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antriebstechnik 10/2018

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STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

Flüssigkeitsanlasser schützt vor Schäden<br />

Ein Flüssigkeitsdoppelanlasser von Gino in Sonderausführung<br />

kommt in einem Pumpspeicherkraftwerk zum Einsatz. Große<br />

Motoren mit hohen kW-Leistungen werden über strombegrenzende<br />

Anlasswiderstände gestartet, um mechanische Schäden am<br />

Fundament oder an der Antriebswelle zu verhindern. Ein Flüssigkeitsanlasser<br />

ist so ein stufenloser Anlasswiderstand mit einem<br />

Elektrodensystem und einem Elektrolyt. Durch die Veränderung<br />

des Abstands zwischen oberer und<br />

unterer Elektrode wird der Widerstand,<br />

der wiederum von der Sodakonzentration<br />

des Elektrolyts abhängt, stufenlos verringert. Der Strom steigt<br />

an und die Drehzahl des Schleifringläufermotors läuft hoch bis<br />

zur Nenndrehzahl.<br />

In dem Kraftwerk wird Wasser aus einem höher gelegenen<br />

Wasserspeicher talwärts geleitet und treibt damit entsprechende<br />

Turbinen zur Stromerzeugung an. Wenn es nicht ausreichend<br />

ausgelastet ist, wird die nicht benötigte erzeugte Energie großen<br />

Pumpen zugeführt, die dieses Wasser vom Tal wieder in den<br />

höher gelegenen Wasserspeicher pumpen. So kann im Bedarfsfall<br />

erneut Strom erzeugt werden. Hier sind die Flüssigkeitsanlasser<br />

gefragt, um die Pumpen bei einer Aufstellhöhe über 1 855 m NN<br />

unbeschadet hochzufahren.<br />

In einem Tank mit rund 1 000 l Fassungsvermögen sind dazu<br />

zwei separate Anlasseinheiten montiert, die das gleiche Elektrolyt<br />

benutzen. Zusätzlich sind zwei Plattenwärmetauscher im Einsatz,<br />

da die Einschalthäufigkeit die Kühlung des Elektrolyts erforderlich<br />

macht. Eine synchrone Steuerung der Elektroden mit Servomotoren<br />

gewährleistet den reibungslosen Betrieb. Die wichtigsten Auslegungskriterien<br />

dieses Doppelanlasser-Konzepts sind Motorleistungen<br />

von 2 × 19 MW, Rotordaten mit 3 350 V und 3 400 A sowie eine<br />

Anlasshäufigkeit von zwei Anlässen pro Stunde. Besonders an<br />

diesem Projekt ist, dass eine Redundanz der Hauptkomponenten,<br />

beispielsweise Wärmetauscher, Pumpen und Elektrodensystem,<br />

vorgehalten wird. Dieses erhöht die Funktion- und<br />

Betriebssicherheit.<br />

www.gino.de<br />

Passende Switches zu Etherline-Leitungen<br />

Mit Etherline Access hat Lapp-Kabel eigene Switches für Ethernet-<br />

Netzwerke für anspruchsvolle Industrienetze herausgebraucht.<br />

Die Rekonfigurationszeit, also die Zeitspanne, in der nach einer<br />

Unterbrechung die Kommunikation wieder hergestellt ist, beträgt<br />

bei ihnen nur 20 ms bei 250 aktiven Komponenten im Netzwerk.<br />

Switches sind ein neues Geschäftsfeld für den Anbieter integrierter<br />

Kabel- und Verbindungssysteme. Sie wurden laut Hersteller<br />

eingeführt, da nur die Kombination aus einem industrietauglichen<br />

Switch und industriellen Markenleitungen höchste Leistungen bei<br />

der Übertragungsqualität und Ausfallsicherheit ermöglichten.<br />

Angeboten werden vier Varianten: „Managed“, also mit Konfigurationsmöglichkeit,<br />

und mit fünf bzw. acht<br />

RJ45-Ports, mit den Modellen M05T und<br />

M08T. „Unmanaged“ sind die<br />

Modelle U05T und U08T. Alle<br />

sind lüfterlos, wartungsfrei<br />

und haben zwei redundante<br />

Anschlüsse zur ausfallsicheren<br />

Energieversorgung.<br />

www.lappkabel.de<br />

Frequenzumrichter für unteren<br />

Leistungsbereich<br />

Sieb & Meyer hat einen Frequenzumrichter<br />

der Reihe SD2S-FPAM mit einer<br />

Leistungsklasse von 1,5 kVA und einer<br />

einphasigen Einspeisung herausgebracht.<br />

Die beiden bisherigen Ausführungen<br />

sind für Spindeln mit 3,8 kVA bei 230 VAC<br />

und 15,9 kVA bei 400 VAC ausgelegt. Für<br />

den unteren Leistungsbereich sind diese<br />

Geräte jedoch überdimensioniert,<br />

deshalb wurde nun das dritte Modell<br />

eingeführt. Zielmärkte sind Bohranwendungen<br />

und kleine Turboverdichter/-<br />

kompressoren, wobei sich die Geräte für Asynchron- oder<br />

Synchronmotoren mit Drehfeldfrequenzen bis 8 000 Hz, d. h.<br />

480 000 min -1 bei einer zweipoligen Motorauslegung, einsetzen<br />

lassen. Bei der Frequenzumrichter-Familie mit hohen Drehzahlen<br />

und geringer Motorerwärmung erfolgt die Regelung<br />

immer in Echtzeit. Die technische Grundlage ist die Puls-<br />

Amplituden-Modulation (PAM). Darauf basierend hat der<br />

Hersteller zwei sensorlose Regelverfahren entwickelt: U/f-PAM<br />

für die Asynchronmotoren und FPAM für Synchronmotoren.<br />

www.sieb-meyer.de<br />

Digitale Plattform optimiert Performance zur Betriebsüberwachung<br />

Siemens bietet mit Sidrive IQ eine digitale Plattform für die Auswertung<br />

und Nutzung von Antriebsdaten auf Basis des cloudbasierten<br />

IoT-Betriebssystems MindSphere. Betreiber von vernetzten<br />

Antriebssystemen erhalten unmittelbar Zugriff auf neue<br />

Funktionalitäten zur Unterstützung bei Aufgaben im industriellen<br />

Produktions- und Wartungsbetrieb. Die Plattform ermöglicht eine<br />

automatisierte Betriebsüberwachung, die anhand von Systemparametern<br />

mehr Transparenz schafft. Damit erhalten Anlagen-<br />

und Maschinenbetreiber Einblicke in die installierten Antriebssysteme.<br />

Mit Konnektivitätslösungen wie Simotics Connect für<br />

Niederspannungsmotoren werden relevante Betriebsinformationen<br />

erfasst, mit deren Hilfe der aktuelle Zustand festgestellt<br />

werden kann. Dies unterstützt den Anwender bei der Bewertung<br />

und Beseitigung von operativen Fehlfunktionen, bei der Identifikation<br />

von Maßnahmen zur Vermeidung von Ausfallzeiten und<br />

verbessert die Wartungsplanung und -umsetzung.<br />

www.siemens.com<br />

48 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong>

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