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Berliner Zeitung 09.03.2019

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 57 · 9 ./10. März 2019 5 *<br />

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Politik<br />

Debatten gegen den Volkszorn<br />

Um sich aus der Krise zu befreien, führt Präsident Macron unzählige Gespräche mit Bürgern. Viele beteiligen sich. Nur selten sind „Gelbwesten“ darunter<br />

VonBirgit Holzer,Nogent-sur-Marne<br />

Das „administrative Mille<br />

Feuille“ gehört abschafft.<br />

Hierin sind sich<br />

Gérald und Catherine,<br />

Hugo und Didier einig. Aufeinen gelben<br />

Post-it-Zettel haben sie diesen<br />

Vorschlag geschrieben und ihn an<br />

eine Wand geheftet. Konkreter ausgeführt<br />

wird er nicht, erhält aber<br />

lautstarke Zustimmung in der<br />

Gruppe. Mille Feuille, der Name der<br />

französischen Gebäckspezialität,<br />

muss aufgrund seiner diversen Blätterteig-Schichten<br />

oft für das ebenso<br />

vielschichtige Wirrwarr herhalten,<br />

das die französischen Verwaltungseinheiten<br />

kennzeichnet: Die jeweiligen<br />

Zuständigkeiten der 18 Regionen,<br />

101 Départements, 4039 Kantone<br />

und 36 000 Gemeinden zu erfassen,<br />

erfordertden Besuch vonein<br />

bis zwei Elitehochschulen, schätzt<br />

Gérald ironisch schmunzelnd. Und<br />

hier muss er passen: „Ich war nur<br />

Elektriker.“<br />

DemonstrativeAufmerksamkeit<br />

Weil ihn solche„absurden Zustände“<br />

stören, sitzt der Rentner an einem<br />

Donnerstagabend im Vereinshaus<br />

von Nogent-sur-Marne, einem Vorortvon<br />

Paris, und diskutiertmit etwa<br />

30 Mitbürgern darüber, wie sich die<br />

Organisation des Staates verbessern<br />

lässt. Es handelt sich um eine Veranstaltung<br />

im Rahmen der„Großen nationalen<br />

Debatte“, die Präsident Emmanuel<br />

Macron im Januar initiiert<br />

hat. Mit diesen Diskussionsrunden<br />

Im Gespräch: Emmanuel Macron in Sainte-Croix-du-Verdon.<br />

AFP/CHRISTOPHE SIMON<br />

auf lokaler Ebene reagierte er auf die<br />

soziale Krise im Land, die durch die<br />

Protestbewegung der „Gelbwesten“<br />

offenkundig geworden war. Indem<br />

die Bürger zur konstruktiven Mitarbeit<br />

aufgerufen wurden, so lautete<br />

das Kalkül, sollten sie wieder Vertrauen<br />

in die Politik gewinnen.<br />

Im Fernsehen wirdzwar vorallem<br />

gezeigt, wie sich der Präsident mit<br />

sportlich hochgekrempelten<br />

Hemdsärmeln Fragen von Bürgern<br />

und Lokalpolitikern stellt und ihnen<br />

mit demonstrativer Aufmerksamkeit<br />

zuhört. So sucht er den Kontakt zum<br />

Volk, das ihn als arroganten „Jupiter“<br />

zunehmend ablehnt. Als „Macron-<br />

Show“ verspotten seine Gegner die<br />

Auftritte und werfen ihm vor, bereits<br />

Wahlkampf für die Europawahl Ende<br />

Maizumachen. Fernab der Kameras<br />

wurden allerdings in den vergangenen<br />

zwei Monaten überall im Land<br />

rund 6500 Bürger-Debatten organisiert,<br />

meistens von Mitgliedern von<br />

Macrons Partei La République en<br />

Marche (LREM), wie auch in Nogent-sur-Marne.<br />

Hier bedienen sich<br />

die Organisatoren der vonder Partei<br />

zur Verfügung gestellten Fragebögen,<br />

um den Diskussionen einen<br />

Rahmen zu geben.<br />

Jene, die sich beteiligen, gehören<br />

selten zu den rebellischen„Gelbwesten“,<br />

die weiterhin jeden Sonnabend<br />

demonstrieren. „Im Prinzip bin ich<br />

für Debatten, aber gegen solche Treffen,<br />

wo Macrons Freunde unter sich<br />

bleiben und von vorneherein mit<br />

ihm einverstanden sind“, sagt Jérôme<br />

Rodrigues, einer der Wortführer<br />

der „Gelbwesten“, der bei einer<br />

Kundgebung, vermutlich durch ein<br />

Gummigeschoss der Polizei, ein<br />

Auge verloren hat. Er ruft weiter zum<br />

Kampf um bessereKaufkraft, niedrigere<br />

Steuern und inzwischen auch<br />

zur Absetzung Macrons auf.<br />

Allerdings sinktWocheumWoche<br />

die Zahl der„Gelbwesten“auf zuletzt<br />

landesweit rund 40 000 Personen.<br />

Lange unterstützte eine deutliche<br />

Mehrheit der Bevölkerung die Bewegung,<br />

die sich im November zunächst<br />

im Protest gegen steigende<br />

Steuernauf Diesel und Benzin gründete,<br />

aber längst eine allgemeine<br />

Unzufriedenheit ausdrückt. Inzwischen<br />

wünschen sich rund zwei von<br />

drei Franzosen deren Ende.<br />

Zu ihnen dürfte auch Macron gehören.<br />

Nachdem er zu Beginn seiner<br />

Amtszeit mit Leichtigkeit zu regieren<br />

schien und auch dank der<br />

LREM-Mehrheit in der Nationalversammlung<br />

seine Projekte schnell<br />

umsetzen konnte, geriet er durch<br />

die „Gelbwesten“stark unter Druck.<br />

Die Regierung setzte einen Anstieg<br />

der Ökosteuer auf Kraftstoff aus und<br />

entlastete einen Teil der Rentner<br />

von steigenden Sozialabgaben.<br />

Schließlich kündigte Macron sogar<br />

eine Erhöhung des Mindestlohns<br />

an, was die Staatskasse mit zehn<br />

Milliarden Euro belastete und das<br />

Ziel für 2019 zunichte machte, die<br />

Neuverschuldung gemäß des Maastricht-Kriteriums<br />

auf unter drei Prozent<br />

der Wirtschaftsleistung zu drücken.<br />

Dabei wollte sich der Staatschef<br />

gerade im Jahr der Europawahl<br />

gegenüber den anderen EU-Ländern<br />

als solide wirtschaftender<br />

Partner präsentieren. In diesem Jahr<br />

stehen Reformen der Arbeitslosenversicherung<br />

mit schärferen Kontrollen<br />

vonJobsuchenden sowie des<br />

Rentensystems an.<br />

Eine Frage der Glaubwürdigkeit<br />

Doch gilt es, die Lage zu beruhigen.<br />

Allmählich steigen Macrons Beliebtheitswerte<br />

wieder auf das Niveau<br />

vonvor der „Gelbwesten“-Krise,also<br />

rund 25 Prozent. Er selbst räumte gegenüber<br />

Journalisten ein, er habe<br />

das Ausmaß der WutimLand unterschätzt:„Es<br />

ist ein riesiges kollektives<br />

Scheitern und ich übernehme meinen<br />

Teil der Verantwortung“, sagte<br />

er. „Aber ich habe noch drei Jahre,<br />

um das zu ändern.“ Die Regierung<br />

hat versprochen, aus den zigtausenden<br />

Vorschlägen, die aus den Debatten<br />

hervorgehen oder im Internet<br />

eingestellt wurden, Schlüsse zu ziehen.<br />

Darauf wird es ankommen,<br />

wenn sie dauerhaft wieder an Glaubwürdigkeit<br />

gewinnen will. Noch erscheint<br />

unklar,obund wie beispielsweise<br />

auf die populäre Forderung<br />

nach mehr Volksbefragungen eingegangen<br />

wird. Oder inwiefernsich das<br />

„administrative Mille Feuille“ vereinfachen<br />

lässt. Das erwartet man<br />

nicht nur in Nogent-sur-Marne.<br />

Birgit Holzer wurde in Nogent-sur-Marne<br />

aufgefordert,<br />

ihre Meinung zu sagen.<br />

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