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REGIOBUSINESS NR. 196 - Oktober 2018

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02 Politik & Wirtschaft<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2018</strong> I Jahrgang 17 I Nr. <strong>196</strong><br />

Weniger Menschen auf Jobsuche<br />

Im September ist die Arbeitslosenzahl in der Region deutlich zurückgegangen. Am niedrigsten liegt die Quote im Hohenlohekreis mit 2,2 Prozent.<br />

Aufschwung: Für weniger Menschen als zuvor führt der Weg in die Arbeitsagentur.<br />

»Sommerflaute<br />

beendet und<br />

freundliche<br />

Stimmung auf dem<br />

Arbeitsmarkt.«<br />

Foto: Jens Kalaene/dpa<br />

Erfreuliches gibt es über den<br />

Arbeitsmarkt in der Region<br />

zu berichten. Im September<br />

ist die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk<br />

der Arbeitsagentur Schwäbisch<br />

Hall-Tauberbischofsheim,<br />

der die Landkreise Schwäbisch<br />

Hall, Hohenlohe, Main-Tauber<br />

und Neckar-Odenwald umfasst,<br />

im Vergleich zum Vormonat wieder<br />

gesunken. Aktuell sind fast<br />

9100 Menschen arbeitslos gemeldet.<br />

Das sind rund 580 (sechs Prozent)<br />

weniger als im August und<br />

fast 900 (neun Prozent) weniger<br />

Arbeitslose als im September vor<br />

einem Jahr. Die Arbeitslosenquote<br />

ist um 0,2 Prozent gesunken und<br />

liegt aktuell bei 2,7 Prozent. In Baden-Württemberg<br />

beträgt die Arbeitslosenquote<br />

3,1 Prozent.<br />

„Das Ende der Urlaubs- und Ferienzeit<br />

bedeutet: Sommerflaute beendet<br />

und freundliche Stimmung<br />

auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit<br />

ist im September bei allen<br />

Personengruppen zurückgegangen.<br />

Am deutlichsten natürlich<br />

bei den unter 25-Jährigen,<br />

die jetzt nach Ausbildungs- und<br />

Schulabschluss durchstarten“, erläutert<br />

Karin Käppel, Leiterin der<br />

Arbeitsagentur Schwäbisch Hall-<br />

Tauberbischofsheim.<br />

Im September waren fast 8340<br />

freie Stellen gemeldet, 24 weniger<br />

als im Vormonat (Minus 0,3 Prozent),<br />

jedoch über 800 mehr als<br />

im September vor einem Jahr<br />

(plus 10,6 Prozent). Arbeitgeber<br />

haben der Arbeitsagentur in diesem<br />

Monat fast 1630 neue Stellen<br />

gemeldet.<br />

„Die Arbeits- und Fachkräftesicherung<br />

ist eine zentrale Herausforderung<br />

und viele Unternehmen setzen<br />

immer mehr auch auf familienorientierte<br />

Personalpolitik, um<br />

Mitarbeiter zu gewinnen“,<br />

schreibt die Agentur in ihrem Arbeitsmarktreport.<br />

Wer beruflich<br />

nach einer Familienpause oder<br />

Pflegezeit wieder einsteigen wolle,<br />

sei dennoch häufig unsicher, habe<br />

viele Fragen, aber keinen genauen<br />

Plan. „Gute Planung und Vorbereitung<br />

sind wichtig“, betont Karin<br />

Käppel daher. „Deshalb bieten wir<br />

umfangreiche Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten<br />

an, die<br />

jeweils zugeschnitten sind für die<br />

Orientierungs-, die Planungs- und<br />

die Umsetzungsphase des Wiedereinstiegs“,<br />

ermutigt die Agenturleiterin<br />

alle Betroffenen.<br />

Der Arbeitsmarkt<br />

im Haller Landkreis<br />

Im Landkreis Schwäbisch Hall<br />

liegt die Arbeitslosenquote bei 2,8<br />

Prozent (Vormonat 2,9 Prozent).<br />

Es wurden im September knapp<br />

über 3100 Arbeitslose gezählt,<br />

194 weniger als im August, fast<br />

290 weniger als im Vorjahresmonat.<br />

Gut 1000 Menschen meldeten<br />

sich neu oder erneut arbeitslos<br />

und knapp 1200 Menschen fanden<br />

eine neue Stelle. Arbeitgeber<br />

haben fast 540 Stellenangebote gemeldet<br />

(September 2017: knapp<br />

510). Der Bestand an Stellenangeboten<br />

lag zum Stichtag bei fast<br />

2700 – das sind fast drei Prozent<br />

mehr als im Vorjahresmonat.<br />

Der Arbeitsmarkt<br />

im Hohenlohekreis<br />

Im Hohenlohekreis liegt die Arbeitslosenquote<br />

bei 2,2 Prozent<br />

(Vormonat 2,4 Prozent). Es wurden<br />

im September fast 1500 Arbeitslose<br />

gezählt. Das sind 115 weniger<br />

als im August und fast 270<br />

weniger als im Vorjahresmonat.<br />

Mehr als 460 Menschen meldeten<br />

sich neu oder erneut arbeitslos<br />

und fast 580 Menschen fanden zurück<br />

ins Erwerbsleben. Arbeitgeber<br />

haben im September fast 290<br />

Stellenangebote aufgegeben (September<br />

2017: 295). Der Bestand<br />

an Stellenangeboten insgesamt lag<br />

zum Stichtag bei knapp 1670 –<br />

fast 12,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.<br />

Der Arbeitsmarkt<br />

im Main-Tauber-Kreis<br />

Die Arbeitslosenquote im Main-<br />

Tauber-Kreis liegt bei 2,6 Prozent<br />

(Vormonat 2,8 Prozent). Im September<br />

waren über 1970 Menschen<br />

arbeitslos gemeldet, 145<br />

weniger als im Vormonat und<br />

über 150 weniger als im September<br />

2017. Fast 660 Menschen meldeten<br />

sich neu oder erneut arbeitslos,<br />

etwas mehr als 800 Menschen<br />

beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber<br />

haben 495 Stellenangebote<br />

gemeldet (September 2017:<br />

rund 530). Der Bestand an Stellenangeboten<br />

liegt insgesamt bei<br />

knapp 2670 – 13,8 Prozent mehr<br />

als im Vorjahresmonat.<br />

Auch im Neckar-Odenwaldkreis<br />

ging die Arbeitslosenquote von<br />

3,3 auf 3,1 Prozent zurück. Knapp<br />

2540 Menschen waren arbeitslos<br />

– deutlich weniger als im Vormonat<br />

oder im September 2017. pm<br />

www.arbeitsagentur.de<br />

Impressum<br />

STANDPUNKT<br />

Marius Stephan<br />

Redakteur<br />

Stochern im Nebel<br />

Die Luft in Deutschlands Städten ist zu<br />

schlecht, Fahrverbote für „dreckige“ Dieselfahrzeuge<br />

werden von den Richtern der Republik<br />

als praktikables Mittel angesehen, die<br />

Situation zu verändern. Im emotional aufgeheizten<br />

Klima der Debatte hilft freilich auch<br />

nicht, dass die Hersteller sich massives Fehlverhalten<br />

ob ihrer Tricksereien mit der Motorsoftware<br />

und dem tatsächlichen Abgasverhalten<br />

der Wagen zuschreiben lassen müssen.<br />

Gekniffen war zunächst der Kunde, der<br />

voller Vertrauen auf „Made in Germany“<br />

ein vermeintlich technisch hochklassiges<br />

Produkt für viel Geld erwarb, das die Freude<br />

am Fahren mit dem Vorsprung durch Technik<br />

verband und so nebenbei auch in Sachen<br />

Umweltfreundlichkeit kompromisslos<br />

das Beste oder nichts darstellte. Das Auto<br />

eben.<br />

Und dann wurde aus dem flotten Schlitten<br />

quasi übernacht ein dreckiger Stinker, der<br />

noch dazu immens an Wert verlor. Seit Monaten<br />

tobt nun der Streit, wer denn jetzt eigentlich<br />

welche Ansprüche habe. Hersteller,<br />

Politik und die betroffenen Kunden<br />

beschäftigten ganze Heerscharen<br />

von Anwälten, die recherchierten,<br />

prüften und Vorschläge unterbreiteten.<br />

Rückkauf der Fahrzeuge?<br />

Umrüstung? Oder doch eine Wertgutschrift<br />

beim Kauf eines neuen, sauberen<br />

Diesels? Und wer bezahlt das eigentlich<br />

alles? Doch bitte nicht der Steuerzahler...<br />

Foto: Marc Weigert<br />

In Berlin heißt das Motto: Bloß keine Fahrverbote!<br />

Und deshalb gibt es nun also eine<br />

Entscheidung: Rabatte auf Neumodelle oder<br />

Umrüstung. In bislang 14 Städten in<br />

Deutschland. Zumindest sieht die Politik das<br />

so. Bei den Herstellern zeigt sich ein anderes<br />

Bild: Zwar befürworten alle Fahrzeugbauer<br />

einen Rabatt auf ein Neufahrzeug – ein<br />

Schelm, wer Böses dabei denkt – die Umrüstung<br />

bestehender Wagen lehnen die meisten<br />

Konzerne jedoch ab. Volkswagen hat technische<br />

Bedenken, BMW und Opel sind einfach<br />

grundsätzlich dagegen, Mercedes würde immerhin<br />

mitmachen. Aber eigentlich auch<br />

nur, wenn ausländische Hersteller ebenso<br />

mitziehen. Eine Garantie für die umgerüsteten<br />

Fahrzeuge, die dann tatsächlich den eigentlich<br />

vorausgesetzten Abgasvorschriften<br />

entsprechen, nach denen sie im übrigen damals<br />

verkauft wurden, sollen aber schön die<br />

Hersteller der Umrüstkits übernehmen.<br />

Gekniffen ist am Ende natürlich wieder der<br />

Kunde, egal ob es sich dabei um eine Firma<br />

mit Fahrzeugflotte oder den Privatmann<br />

handelt: Wählt er den Rabatt, bekommt er<br />

zwar ein Produkt, welches diesmal tatsächlich<br />

dem Etikett entspricht, muss aber ordentlich<br />

draufzahlen – den Neuwagen lässt<br />

sich der Hersteller natürlich teuer bezahlen,<br />

Vergünstigung hin oder her. Wählt er die<br />

Nachrüstung, entspricht der Wagen zwar<br />

den Vorgaben des Gesetzgebers. Von den angegebenen<br />

Werten Leistung, Beschleunigung,<br />

Höchstgeschwindigkeit und dem<br />

durchschnittlichen Spritverbrauch kann er<br />

sich aber gleich verabschieden. Was umgerüsteten<br />

Fahrzeugen gemein ist, ist die Tatsache,<br />

dass die neu eingebaute Technik die<br />

Motorleistung verringert und gleichzeitig<br />

den Spritverbrauch nach oben treibt. Und<br />

wenn man den Ingenieuren von VW Glauben<br />

schenken mag, sogar den Motor bis<br />

zum finalen Exitus beschädigen kann. Wer<br />

schon einmal für eine Motorinstandsetzung<br />

aufgekommen ist, kann bestätigen, dass es<br />

sich dabei in den allermeisten Fällen um<br />

unangenehm hohe Rechnungen handelt.<br />

Und auch die Werkstätten – sowohl in der<br />

Region Heilbronn-Franken, als auch im<br />

ganzen Land – werden sich freuen, wenn<br />

sie bald bei unzähligen Fahrzeugen neben<br />

dem laufenden Betrieb SCR-Katalysatoren<br />

einbauen müssen. Denn die Hersteller werden<br />

auch dort versuchen, die eigene Rechnung<br />

etwas zu drücken.<br />

In Anbetracht der Lage, in der sich die Unternehmen<br />

zwischen Kocher, Jagst und Tauber<br />

befinden, allerorts wird händeringend<br />

nach Mitarbeitern gesucht – zählt eigentlich<br />

nur eines: Dass die Mitarbeiter am morgen<br />

ohne Umfahrungen zur Arbeit kommen<br />

und dann mit dem dieselbetriebenen Lieferwagen<br />

unbehelligt ihre Kunden erreichen<br />

können. Im privaten Bereich bleibt nur zu<br />

sagen: Wohl dem, dessen Motor schnödes,<br />

normales Benzin verbrennt.<br />

Verlag<br />

Südwest Presse Hohenlohe<br />

GmbH & Co. KG<br />

Verlagsbetrieb Hohenloher Tagblatt<br />

Ludwigstraße 6–10, 74564 Crailsheim<br />

Telefon: 07951/409-0<br />

Telefax: 07951/409-119<br />

Geschäftsführung<br />

Thomas Radek<br />

Redaktion<br />

Heribert Lohr (ibe, verantw.)<br />

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Marius Stephan (mst)<br />

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Abonnement/Vertrieb<br />

Peer Ley (verantw.)<br />

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Bezugspreis:<br />

Abonnement inkl. Postbezug und<br />

7% MwSt. 18 Euro p.a.<br />

Einzelverkaufspreis 1,75 Euro<br />

Verbreitung und Auflage<br />

Im Landkreis Schwäbisch Hall,<br />

dem Main-Tauber-Kreis, dem<br />

Hohenlohekreis und dem<br />

Landkreis Ansbach mit einer<br />

Auflage über 55.000 Exemplaren<br />

(Verlagsangabe)<br />

Erscheinungsweise<br />

RegioBusiness erscheint monatlich<br />

in Zusammenarbeit mit dem Haller<br />

Tagblatt in Schwäbisch Hall, dem<br />

Hohenloher Tagblatt in Crailsheim,<br />

der Neuen Kreis-Rundschau in<br />

Gaildorf und der Fränkischen Nachrichten,<br />

Ausgabe Bad Mergentheim

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