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Berliner Kurier 05.01.2019

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12 BERLIN BERLINER KURIER, Sonnabend, 5. Januar 2019<br />

Killer gestehen<br />

Kopfschuss<br />

Berlin –Zwei Männer<br />

haben gestanden, am 27.<br />

Dezember Wiktoria S. († 25)<br />

in der Neuköllner Oderstraße<br />

in den Kopf geschossen<br />

zu haben. Bei dem Haupttäter<br />

handelt es sich um den<br />

Ex-Freund (29) der getöteten<br />

Polin. Er wurde am<br />

Mittwoch in der Lichtenberger<br />

Bornitzstraße festgenommen.<br />

Ermittler fanden<br />

dort auch die Tatwaffe.<br />

Am Donnerstag ging den<br />

Ermittlern ein Mittäter(39)<br />

ins Netz.Die Männer erhieltenHaftbefehlewegen<br />

Totschlags.ZmMotiv:<br />

Nach KURIER-Informationen<br />

wollte der Ex-Freund<br />

einfach mal jemanden erschießen.<br />

Täter und Opfer<br />

stammenaus dem Drogenmilieu.<br />

LEX<br />

Foto:<br />

Trinkwasser und Essen knapp<br />

<strong>Berliner</strong><br />

In der Nähe der „Sea-Watch“<br />

befindet sich auch ein Schiff<br />

der Organisation „Sea Eye“<br />

mit 17 weiteren Migranten an<br />

Bord. Auch sie warten auf<br />

einen sicheren Hafen.<br />

Geldboten<br />

fahren wieder<br />

Berlin –InPotsdam und<br />

Berlin nehmen Geldtransporter-Fahrer<br />

nach mehrtägigen<br />

Warnstreiks heute ihre<br />

Arbeit wieder auf. Im Tarifstreit<br />

wurde ein Kompromiss<br />

gefunden. Verdi und<br />

die Arbeitgeber verständigten<br />

sich auf Einkommensverbesserungen<br />

zwischen<br />

7,8 und 17,2 Prozent. Der<br />

Vertrag gilt rückwirkend ab<br />

dem 1. Januar.<br />

Freilassung<br />

bedauert<br />

Potsdam –Brandenburgs<br />

Justizminister Stefan Ludwig<br />

(Linke) hat die Freilassung<br />

des Ex-NPD-Politikers<br />

Maik S. bedauert. Die vom<br />

Oberlandesgericht verfügte<br />

Aufhebung des Haftbefehls<br />

werde viele Menschen demotivieren,<br />

die sich auf der<br />

Straße und in den Ämtern<br />

gegen Rechts einsetzten,<br />

sagte er im RBB-Inforadio.<br />

Der Minister unterstrich<br />

aber, S. werde der Strafverfolgung<br />

nicht entgehen.<br />

Menschenretter<br />

funken S.O.S.<br />

Seit 14 Tagen in Wind und Wellen findet die „Sea-Watch“ mit 32 Flüchtlingen an Bord keinen sicheren Hafen<br />

Von<br />

STEFANIE HILDEBRANDT<br />

Berlin – Die <strong>Berliner</strong> Organisation<br />

„Sea-Watch“ hat am 22.<br />

Dezember 32 Menschen aus<br />

dem Mittelmeer gerettet. Darunter<br />

zwei Kleinkinder und<br />

ein Baby. Seitdem kreuzt das<br />

Schiff durch teils schwere<br />

See, findet keinen sicheren<br />

Hafen. Nun setzte das Ärzteteam<br />

der „Sea-Watch“ auf<br />

Twitter einen Notruf ab.<br />

„Wegen des langen Aufenthalts<br />

an Bord und des schlechten<br />

Wetterssind viele unserer Gäste<br />

schwer seekrank.“ Für unterernährte,geschwächte<br />

und unterkühlte<br />

Menschen könne die daraus<br />

resultierende Dehydrie-<br />

Foto: SeaWatch<br />

rung lebensgefährlich werden.<br />

„Wir sorgen uns besonders um<br />

die Kinder“, erklärten die Ärzte.<br />

Wegen der Stürme seien alle<br />

Flüchtlinge in einem kleinen<br />

trockenen Bereich unter Deck<br />

Unter Deck warten in qualvoller Enge 32 Menschen seit 14 Tagen auf Land.<br />

zusammengedrängt. Die Geflüchteten<br />

haben in Libyen<br />

Misshandlungen und Folter erlebt.<br />

Die andauernde Unsicherheit<br />

setze sie zusätzlich unter<br />

psychischen Druck. Trinkwasser<br />

und Essen würden knapp,<br />

warnte „Sea-Watch“. Malta gab<br />

daraufhin die Erlaubnis, nahe<br />

der Küste Schutz zu suchen. Die<br />

Häfen aber bleiben versperrt<br />

weiter. Obwohl mehrere Städte,<br />

darunter Berlin, Hamburg und<br />

Bremen, sich bereiterklärten,<br />

die Menschen aufzunehmen,<br />

dürfen sie nicht an Land gehen.<br />

Innensenator Andreas Geisel<br />

(SPD) gestern: „Es ist unsere<br />

Pflicht, Menschen aus Seenot zu<br />

retten. Das ist kein Gnadenakt,<br />

sondern humanitäre Verantwortung<br />

gegenüber Menschen,<br />

die in Lebensgefahr sind. Ich<br />

fordereden Bundesinnenminister<br />

eindringlich auf, hier schnell<br />

eine Lösung zu finden.“ Am<br />

Freitag starteten zwei Schiffe<br />

der Allianz United4Med mit<br />

neuen Vorräten.<br />

Warum wir Fachkräftemangel produzieren!<br />

Bis 2025 sollen sechs bis<br />

sieben Millionen Fachkräfte<br />

fehlen. Horrorvorstellung:<br />

Ärzte bitten Patienten,<br />

Diagnosen selbst zu stellen,<br />

weil neuerdings jeder Arzt<br />

werden kann, der Golf spielt.<br />

Klempner verschreiben bei<br />

Rohrbruch „Arnika C30“ –<br />

weil sie eigentlich Homöopathen<br />

sind. Und deutsche Ingenieure<br />

sind nicht mehr in der<br />

Lage, Diesel-Filter zu bauen.<br />

Schon seit 2011 verfolgt uns<br />

dieses Szenario, in die Welt<br />

gesetztvom VDI (Verein deutscher<br />

Ingenieure) und vom<br />

Verband der Industrie. 30<br />

Milliarden Euro jährliche<br />

Kosten für die Wirtschaft,<br />

sangen die Schwarzseher damals.<br />

Resultat: Massiver Zustrom<br />

ins Studiumder MINT-<br />

Fächer (Mathe, Ingenieurswissenschaften,<br />

Naturwissenschaften,<br />

Technische Fächer).<br />

Resultat davon: arbeitslose Ingenieure.<br />

Das ist, als ob sich<br />

jemand im Wald über einen<br />

Mangel an Bäumen beschwert.<br />

Statt einem Fachkräftemangel<br />

gibt es nur einen<br />

Mangel an 26-jährigen Fachkräften<br />

mit Doktortitel und<br />

zehnjähriger Berufserfahrung,<br />

die für 24000 Euro Jahresgehalt<br />

arbeiten wollen! Also<br />

ein „Fachkräftebezahlwillenmangel“!<br />

Oder weshalb<br />

wurde die Hürde für die Einstellung<br />

ausländischer Fachkräfte<br />

von 66000 auf 36000<br />

Mensch<br />

Meyer<br />

Kabarettist<br />

Chin Meyer<br />

schreibt jeden<br />

Mittwoch und<br />

Sonnabend<br />

im KURIERR<br />

Euro Jahresgehalt gesenkt?<br />

Auch im heimischen Bereich<br />

herrscht Fachkräftemangel,<br />

sagte eine Bekannte neulich.<br />

Jedes Mal, wenn sie mit ihrem<br />

Mann ins Bett ginge, gäbe es<br />

Fachkräftemangel. Sie löste<br />

das Problem mittlerweile mit<br />

einer Methode, die auch für<br />

die deutsche Industrie relevant<br />

ist: konsequente Weiterbildung.<br />

Das hat sogar finanzielle<br />

Einspareffektedurch Produktivitätssteigerung.<br />

Nachdem<br />

die Bekannte dem Mann<br />

eine FortbildungimBordell finanzierte,war<br />

sie in der Lage,<br />

den Gärtner zu feuern!

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