Kulturfenster Nr. 02|2018 - April 2018
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Vorweg<br />
Blasmusik<br />
Unsere Zeitung „KulturFenster“ –<br />
noch aktuell?<br />
Verbandsobmann<br />
Pepi Fauster<br />
Mit den schriftlichen<br />
Mitteilungen<br />
ist es heutzutage<br />
so eine<br />
Sache! Fast jeden Tag stecken im Postkasten<br />
zusätzlich zu den abonnierten<br />
Schriften auch Zeitungen, Nachrichten,<br />
Werbebroschüren, Aufrufe, … die man<br />
nicht bestellt hat. Schrecklich! Und was<br />
macht man meistens? Man ärgert sich<br />
und schmeißt alles in den Papiercontainer.<br />
Werden Zeitungen neben PC und<br />
Handy überhaupt noch gelesen?<br />
Unsere Zeitung „KulturFenster“, ein Mitteilungsblatt<br />
für Blasmusik, Chorwesen<br />
und Heimatpflege in Südtirol, kommt<br />
alle zwei Monate in einer Auflage von ca.<br />
3.500 Stück zu den Mitgliedskapellen,<br />
zu Chören, zu Heimatpfl egern, Tänzern<br />
und zu privaten Abonnenten.<br />
Das „KulturFenster“ greift in allen drei<br />
großen Bereichen wichtige Themen der<br />
Volkskultur auf, berichtet von Aktivitäten<br />
und Veranstaltungen aus den Verbänden<br />
und Bezirken und gibt den Vereinen einen<br />
Platz für kleine Berichte. Es stellt besondere<br />
Persönlichkeiten in das Rampenlicht,<br />
lenkt den Fokus auf spezielle Literatur oder<br />
Baulichkeiten und gibt im Vorweg den Verantwortungsträgern<br />
Platz für ihre Meinung.<br />
Interessiert das die Mitglieder und Abonnenten?<br />
Ist das Layout ansprechend? Entsprechen<br />
die Ausgaben im Zweimonats-<br />
Rhythmus dem Leserbedürfnis?<br />
Viele Autoren, die Pressereferenten der<br />
Verbände und der Schriftleiter geben<br />
sich dankenswerter Weise große<br />
Mühe, um aktuelle Beiträge<br />
und die redaktionelle Arbeit.<br />
Am 1.Dezember<br />
<strong>2018</strong> feiert das „KulturFenster“,<br />
ursprünglich „Die Volksmusik“,<br />
dann „Die Volkskultur“, das 70-Jahr-Jubiläum.<br />
Den Herausgebern und Partnern<br />
der Zeitung liegt die Verbreitung des Mitteilungsblattes<br />
sehr am Herzen. Es besteht<br />
der große Wunsch, noch besser wie<br />
bisher dem Leserwunsch zu entsprechen<br />
und die Aufl age zu steigern. Dazu sollen<br />
in den nächsten Wochen unsere Leser<br />
in einer Umfrage um ihre Meinung und<br />
um nützliche Vorschläge gebeten werden.<br />
Ich bitte jetzt schon alle um ihre<br />
wertvolle Rückmeldung.<br />
Ein „ewiges“ Thema: das Kapellmeistergehalt<br />
Verbandskapellmeister<br />
Sigisbert Mutschlechner<br />
Es fasziniert mich jedes<br />
Mal aufs Neue,<br />
wie oft Totgesagte<br />
munter wieder auferstehen.<br />
Diesmal<br />
im siebten<br />
Leben erneut unterwegs:<br />
das Kapellmeistergehalt. Da hatten<br />
wir schon mal eine hübsche Diskussion<br />
vor einigen Jahren, eine anonyme<br />
Umfrage auf dem Blasmusikblog „Was<br />
verdienen denn Sie? Kann man davon<br />
leben?“ Ein wahrhaft schönes Thema.<br />
In der Politik würde man die ewigen Diskutierer<br />
als Populisten bezeichnen. Was<br />
kann ich dazu sagen? In Spitzenzeiten<br />
halte ich bis zu sieben Proben in der Woche.<br />
Meine Musikant/innen haben zwei<br />
davon, oder eine. Wahrscheinlich bin ich<br />
übermotiviert oder selber blöd. Ich leite<br />
die Bläserklasse und die Jugendkapelle,<br />
weil ich der Meinung bin, dass Kinder<br />
mit den besten Leuten arbeiten sollen. Nein,<br />
keiner zwingt mich dazu. Über meine Konzertprogramme<br />
mache ich mir viele Gedan-<br />
ken und beim Aussuchen derselben noch<br />
mehr Arbeit. Die mache ich mir übrigens<br />
auch vor „Bagatellauftritten“ wie Allerheiligen<br />
oder Erntedank. Nein, ich muss nicht,<br />
aber ich will. Von meiner Frau stammt der<br />
schöne Spruch: Nach dem Konzert ist vor<br />
dem Konzert. Tatsächlich habe ich schon<br />
wieder den Kopfhörer im Ohr, surfe im Internet<br />
und unterhalte mich angeregt mit meinen<br />
Kapellmeisterkolleg/inn/en. Und freue<br />
mich wie ein Weltmeister, wenn ich mal wieder<br />
was Feines gefunden habe. Was ich<br />
mache, mache ich nicht des Geldes wegen.<br />
Mein Kapellmeistergehalt ist nicht<br />
fürstlich, aber eine Spesenvergütung für<br />
meine Fahrtkosten, eine Anerkennung für<br />
meine Arbeit. In Sachen Verantwortung<br />
unterscheide ich mich vom dritten Klarinettisten.<br />
Den trifft keine Schuld, wenn<br />
ein Auftritt daneben geht. In Sachen Ausund<br />
Weiterbildung unterscheide ich mich<br />
auch. Ich habe eine Instrumental- und<br />
eine Kapellmeisterausbildung und Weiterbildungsstunden,<br />
so viele wie andere<br />
Leute nicht einmal in ihrem Beruf. Und<br />
den Willen und den Mut, ganz vorne zu<br />
stehen. Ich stecke auch die Lorbeeren<br />
ein. Und das Lob meiner Musikkapelle<br />
und meines Publikums. Und die Kritik.<br />
Und ich vermittle in Problemsituationen.<br />
Und nein, leben kann ich nicht davon. Ich<br />
bin nebenbei noch berufstätig<br />
<strong>Nr</strong>. 02 | <strong>April</strong> <strong>2018</strong> 31