Quintessenz 03 | 2018 - quintessenz_3_18_1118_web_red.pdf

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60 ZUM WOHL QUINTESSENZ <strong>03</strong>|<strong>18</strong> Die große Stunde des Willi Bründlmayer, der seine Zukunft ursprünglich beim Film und nicht in den steilen, kargen Weingärten am Zöbinger Heiligenstein gesehen hatte, schlug ausgerechnet im Jahr 1985. Der Glykolskandal hatte das Land in ein kollektives vinophiles Trauma gestürzt. Für Bründlmayer, der den Prinzipien des auf Handarbeit ausgerichteten Qualitätsweinbaus stets gefolgt war und wie einige seiner Kollegen unter dem Handel mit den gefälligen, süßen Weinen gelitten hatte, ein Befreiungsschlag. Jetzt konnte er zeigen, dass sich seriöse Arbeit und Qualität bezahlt machten. Und er hatte eine fixe Idee von einem Experiment mit Chardonnay, den er am Ende dieses Sommers in 300- Liter-Holzfässer aus einem kleinen Dorf im Waldviertel legte. Ein Jahr später wurde dieser Chardonnay bei einer Blindverkostung in Italien zum besten der Welt gekürt – und Willi Bründlmayer aus Langenlois war weltberühmt. Heute ist der Name Bründlmayer immer noch weltberühmt. Wobei: Nicht Château-Petrus-berühmt, betont Bründlmayer – nicht ohne Stolz. Wertgeschätzt trifft es eher. „Wir produzieren keinen Markenartikel, sondern Unikate, die wir Prinzipien wie Handlese, dem Boden, dem Klima oder sanftem Rebschnitt unterordnen“, sagt er. „Und unsere unterschiedlichen Lagen bringen ein großes Spektrum an Weinen hervor, was der Idee eines Markenartikels widerspricht.“ Als Luxusweinproduzent oder Erzeuger für Etikettentrinker habe er sich noch nie gesehen, genauso wenig wie als Künstler. „Ich bin Handwerker und betreue Lagen, auf denen seit Jahrhunderten Wein angebaut wird“, sagt er. „Meine Aufgabe ist, aus den Elementen, die da draußen herrschen, ein großes Ganzes zu machen. Ein einzigartiges Produkt perfekt in die Flasche zu bringen. Wichtig ist allein, was draußen in der Natur passiert.“ a a, e, f In Willi Bründlmayers Schatzkammer lagern nicht nur bewährte Klassiker, sondern auch Experimente wie maischevergorener Grauburgunder b Der Heurigenhof ist zentrale Anlaufstelle für Freunde von Bründlmayers Weinen und Gourmets. Geführt wird er von Victoria und Martin Schierhuber d, g Bründlmayer führt das Weingut gemeinsam mit Sohn Vincent, Thomas Klinger und Andreas Wickhoff, Master of Wine b
61 c e d f „Wir produzieren keine Markenartikel, sondern Unikate, die Jahrgänge, Lagen und die Mikro - bio logie der Fässer mitmachen.“ Willi Bründlmayer ERFOLGREICHE GENERATIONENARBEIT HEISST: DIE TRADITION VERTEIDIGEN UND GLEICH ZEITIG DEM EXPERIMENT GENUG RAUM GEBEN. g
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Federführend IM WALDVIERTEL WIRD G
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2 INHALT QUINTESSENZ 03|18 Inhalt Q
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Seite 66 und 67: 64 DAS DING DER AUSGABE QUINTESSENZ
Seite 68: Gemeinsam machen wir jeden Genuss z
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