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Berliner Kurier 23.09.2018

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REISE<br />

NACHRICHTEN<br />

Tauchen mit Seekühen<br />

Seit Anfang diesen Jahres<br />

haben sich die Sichtungen<br />

von Manatis an der Südspitze<br />

Yucatáns deutlich erhöht!<br />

Ein Rendezvous mit<br />

den wundersamen Meerjungfrauen<br />

ist nun direkt<br />

„vor der Haustür“ des XTC<br />

Dive Centers möglich. Beim<br />

Tauchen kann man die Seekühe<br />

aus nächster Nähe<br />

beobachten.<br />

SchnellereBahn<br />

Um für eine schnellere<br />

Bahnanbindung von Amsterdam<br />

nach Berlin zu werben,<br />

ist der niederländische<br />

Bahnchef in die Hauptstadt<br />

gereist. Die Fahrzeit von<br />

Amsterdam nach Berlin solle<br />

von sechs Stunden und 20<br />

Minuten auf vier Stunden<br />

sinken und den Zug damit<br />

konkurrenzfähig zum Flugzeug<br />

machen.<br />

Neues Bonusprogramm<br />

Der Ferienflieger Sun Express<br />

führt ein Bonusprogramm<br />

für seine Kunden<br />

ein. Wer zehnmal mit der<br />

Airline fliegt, erhält einen<br />

Freiflug. Zudem können<br />

Mitglieder durch das Buchen<br />

von Zusatzleistungen<br />

wie Sitzplatzreservierungen<br />

und Extragepäck Bonuspunkte<br />

sammeln.<br />

90 JahreMicky Maus<br />

Das Disneyland Paris feiert<br />

ab 1. Oktober 90 Jahre Micky<br />

Maus. In den folgenden<br />

90 Tagen stellt der Vergnügungspark<br />

die wohl berühmteste<br />

Disney-Figur in<br />

den Mittelpunkt. So wird es<br />

unter anderem auch in der<br />

Halloween- und der Weihnachtszeit<br />

eine neue Bühnenshow<br />

mit der berühmten<br />

Maus geben.<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

Foto: zvg Foto: zvg<br />

Tel. 030/23 27 56 98<br />

(Mo.–Fr. 10–15 Uhr)<br />

E-Mail: service-redaktion@berliner-kurier.de<br />

Die Stadt, in der Prince<br />

In Minneapolis im<br />

US-Bundesstaat<br />

Minnesotaliegt<br />

Musik in der Luft<br />

Warum wohnen Sie in Minneapolis?<br />

Die Sommer sind kurz,<br />

die Winter bitterkalt.“ Der Sänger<br />

Prince erhielt diese Frage im<br />

Lauf seines Lebens nicht nur<br />

einmal. „Die Kälte hält die<br />

schlechten Leute fern“, antwortete<br />

er. Wir wollen herausfinden,<br />

wie sich die Stadt anfühlt,<br />

die nicht nur den Purple Rain-<br />

Sänger hervorgebracht hat.<br />

Auch Bob Dylan stammt aus<br />

dem Bundesstaat Minnesota<br />

und hat zumindest kurz in dessen<br />

Hauptstadt Station gemacht.<br />

Drei Stunden dauert der Flug<br />

von New York. Mit dem Mietwagen<br />

geht es in die Stadt. Rund<br />

380000 Einwohner hat sie, zusammen<br />

mit den angrenzenden<br />

Städten wird der Großraum mit<br />

3,5 Millionen Menschen veranschlagt.<br />

Doch uns interessieren<br />

i<br />

nur das kleine Stadtzentrum mit<br />

seinen vielen Musikclubs und<br />

der Vorort Chanhassen,<br />

wo<br />

Prince Ende der 80er-Jahre<br />

sein Anwesen Paisley Park<br />

gebaut hat.<br />

Bevor wir dort<br />

hinfahren,<br />

besuchen wir am Abend<br />

den Club „First Avenue“, in<br />

dem zahlreichee Szenen des<br />

Filmklassikers „Purple Rain“<br />

gedreht wurden. Alles ist noch<br />

so wie damals:<br />

Die halbrunde<br />

Außenfassade mit dem be-<br />

die<br />

kannten Schriftzug,<br />

Wände innenn<br />

tragen<br />

schwarze Ölfarbe, daschön<br />

mit es<br />

schummrig ist.<br />

An diesem Abend<br />

tritt eine junge<br />

Band aus Wiscon-<br />

Sänger wieder-<br />

holt, wie dank-<br />

bar er ist, dass er<br />

ausgerechnet<br />

sin auf, deren<br />

hier spielen<br />

darf, wo Prince<br />

immer wieder<br />

live gespielt hat.<br />

Wir trinken – eben-<br />

falls beseelt –einloka-<br />

und<br />

les Craft-Bierr<br />

träumen uns in die<br />

Golden Eighties<br />

zu-<br />

Tag<br />

rück.<br />

Am nächstenn<br />

geht es zu PaisleyPark.<br />

Die Besichtigung haben<br />

wir Monate vorher ge-<br />

bucht. Die große Tour<br />

findet nur am Wochenende statt<br />

und wird von echten Prince-<br />

Kennern durchgeführt. Unserer<br />

heißt Tomi. Seine Frau hat zeit-<br />

gleich mit Prince die Mittelschule<br />

besucht. Seit<br />

Ende der 70er-<br />

Jahre verfolgte<br />

er die<br />

Karriere<br />

des Musikgenies.<br />

Das<br />

Haus, ein<br />

großes weißes<br />

Gebäude<br />

aus Betonquadern<br />

mit<br />

Pop-Genie Prince starb<br />

im Alter von57Jahren<br />

an einer Überdosis<br />

Schmerzmittel.<br />

einem Kegel über dem Eingang,<br />

ist weniger einschüchternd, als<br />

es auf den Fotos wirkt –imGegenteil:<br />

Die plüschigen Teppi-<br />

che unddiebunten di Sofas sind<br />

einladend, die Zimmer erzählen<br />

die Karriere von Prince.<br />

Unsere Gruppe besteht nur<br />

aus echten Fans. Sie kommen<br />

aus Orlando, Florida oder Los<br />

Angeles, mehr Frauen als Männer,<br />

und unser gemeinsames Interesse<br />

schweißt uns sofort zusammen.<br />

Wenn eine ein paar Tränchen<br />

verdrückt, hat die andere sofort<br />

ein Taschentuch parat. Tomi erzählt<br />

Insider-Geschichten und<br />

wird im Tonstudio<br />

selbst emotional.<br />

Immerhin ist Prince<br />

noch nicht lange tot<br />

–erstarb 2016 mit<br />

nur 57 Jahren.<br />

Zurück in der Stadt<br />

begeben wir uns in das<br />

Labyrinth aus Fußgängerbrücken,<br />

den sogenannten<br />

Skyways, die<br />

die Hochhäuser miteinander<br />

verbinden. Angeblich<br />

lassen sich so 18<br />

Kilometer zurücklegen.<br />

Ein Einheimischer erklärt<br />

uns, dass die Skyways<br />

den Besuchern erlauben, zu Geschäften,<br />

Banken, Behörden und<br />

Kneipen zu gehen, ohne auf die<br />

Straße zu müssen –schließlich<br />

sei es oft recht kalt.<br />

Abends gehen wir in den Jazzclub<br />

Dakota. Er ist nach dem Indianerstamm<br />

benannt, der früher<br />

hier ansässig war. Ein paar<br />

Ureinwohner gibt es noch. Die<br />

große Mehrheit der Bevölkerung<br />

aber sind die Nachfahren<br />

der weißen Siedler. Sie sorgen<br />

dafür, dass Football hier der große<br />

Sport ist. Erst 2016 wurde das<br />

U.S.-Bank-Stadion für die Minnesota<br />

Vikings fertig gestellt, eine<br />

Mannschaft mit Fans weltweit.<br />

In diesem Jahr wurde sogar<br />

der Super Bowl dort ausgerichtet.<br />

Das Stadion liegt am<br />

Rand der Innenstadt.<br />

Wer durch die City schlendert,<br />

wird auch eine große Wandmalerei<br />

nicht verpassen. Sie zeigt<br />

das Gesicht von Bob Dylan im<br />

Stil eines Kaleidoskops und zitiert<br />

einen seiner berühmtesten<br />

Titel: „The times they are a-<br />

changin“ (die Zeiten ändern<br />

sich).<br />

Dylan hing in den 60ern in der<br />

Studentenszene der Stadt rum<br />

und spielte erste Gigs zur Folkgitarre.<br />

So wie er sich auf keinen<br />

Musikstil festlegen lässt, pflegt<br />

er auch zu Minnesota keine besondere<br />

Treue. Einzig das plüschige<br />

Orpheum Theater besucht<br />

er hin und wieder. Sein<br />

Bruder und er retteten es Ende<br />

der Siebziger vorm Verfall und<br />

schenkten es anschließend der<br />

Stadt. In den Kulissen wurden<br />

ebenfalls einige Szenen von<br />

„Purple Rain“ gedreht. Wo<br />

sonst? Mechthild Henneke

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