antriebstechnik 10/2018
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KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
03<br />
01 02<br />
01 Bei allen Ventilen werden die Funktionsmerkmale<br />
in einem rechnergeführten Ablauf zu <strong>10</strong>0 % hydraulisch<br />
überprüft<br />
02 Durch das Verschließen der Ventilanschlüsse wird<br />
das Eindringen von Reinigungsflüssigkeit, Farbe oder<br />
Schmutzpartikeln in die Hydrauliksteuerung verhindert<br />
Die Zuverlässigkeit hydraulischer Komponenten<br />
und der hochintegrierten Hydrauliksteuerungen<br />
wird durch die Technische<br />
Sauberkeit des Gesamtsystems maßgeblich<br />
beeinflusst. Zunehmend enthalten die Kundenspezifikationen<br />
daher konkrete Anforderungen<br />
zur Bauteilsauberkeit der hydraulischen<br />
Komponenten.<br />
Es reicht nicht mehr aus, die Sauberkeit<br />
eines Hydrauliksystems über die Hydraulikflüssigkeit<br />
nach ISO 4406 zu definieren, sondern<br />
auch im Bereich mobiler Arbeitsmaschinen<br />
wird die erforderliche Sauberkeit<br />
des Hydraulikkreises mehr und mehr über<br />
konkrete Grenzwerte spezifiziert. Bei der<br />
Technischen Sauberkeit nach ISO 16232<br />
bzw. VDA 19 werden nicht nur Größe und<br />
Anzahl der Partikel in Bezug auf die benetzte<br />
Oberfläche definiert, sondern es wird auch<br />
nach metallischen und nichtmetallischen<br />
Partikeln differenziert. Die Norm gibt bisher<br />
keine Grenzwerte oder Empfehlungen hierzu<br />
vor, stellt aber Anforderungen an Extraktionsverfahren<br />
und Analysemöglichkeiten,<br />
um die Basis für eine Vergleichbarkeit der<br />
Messungen zwischen den beteiligten Unternehmen<br />
zu ermöglichen. „Die bisher übliche<br />
Praxis, Grenzwerte zur Bauteilsauberkeit<br />
zu spezifizieren, ohne die Vorgehensweise<br />
zu Extraktion und Analyse detailliert<br />
zu beschreiben und festzulegen, ist nicht<br />
nur widersinnig, sondern schlicht nicht<br />
normgerecht“, stellt Lukoschek fest.<br />
Seit einigen Jahren betreibt Buchholz<br />
Hydraulik ein eigenes Labor zur Analyse<br />
der Bauteilsauberkeit produzierter Bauteile<br />
sowie der montierten und geprüften Endprodukte.<br />
Dies erfolgt in Zusammenarbeit<br />
mit der Fachhochschule Kiel und im Austausch<br />
mit dem Fraunhofer-Institut IPA.<br />
Im Rahmen diverser Bachelor- und Masterthesen<br />
wurden Grundlagen- und spezifische<br />
Untersuchungen der relevanten<br />
Produktionsprozesse durchgeführt und<br />
daraus Optimierungen sowie Verfahrensanweisungen<br />
abgeleitet.<br />
verknüpft, wie es Schaltplan und vorhandener<br />
Bauraum vorgeben.<br />
Auch komplexe LS-Steuerungen unterschiedlicher<br />
Nennweiten können somit in<br />
einem Ventilblock kombiniert werden und<br />
sind zudem kompakt und wirtschaftlich<br />
darstellbar. „Als Entwicklungspartner begleiten<br />
wir unsere Kunden von der Konzeptphase<br />
eines Projektes über die Inbetriebnahme<br />
bis hin zur Optimierung im<br />
Fahrzeug“, berichtet Stefan Lukoschek, Geschäftsführer<br />
von Buchholz Hydraulik.<br />
Ideal für limitierte<br />
Platzverhältnisse<br />
In den meisten Fahrzeugen sind die Einbauräume<br />
stark begrenzt. Deshalb kann<br />
eine vordefinierte Position der Rohr- oder<br />
Schlauchanschlüsse, aber auch die Verwendung<br />
von Sonderverschraubungen<br />
kaum vermieden werden. Immer häufiger<br />
werden daher die üblichen Einschraubgewinde<br />
am Steuerventil durch Steckanschlüsse<br />
(Direkt Porting) ersetzt, die enger<br />
aneinander und auch gebündelt angeordnet<br />
werden können.<br />
Für diese Sonderanschlüsse sind oftmals<br />
keine geeigneten Kunststoff-Verschlussstopfen<br />
verfügbar. Da diese jedoch für den<br />
Transport und zum Schutz der Hydraulikanlage<br />
vor Verunreinigungen unverzichtbar<br />
sind, arbeitet Buchholz Hydraulik seit vielen<br />
Jahren mit dem Kompetenzbereich<br />
03 Vor dem Reinigungs- und Lackierprozess werden<br />
die Anschlussbohrungen des Hydraulikventils mit<br />
Kunststoffstopfen verschlossen, die dem Schutz vor<br />
Verunreinigungen dienen<br />
Kapsto der Firma Pöppelmann zusammen.<br />
„Neben einem umfassenden Standardprogramm<br />
verschiedenster Schutzelemente<br />
bietet uns Kapsto die Möglichkeit, individuelle<br />
Sonderlösungen zu erhalten, die exakt<br />
auf unsere Anforderungen zugeschnitten<br />
sind“, erläutert Lukoschek.<br />
Qualitätsmerkmal<br />
„Technische Sauberkeit“<br />
Vermeidung von Rekontamination<br />
„Wir wissen um die speziellen Anforderungen<br />
unserer Kunden, ihre hohen Qualitätsanforderungen<br />
und die Wichtigkeit der<br />
Technischen Sauberkeit“, erklärt Alfred<br />
Blache, Leitung des Qualitätsmanagements<br />
im Hause Buchholz Hydraulik.<br />
Vor dem abschließenden Reinigungsund<br />
Lackierprozess werden die Anschlussbohrungen<br />
des Hydraulikventils, an denen<br />
später die Leitungen angeschlossen werden,<br />
mit Kunststoffstopfen verschlossen.<br />
Diese Verschlussstopfen leisten in zweifacher<br />
Hinsicht einen Beitrag zur Technischen<br />
Sauberkeit der Produkte.<br />
Einerseits wird durch das professionelle<br />
Verschließen der Anschlüsse das Eindringen<br />
von Reinigungsflüssigkeit, Farbe und<br />
Schmutzpartikeln in die Hydrauliksteuerung<br />
verhindert, andererseits wird durch<br />
das flüssigkeitsdichte Verschließen sichergestellt,<br />
dass während des Lackierprozesses<br />
und beim Transport zum Kunden keine<br />
Restölmengen austreten. „Es bestehen<br />
wegen der chemischen, thermischen und<br />
physikalischen Begebenheiten der Prozesse<br />
hohe Anforderungen an Handling, Material<br />
und Maßgenauigkeit der Schutzstopfen“,<br />
so Blache. „Diese Herausforderungen<br />
konnten wir mithilfe der Erfahrungen von<br />
Pöppelmann Kapsto umsetzen. Als Vorteile<br />
sind die technische Unterstützung in der<br />
Entwicklungsphase und die flexible Umsetzung<br />
durch den eigenen Werkzeugbau des<br />
Unternehmens hervorzuheben.“<br />
Fotos: Buchholz Hydraulik<br />
www.buchholz-hydraulik.de<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong> 65