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Berliner Zeitung 09.03.2019

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 57 · 9 ./10. März 2019 B7<br />

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Bildung<br />

Den Karriereknick einfach knicken<br />

Franchise-Systeme sind gerade für junge Mütter eine gute Basis für den Schritt in die Selbstständigkeit –und eine relativ sichere Sache<br />

Um Familie und Beruf zu<br />

wuppen, kehren vor allem<br />

Frauen nach der Babypause<br />

als Teilzeitkraft<br />

in den Jobzurück. Aber Führungspositionen<br />

werden oft nur in Vollzeit<br />

besetzt. Der Wiedereinstieg erfolgt<br />

daher nicht selten zu schlechteren<br />

Bedingungen: Die Arbeit ist niedriger<br />

qualifiziert, geringer bezahlt, mit<br />

weniger Verantwortung verbunden<br />

und bietet kaum Aufstiegschancen.<br />

Um dem zu entgehen, denken viele<br />

Mütter darüber nach, ihre eigene<br />

Chefin zu werden. Insbesonderedas<br />

Gründen mit Franchise-Systemen<br />

wie Mrs.Sporty, dem Nachhilfe-Portal<br />

Studienkreis oder dem Logistik-<br />

Dienstleister Mail Box ist für Frauen<br />

attraktiv. Der Grund: Franchise erhöht<br />

die unternehmerische Sicherheit,<br />

ermöglicht einen Quereinstieg<br />

undbietet sofortein Netzwerk.<br />

Leidenschaft zum Beruf machen<br />

Kind und Job unter einen Hut zu bringen, ist oft nicht so leicht. Die Selbstständigkeit über ein Franchise-Unternehmen kann eine Lösung sein.<br />

Viele nutzen die Babypause,umihre<br />

Wünsche und Ziele neu zu überdenken.<br />

Auf der Suche nach einer passenden<br />

Geschäftsidee geht es Frauen<br />

vor allem um eine sinnvolle Arbeit,<br />

die Erfüllung bringt und Spaß macht.<br />

Dasmacht die Fitnessbranche zu einem<br />

besonders beliebten Ziel für<br />

eine berufliche Neuorientierung.<br />

DurchFranchise können auch Quereinsteiger<br />

in der Branche durchstarten.<br />

Denn innerhalb des Franchise-<br />

Systems findet ein Knowhow-Transfer<br />

statt. Fehlende Branchen-Kenntnisse<br />

können auf diese Weise ausgeglichen<br />

werden. So war es auch bei<br />

Angelika Laurer. Vor der Mutter-<br />

Kind-Zeit war die dreifache Mutter<br />

in einer leitenden Position in der<br />

Modebranche tätig. Ein Wiedereinstieg<br />

nach der Pause war für sie aber<br />

IMAGO<br />

nicht möglich: „Angebote für Führungspositionen<br />

gab es nur in Vollzeit.<br />

Für die Teilzeitjobs imVerkauf<br />

galt ich als überqualifiziert. Bei Bewerbungen<br />

auf branchenfremde<br />

Stellen hieß es hingegen, ich sei zu<br />

wenig qualifiziert und zu alt. Ein<br />

richtiger Teufelskreis.“ Daher entschied<br />

sie sich, ihreLeidenschaft für<br />

Sport zum Beruf zumachen und ihr<br />

eigenes Fitnessstudio für Frauen zu<br />

eröffnen. Sie machte ihre Trainerlizenz<br />

und baute mit Unterstützung<br />

ihres Franchise-Gebers Mrs.Sporty<br />

während der Ausbildung an der<br />

Mrs.Sporty Academy ihre Kenntnisse<br />

in Verkauf und Mitarbeiterführung<br />

auf. „Jetzt helfe ich Frauen dabei,<br />

Fitness in ihren Alltag zu integrieren“,<br />

erklärt die Unternehmerin<br />

ausSeeheim-Jugenheim.„Die positiven<br />

Rückmeldungen, beispielsweise<br />

wenn mir meine Mitglieder erzählen,<br />

dass sie keine Rückenschmerzen<br />

mehr haben oder Blutdruckmedikamente<br />

absetzen konnten, motivierenmich<br />

wahnsinnig.“<br />

Frauen setzen auf Sicherheit<br />

Eine eigene Gründungsidee, Businesspläne<br />

und Marketingstrategien<br />

zu entwickeln, kostet viel Zeit. Zeit,<br />

die Müttern oft im Alltag fehlt. Zudem<br />

sind Frauen beim Schritt ins<br />

Unternehmertum stark auf Sicherheit<br />

bedacht, vor allem, wenn sie<br />

Familie haben. Als Franchise-Nehmer<br />

sind sie rechtlich und finanziell<br />

selbstständige Unternehmer, mit<br />

einem entscheidenden Vorteil: Sie<br />

nutzen das bereits etablierte, erfolgserprobte<br />

Geschäftskonzept,<br />

Service- und Beratungsleistungen,<br />

Markenbekanntheit und Technologien.<br />

Sie profitieren von der Erfahrung<br />

und der Unterstützung des<br />

Franchise-Gebers.<br />

Dasminimiertdas Risiko.Sobestätigt<br />

eine Studie des Internationalen<br />

Centrums für Franchising &<br />

Cooperation, dass Franchise-Gründungen<br />

erfolgreicher sind. Demnach<br />

sind zwei Jahrenach der Gründung<br />

noch 94 Prozent der Franchise-<br />

Nehmer aktiv. Bei unabhängigen<br />

Gründungen sind es hingegen nur<br />

87 Prozent. „Die Gründung mit<br />

Franchise hat mir die Möglichkeit<br />

gegeben, eigenverantwortlich etwas<br />

auf die Beine zu stellen und selbstständig<br />

zu arbeiten“, so Angelika<br />

Laurer. (dpa)<br />

Handelt es sich bei dem Sturz in<br />

der Kantine umeinen Arbeitsunfall?<br />

Wie steht es mit dem Unfall<br />

auf dem Heimweg? Die Antwort<br />

kann weitreichende Folgen haben.<br />

Nur wenn ein Arbeitsweg vorliegt,<br />

zahlt die gesetzliche Unfallversicherung.<br />

Die Experten der Arag stellen<br />

einige Beispiele vor.<br />

Arbeitszeit und Arbeitsweg: Jeder Arbeitnehmer<br />

ist bei der Ausübung seiner<br />

Tätigkeit zwar nicht vorUnfällen<br />

geschützt, aber doch gegen deren<br />

Folgen durch die gesetzliche Unfallversicherung<br />

abgesichert. Gleiches<br />

gilt für Schüler, Kindergartenkinder<br />

oder Ehrenamtler. Wichtig dabei zu<br />

beachten ist jedoch, dass nur Unfälle<br />

bzw. deren Folgen versichert sind,<br />

die auch infolge der Tätigkeitsausübung<br />

geschehen. Gleiches gilt für<br />

den Arbeitsweg.<br />

Arbeitsunfall:<br />

ja oder nein?<br />

Die Antwort hat weitreichende Folgen für den Betroffenen.<br />

Experten klären einige grundsätzliche Fragen<br />

Umwege: Generellist derdirekteWeg<br />

zur Arbeit oder nach Hause zu nehmen,<br />

ansonsten kann der Unfallschutz<br />

erlöschen. Der gewählte Weg<br />

muss nicht unbedingt der kürzeste<br />

sein. Auch wenn die Arbeit über eine<br />

längere Strecke in kürzerer Zeit erreicht<br />

werden kann, ist dies versichert.<br />

Ausnahmen bilden auch notwendige<br />

Umwege, wie beispielsweise<br />

die Fahrt der Sprösslinge in den<br />

Kindergarten –wenn dies notwendig<br />

ist, um beruflich tätig werden zu<br />

können. Gleiches gilt für die Mitnahme<br />

von Kollegen bei Fahrgemeinschaften.<br />

Der Umweg zur Tankstelle<br />

ist aber nicht versichert.<br />

Home Office: Neuerdings müssen<br />

Richter der Sozialgerichte immer<br />

häufiger entscheiden, ob Unfälle zu<br />

Hause auch Arbeitsunfälle sein können,<br />

denn der Arbeitsplatz in den<br />

eigenen vier Wänden liegt voll im<br />

Trend. So hat laut einer aktuellen<br />

Entscheidung zufolge sogar ein Versicherungsmakler,<br />

der nachts um<br />

1.30 Uhr auf der Kellertreppe gestürzt<br />

war, einen Anspruch darauf,<br />

dass sein Sturz als Arbeitsunfall<br />

überprüft wird. Der Unfall war passiert,<br />

als der Makler nach eigenen<br />

Angaben nachts ein Softwareupdate<br />

auf den Firmenserveraufspielte.Der<br />

Server stand im Keller, das Büro des<br />

Mannes befand sich im ersten Stock.<br />

Ähnliche Urteile stärken ebenfalls<br />

die Rechte der Heimarbeiter.<br />

Pausen: Holt sich der Arbeitnehmer<br />

in der Pause beim Bäcker um die<br />

Ecke einen Snack für die weitere Arbeitszeit,<br />

unterliegterauf der Strecke<br />

dem gesetzlichen Unfallschutz. Wer<br />

sichauf eine Zigarette vordie Türbegibt,<br />

ist abernicht geschützt, da Rauchen<br />

im Gegensatz zur Nahrungsaufnahme<br />

nicht notwendig ist, um<br />

Arbeitskraft zu erhalten. DerWeg zur<br />

Kantine fällt unter den gesetzlichen<br />

Unfallschutz, der Aufenthalt inder<br />

Kantineabernicht. (BLZ)<br />

immo,wenn du schnell<br />

mehr Platz brauchst.<br />

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Wer imHome Office arbeitet und auf dem Weg insein Büro stürzt, ist versichert.<br />

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