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Berliner Kurier 21.01.2019

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10 BERLIN BERLINER KURIER, Montag, 21. Januar 2019*<br />

Die Grüne Woche 2019<br />

Es ist nicht mehr<br />

Fleisch ist beliebt,aber<br />

von gestern. Auf der<br />

Messe geht der Trend zu<br />

gesund und nachhaltig<br />

Von<br />

JULIA HAAK<br />

Unter<br />

den Königinnen<br />

der Messe:<br />

Bundeslandwirtschaftsministerin<br />

Julia Klöckner<br />

In Niedersachsen ist die Welt<br />

noch, wie man sie sich vorstellt.<br />

So wieesauf derGrünen<br />

Woche früherimmer war. In jener<br />

Halle, in der sich mit dem Bundesland<br />

imNorden der wahrscheinlichweltgrößteTierhalter<br />

präsentiert,<br />

hat das eine gewisse Logik.<br />

Bei Ludger Fischer, „der gute<br />

Landschinken“ aus Vechta,gibt es<br />

zum BeispielFleisch. Dicke Würste<br />

liegen in der Auslage, auch lange,<br />

dünne inverschiedenen Geschmacksrichtungen.EsgibtMettberge<br />

auf Baguette. An der Wand<br />

hängen Dutzende Schinken.<br />

„Guck mal Elfriede, da gibt’s was<br />

Richtiges“, sagt einMannzuseiner<br />

Begleiterin. Dann stellen sich beide<br />

an der Theke an.<br />

Es gibt sie noch, die Welt der<br />

Wurstwaren auf<br />

DasFleischige ist<br />

auf der Grünen<br />

Woche irgendwie<br />

verloren<br />

gegangen.<br />

der weltgrößten<br />

Ernährungsmesse,<br />

die jedes Jahr<br />

im Januar in Berlin<br />

viele Tausend<br />

Besucher anzieht.<br />

„Fünfmal<br />

Wurst und ein Rucksack mit<br />

Kühlfunktion“ steht auf einem<br />

Schild in der Nähe des Schinkenstands.<br />

19,90 Euro soll alles zusammen<br />

dann kosten.<br />

Aber irgendwie ist das Fleischige<br />

auf der Grünen Woche doch<br />

verloren gegangen. Man muss sie<br />

suchen in diesem Jahr, die Stände<br />

mit den Bergen aus Würsten,<br />

den geschmorten Haxen und gegrillten<br />

Steaks. Die Bundesländer<br />

und die ganze Messe präsentieren<br />

sich heute anders. Berlin<br />

wirbt für sich zum Beispiel mit<br />

Schokoküssen und Buddybären.<br />

„Nachhaltig und kreativ steht auf<br />

den Schildern. Bayern hat Knödel,<br />

Schnaps, Joghurt, Käse und<br />

Honig zu bieten. Schleswig-Holstein<br />

setzt auf Fisch. Erst in Hessen<br />

gibt es dann wieder Wurst. Es<br />

ist aber ein kleiner Stand. Wenn<br />

man weiß, dass viele Menschen<br />

in diesem Bundesland stolz auf<br />

beste Kontakte zu einer Hausschlachterei<br />

sind, macht das einen<br />

verschämten Eindruck.<br />

Sie klaffen deutlich auseinander,<br />

der Geist der Zeit und das,<br />

was in bundesdeutschen Haushalten<br />

normal ist. Während Mediziner<br />

und eine zahlenmäßig<br />

wachsende Bewegung den unmäßigen<br />

Fleischkonsum im Land

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