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Berliner Kurier 21.01.2019

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8 BERLIN BERLINER KURIER, Montag, 21. Januar 2019 *<br />

NACHRICHTEN<br />

Weiter schön, aber kalt<br />

Berlin/Potsdam –Das<br />

sonnige Winterwetter in<br />

unserer Region (Foto: Morgenstimmung<br />

an der Oder)<br />

soll dem Deutschen Wetterdienst<br />

zufolge zunächst<br />

weiter Bestand haben. Dabei<br />

können die Nachttemperaturen<br />

auf bis zu minus<br />

zehn Grad sinken.<br />

Drei Teenager verletzt<br />

Reinickendorf –Eine 19-<br />

jährige Autofahrerin ist in<br />

der Nacht zu gestern in der<br />

Residenzstraße gegen einen<br />

geparkten Pritschenwagen<br />

gefahren. Sie und<br />

zwei Mitfahrerinnen (19,<br />

16) wurden verletzt. Eine<br />

vierte Insassin (18) kam mit<br />

dem Schrecken davon.<br />

Brand in Hochhaus<br />

Friedrichshain –Gestern<br />

Abend brannte es in der<br />

neunten Etage eines Hauses<br />

an der Straße der Pariser<br />

Kommune. Die Feuerwehr<br />

war mit 55 Kräften vor Ort<br />

und konnte das Feuer<br />

schnell löschen. Menschen<br />

wurden nicht verletzt.<br />

Fischer tot geborgen<br />

Lieberose –Feuerwehrtaucher<br />

haben den seit<br />

Donnerstag vermissten Berufsfischer<br />

(KURIER berichtete)<br />

tot aus dem<br />

Schwielochsee (Dahme-<br />

Spreewald) geborgen. Sein<br />

Leichnam war von einem<br />

Wasserschutzboot aus per<br />

Sonar entdeckt worden.<br />

Der KURIER gratuliert<br />

Lucie Rinck, Kursana-Domizil<br />

Marzahn, zum 92.<br />

ARCHE NOAH<br />

Miezi ... kam wegen einer<br />

Erkrankung ihrer Besitzerin<br />

ins Tierheim. Sie ist eine<br />

sanfte und anhängliche<br />

kleine Samtpfote. Auch mit<br />

ihren Artgenossen verträgt<br />

sich die zweieinhalb Jahre<br />

junge Katze sehr gut.<br />

Vermittlungs-Nr. 19/94<br />

Tierheim Berlin,<br />

Hausvaterweg 39, 13057 Berlin,<br />

Telefon: 030/768880,<br />

www.tierschutz-berlin.de<br />

Die Tiervermittlung ist geöffnet:<br />

Mittwoch–Sonntag 13–16 Uhr<br />

Foto: dpa<br />

Foto: Tierheim Berlin<br />

Fotos: Ponizak,Pudwell<br />

Kampf gegen Neuköllner Clans<br />

Berlin – Wenn es um kriminelle<br />

Clans geht,hat der Lange (2,08<br />

Meter)einen kurzen Geduldsfaden:<br />

Neuköllns Bürgermeister<br />

Martin Hikel (SPD) tüftelt nach<br />

der spektakulären Razzia gegen<br />

das organisierte Verbrechen im<br />

Bezirk schon an neuen Strategien.<br />

Im KURIER erklärt erseine<br />

„Politik der Nadelstiche“ und<br />

sagt,wie er Jung-Kriminelle aus<br />

Clan-Strukturen befreien will.<br />

Aufden Taggenau ist Martin Hikel<br />

heute zehn Monate im Amt.<br />

In dieser Zeit habe sich ihm gezeigt,<br />

„dass das Clan-Problem<br />

ein Schwerpunkt meiner Arbeit<br />

sein wird“. Wie das konkret aussieht,<br />

konnte man beobachten,<br />

als er jetzt persönlich 120 Polizisten<br />

in den Anti-Clan-Einsatz<br />

begleitete. Zehn Wettbüros, Lokale<br />

und Shisha-Bars wurden<br />

gründlich gefilzt, Spielautomaten,<br />

Drogen und unversteuerter<br />

Tabak einkassiert. „Solche Verbundseinsätze<br />

wird es noch öfter<br />

geben“, sagt Hikel. Also Einsätze,<br />

an denen auch Steuerfahnder,Staatsanwälte<br />

und Gewerbeaufsicht<br />

beteiligt sind.<br />

„Zuerst wird aber ausgewertet,welche<br />

Erkenntnisse wir gewonnen<br />

haben“, so Hikel. Gibt<br />

es Hinweise auf Geldwäsche<br />

und Steuerhinterziehung? Dienen<br />

einzelne Wettbüros nur als<br />

Fassadefür kriminelle Geschäfte?<br />

Solche Überprüfungen sollen<br />

die Clans wie ständige Nadelstiche<br />

daran erinnern, dass<br />

man sie im Visier hat. „Die Botschaft<br />

muss sein, dass sich Illegalität<br />

nicht lohnt“, sagt Hikel.<br />

Möglichst noch in der ersten<br />

Hälfte des Jahres will der Bürgermeister<br />

ein weiteres Konzept<br />

vorstellen –ein Aussteiger-<br />

Programm für Clan-Mitglieder.<br />

„Es wird sich wahrscheinlich<br />

vor allem an junge Männer und<br />

an Frauen richten“, sagt Hikel.<br />

Denn sie sind im Gegensatz zu<br />

den Bossen oftnur unter Zwang<br />

an Clan-Machenschaften beteiligt.<br />

Umdas Programm auf die<br />

Beine zu stellen, werden in Kooperation<br />

mit dem Verein „Mafia?<br />

Nein, danke!“ schon Erfahrungen<br />

aus Italien studiert.<br />

Den Kampf gegen die acht in<br />

Neukölln aktiven Clans kann der<br />

Bezirk nicht alleine gewinnen.<br />

„Viele Maßnahmen müssen auf<br />

Landes- oder Bundesebene<br />

oder sogar international angepackt<br />

werden“, sagt Hikel. Dazu<br />

gehörten die Überwachung von<br />

Geldflüssen und die<br />

Beschlagnahmung von<br />

Vermögen. Oder etwa<br />

die Einführung von<br />

„Markern“ für Clan-<br />

Mitglieder in Polizeidatenbanken.<br />

Damit könne<br />

auch ein Polizist bei<br />

einer Verkehrskontrolle<br />

in Bayern erkennen,<br />

dass er einen <strong>Berliner</strong><br />

Gangster vorsich hat.<br />

Gut findet Hikel den<br />

Fünf-Punkte-Plan des Senats<br />

gegen Clans (KURIER berichtete).<br />

Der sieht etwa verstärkte<br />

Gewerbekontrollen vor, wie sie<br />

Hikel in Neukölln sogar persönlich<br />

durchführt. Mike Wilms<br />

Bürgermeister Martin Hikel<br />

Dem Langen<br />

langt es!<br />

Bürgermeister Martin<br />

Hikel (2,08 Meter)<br />

behielt bei der Razzia<br />

den Überblick.<br />

Nach der Großrazzia<br />

in Wettbüros und<br />

Shisha-Bars plant er<br />

schon die nächsten<br />

Knallhart-Aktionen

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