Berliner Kurier 11.03.2019
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BERLIN 15<br />
Künftig sollen<br />
im Winter weniger<br />
Menschen auf<br />
U-Bahnhöfen<br />
übernachten müssen.<br />
die ihre Wohnung verloren hat,<br />
dann können wir so eine Möglichkeit<br />
bedarfsgerechter Unterbringung<br />
bieten.“ Dafür aber<br />
müssten Mindeststandards vereinbart<br />
und entsprechende Verträge<br />
geschlossenwerden. Berlin<br />
arbeite an solch einer gesamtstädtischen<br />
Steuerung.<br />
Wie viele Menschen in der<br />
Stadt wohnungslos sind, ist nicht<br />
genau bekannt. Im ersten Halbjahr<br />
2019 sollte eine Zählung der<br />
Leute stattfinden, die auf der<br />
Straße leben. Dochsie verzögert<br />
sich. „Die Datenschutzbeauftragte<br />
muss erst ihr Okaygeben“,<br />
sagt Breitenbach. Bisher seien all<br />
jeneWohnungslosen erfasst,die<br />
untergebracht seien – etwa<br />
37000. „Wir möchten aber eine<br />
Wohnungsnotfallstatistik erstellen,<br />
inder alle Betroffenen erfasst<br />
sind, die auf der Straße leben.“<br />
Es gebe allerdings Probleme<br />
bei der Erfassung von Wohnungslosen,<br />
die bei Bekannten<br />
untergekommen sind, oder von<br />
jungen Menschen, die „von<br />
Kumpel zu Kumpel“ ziehen.<br />
In die Leitlinien zur Wohnungslosenpolitik<br />
fließen auch<br />
Ergebnisse zweier Strategiekonferenzenein,<br />
in der alle in diesem<br />
Bereich Tätigen zusammengekommen<br />
seien, so Breitenbach.<br />
Ein Ergebnis sei das Modellprojekt<br />
Housing First. Obdachlose<br />
bekämen hier eine Wohnung mit<br />
eigenem Mietvertrag. Danach<br />
würden sie begleitet und unterstützt.<br />
80 Menschen sollen so<br />
Wohnraum vermittelt bekommen.<br />
Julia Haak/StefanStrauß<br />
Foto: Gerd Engelsmann<br />
Rumms undweg Jeder vierte<br />
Täter begehtFahrerflucht<br />
Nach 33000 Verkehrsunfällen gingen die Verursacher lieber stiften<br />
Berlin – Sie haben Angst<br />
vor Strafe oder keine Lust<br />
zu warten: Fast jeder vierte<br />
Unfallverursacher in Berlin<br />
begeht Fahrerflucht. Seit<br />
Jahren steigen die Unfallzahlen,<br />
gleichzeitig bleibt<br />
der der Anteil von Crashs<br />
mit Unfallflucht in Berlin<br />
konstant. Im Verhältnis zur<br />
Gesamtzahl der Unfälle<br />
liegt der Anteil von Fahrerflucht-Delikten<br />
zwischen<br />
2007 und 2017 zwischen 21<br />
und 23 Prozent. Die Zahlen<br />
von2018 werden heute bekannt<br />
gemacht.<br />
2017 floh der Täter bei gut<br />
33 000 der rund 143 000<br />
Unfälle. Die Aufklärungsrate<br />
lag wie 2016 bei rund 40<br />
Prozent, knapp zehn Punkte<br />
weniger als vor 15Jahren.<br />
2017wurden bei Unfällen<br />
mit Fahrerflucht drei<br />
Menschen getötet, soviele<br />
wie2016.<br />
Foto: Imago<br />
Laut Verkehrspsychologe<br />
Helmuth Thielebeule fliehen<br />
die Täter in der Regel<br />
aus Angst vor Strafe –vor<br />
allem, wenn Drogen oder<br />
Alkohol im Spiel seien. „Im<br />
schlimmsten Fall ist dann<br />
der Führerschein weg.“ Für<br />
Fahrerflucht dagegen drohen<br />
bis zu drei Jahre Haft.<br />
Nüchtern verursachte kleine<br />
Schäden würden nicht<br />
gemeldet, weil man bei der<br />
Versicherung hochgestuft<br />
Spurensicherung<br />
nach Unfall.<br />
Oft ist der<br />
Verursacher<br />
nicht zu<br />
finden.<br />
wird. Ein Grund könnte Bequemlichkeitder<br />
Tätersein:<br />
„Die haben keine Lust, die<br />
Polizei zu rufen.“<br />
Polizeisprecher Stefan<br />
Petersen rät, die Polizei bei<br />
jedem Unfall mit Schaden<br />
zu informieren. Die Praxis,<br />
nach Parkplatz-Remplern<br />
einen Zettel mit Kontaktdaten<br />
an die Windschutzscheibe<br />
des beschädigten<br />
Autos zu klemmen, empfehle<br />
er nicht.<br />
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