Elektrofahrräder wegnehmen,“ sagt Luca Zanetti. „Sie wollten uns ausrauben und zurücklassen, mitten im Nirgendwo.“ Drei Tage war es her, dass der Schweizer Fotograf Zanetti die Tour begonnen hatte, die Lateinamerika von einer anderen Warte beleuchten sollte. In Anlehnung an Che Guevara wollte der heute 47-Jährige den Kontinent bereisen, statt der berühmten Motorrad-Tagebücher wollte er seine Blickweise in einem E-Bike-Tagebuch festhalten. Die Räuber dachten wahrscheinlich, Zanetti und seine Mutter, ebenfalls eine bekannte Fotografin, seien reiche Gringos mit Fahrrad-Luxusgefährten. Doch dann wandte Zanetti jenes Mittel an, mit dem er seit Jahrzehnten knifflige Situationen unbeschadet überstanden hat: Spanisch. „Nach einer Weile zogen sie einfach ab. Vielleicht hatten sie wirklich Mitleid, mich und meine Mutter, eine 73-Jährige, zu überfallen.“ Trotz des glimpflichen Ausgangs bescherte dieses Erlebnis den beiden Radfahrern noch tagelang ein nagendes Gefühl der Unsicherheit. Doch es waren vor allem positive Erlebnisse, die sich Zanetti einprägten, die seine Bilder beeinflussten. In Peru traf er auf einen Motorradfahrer, dessen Gefährt zwar ansprang, aber nicht fuhr. „Weil ich als Jugendlicher oft an Töffs (schweizerisch für Moped, Anm. d. Red.)gebastelt hatte, sah ich, dass das Kabel für die Benzinzufuhr gerissen war.“ Er versuchte es dem Mann auf Spanisch und mit Händen und Füßen begreiflich zu machen, aber der sprach nur das indigene Quechua und verstand Zanetti nicht. Irgendwann gab dieser auf und fuhr weiter. Nach einer Stunde kam ein Lkw entgegen, den Zanetti stoppte. „Ich erklärte dem Fahrer, der sowohl Spanisch als auch Quechua sprach, das Problem und die Lösung.“ Später überholte der Motorradfahrer tatsächlich die Fahrradfahrer, rief ihnen etwas auf Quechua zu –wahrscheinlich etwas Freundliches –und fuhr weiter. Sieben Monate war Luca Zanetti unterwegs, Ein 11 000-Kilometer-Abenteuer durch ein Paradies, das in der Selbstzerstörung gefangen ist
SEITE15 Departamento de Putumayo, Kolumbien: Eine Färse taucht wie aus dem Nichts auf und begibt sich nach dem Foto wieder in den Dschungel. Fotos: Luca Zanetti Provinz Catamarca, Argentinien: Auf der 5224Kilometer langen Ruta Nacional 40, in der Nähe der Stadt Londres zieht ein Gewitter auf. Bitte umblättern
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