Berliner Kurier 02.10.2018
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14 BERLIN BERLINER KURIER, Dienstag, 2. Oktober 2018 *<br />
Die Eltern und Kinder<br />
der Insel-Grundschule<br />
demonstrieren am<br />
13. September für den<br />
Bau einer Ampel.<br />
Fotos: <strong>Berliner</strong> Rundfunk 91.4, Friedel, dpa<br />
Der Kampf<br />
für eine Ampel, die Leben rettet<br />
Vorder Insel-Schule am Adlergestell tobte jahrelang Verkehrschaos. Erst als ein Kind angefahren wurde, fand sich eine Lösung<br />
Pamela Grünebergvon der<br />
Elterninitiative(li.) kämpfte<br />
lange für eine Bedarfsampel<br />
in Schmöckwitz. Damit Sohn<br />
John, Catharina und andere<br />
sicher zur Schule kommen.<br />
MEETING DER<br />
DEUTSCHEN<br />
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28.PREIS DER<br />
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Mi., 3.Oktober ab 13:30Uhr<br />
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So., 7.Oktober ab 13:30Uhr<br />
TICKETSAB15€|U18 FREI*<br />
*Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre<br />
in Begleitung von Erwachsenen<br />
Präsentiert von:<br />
Von<br />
MIKE WILMS<br />
Berlin – Zwölf Jahre fehlte<br />
eine Ampel vor der Insel-<br />
Grundschule Schmöckwitz.<br />
Zwölf Jahre haben besorgte<br />
Eltern für die Aufstellung<br />
einer Ampel gekämpft. Dies<br />
gelang nun endlich mit der<br />
Unterstützung von KURIER<br />
und <strong>Berliner</strong> Rundfunk 91.4.<br />
Doch kurz bevor es soweit<br />
war, wurde ein Junge auf<br />
dem Schulweg angefahren.<br />
Die Mutter des Erstklässlers<br />
hatte eigentlich alles richtig<br />
gemacht. Weil es vor der<br />
Schule auf dem dicht befahrenen<br />
Adlergestell keine Ampel<br />
gab, nutzte sie mit ihrem Sohn<br />
den empfohlenen 400-Meter-<br />
Umweg. Die beiden waren auf<br />
ihren Fahrrädern unterwegs,<br />
als ein Auto aus dem Nichts<br />
auftauchte –und den Jungen<br />
anfuhr. Er stürzte vom Rad.<br />
„Auch wenn das Kind nicht<br />
schwer verletzt wurde: Mit<br />
der dringend nötigen Ampel<br />
vor der Schule hätte die ganze<br />
Situation nie passieren müssen“,<br />
sagt Elternvertreterin<br />
Pamela Grüneberg. Ihr Sohn<br />
John (7) geht in die 2. Klasse<br />
der Schule, kennt das Chaos<br />
aus täglicher Erfahrung. Würden<br />
die Eltern nicht ständig<br />
Schülerlotsen spielen, hätte es<br />
wohl noch mehr Unfälle gegeben.<br />
Denn ständig brausen<br />
hier Lkw durch, die von der<br />
A113 in die Innenstadt wollen.<br />
Im Herbst 2017 berichteten<br />
der KURIER und der <strong>Berliner</strong><br />
Rundfunk 91.4 erstmals über<br />
den Angst-Schulweg. Damals<br />
hatte der Bezirk Treptow-Köpenick<br />
einer Ampel zwar im<br />
Grunde zugestimmt –aber die<br />
Verkehrslenkung lehnte den<br />
Bau ab. Es hieß, die Straßenbahn<br />
könne nicht rechtzeitig<br />
bremsen. Das besonders Absurde<br />
daran: „Wo eine Straßenbahn<br />
fährt, darf es laut Gesetz<br />
aber auch keinen Zebrastreifen,<br />
keine Verkehrsinsel<br />
und keine offiziellen Schülerlotsen<br />
geben“, so Grüneberg.<br />
Die Einrichtung einer sogenannten<br />
Bedarfsampel, die auf<br />
Knopfdruck grün wird, blieb<br />
demnach die einzige Lösung.<br />
Seither ist viel geschehen: Die<br />
Verkehrslenkung genehmigte<br />
zwar die Ampel, schob den<br />
Termin, wann es losgehen soll,<br />
aber immer wieder hinaus. Es<br />
schien, als würde die Ampel<br />
nicht mal mehr für das Haushaltsjahr<br />
2020/21 eingeplant.<br />
Eltern und <strong>Berliner</strong> Rundfunk<br />
91.4 riefen zur Demo auf, die<br />
am 13. September stattfand.<br />
Jetzt die Wende: Die Senatsverwaltung<br />
für Verkehr teilte<br />
mit, dass sie die Ampel befürwortet<br />
und „in das Bauprogramm<br />
für kommendes Jahr<br />
aufgenommen hat“. Das heißt:<br />
Die Ampel wird nun 2019 gebaut,<br />
also früher als zuletzt erwartet.<br />
„So richtig glaube ich<br />
es aber erst, wenn die Ampel<br />
steht“, sagt Grüneberg. Denn<br />
noch muss sich etwa die Polizei<br />
zu der Ampelfrage äußern.