Berliner Kurier 10.12.2018
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*<br />
SPORT<br />
Eine Sorge weniger wird<br />
Trainer Urs Fischer<br />
nach diesem Spieltag<br />
haben: Die Gefahr, dass sich<br />
ein Quartett gleichzeitig eine<br />
Gelbsperre abholt, wird<br />
kleiner. Weil es diesmal<br />
Florian Hübner erwischte,<br />
ist kommende Woche gegen<br />
Bochum nur noch das<br />
Trio Christopher Trimmel,<br />
Grischa Prömel und Manuel<br />
Schmiedebach gefährdet.<br />
Zu einer Karten-bezogenen<br />
Großrotation wird es dann<br />
wohl eher nicht kommen.<br />
Der geneigte Leser merkt<br />
schon: Das sind Luxusprobleme.<br />
Als solches ordnet<br />
Urs Fischer auch Diskussionen<br />
ein, ob die beiden<br />
Großen der Liga in der Tabelle<br />
enteilen. „Dann ist das<br />
eben so“, meinte der Fußballpragmatiker.<br />
Der Coach<br />
setzt weiterhin darauf, dass<br />
die Saison noch lang ist. Außerdem<br />
war es auch von<br />
Haus aus nicht der Anspruch<br />
der Eisernen, einen<br />
der beiden Aufstiegsplätze<br />
zu erobern. Ein Punkt auswärts<br />
ist ein Punkt auswärts.<br />
So lautet stets Fischers<br />
Maxime. Ihm kann<br />
man abnehmen, dass er hier<br />
nicht handelt wie in der Fabel<br />
vom Fuchs und den<br />
Trauben. Weil Meister Reineke<br />
die oben auf der Mauer<br />
hängenden Weintrauben<br />
nicht erreichen konnte,<br />
machte er sich selber vor,<br />
sie wären sauer.<br />
Doch dass Träume da und<br />
auch erlaubt sind, ließ<br />
Mannschaftskapitän Christopher<br />
Trimmel erkennen:<br />
„Köln und Hamburg kommen<br />
ja noch zu uns. Das<br />
sind Spiele, auf die wir uns<br />
freuen.“<br />
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sport/nachschuss<br />
NACH-<br />
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E-Mail: berlin.sport@dumont.de<br />
Von<br />
Mathias<br />
Bunkus<br />
Wirklich nur Platz3<br />
oder doch mehr?<br />
TV-TIPP<br />
EUROSPORT<br />
13.45 -18.45 und 19.45 -23.55<br />
Snooker: World Main Tour aus<br />
Glasgow<br />
1. FC UNSCHLAGBAR<br />
Joker Gogia rettet<br />
Unions Mega-Serie<br />
Die Eisernen holen einen Punkt bei Aufsteiger Magdeburg, sind 16 Spiele ohne Pleite<br />
Von<br />
MATHIASBUNKUS<br />
Magdeburg – Auch wenn die<br />
schöne Serie hält, das 1:1 (0:1)<br />
nicht ganz gefällt. Aber wenn<br />
man ehrlich ist: Das Remis<br />
des 1. FC Union beim 1. FC<br />
Magdeburg geht über 90 Minuten<br />
völlig in Ordnung. Immerhin<br />
rettete Joker Akaki<br />
Gogia mit seinem vierten Saisontreffer<br />
die Mega-Serie<br />
von ungeschlagenen Spielen.<br />
Da stehen die Eisernen jetzt<br />
bei unglaublichen 16!<br />
Eine beeindruckende Zahl. So<br />
beeindruckend, dass FCM-<br />
Trainer Michael Oenning seinem<br />
Kollegen Urs Fischer ver-<br />
sehentlich schon zu 17 Spielen<br />
in Folge gratulierte. So weit ist<br />
es noch nicht. Aber es spricht<br />
einiges dafür, dass es so weit<br />
kommen kann.<br />
Denn wenn der Kick in der<br />
Börde eines bewiesen hat, dann<br />
1:1<br />
die Tatsache, dass die Eisernen<br />
immer zurückkommen können.<br />
Egal wie schlecht sie eigentlich<br />
auftreten. Halbzeit eins in Magdeburg<br />
gehörte zweifelsohne<br />
zu den schlechteren Darbietungen,<br />
die die Köpenicker bislang<br />
in dieser Spielzeit abgeliefert<br />
haben.<br />
Die Führung der Hausherren<br />
durch Christian Beck (39.) war<br />
völlig verdient. Dass Union<br />
ebenfalls Chancen hatte vor der<br />
Pause (23. Suleiman Abdullahi,<br />
37. Doppelchance Robert Zulj),<br />
sollte darüber nicht hinwegtäuschen.<br />
Viel giftiger –phasenweise<br />
echt gallig (Dennis Erdmann!!!)<br />
–präsentierte sich der<br />
Aufsteiger, der Union auf dem<br />
tiefen Boden ein Kampfspiel<br />
aufzwang, das beinahe zum Erfolg<br />
geführt hätte.<br />
Doch wohl dem, der eine solche<br />
Bank hat. Mit der Hereinnahme<br />
von Gogia für den Gelb-<br />
Rot-gefährdeten Abdullahi<br />
wechselte Fischer Schwung<br />
ein. Union bestimmte das Geschehen.<br />
Erst recht, nachdem<br />
der Ex-Hallenser („Schön, mal<br />
wieder im Osten getroffen zu<br />
haben“) eine wunderbare Vorarbeit<br />
von Sebastian Andersson<br />
gut genutzt hatte (65.). Eine Befreiung<br />
für den Supertechniker,<br />
der zuletzt öfter auf der Bank<br />
hatte schmoren müssen, als<br />
ihm lieb gewesen sein konnte.<br />
Dass Union –wegen der enteilenden<br />
beiden Topfavoriten<br />
und Bundesliga-Absteiger aus<br />
Hamburg und Köln –das nicht<br />
langte, bewies dann auch die<br />
Einwechselung von Sebastian<br />
Polter und die Umstellung auf<br />
ein 4-4-2. Fruchtete im offenen<br />
Schlagabtausch dann leider<br />
nicht mehr. Rang drei wird der<br />
1. FC Union an diesem Spieltag<br />
wohl eher nicht mehr verlieren.<br />
Aber das Rennen um ihn wird<br />
immer spannender.