WLZ 60 | Nov 2018

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Leserservice Mitglied der Wirtschaftsplattform Wechselland – Firmenportrait Original HolzSchindldach nach Tradition Das Unternehmen wurde im Frühjahr 2012 von Reinhard Ritter und Gerald Hofer gegründet, um einen Baustoff auf Basis der Natur wiederzubeleben. Ein junges Unternehmen erzeugen und verarbeiten ein traditionelles Produkt. Es begann mit der Erzeugung von Holzschindeln aus heimischen Lärchenholz und in weiterer Folge wurden Nutschindeln aus heimischen Fichtenholz hergestellt. Bei der Schindelerzeugung wird das Holz gespalten, damit der Faserverlauf erhalten bleibt. Die Erzeugung der Schindel auf Grundlage der traditionellen Überlieferung gewährleistet hohe Lebensdauer und Ästhetik. Die unbehandelte Holzschindel als hochwertiger Werkstoff, wird von uns, zur Deckung von Dächern und zur Verkleidung von Fassaden eingesetzt. Die Holzschindel war bereits in der Vergangenheit ein bedeutender Werkstoff in der Bauindustrie und bietet vielfältige Kombinationsmöglichkeiten mit moderner und zukunftsorientierter Architektur. Deshalb wird sie weiterhin in diesem Bereich an Bedeutung gewinnen. Original RitteR HOlz Schindl DacH nacH TraDiTiOn w w w.RitteRSchindl.at Der Rohstoff Holz ist eine nachwachsende Ressource und weist die beste Ökobilanz aller Baustoffe auf. Diese Qualitätsmerkmale sind bedeutungsvoll für eine naturbewusste und umweltfreundliche Lebensraumgestaltung. Weitere Vorteile der Schindel sind in der Langlebigkeit und dem geringen Gewicht des Produktes zu sehen. Bei der Erzeugung unseres Produktes und der Verarbeitung, liegt uns die Verbindung von traditionellem Wissen mit neuen Erkenntnissen am Herzen. Im Zuge von Renovierungen werden auch Kastenstockfenster aus Vollholz angeboten. Das Lärchen- bzw. Fichtenholz zur Erzeugung der Schindeln beziehen wir aus der Region. Dabei wird auf den langsamen, geraden und astfreien Wuchs des Baumstammes ebenso wie auf den Schlägerungszeitraum geachtet. Wir bitten Sie mit uns in Kontakt zu treten falls jemand entsprechend Baumstämme besitzt und diese zum Verkauf anbietet. Wir hoffen das wir mit dieser kurzen Präsentation unseres Produktes eine Anregung für Ihre zukünftigen Bauprojekte liefern konnten und würden uns freuen, wenn Sie uns diesbezüglich kontaktieren. Kontaktdaten Ritter Reinhard Wiener Strasse 6a A-2860 KIRCHSCHLAG/BW Tel.: +43 (0) 664/3946048 E-Mail:info@ritterschindl.at Hofer Gerald Aigen 31 A-2860 KIRCHSCHLAG/BW Tel.: +43 (0) 664/4874973 E-Mail:huizbua@gmail.com bezahlte Einschaltung 10 Wechselland Zeitung | Dezember 2018
Menschen im Wechselland Wir hatten das Privileg vom Kirchberger Dr. Johannes Ditz ein Interview für die Wechsellandzeitung zu bekommen. Seit er nicht mehr im Licht der Öffentlichkeit steht, gibt er sonst keine Interviews mehr. Dr. Johannes Ditz ehemaliger Wirtschaftsminister im Interview mit Bettina Schopfhauser Nach wie vor verbringt Dr. Ditz immer wieder Zeit in Kirchberg am Wechsel, wo ich auch das Interview mit Ihm führen durfte. WLZ: Sie sind in Kirchberg am Wechsel. aufgewachsen, ein Jahr in die Hauptschule gegangen, dann zu den Schulbrüdern in Strebersdorf in die Unterstufe des Realgymnasiums gewechselt und haben in Wr. Neustadt an der Handelsakademie maturiert. Was war Ihr erster Berufswunsch? Ditz: Ich war und bin nach wie vor begeisterter Sportler. Berufsfußballer war in jungen Jahren mein Traumberuf. WLZ: Die Karriere eines Profi- Fußballers verläuft ja ganz anders als Ihre. Wann war es für Sie klar, welchen beruflichen Weg Sie einschlagen wollen? Wollten Sie schon zu Beginn Ihres Studiums Politiker werden? Ditz: Nein, ich war ein Quereinsteiger in der Politik. Zuerst wollte ich Betriebswirtschaft studieren. Das war mir dann aber zu trocken und so habe ich zu Volkswirtschaft gewechselt. Als Volkswirt hat man eine sehr breite Ausbildung und ich habe gedacht, wenn ich nicht in einem bestimmten Fach unterkomme, könnte ich auch Steuerberater werden. Mein Dissertationsthema zum Doktor der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften war “Die österreichische Budgetpolitik von 1965 bis 1975”. Dieses Thema war für die Industriellenvereinigung sehr interessant, deshalb wurde mir eine Referentenstelle angeboten. WLZ: Von dort sind Sie schon nach einem Jahr ins Referat für Wirtschaftsfragen der ÖVP-Bundespartei gewechselt. War die Partei ausschlaggebend für Sie? Ditz: Am Anfang war ich nicht einmal Parteimitglied, das wurde ich später im Zuge meiner Programmarbeit. Prof. Herbert Krejci hat mich damals gefragt, ob ich nicht in die ÖVP wechseln möchte. Josef Taus war als Parteiobmann gerade ausgeschieden und man brauchte jemanden mit wirtschaftspolitischer Kompetenz. Ich war damals der Jüngste in der Vereinigung. Im Laufe meiner Karriere hat sich immer alles ergeben, ich wurde immer gefragt, ob ich nicht diese oder jene Aufgabe übernehmen möchte. WLZ: Die Liste Ihrer Karriere ist sehr lang und vielfältig. Sie waren: Staatssekretär für Finanzen unter Finanzminister Ferdinand Lacina, traten wegen Differenzen mit Alois Mock zurück und wurden Abgeordneter zum Nationalrat, übernahmen während dieser Zeit auch die Leitung des ÖVP-Wirtschaftsbundes und waren dessen Geschäftsführender Generalsekretär, übernahmen dann erneut das Staatssekretariat im Finanzministerium bis Sie 1995 Wolfgang Schüssel als Wirtschaftsminister folgten, wechselten aber dann 1996 in die Privatwirtschaft. Warum? Ditz: Die ÖVP ist im Herbst 1995 mit dem Schüssel-Ditz Kurs als Alternative zur sozialistischen Schuldenpolitik in den Wahlkampf gezogen, mit dem Ziel, Erster zu werden und das Finanzministerium zu übernehmen. Das ist uns leider nicht gelungen. Nach 18 Jahren in der Politik wollte ich mich dann anderen Aufgaben widmen. Die Arbeitsweise in den beiden Bereichen ist sehr unterschiedlich. Ich habe in der Politik sehr viel gelernt, das auch in der Privatwirtschaft anwendbar war. Als Politiker sitzt man oft bis Mitternacht im Parlament und führt auch an den Wochenenden Verhandlungen. In der Privatwirtschaft ist das Zeitmanagement planbarer. WLZ: Nach Ihrem Ausstieg aus der Politik wurden Sie Finanzvorstand der Holding Post und Telekom Austria sowie Generaldirektor Stellvertreter, wurden 1999 unter Rudolf Streicher zum ÖIAG-Vorstand bestellt und von Waltraud Klasnic zum Aufsichtsratschef der ESTAG, wo Sie auch kurzzeitig Interimsvorstand waren und haben dann aufgrund des Machtwechsels von Klasnic zu Franz Voves den Rücktritt als Aufsichtsratschef erklärt. Ditz: Zur Post kam ich als diese gerade ausgegliedert wurde. Ich kannte also die alten Strukturen noch. Wir haben in der Folge Post und Telekom getrennt, Schulden abgebaut und die Unternehmen auf eine gesunde Basis gestellt. Mir war es immer wichtig – auch in meiner Zeit als Politiker – etwas für das Land zu leisten. WLZ: 2006 sind Sie noch einmal kurz in die Politik zurückgekehrt und haben Bundeskanzler Wolfang Schüssel im Wahlkampf für die Nationalratswahl 2006 unterstützt. Wäre es eine Option gewesen in die Politik zurück zu kehren? Ditz: 2006 war ich Mitglied des Personenkomitees für Wolfgang Schüssel. Die Rückkehr in die Politik war kein Thema. Ich war dann als Berater tätig, kurz Vorstandsvorsitzender der A-Tec Industries von Mirko Kovats, bevor er selbst wieder das Ruder übernahm, und war von 2010 bis 2013 Aufsichtsratsvorsitzender der notverstaatlichten Hypo Group Alpe Adria. Derzeit bin ich Aufsichtsrat und Vorsitzender des Prüfungsausschusses der Spedition- und Logistikfirma Gebrüder Weiss. WLZ: War es für Ihre Karriere schwieriger oder gar hinderlich, dass Sie vom Land sind? Ditz: Nein, überhaupt nicht, eher im Gegenteil. So wie ich aufgewachsen bin - meine Eltern hatten ein Gemischtwarengeschäft - habe ich gelernt keine Unterschiede zu machen, mit allen kommunizieren zu können und nicht auf dem Hohen Ross zu sitzen. WLZ: Ihr Berufsleben hat Ihnen sicher nicht viel Freizeit gelassen, wie verbringen Sie jetzt, da Sie in Pension sind, Ihre Zeit? Ditz: Auch während meiner beruflichen Tätigkeit war es mir immer wichtig Zeit zum Entspannen in Kirchberg zu verbringen. Hier kann ich in der freien Natur Sport betreiben, es werden mir so viele Möglichkeiten direkt vor der Haustür geboten. WLZ: Welchen Sport betreiben Sie besonders gern? Ditz: Laufen. Ich laufe sehr gerne hier in Kirchberg und auf den Hügeln rundherum. WLZ: Das hört sich nach mehr als nur ein bisschen laufen an. Ditz: Es macht mir Spaß gemütlich zu laufen, aber ich bin auch 13 Marathons gelaufen. Der herausforderndste war der Bergmarathon auf das Jungfraujoch 2009. Ganz besonders freute mich auch meine Zeit beim New York Marathon 2006: 3,23 Stunden - nur knapp 20 Minuten langsamer als Lance Armstrong. Beim Boston Marathon 2007 hat leider das Wetter nicht mitgespielt, sonst wäre da auch eine super Zeit drinnen gewesen. WLZ: Vielen Dank, dass Sie für uns eine Ausnahme gemacht haben und uns Einblick in Ihren interessanten Lebenslauf gewähren. Wechselland Zeitung | Dezember 2018 11
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