21.11.2018 Aufrufe

KEM Konstruktion Kollaborative Robotik 2018

Trendschwerpunkt: Kollaborative Robotik; Messe Automatica 2018; KEM Porträt: Helmut Schmid, Geschäftsführer bei Universal Robots; KEM Perspektiven: Robotik in der Landwirtschaft

Trendschwerpunkt: Kollaborative Robotik; Messe Automatica 2018; KEM Porträt: Helmut Schmid, Geschäftsführer bei Universal Robots; KEM Perspektiven: Robotik in der Landwirtschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

TRENDS<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Der Oz von Naio Technologies jätet Unkraut: autonom, bodenschonend und ohne Chemie<br />

Bild: Naio Technologies/Tien Tran<br />

<strong>Robotik</strong> in der Landwirtschaft<br />

Digitale Feldarbeiter<br />

Im Agrarbereich haben sich Start-Up-Roboter in Nischen etablieren können, die noch von viel Handarbeit<br />

dominiert werden. Doch auch große OEMs gehen bald mit völlig neuen Konzepten in Serie, die<br />

in der Landwirtschaft für disruptive Veränderungen sorgen könnten. Der Mensch fällt deswegen<br />

nicht aus dem System – im Gegenteil. Ein paar Hürden sind aber noch zu nehmen.<br />

Tobias Meyer, freier Mitarbeiter der <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

Im Jahr 2010 unterhielt sich Gaëtan Severac mit einem Gemüsebauern,<br />

der ihm dabei sein Leid bezüglich der täglichen Arbeit<br />

klagte: Auf dessen Feldern laufe noch vieles manuell, besonders die<br />

Unkrautbekämpfung nehme viel Zeit in Anspruch. Denn die Regulierung<br />

muss so früh wie möglich stattfinden und sehr regelmäßig erfolgen,<br />

da größeren Pflanzen mit mechanischen Verfahren nicht beizukommen<br />

ist, sie wachsen teilweise einfach wieder an. Anbaugeräte<br />

an Traktoren können inzwischen auch in der Reihe jäten, oft sind<br />

die Gemüsepflanzen – vor allem im sehr frühen Stadium – aber zu<br />

empfindlich oder aufgrund von gemischten Kulturen nur schwer mit<br />

einer einzigen Maschine zu pflegen, weshalb der Landwirt noch immer<br />

vielerorts mit einer klassischen Hacke durch sein Gemüse läuft<br />

und seine kleinen Pflänzchen händisch vom Beikraut trennt.<br />

Für den jungen Ingenieur Severac war das der Schlüsselmoment,<br />

denn sein Spezialgebiet ist die <strong>Robotik</strong>: Er kann sich gut vorstellen,<br />

die schwere manuelle Arbeit der Landwirte an intelligente, autonome<br />

Maschinen zu delegieren. Zusammen mit Aymeric Barthes gründet<br />

er ein Jahr später das Unternehmen Naïo Technologies, entwickelt<br />

erste Prototypen und stößt auf immer mehr Interesse in der<br />

Branche. Während einer Präsentation vor Farmern und Organisationen<br />

im Jahr 2013 verkaufen sie die erste Maschine und stecken das<br />

Geld in die Serienproduktion. 2015 kämpfen bereits 30 der „Oz“ getauften<br />

Roboter gegen Unkräuter, komplett ohne Chemie.<br />

Wenn der Roboter Arbeitsplätze schafft<br />

Auch der französischen Wissenschaftlerin Maët le Lan von der Landwirtschaftskammer<br />

der Region Morbihan (Bretagne) fiel auf, wie<br />

viel Handarbeit noch in dieser landwirtschaftlichen Nische steckt:<br />

28 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> KOLLABORATIVE ROBOTIK <strong>2018</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!