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Berliner Kurier 21.11.2018

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MITTWOCH, 21. NOVEMBER 2018 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

Erzieher stehen auf der Bühne<br />

Sie treffen Entscheidungen für andere und werden deshalb oft hinterfragt. Selbstreflexion ist wichtig<br />

Die Geschichte, die die Mädchen<br />

im Haus Elim mitbringen,<br />

ist meistens hart:<br />

Einige haben ein zerrüttetes Verhältnis<br />

zu ihren Eltern, andere<br />

haben versucht sich das Leben<br />

zu nehmen, wieder andere wurden<br />

missbraucht oder vergewaltigt.<br />

Die Jugendhilfe-Einrichtung des<br />

Neukirchener Erziehungsvereins<br />

am Niederrhein ist das Zuhause<br />

von 74 Mädchen und Frauen.<br />

Rund 60 pädagogische Fachkräfte<br />

kümmern sich um sie. Die<br />

Mehrheit sind Erzieher oder Erzieherinnen,<br />

die am Berufskolleg<br />

des Vereins ausgebildet wurden.<br />

Der Leiter des Hauses, Paul Pott,<br />

43, sieht das Fachwissen als ein<br />

Standbein der Ausbildung, das<br />

andere ist für ihn die Persönlichkeitsbildung,die<br />

während der Ausbildungszeit<br />

passiert.<br />

„Erzieher müssen empathisch<br />

sein, sie müssen offen für Neues<br />

sein. Sehr wichtig ist: Sie müssen<br />

fähig sein das eigene Handeln zu<br />

reflektieren“, sagt er. Beim Vorstellungsgespräch<br />

achtet er darauf<br />

besonders. Ist der Bewerber<br />

oder die Bewerberin in der Lage zu<br />

analysieren, warumeroder sie auf<br />

eine bestimmte Weise handelt?<br />

Weiß er oder sie, wo die eigenen<br />

Fallgruben sind? „Als Erzieher<br />

stehen wir immer auf der Bühne“,<br />

sagt Pott. Die Mädchen hinterfragten,<br />

warum Erzieher auf eine<br />

bestimmte Weise entschieden<br />

hätten. Und die Erzieher müssten<br />

wissen, warum sie selbst bei einem<br />

Thema sensibler reagieren<br />

als bei einem anderen.<br />

Wer sich und sein Handeln reflektieren<br />

könne, bleibe gesund<br />

und er oder sie könne seinen Beruf<br />

erfolgreich und hoffentlich gesund<br />

bis zur Rente ausüben –davon ist<br />

GETTYIMAGES/KATARZYNABIALASIEWICZ<br />

Gespräche sind ein zentrales Mittel in der Arbeit von Erziehern.<br />

Pott überzeugt. Es ist ein Beruf,<br />

der fordert. Hinzu kommt, dass er<br />

häufig nicht sehr gut bezahlt sei.<br />

Doch das sind keine Argumente,<br />

die für die Menschen zählen, die<br />

sich zu dem Beruf hingezogen<br />

fühlen. „Die meisten, die Erzieher<br />

werden wollen, haben Idealismus.<br />

Sie wollen etwas verändern, sie<br />

wollen anderen helfen“, sagt Pott.<br />

Mittlerweile können sich Erzieher<br />

ihren Arbeitsplatz in Deutschland<br />

an vielen Orten aussuchen.<br />

Es gibt einen großen Bedarf. Der<br />

Neukirchener Erziehungsverein<br />

kommt deshalb regelmäßig zur<br />

JOBMEDI, um Nachwuchskräfte<br />

über die Arbeitsmöglichkeiten zu<br />

informieren. Neben der interessanten<br />

Tätigkeit gibt es eine Liste<br />

an Benefits: Diese reicht von einer<br />

guten Entlohnung, einer Betriebsrente,<br />

über überdurchschnittlich<br />

viel Urlaub bis hin zu Angeboten<br />

für Supervision und Weiterbildung.<br />

Der Erziehungsverein steht<br />

damit nicht allein. Auch andere<br />

Träger werben mit guten Arbeitsbedingungen<br />

um Kräfte.<br />

Für Pott ist der Unterricht am<br />

Kolleg nur der erste Schritt. „Am<br />

Arbeitsplatz wird sehr viel Fachwissen<br />

vermittelt, das sich nicht<br />

ausschließlich in der Schule lernen<br />

lässt“, sagt er. Deshalb sind<br />

in die Erzieher-Ausbildung mehrere<br />

Praktikumsphasen integriert.<br />

Je nach Arbeitsplatz können die<br />

Mitarbeiter sich anschließend<br />

entsprechend spezialisieren. Im<br />

Haus Elim sind zum Beispiel Weiterbildungen<br />

in systemischer Beratung<br />

oder im Umgang mit Traumata<br />

möglich.<br />

Mit Abschluss der Ausbildung<br />

erlangt man zudem die Fachhochschulreife<br />

und kann soziale Arbeit<br />

oder Sozialpädagogik studieren.<br />

Pott hat das gemacht. Er hat nach<br />

Studienende zunächst im Jugendamt<br />

Gummersbach gearbeitet und<br />

wechselte dann ins Haus Elim.<br />

Er fährt jeden Tagetwa 70Kilometer<br />

von Köln an den Niederrhein.<br />

Warum? „Weil ich in meinem<br />

Job, sehr viel gestalten und<br />

verändern kann. Die vielen erfolgreichen<br />

Hilfeprozesse in unserem<br />

Haus zeigen mir immer wieder,<br />

dass wir den uns anvertrauten<br />

Mädchen tatsächlich und nachhaltig<br />

helfen können. Das soll<br />

jetzt nicht pathetisch klingen, aber<br />

das Leid anderer zu mindern und<br />

dadurch die Welt ein kleines bisschen<br />

besser zu machen, ist doch<br />

eine sehr lohnenswerte Aufgabe,<br />

oder?“ (Mechthild Henneke)<br />

JOBMEDI l 3<br />

„Weiterlernen<br />

im Beruf“<br />

Führungsrolle als Ziel<br />

Die examinierte Pflegefachkraft<br />

Katharina, 38, strebt<br />

nach Jahren im Beruf eine<br />

Weiterbildung zur Pflegedienstleitung<br />

an. „Inzwischen habe ich<br />

genug Erfahrung als examinierte<br />

Fachkraft gesammelt und möchte<br />

zukünftig eine Weiterbildung zur<br />

Pflegedienstleitung machen. Ich<br />

würde sehr gerne Schichten leiten<br />

und träume davon vielleicht mal<br />

eigenständig ein Heim leiten zu<br />

können. Als Nächstes steht aber<br />

erst eine Fortbildung zur Palliativfachkraft<br />

auf meiner Zielliste.<br />

Für mich ist es eine Ehre Teil<br />

der letzten Lebensphase eines<br />

Menschen zu sein. In der Weiterbildung<br />

lerne ich dann zum<br />

Beispiel, wie ich richtig auf die<br />

Bedürfnisse von Sterbenden eingehe.<br />

Was mir dabei wichtig ist?<br />

Mein Wissen anjunge Menschen<br />

weiter zu geben. Zum Beispiel an<br />

Azubis. Sobald es zeitlich passt,<br />

möchte ich auch Praxisanleiterin<br />

werden. Was ich aus Erfahrung<br />

sagen kann: In der Pflege lernt<br />

man nie aus und vor allem –es<br />

wird nie langweilig!“<br />

Pflegefachkraft Katharina, 38<br />

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