antriebstechnik 10/2018
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SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
01<br />
02<br />
01 Das Motor-Feedback-<br />
System SEM90 ist ein<br />
Hohlwellengeber mit<br />
Hiperface-Schnittstelle für<br />
Direktantriebe und<br />
Antriebssysteme<br />
03 04<br />
02 Die batterielose<br />
Multiturnfunktionalität<br />
macht das SEM90 zu einer<br />
wartungsfreien Lösung<br />
03 Das Motor-Feedback-<br />
System kommt im Antriebssystem<br />
Galaxie D zum Einsatz<br />
04 Bei Hekuma legt man<br />
hinsichtlich des Motor-<br />
Feedback-Systems Wert auf<br />
eine dauerhaft service- und<br />
wartungsfreie Lösung<br />
sofort denkt: Lithium-Ionen-Batterien sind<br />
im internationalen Transportrecht als<br />
„Gefahrgut“ eingestuft und unterliegen<br />
damit – auch im eingebauten Zustand im<br />
Motor-Feedback-System und im Antrieb –<br />
den vielfältigen Verpackungs-, Kennzeichnungs-<br />
und Transportvorschriften für<br />
Gefahrgutbeförderung.<br />
Integration weitergedacht<br />
Aufstecken, fixieren, bis zum Einrasten drehen,<br />
fertig – die neuen Motor-Feedback-<br />
Systeme in ihrer flachen, nur 24 mm hohen<br />
Bauform lassen sich ohne spezielles Werkzeug<br />
schnell direkt auf der Motorwelle<br />
montieren. Das wurde bereits beim Anbau<br />
der ersten Prototypen in der Testphase bei<br />
Wittenstein begrüßt – zumal auch keine<br />
Übertragungselemente wie Zahnriemen<br />
oder Kupplungen benötigt werden. Montagefehler<br />
sind also eigentlich ausgeschlossen –<br />
dennoch bietet das SEM90 die zusätzliche<br />
Möglichkeit, nach der Montage des Motor-<br />
Feedback-Systems mithilfe des Programmiergerätes<br />
PGT11-S die Position des Rotors<br />
auszulesen und so mögliche Anbaufehler<br />
im End of Line-Test vor der Auslieferung<br />
des Motors zuverlässig zu erkennen.<br />
Von Reglerherstellern validiert<br />
Die neuen Motor-Feedback-Systeme sind<br />
bei Wittenstein gelistet: „Das SEM90 für<br />
die Antriebssysteme Galaxie DF sowie<br />
Galaxie D in den Baugrößen 1<strong>10</strong> und 135,<br />
das SEM70 für Version in Baugröße 085“,<br />
erläutert Hehn. Hilfreich bei der elektrischen<br />
Integration von Galaxie Antriebssystemen<br />
beim Maschinenbauer ist dabei die<br />
Tatsache, dass mittlerweile zahlreiche Reglerhersteller<br />
die genannten Motor-Feedback-Systeme<br />
von Sick validiert haben. So<br />
geschehen u. a. im Rahmen eines Kundenprojektes<br />
von Wittenstein bei der Hekuma<br />
GmbH – einem Hersteller von Hochleistungs-Automationssystemen<br />
für Kunststoff-<br />
Spritzgießanlagen. „Bei der Ausrüstung<br />
einer Hochleistungs-Transfereinheit mit<br />
270 kg bewegter Masse, die einen zweistufigen<br />
Spritzgießprozess mit duro- und<br />
thermoplastischen Substraten verbinden<br />
wird, sind wir von nicht ausreichend spielarmen<br />
und torsionssteifen Spannungswellgetrieben<br />
auf das Antriebssystem Galaxie D<br />
umgestiegen“, berichtet Alexander Kappes,<br />
teamleitender mechanischer Konstrukteur<br />
bei Hekuma. Mit an Bord des Antriebssystems<br />
und mit diesem komplett unzugänglich<br />
verbaut, ist das Motor-Feedback-System<br />
SEM90. „Im Gegensatz zu batteriegepufferten<br />
Gebern ist das SEM90 wie auch das<br />
Antriebssystem selbst eine dauerhaft service-<br />
und wartungsfreie Lösung“, bestätigt<br />
Reinhard Steinhoff von der Mechanischen<br />
Konstruktion bei Hekuma. „Es gibt keine<br />
Batterie, die aufwändig ausgetauscht werden<br />
müsste, keinen Wartungstermin, den<br />
der Endkunde versäumen kann, kein<br />
Risiko, dass beim Batterietausch die Absolutposition<br />
verloren gehen könnte.“<br />
Ebenfalls wartungsvermeidend ist die Tatsache,<br />
dass weder bei der Getriebekinematik<br />
noch beim Multiturngetriebe des Motor-<br />
Feedback-Systems mit abriebbedingten<br />
Entstehen von Verschleißpartikeln gerechnet<br />
werden muss.<br />
Sicherheitszertifizierte Versionen<br />
Die Vorbereitung für die Einkabeltechnik<br />
Hiperface DSL – das integrierte ASIC ist<br />
entsprechend ausgelegt – ermöglicht die<br />
Einbindung der Motor-Feedback-Systeme<br />
in das Multisensensorfähige Automatisierungskonzept<br />
sHub von Sick und<br />
gewährleistet so über die Nutzung zusätzlicher<br />
Betriebsdaten der Geber zum<br />
Condition Monitoring ein zusätzliches<br />
Plus an Zukunftssicherheit. Da zudem das<br />
Thema Maschinensicherheit sowohl antriebs-<br />
als auch geberseitig immer wichtiger<br />
wird, werden die Motor-Feedback-<br />
Systeme der SES- und SEM-Produktfamilien<br />
in absehbarer Zeit über Functional-Safety-Zulassungen<br />
entsprechend<br />
PL d nach EN ISO 13849 und SIL2 nach<br />
EN 61508 verfügen.<br />
Fotos: Sick Stegmann<br />
www.sick.de<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong> 53