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MAV 03.2018

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Themenpark industrie 4.0<br />

▶<br />

PRODUKTINDIVIDUALISIERUNG UND PROZESSKOMPLEXITÄT BRAUCHEN MEHR KOMPETENZ<br />

Assistenzsysteme in Industrie 4.0<br />

In der Regel lehnt der Mensch Veränderungen ab. Schon immer befürchtete<br />

er, dass er und seine Arbeitsleistung durch neuartige (Automatisierungs-)Technologien<br />

wegrationalisiert werden könnte.<br />

Dies trifft beispielsweise auf die CIM (Computer Integrated Manufacturing)-Welle<br />

vor 30 Jahren, aber auch auf den aktuellen Megatrend<br />

der Digitalisierung unter dem Markennamen „Industrie 4.0“<br />

zu.<br />

Es hat sich jedoch gezeigt, dass der<br />

Mensch durch seine Flexibilität<br />

und sein Entscheidungsvermögen<br />

eine entscheidende Rolle in Produktionssystemen<br />

spielt und diese<br />

auch behalten wird. Die Menschen<br />

stehen jedoch vor diversen Herausforderungen.<br />

Hierzu zählen<br />

die grundsätzlichen globalen<br />

Randbedingungen und die sich ergebenden<br />

Anforderungen an den<br />

Produktionsstandort Deutschland:<br />

Steigende Produktindividualisierung<br />

und Prozesskomplexitäten<br />

benötigen mehr Kompetenz, um<br />

gleichzeitig steigende Qualitätsanforderungen<br />

zu erfüllen.<br />

Zeitgleich steht die Bevölkerung<br />

vor demographischen Veränderungen,<br />

wie einer höheren Lebenserwartung,<br />

sinkenden Geburtenraten<br />

und einer damit einhergehenden<br />

Veränderung der Altersstruktur,<br />

die sich auch in den Unternehmen<br />

widerspiegelt.<br />

Höhere Anforderungen<br />

an die Mitarbeiter<br />

Diese Faktoren führen zu weiteren<br />

Herausforderungen für Mitarbeiter<br />

und Unternehmen, wie z. B. einem<br />

generell steigenden Aufgabenpensum<br />

sowie immer höheren Anforderungen<br />

an die zu verrichtende<br />

Arbeit.<br />

Mitarbeiter sind daher beim Anlernen<br />

und bei der Durchführung von<br />

Prozessen zu unterstützen. Dies<br />

kann bei grundsätzlichen Wahrnehmungen<br />

von Ist-Situationen<br />

der Fall sein, indem Daten sowie<br />

Informationen aufbereitet und die<br />

Bild: LPS<br />

Zustände personalisiert visualisiert<br />

werden. Die Unterstützung<br />

kann auch bei der Entscheidungsfindung<br />

erfolgen, d. h. die Systeme<br />

erleichtern dem Menschen Entscheidungsprozesse,<br />

indem sie automatisch<br />

Alternativen gegeneinander<br />

vergleichen.<br />

Der Mensch delegiert<br />

die Entscheidungen<br />

Der Mensch kann dem System die<br />

Entscheidungsmacht aber auch delegieren<br />

und dieses bindet bei unzureichender<br />

Lösungsqualität den<br />

Menschen selbst mit ein. Darüber<br />

hinaus kann die Unterstützung<br />

durch adaptive (d. h. auf den Menschen<br />

angepasste) Schritt-für-<br />

Schritt-Anleitungen erfolgen. Zusätzlich<br />

können Systeme unterschiedlichster<br />

Art in physischer<br />

oder digitaler Form den Menschen<br />

bei der Ausführung von Tätigkeiten<br />

unterstützen.<br />

Solche Assistenzsysteme werden<br />

am Lehrstuhl für Produktionssysteme<br />

(LPS) an der Ruhr-Universität<br />

Bochum (RUB) in der Fakultät<br />

für Maschinenbau entwickelt und<br />

erforscht. Der LPS wurde im Jahre<br />

1976 durch Prof. Dr.-Ing. Wolfgang<br />

Maßberg gegründet. Von<br />

1999 bis 2015 wurde der Lehrstuhl<br />

von Prof. Dr.-Ing. Horst Mei-<br />

118 März 2018

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