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der-Bergische-Unternehmer_0119

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NAMEN & NACHRICHTEN<br />

Handelsstreit schwächt<br />

deutsche Wirtschaft<br />

Neues Register,<br />

mehr Fairness<br />

Foto: Shutterstock<br />

Der Handelskonflikt<br />

zwischen den USA<br />

und China hält die<br />

gesamte Weltwirtschaft<br />

in Atem.<br />

Seit Anfang Januar gilt das neue Verpackungsgesetz,<br />

das Verpackungsmüll vermeiden<br />

und für mehr Recycling sorgen<br />

soll. Ein wesentlicher Bestandteil ist das<br />

Verpackungsregister LUCID. Die Ziele<br />

des Registers sind sinnvoll und sollen<br />

frühere Fehler korrigieren, sagt das Institut<br />

<strong>der</strong> deutschen Wirtschaft (IW).<br />

Privathaushalte haben im Jahr 2016 mehr<br />

als zwei Millionen Tonnen Kunststoffverpackungen<br />

verbraucht, so das Umweltbundesamt.<br />

Je<strong>der</strong> private Verbraucher<br />

kommt insgesamt auf knapp 25<br />

Kilogramm im Jahr, Tendenz steigend.<br />

Der Anstieg des Plastikverpackungsmülls<br />

sei vor allem ein Indikator für den<br />

zunehmenden Wohlstand, so die Einschätzung<br />

des IW. Das neue Verpackungsgesetz<br />

soll jetzt die Müllberge begrenzen<br />

und Recycling ankurbeln. Es<br />

verpflichtet alle Unternehmen, die Verpackungen<br />

herstellen o<strong>der</strong> verkaufen,<br />

sich bei <strong>der</strong> Zentralen Stelle Verpackungsregister<br />

(ZSVR) über das neue<br />

Verpackungsregister LUCID zu registrieren.<br />

Dort müssen die Unternehmen genau<br />

angeben, welche Verpackungsmengen sie<br />

herstellen o<strong>der</strong> in Umlauf bringen. Die<br />

Unternehmen müssen für diese Mengen<br />

Lizenzgebühren zahlen, die wie<strong>der</strong>um<br />

das Recycling finanzieren. Bislang fehlte<br />

eine funktionierende Kontrollinstanz, die<br />

überprüft, wer wie viel Müll auf welchem<br />

Weg entsorgt. Dadurch landeten<br />

viele Verpackungen in <strong>der</strong> gelben Tonne<br />

o<strong>der</strong> dem gelben Sack, ohne dass jemand<br />

für ihre Wie<strong>der</strong>aufbereitung gezahlt hatte.<br />

Das ist jetzt an<strong>der</strong>s: Wer sich nicht registriert<br />

und für seine Verpackungen<br />

zahlt, wird sanktioniert. Die ZSVR überwacht<br />

nicht nur die Daten <strong>der</strong> Hersteller,<br />

son<strong>der</strong>n vereinfacht auch den Abgleich<br />

mit den Recycling-Organisationen. Somit<br />

soll das neue Register Wettbewerbsverzerrungen<br />

durch Trittbrettfahrer reduzieren.<br />

Ziel ist, dass alle Hersteller ihrer<br />

Produktverantwortung nachkommen und<br />

Der Handelsstreit zwischen den USA und China belastet<br />

auch die deutsche Wirtschaft. Jede weitere Eskalation des<br />

Konflikts gefährdet internationale Wertschöpfungsketten<br />

und somit das deutsche Geschäftsmodell. Schlimmstenfalls<br />

könnte das Bruttoinlandsprodukt in den kommenden fünf<br />

Jahren um 3,8 Prozent zurückgehen, wenn <strong>der</strong> Zwist weiter<br />

eskaliert, zeigt eine Studie des Instituts <strong>der</strong> Deutschen<br />

Wirtschaft (IW). Mehr als 40 Prozent <strong>der</strong> befragten 1.111<br />

deutschen Unternehmen erwarten einen Rückgang <strong>der</strong> Beschäftigung<br />

und Produktion in Deutschland, wenn es zu einer<br />

weiteren Verschärfung des Handelskonflikts kommt.<br />

Dazu könnte es kommen, wenn Zusatzzölle in Höhe von 25<br />

Prozent und entsprechende Vergeltungsmaßnahmen zwischen<br />

den USA auf <strong>der</strong> einen Seite und China, <strong>der</strong> EU und<br />

den an<strong>der</strong>en vier wichtigsten US-Handelspartnern auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite folgen. „Die deutsche Wirtschaft ist sehr anfällig<br />

für die handelspolitischen Entscheidungen weltweit“,<br />

sagt IW-Ökonomin Galina Kolev. Eine verlässliche regelbasierte<br />

Weltwirtschaftsordnung sei für das deutsche Exportmodell<br />

unentbehrlich. Hintergrund: Trotz <strong>der</strong> verhängten<br />

Zusatzzölle in Höhe von zehn Prozent auf Waren im Wert<br />

von 250 Milliarden US-Dollar erreichte das US-Handelsdefizit<br />

mit China mit 43 Milliarden US-Dollar im Oktober<br />

vergangenen Jahres einen neuen Rekordwert. US-Firmen<br />

importieren <strong>der</strong>weil fast unbeeindruckt von Zusatzzöllen<br />

weiter chinesische Waren. Denn ab März könnten die Zusatzzölle<br />

von zehn sogar auf 25 Prozent steigen, sollten sich<br />

die Parteien nicht einigen. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite sind die<br />

US-Exporte nach China seit Juni in <strong>der</strong> Tendenz rückläufig.<br />

sich die Kosten gerechter verteilen.<br />

12 www.bvg-menzel.de

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