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Berliner Kurier 30.12.2018

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BERLINER KURIER, Sonntag, 30. Dezember 2018<br />

Daseigene<br />

Start-up<br />

auf die Beine<br />

bringen:<br />

Dabei ist vor<br />

allem der<br />

Austausch mit<br />

anderen wichtig.<br />

Foto: dpa<br />

So klappt es mit dem eigenen Start-up<br />

Vonder Idee über den Businessplan bis zur Finanzierung –das sollten Sie unbedingt wissen<br />

Das kleine Café in einer<br />

schnuckeligen Seitengasse<br />

oder das eigene Produkt im<br />

Supermarktregal – es sind<br />

Ziele und Träume wie diese,<br />

die Menschen dazu bewegen<br />

können, ein Unternehmen<br />

zu gründen. Doch Erfolg will<br />

geplant sein. Diese Tipps<br />

helfen dabei:<br />

Die Idee: Die Geschäftsidee<br />

ist das Herzstück eines Unternehmens.<br />

Deshalb sollte sie<br />

auch kommuniziert werden.<br />

„Die Erfahrung zeigt, dass man<br />

die besten Ideen haben kann.<br />

Wenn man damit nur in seinem<br />

Kämmerlein bleibt, wird<br />

man aber oft betriebsblind“,<br />

sagt Lars Mölbitz, Gründungsberater<br />

bei der Industrie- und<br />

Handelskammer(IHK) Berlin.<br />

Christine Benecke vom Gründungsnetzwerk<br />

Region Lüneburg,<br />

einer Initiative des Wirtschaftsforums<br />

Lüneburg, berichtet:<br />

„Viele fragen ihren<br />

Freundes- und Bekanntenkreis,<br />

und die finden die Geschäftsidee<br />

toll. Aber sie sind<br />

nicht die Zielgruppe. Manchmal<br />

bin ich die Erste, die als<br />

Fremde auf die Idee schaut<br />

und fragt: „Sind Sie sich sicher“?“<br />

Beratung und Information:<br />

Eine Gründung ist immer<br />

individuell. Umso wichtiger ist<br />

es, sich gut auf die neue Aufgabe<br />

vorzubereiten. Helfen können<br />

dabei Beratungsstellen<br />

oder Gründungsnetzwerke,<br />

die bei Genehmigungen, Zulassungen<br />

und Co. Rat geben können.<br />

„Ich glaube, es istgut und<br />

hilfreich, sich einen Lotsen zu<br />

suchen, der einem durch die<br />

unbekannten Gewässer hilft“,<br />

sagt Carsten Wille vom Gründungsservice<br />

der Leuphana<br />

Universität Lüneburg. Lars<br />

Mölbitz von der IHK Berlin<br />

empfiehlt, etwa bei Messen<br />

oder während eines Praktikums<br />

Branchenkenntnisse zu<br />

sammeln. Auch kaufmännisches<br />

Wissen sei unerlässlich.<br />

Der Businessplan: Er bereitet<br />

vielen Gründern Bauchschmerzen<br />

und gehört doch dazu:<br />

der Businessplan. Er ist<br />

Grundlage für jede finanzielle<br />

Unterstützung, die Gründer beantragen<br />

wollen. „Aber er ist<br />

auch wichtig, um sich das erste<br />

Mal ganz intensiv mit der Geschäftsidee<br />

zu beschäftigen“,<br />

sagt Mölbitz. Im Businessplan<br />

werden alle Überlegungen, zum<br />

Beispiel zu den Zielen des Unternehmens,<br />

zur Konkurrenz<br />

oder zur Wirtschaftlichkeit,<br />

konkretauf Papier gebracht.<br />

Finanzierung: Mit verschiedenen<br />

Finanzierungsmodellen<br />

können Gründer<br />

die Kosten für den Start als<br />

Unternehmer stemmen. Wer<br />

beispielsweise aus der Arbeitslosigkeit<br />

heraus gründet<br />

und Anspruch auf Arbeitslosengeld<br />

hat, kann sich auf einen<br />

Gründungszuschuss der<br />

Agentur für Arbeit bewerben.<br />

Banken, Sparkassen und andere<br />

Kreditinstitute bieten<br />

ebenso wie Bund und Ländern<br />

unterschiedliche Darlehen<br />

an.<br />

Eine weitere Möglichkeit: mit<br />

einem Crowdfunding-Projekt<br />

die Onlinecommunity um Unterstützung<br />

bitten. Vor allem<br />

für besonders innovative Geschäftsmodelle<br />

kann auch ein<br />

sogenannter Business Angel<br />

als Privatinvestor interessant<br />

sein, der als Gesellschafter ins<br />

Gründerteam einsteigt.<br />

Gründen: Spätestens wenn<br />

die Finanzierung geklärt ist,<br />

sollten sich angehende Unternehmer<br />

um alle Formalien<br />

kümmern, die auf dem Weg in<br />

die Selbstständigkeit einzuhalten<br />

sind. Dazu können zum Beispiel<br />

Zulassungen und Genehmigungen<br />

gehören, etwa von<br />

der Handwerkskammer oder<br />

Berufsverbänden. „Und man<br />

muss immer daran denken, das<br />

Gewerbe auch anzumelden, das<br />

wird gerade bei Kapitalgesellschaften<br />

gerne mal vergessen“,<br />

betont Lars Mölbitz.<br />

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