FM 07 - fin
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EVENTS EUROPAs FÜR BESTE GOURMET NOMADEN<br />
EUROPAs BESTE<br />
SCHÄRFEN DER SINNE<br />
GIPFELTREFFEN<br />
IN ZÜRICH<br />
Was für ein Gipfeltreffen der international besten Köche!<br />
Alljährlich lädt Zürich beim International Cooking Summit<br />
ChefAlps erneut Spitzenköche aus aller Welt ein. Live on<br />
Stage zeigen sie ihr Können und beeindrucken Hunderte von<br />
Zuschauern.<br />
Das Konzept des<br />
zweitägigen Fachsymposiums<br />
ist<br />
vielseitig und bunt<br />
angelegt. Ziel ist,<br />
Inspiration, Kreativität,<br />
Fachwissen<br />
und Handwerk in einer lockeren Atmosphäre<br />
zu vermitteln und auszutauschen.<br />
Deswegen bietet die ChefAlps einen unvergleichlichen<br />
Mix: Bei den Bühnenshows<br />
präsentieren sich ausgewählte<br />
Starköche, wobei Zuschauer jeden ihrer<br />
Handgriff live mitverfolgen können. Die<br />
Markthalle bietet Raum und Zeit, außergewöhnliche<br />
Produkte kennenzulernen<br />
und sich innerhalb der Branche auszutauschen.<br />
Und das Speed Dating bietet<br />
als besondere Extravaganz eine neue<br />
Form des Forums, sich im persönlichen<br />
Vieraugen-Gespräch auszutauschen.<br />
Aber dies gar nicht mal so zwischen Köchen<br />
und privaten Genießern, sondern<br />
allem voran im B2B-Bereich. Angesprochen<br />
werden Kochprofis, Nachwuchstalente,<br />
Hobbyköche und Foodblogger.<br />
CHEFALPS<br />
FACHWISSEN AUF<br />
HÖCHSTEM NIVEAU<br />
„Wo sonst kann man live so viele unterschiedliche<br />
Spitzenköche erleben?“,<br />
fragt Ryan Clift vom Restaurant Tippling<br />
Club in Singapur. Er ist einer der Stargäste<br />
und lässt die Gelegenheit nicht<br />
ungenutzt, sich beim Programmpunkt<br />
Masterclasses dem internationalen Publikum<br />
zu präsentieren. Der gebürtige<br />
Brite, der zur Gourmetspitze Singapurs<br />
gehört, schäumt nur vor „Let‘s have<br />
fun“-Attitüde. Mit seinen auffälligen<br />
Tattoos liebt er es, aufzufallen – nicht<br />
nur als Person. Auch sein Kochstil fällt<br />
auf. Seine Spezialität ist das Pairing von<br />
progressiven Cocktails zu avantgardistischen,<br />
verspielten und geschmacklich<br />
intensiven Gerichten. Im Publikum verteilt<br />
er mehrere Duftstreifen, die das<br />
Publikum auf Stichwort beschnuppern<br />
soll. Ziel ist, die Gäste auf Gerichte und<br />
Cocktails emotional einzustimmen.<br />
Legende um Legende versammelt sich auf<br />
dieser Bühne um zu unterhalten, philosophieren,<br />
und dogmatisieren. Es wird nicht<br />
langweilig. Und zum Schluss ist einem<br />
schleierhaft, wie es sein konnte, dass der<br />
Tag so schnell vergangen ist. Keine Sekunde<br />
ist die Show langatmig. Titti Qvarnström<br />
aus Schweden ist das pure Gegenteil zu<br />
Ryan Clift. Zwar redet auch sie gerne und<br />
das in fließendem Deutsch, doch sie stellt<br />
sich als Naturkind vor, das am liebsten barfuß<br />
über das Moos läuft, Kräuter im Wald<br />
sammelt oder mit einer Flinte in der Hand<br />
selbst Wild erlegt. Sie ist eine der wenigen<br />
Frauen an der Spitze der Köche, insbesondere<br />
in Schweden. 2015 wurde sie als erste<br />
Frau Skandinaviens mit einem Michelin-<br />
Stern ausgezeichnet. Da in Malmö, wo ihr<br />
eigentliches Zuhause ist, kein Wert auf Genuss<br />
gelegt wird – es ist eine Hafenstadt mit<br />
Arbeitern, die Fischstäbchen bevorzugen<br />
– wechselte sie nach Kopenhagen, um dort<br />
freiberuflich zu kochen.<br />
Ihr Weg zur Köchin führte sie über Dosenravioli<br />
– mit der Absicht, sich davon zu distanzieren.<br />
Traditionell wird in Schweden kalorienreich<br />
gekocht, erzählt sie, um für die<br />
harten Winter gestärkt zu sein. Die schwedische<br />
Küche sei eine rustikale Küche mit viel<br />
Kartoffeln, Speck und eingelegtem Gemüse.<br />
Frisches Gemüse gab es so gut wie nie. So<br />
hat sie sich aufgemacht, Südschwedens Produkte<br />
in ein neues Licht zu rücken und diese<br />
mit Nachhaltigkeit und Sorgfalt zu kochen,<br />
um ihren besonderen Eigengeschmack hervorzuheben.<br />
Sie gehört zu den bodenständigen<br />
Köchinnen. Und so wagt sie, vor dem<br />
gehobenen ChefAlps-Publikum eher banal<br />
wirkende Hasselback-Kartoffeln zuzubereiten,<br />
serviert mit Crème fraîche und Rogen.<br />
Das Brot mischt sie mit gesäuerter Milch,<br />
Malz, einer gehörigen Portion Natron und<br />
einer Anis-Kräutermischung an. Am liebsten<br />
esse sie Käse oder Butter zu Roggenbrot, erklärt<br />
sie und fragt in das Publikum: „Ist die<br />
Butter schon fertig?“ Zu Beginn der Show<br />
hatte sie ein Glas mit Rahm ins Publikum gegeben<br />
und gebeten, es zu schütteln, bis sich<br />
die Butter trennt.<br />
Und so stellt sich im Laufe der beiden Tage<br />
auch noch Nicolai Nørregaard vom Restaurant<br />
Kadeau aus Bornholm und Kopenhagen<br />
vor, der minutiös Schälchen um Schälchen<br />
anrichtet. Und auch Dominique Persoone,<br />
der aus seinem Auftritt eine Stand-up-Comedy<br />
macht und sich für mehr Crazyness<br />
und verrückte Kreationen ausspricht. Sven<br />
Wassmer präsentiert sich wiederum auf ganz<br />
andere Art. Er suche die Nähe zur Natur, erzählt<br />
er aus seinem Leben. Beispielsweise<br />
gehe er gerne in den Wald und sammele zarte<br />
Tannenzweige, um mit deren Nadeln sein<br />
Öl und Salz zu bereichern. Vor dem Publikum<br />
bereitet er einen Lumare-Saibling vor, wobei<br />
er betont, den Züchter persönlich zu kennen.<br />
An seiner Seite steht seine Frau Amanda, die<br />
zu den besten Sommelièren des Landes gehört<br />
und sich für das Fine Dining einsetzt.<br />
Harald Irka aus Österreich, der jüngste Drei-<br />
Hauben-Koch der Welt, bereitet Forelle, in<br />
Orangensaft gegart zu. Paco Morales aus<br />
Spanien ist dafür bekannt, die Andalusische<br />
Küche neu zu de<strong>fin</strong>ieren, er zeigt seine<br />
Methode, gebratene Tauben zuzubereiten.<br />
Massimo Bottura ist der Vertreter aus Italien.<br />
Seine Osteria Francescana ist einst zum<br />
„Best Restaurant“ in Europa gekürt worden<br />
und unter den World’s 50 Best Restaurants<br />
gelistet. Er transformiert vor dem Publikum<br />
Meerwasser in essbares Papier – Seezunge<br />
„en pappilotte“ auf Botturas Art heißt sein<br />
Gericht. Dazu kredenzt er Kapern, Tomaten,<br />
schwarze Oliven, Zitronen. „Essen ist nicht<br />
nur die Qualität der Zutaten und der Techniken“,<br />
erklärt er, „es geht um die Idee“.<br />
TRAUT EUCH RUHIG!<br />
Wieder zurück in die Menge: Im Anschluss<br />
an ihre Shows genießen die meisten Protagonisten<br />
das Bad in der Menge und erfüllen<br />
Selfie-Wünsche. Sie nutzen wie alle Besucher<br />
des Symposiums die Zeit für Gespräche<br />
und den Austausch von neuen Materialien<br />
und Produkten. Gut angenommen wird die<br />
NewcomerZone, eine Markthalle, in der<br />
Start-ups und Kleinproduzenten ihre Neuigkeiten<br />
vorstellen können.<br />
Besonderes Highlight aber ist das Speed-<br />
Dating. Nein, hier geht es nicht um Partner-<br />
Vermittlung. Unter dem Motto „Traut euch<br />
ruhig!“ bekommt das Publikum die Möglichkeit,<br />
sich mit einem Experten seiner Wahl<br />
über Themen aus der Gastronomie und Hotellerie<br />
auszutauschen und professionelle<br />
Informationen und Anregungen aus erster<br />
Hand zu erfragen. i.g.<br />
n chef-alps.com<br />
BITTE VORMERKEN:<br />
ChefAlps 2019<br />
Das 8. International Cooking Summit<br />
ChefAlps wird am 19. + 20. Mai<br />
2019 statt<strong>fin</strong>den. Das Programm<br />
und die geladenen Speaker <strong>fin</strong>den<br />
Sie unter<br />
www.chef-alps.com.<br />
Fotocredit "Chef Alps/Nadine Kägi"<br />
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