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WEINREISE LOIRETAL<br />
Ein Reisebericht von Stammkundin<br />
Gabriele Schmidt-Tukay<br />
Meine wundervolle<br />
Weinreise<br />
■ Abendlicher Einkauf bei Volker Klein<br />
in Osdorf. Ich streife durch die Weinabteilung<br />
und lege zwei Flaschen Bouvet<br />
Ladubay in den Einkaufswagen.<br />
Sofort kommen Erinnerungen an<br />
die wunderbare Weinreise vor ein<br />
paar Wochen. …morgendlicher<br />
Nebel liegt über dem Loiretal und<br />
lässt die Ufer dieses geschichtsträchtigen<br />
Flusses erahnen. Dann<br />
bahnt sich die Sonne ihren Weg<br />
und gibt den Blick auf prachtvolle<br />
Schlösser und Herrenhäuser<br />
frei. Dahinter riesige Felder mit<br />
Rebstöcken.<br />
Wir, vier fröhliche Food-Journal<strong>ist</strong>innen,<br />
besuchen Saumur, zwei<br />
Zugstunden von Paris entfernt,<br />
Geburtsort von Coco Chanel,<br />
Mittelpunkt eines der berühmtesten<br />
Weingebiete der Welt. Schon<br />
die alten Römer wussten um die<br />
Qualität des Bodens aus Lehm<br />
und Tuffstein, seit dem 15. Jahrhundert<br />
wird hier die Cabernet-<br />
Traube angebaut. Damit beginnt<br />
der Siegeszug des Loire-Weines<br />
durch ganz Europa. Besonders<br />
begehrt <strong>ist</strong> der Cremant, ein schäumender<br />
Wein aus den Sorten<br />
Chenin Blanc und Cabernet<br />
Franc, etwas weniger säurehaltig<br />
als der Champagner, aber nicht<br />
weniger elegant. Bedeutendster<br />
Produzent <strong>ist</strong> das Haus Bouvet<br />
Ladubay. Dessen Patron Pierre<br />
Monmousseau begrüßt uns jetzt<br />
im Foyer des Stammhauses. Ein<br />
echter Grandseigneur, humorvoll,<br />
mit edler Hornbrille auf der Nase,<br />
Oben: EDEKA-Volker<br />
Klein-Kundin Gabriele<br />
Schmidt-Tukay vor den<br />
Bouvet-Höhlen.<br />
Rechts: H<strong>ist</strong>orische Etiketten<br />
liegen geordnet in<br />
riesigen Drehschränken.<br />
dem man ansieht, dass er gern gut<br />
trinkt und isst. Seine ältere Tochter<br />
serviert uns ein Glas eiskalten<br />
Crement Rosé. Dann geht’s in den<br />
Weinkeller. Mit einer Grubenlampe<br />
auf dem Kopf steigen wir auf<br />
Fahrräder und radeln durch acht<br />
Kilometer lange, weit verzweigte<br />
Höhlen unter dem Meerespiegel.<br />
Glücklicherweise haben wir einen<br />
Guide dabei, denn man würde sich<br />
hier verfahren. Mönche haben im<br />
Mittelalter dreißig Meter unter<br />
der Erde den Tuffstein abgetragen,<br />
um daraus eine Kirche zu bauen.<br />
Vorbei an hunderten Weinfässern,<br />
an tausenden von grünen Flaschen<br />
in hölzernen Rüttelregalen und<br />
kunstvollen Skulpturen, die an<br />
den Gründer Etienne Bouvet<br />
erinnern sollen. Es riecht nach<br />
Hefepilzen und Moder. Sechs<br />
Millionen Flaschen produziert,<br />
lagert und verkauft Bouet Ladubay<br />
pro Jahr in 40 Ländern. 1,5 Millionen<br />
davon allein nach Deutschland.<br />
Seine „Bulles“ (Blasen), wie<br />
M. Monmousseau die prickelnden<br />
Perlen im Getränk liebevoll nennt,<br />
entstehen nach traditioneller<br />
Methode aus Flaschengärung,<br />
wie in der Champagne. Zurück<br />
aus den Kellern besichtigen wir<br />
das Bouvet-Museum. Besonders<br />
ins Auge fallen mir die riesigen<br />
Holzregale mit tausenden Etiketten<br />
mit Familienwappen, Ornamenten<br />
und Namen von Europas<br />
Adel. Bouvet hatte schon vor über<br />
hundert Jahren das kundenorientierte<br />
Marketing erfunden und für<br />
jeden Großabnehmer ein eigenes<br />
Label produziert. Die jüngere<br />
Tochter vom Chef <strong>ist</strong> eine hochdotierte<br />
Köchin in Frankreich und<br />
wir essen in ihrem Restaurant „La<br />
Route du Sel“ am Ufer der Loire<br />
fürstlich: Foie gras, frittierter<br />
Aal und Apfeltarte mit Nusseis.<br />
Hmm, apropos, ich muss weiter<br />
einkaufen, die Familie wartet auf<br />
das Abendessen. Übrigens, wer<br />
sich für Loireweine interessiert –<br />
Axel Schneider aus der Weinabteilung<br />
hier hat mir geschworen, dass<br />
er jeden Tropfen besorgen kann.