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Berliner Zeitung 15.01.2019

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12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 12 · D ienstag, 15. Januar 2019<br />

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Berlin<br />

Ein Schlafplatz auf dem U-Bahnhof: Zum Moritzplatz kommen jede Nacht bis zu anderthalb Dutzend Obdachlose. In feste Notquartiere wollen sie nicht.<br />

SABINE GUDATH<br />

Stadtmission: U-Bahnhöfe ungeeignet für Obdachlose<br />

Die Station Moritzplatz dient zur Zeit als Kältebahnhof. Am Sonntag starb dort ein 55-jähriger Mann<br />

VonStefan Strauß<br />

Nach dem Tod eines obdachlosen<br />

Mannes am<br />

Sonntagmorgen auf dem<br />

U-Bahnhof Moritzplatz<br />

fordert die <strong>Berliner</strong> Stadtmission einen<br />

neuen Kurs der Senatssozialverwaltung,<br />

wenn es um die Unterbringung<br />

von drogenabhängigen Obdachlosen<br />

im Winter geht. Sie sollen<br />

nicht mehr auf U-Bahnhöfen schlafen<br />

müssen. „Wir halten es für nötig,<br />

dass für die Zeitdauer der Kältehilfe<br />

eine fachgerechte Notübernachtung<br />

für obdachlose Menschen entsteht,<br />

in der Drogenkonsum erlaubt ist“,<br />

sagt die Sprecherin der <strong>Berliner</strong> Stadtmission,<br />

OrtrudWohlwend, der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>.<br />

Für die Obdachlosen hat der Senat<br />

in dieser Saison zwei Kältebahnhöfe<br />

eingerichtet. Obdachlose können die<br />

kalten Winternächte auf den<br />

U-Bahnhöfen Lichtenberg und Moritzplatz<br />

in Kreuzbergverbringen. Sie<br />

müssen sich dortankeine Regeln halten,<br />

können ohne sozialtherapeutische<br />

Hilfe Alkohol trinken und Drogen<br />

nehmen. Es ist die unterste Stufe<br />

der Kältehilfe,das niedrigschwelligste<br />

Angebot.<br />

In Berlin gibt es bis zu 1200 Plätze<br />

in festen Einrichtungen der Kältehilfe.Die<br />

Schlafplätzesind beheizt, in<br />

manchen Einrichtungen gibt es<br />

Abendbrot und Frühstück. Doch<br />

Drogen und Alkohol sind nicht erlaubt.<br />

Darum übernachten abhängige<br />

Obdachlose lieber in einem Kältebahnhof,<br />

meist auf kaltem Beton.<br />

Am Sonntagmorgen ist am Moritzplatz<br />

ein Obdachloser gestorben.<br />

Polizisten entdeckten den leblosen<br />

Mann um 2.40 Uhrauf der Zwischenetage<br />

zum U-Bahnhof. Rettungskräfte<br />

stellten den Todfest. DiePolizei<br />

schließt ein Gewaltverbrechen aus.<br />

Sie geht nicht davon aus, dass der<br />

Mann wegen der Kälte gestorben sei.<br />

EinTodesermittlungsverfahren läuft.<br />

Spätestens seit dem Todesfall stellt<br />

sich erneut die Frage,obU-Bahnhöfe<br />

im Winter tatsächlich geeignete Orte<br />

für Obdachlose sind. Sozialsenatorin<br />

Elke Breitenbach (Linke) verteidigt<br />

diese Plätze. „Niemand will Menschen<br />

auf Bahnhöfen unterbringen.<br />

Aber für diejenigen, die nicht in der<br />

Kältehilfe ankommen, brauchen wir<br />

Orte,andenen sie sich ausruhen und<br />

aufwärmen können“, sagte Breitenbach<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. Es gebe<br />

Menschen, die aus den unterschiedlichsten<br />

Gründen die Einrichtungen<br />

„Es dürfen keine Elendscamps<br />

in <strong>Berliner</strong> U-Bahnhöfen entstehen,<br />

auf denen Menschen sterben.“<br />

.<br />

Ortrud Wohlwend, Sprecherin der <strong>Berliner</strong> Stadtmission<br />

der Kältehilfe nicht aufsuchen. „Für<br />

sie brauchen wir die Kältebahnhöfe.<br />

Zum Konzept der Kältebahnhöfe gehörtauch,<br />

dass an beiden U-Bahnhöfen<br />

beheizte Container zum Aufwär-<br />

men aufgestellt werden. Dort sollte<br />

warmer Teeverteilt werden. Das ist<br />

bisher nicht passiert.<br />

Jede Nacht sind zudem Sozialarbeiter<br />

auf den Kältebahnhöfen bei<br />

den Obdachlosen. In Lichtenberg<br />

kümmern sich Mitarbeiter von Karuna<br />

um sie,amMoritzplatz sind drei<br />

Sozialarbeiter der <strong>Berliner</strong> Stadtmission<br />

im Einsatz. Sie berichten, die<br />

meisten Obdachlosen dortseien drogenabhängig.<br />

Sie vermuten, dass<br />

auch der verstorbene Mann durch<br />

Drogen ums Leben kam. Sozialarbeiter<br />

sagen, die Menschen, die auf dem<br />

Bahnhof schlafen, seien schwer<br />

krank, sie würden schnell aggressiv.<br />

IhrZustand sei erbärmlich.<br />

Jede Nacht fährt der Kältebus zu<br />

den U-Bahnhöfen. DieSozialarbeiter<br />

bieten den Obdachlosen an, sie in beheizte<br />

Unterkünfte der Kältehilfe zu<br />

bringen. Doch kaum jemand steigt in<br />

den Bus. Die Obdachlosen wissen,<br />

dass sie in den Notunterkünften keinen<br />

Alkohol trinken und keine Drogen<br />

nehmen dürfen, so legen es die<br />

Hausregeln fest. Aber es müsse Ausnahmen<br />

in speziellen Einrichtungen<br />

geben, fordert die <strong>Berliner</strong> Stadtmission.<br />

Sprecherin Ortrud Wohlwend<br />

sagt, in den U-Bahnhöfen dürfen<br />

keine Elendscamps entstehen, in denen<br />

Menschen sterben.<br />

Auf den Kältebahnhöfen beschweren<br />

sich Fahrgäste am nächsten<br />

Morgen oft über Scherben, Abfall,<br />

Urinpfützen und Kot. Noch am Vormittag<br />

liegt der Abfall der Nacht auf<br />

dem Bahnhof Moritzplatz. Sigrid Nikutta,<br />

Chefin der <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetriebe,<br />

wollte die Bahnhöfe zunächst<br />

nicht öffnen, hatte dann aber<br />

nachgegeben. Sozialsenatorin Breitenbach<br />

sagte am Montag, es sei immer<br />

dramatisch, wenn jemand auf<br />

der Straße sterbe. „Wir werden die<br />

Kältehilfe aber nicht verändern.“<br />

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©Eric Schulze

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