Berliner Kurier 11.03.2019
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BERLINER KURIER, Montag, 11. März2019<br />
NACHRICHTEN<br />
EU-Konzept präsentiert<br />
Foto: Axel Heimken/dpa<br />
Berlin –CDU-ChefinAnnegret<br />
Kramp-Karrenbauersetzt<br />
den jüngstenEU-Reformvorschlägendes<br />
französischen<br />
Präsidenten EmmanuelMacroneigene<br />
Ideen entgegen.<br />
„Europa richtig machen“, so<br />
ihr Gastbeitrag für die<br />
„WamS“. So willsie den zweiten<br />
Sitz des EU-Parlamentsin<br />
Straßburg abschaffen.<br />
Urlaubsland Türkei: Sonnenbadmit Restrisiko<br />
Ankara–Genau in den Beginn<br />
der „heißen Phase“<br />
der Sommerferienplanung<br />
platzen neue, irritierende<br />
Statements türkischer<br />
Politiker die Sicherheit<br />
deutscher Reisender in<br />
dem beliebten Urlaubsland<br />
betreffend. Jüngst<br />
hatte der türkische Innenminister<br />
geäußert, dass<br />
Urlauber festgenommen<br />
„Wagenknechtbleibtliegen“<br />
Der Rückzug der Linken-Ikone aus der Spitze ihrer „Aufstehen“-Bewegung löst beiKritikernHäme aus<br />
Berlin –„Siefindet keinen, der<br />
mitmachen will“ – als Sahra<br />
Wagenknecht 2018 die Gründung<br />
ihrer linken Sammlungsbewegung<br />
„Aufstehen“ Monat<br />
und Monat verschob, war ihr<br />
der Spott aus SPD, Grünen und<br />
Linkspartei sicher. Im September<br />
gründete Wagenknecht das<br />
Bündnis dann doch, um sechs<br />
Monate später festzustellen,<br />
dass sie nun selbst nicht mehr<br />
mitmachen will. Zumindest<br />
nicht mehr in der ersten Reihe.<br />
„Wir brauchen eine Neuaufstellung<br />
an der Spitze“, so Wagenknecht<br />
in der „Frankfurter<br />
Allgemeinen Sonntagszeitung“.<br />
Sie begründete den<br />
Schritt mit persönlicher Überlastung.<br />
„Dass ich jetzt zwei<br />
Monate krankheitsbedingt ausgefallen<br />
bin, hatte auch mit dem<br />
extremen Stress der letzten<br />
Jahre zu tun. Da muss ich eine<br />
neue Balance finden“, so die<br />
Linken-Fraktionsvorsitzende.<br />
Wagenknecht hatte die Bewegung<br />
zusammen mit ihrem<br />
Ehemann Oskar Lafontaine gegründet<br />
– offiziell um linke<br />
Wähler zu erreichen, die sich<br />
von klassischen Parteien abgewendet<br />
haben. Gegner hatten<br />
immer geargwöhnt, dass sich<br />
die innerhalb der Linkspartei<br />
Foto: Stefan Boness/Imago<br />
werden könnten, die im<br />
Ausland an Versammlungen<br />
von inder Türkei verbotenen<br />
Organisationen<br />
teilgenommen haben. Zudem<br />
waren mehreren<br />
deutschen Korrespondenten<br />
keine neuen Akkreditierungen<br />
ausgestellt worden.<br />
„Äußerungen, die<br />
nach deutschem Rechtsverständnis<br />
von der Meinungsfreiheit<br />
gedeckt<br />
sind, können in der Türkei<br />
zu berufsbeschränkenden<br />
Maßnahmen und Strafverfahren<br />
führen“, warnt jetzt<br />
das Auswärtige Amt. Zudem<br />
wird darauf verwiesen,<br />
dass vermehrt auch<br />
deutsche Staatsangehörige<br />
willkürlich inhaftiert<br />
worden seien. Hintergrund<br />
sei teilweise der Verdacht<br />
SahraWagenknecht,Fraktionsvorsitzende<br />
der Partei Die Linke<br />
und „Aufstehen“-Initiatorin.<br />
auf Kontakte zu der in der<br />
Türkei als terroristisch<br />
eingestuften Gülen-Organisation.<br />
Mitunter hätten<br />
allein regierungskritische<br />
Stellungnahmen in sozialen<br />
Medien genügt. 2018<br />
machten 4,5 Millionen<br />
Deutsche Urlaub in der<br />
Türkei, im Vergleich zum<br />
Vorjahr ein Plus von 26<br />
Prozent.<br />
umstrittene Politikerin eine auf<br />
sich zugeschnittene Partei basteln<br />
wolle. Sollte das der Plan<br />
gewesen sein, ist er wohl gescheitert.<br />
Zwar zählt das Projekt<br />
„Aufstehen“ nach eigenen<br />
Angaben rund 170000 Unterstützer.<br />
Anders als Mitglieder<br />
politischer Parteien müssen<br />
diese keinen Beitrag bezahlen.<br />
Doch wie belastbar ist eine solche<br />
„Mitgliedschaft“?<br />
Häme beim politischen Gegner:<br />
„Wagenknecht bleibt liegen.<br />
Will nicht mehr aufstehen.<br />
Die Arbeit sollen jetzt andere<br />
machen. Peinlich“, twitterte<br />
Johannes Kahrs von der SPD.<br />
Foto: Sebastian Gollnow/dpa<br />
Marsch auf Caracas<br />
Caracas –InVenezuela versucht<br />
Oppositionsführer<br />
Juan Guaidó, den Druck auf<br />
Präsident Nicolás Maduro zu<br />
erhöhen: Der selbst ernannte<br />
Übergangspräsident rief zu<br />
einem Marsch auf Caracas<br />
auf. Vor Tausenden Anhängern<br />
kündigte er eine Rundreise<br />
durch das Land an.<br />
Lindner: Geld zurück!<br />
Berlin –FDP-Chef Christian<br />
Lindner fordert, dass der<br />
Bund seinen zuletzt erzielten<br />
Milliardenüberschuss eins zu<br />
eins an die Bürger zurückzahlt<br />
–125 Euro pro Kopf. Er<br />
sagte der „Bild am Sonntag“,<br />
der Bund habe 2018 einen<br />
Überschuss von 11,2 Milliarden<br />
Euro erzielt.<br />
Rechte erwarten „Tag X“<br />
Berlin –Neonazis trainieren<br />
nach Erkenntnissen der Verfassungsschutzämter<br />
für den<br />
Straßenkampf mit ihren Gegnern.<br />
Einzelne Gruppen bereiteten<br />
sich auf einen Tag X<br />
vor, so Henry Krentz,<br />
Rechtsextremismus-Experte<br />
im sächsischen Landesamt,<br />
zur Funke-Mediengruppe.<br />
15 Euro mehr<br />
Berlin –Das Bundesarbeitsministerium<br />
startet einem<br />
Bericht der „Bild am Sonntag“<br />
zufolge einen neuen Anlauf,<br />
um die Leistungen für<br />
Asylbewerber gemäß den gesetzlichen<br />
Vorgaben anzupassen.<br />
Für Single-Erwachsene<br />
solle das Taschengeld<br />
von 135 auf 150 Euro pro Monat<br />
steigen.