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BERLINER KURIER, Sonntag, 30. Dezember 2018<br />
Der Bau von Mobilfunkmasten<br />
musseinfacher werden –durch<br />
schnellere Genehmigungsverfahren<br />
und weniger Hindernisse<br />
bei der Nutzung öffentlicher<br />
Infrastruktureinrichtungen.<br />
Zweifel gibt es auch bei den<br />
Grünen: Der AufbaueinerstaatlichenGesellschaft„würde<br />
Jahre<br />
dauern“, so Grünen-Fraktionsvize<br />
Oliver Krischer zum<br />
RND. Statt Staatskonzernen<br />
brauche es andere Rahmenbedingungen<br />
für die Mobilfunkbetreiber.<br />
Dazugehörten „ernst<br />
zu nehmende Strafenbei Nicht-<br />
die Funklöcher<br />
DP bleibtskeptisch:Bürokratie abbauenstatt Steuermittel verprassen<br />
FD<br />
sollen zum Anschluss verpflichtet<br />
werden und dafür Gebühren<br />
zahlen.<br />
Ist also bald fröhliches Surfen<br />
überall im Land angesagt?<br />
Im Bundestag gibt es Zweifel<br />
und viel Spott. „Der Staat hat<br />
schon oft genug bewiesen, dass<br />
er kein besserer Unternehmer<br />
ist. Unternehmen brauchen<br />
Planungssicherheit statt jede<br />
Woche neue Eingriffsfantasien<br />
durch die Bundesregierung“,<br />
sagte FDP-FraktionsvizeFrank<br />
Sitta dem RedaktionsNetzwerk<br />
Deutschland (RND). Er fordert:<br />
erfüllung der Vorgaben“. Krischer<br />
spottet: Die CSU mache<br />
einen „sozialistisch anmutenden<br />
Vorschlag“. Dies entbehre<br />
nicht der Komik: „Verantwortlich<br />
für die Funklochrepublik<br />
Deutschland ist vor allem die<br />
CSU, die seitJahren die zuständigenMinister<br />
stellt.“<br />
Infrastrukturminister Andreas<br />
Scheuer (CSU) sei eigentlich<br />
ein „Minister für Fahrverbote,<br />
Zugverspätungen und<br />
Funklöcher“. Er könne sich ja<br />
„von der Regierung von Albanien<br />
beratenlassen“.<br />
Andreas Scheuer (CSU), Bundesminister<br />
für Verkehr und digitale Infrastruktur.<br />
Klöckner will mehr<br />
Wölfe schießen lassen<br />
Agrarministerin kritisiertihreKolleginimUmweltressort<br />
Foto: Michael Kappeler/dpa<br />
Foto: GeertVanden Wijngaert/dpa<br />
NACHRICHTEN<br />
Kritik an Rumänien<br />
Berlin –Kurz vor Beginn der<br />
EU-Ratspräsidentschaft Rumäniens<br />
kommt vom Kommissionspräsidenten<br />
Jean-<br />
Claude Juncker Kritik: Die<br />
Regierung in Bukarest habe<br />
„noch nicht in vollem Umfang<br />
begriffen hat, was es bedeutet,<br />
den Vorsitz über die<br />
EU-Länder zu führen“ sagte<br />
er der „WamS“.<br />
Waffen für die Kurden<br />
Washington –Kurdische<br />
Kämpfer sollen bereitgestellte<br />
Waffen im Kampf gegen<br />
radikale IS-Milizen behalten<br />
dürfen, wenn die USA aus<br />
Syrien abziehen. Eine entsprechende<br />
Empfehlung<br />
werde als Teil der Abzugspläne<br />
diskutiert, sagten drei<br />
US-Regierungsvertreter.<br />
Merkel war kein „Unfall“<br />
Foto: Kay Nietfeld/dpa<br />
Foto: Henning Kaiser/dpa<br />
Wie mit den Wölfen umgehen? Die Bundesumweltministerin Svenja Schulze<br />
(l., SPD) wirdvon ihrerKollegin Julia Klöckner (CDU) kritisiert.<br />
Berlin – Bundeslandwirtschaftsministerin<br />
Julia Klöckner<br />
(CDU) würde gern den Abschuss<br />
von Wölfen erleichtern.<br />
In einem Brief an Umweltministerin<br />
Svenja Schulze (SPD)<br />
fordert Klöckner, alle rechtlichen<br />
Möglichkeiten zur Reduzierung<br />
des Wolfsbestandes<br />
auszuschöpfen, die das internationale<br />
und europäische Artenschutzrecht<br />
bereithält, wird sie<br />
von der „Rheinischen Post“ zitiert.<br />
Das Bundesnaturschutzgesetz<br />
müsse so geändert werden,<br />
dass künftig eine regelmäßige<br />
„gemäßigte Bestandsregulierung“<br />
möglich werde, die<br />
mehr als nur einzelne Abschüsse<br />
ermöglichen würde.<br />
Die von Schulze zugesagte<br />
Änderung das Bundesnaturschutzgesetzes<br />
zum Abschuss<br />
einzelner besonders auffälliger<br />
Wölfe reiche nicht aus, so<br />
Klöckner. In Deutschland lebten<br />
mittlerweile mehr als 600<br />
Wölfe. Der Bestand wachse um<br />
circa 25 bis 30 Prozent pro Jahr,<br />
verdoppele sich also alle drei<br />
bis vier Jahre. „Die Wolfsübergriffe<br />
auf Nutztiere haben entsprechend<br />
zugenommen, bereits<br />
2016 wurden mehr als<br />
1000 Risse gezählt.“<br />
Die Große Koalition hatte<br />
sich im Sommer auf einen Kompromiss<br />
zum umstrittenen<br />
Thema Wolfspolitik geeinigt, in<br />
dem Landwirte gegen Umweltschützer<br />
stehen. SPD und<br />
Union beschlossen unter anderem,<br />
den Schadensausgleich für<br />
Landwirte zu erleichtern und<br />
die Beratungsstelle des Bundes<br />
weiter zu unterstützen.<br />
Köln –Frauenrechtlerin Alice<br />
Schwarzer (76) misst der<br />
Wahl von Annegret Kramp-<br />
Karrenbauer zur CDU-Chefin<br />
große Bedeutung bei. „Das<br />
zeigt, dass die eine Frau –in<br />
dem Fall Angela Merkel –<br />
kein ,Unfall’ der Geschichte<br />
war, sondern es heute in<br />
Deutschland eine Kontinuität<br />
gibt.“<br />
Russland bleibt hart<br />
Kiew –Russland verweigert<br />
die Freilassung inhaftierter<br />
ukrainischer Matrosen. Eine<br />
entsprechende Forderung<br />
Deutschlands und Frankreichs<br />
sei inakzeptabel. Aus<br />
der Ukraine werden bereits<br />
Verstöße gegen die gestern<br />
eingetretene Waffenruhe gemeldet.<br />
Streckenstilllegung<br />
Berlin –Die Deutsche Bahn<br />
hat seit der Bahnreform 1994<br />
bundesweit mehr als 5400<br />
Kilometer ihres Streckennetzes<br />
stillgelegt, berichtet die<br />
„Süddeutsche Zeitung“.<br />
Grundlage bildet eine Antwort<br />
von Staatssekretär Enak<br />
Ferlemann auf eine Anfrage<br />
der Grünen.