Berliner Kurier 11.03.2019

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PANORAMA
SEITE33
BERLINER KURIER, Montag, 11. März2019
NACHRICHTEN
Tierische Rettung
Im kalifornischen „Kaiser Permanente Medical Center“
sind Arzt-Visiten per Videoschalte Alltag. Dass so
unpersönlich Schock-Diagnosen übermittelt
werden, bleibt hoffentlich
eine Ausnahme.
Foto: dpa
Landshut –Vier Eichhörnchen-Babys
wurden von der
Feuerwehr vor dem Tod gerettet.
Zuvor war die Mutter
der Tiere von einem Auto
überfahren worden.
Tierschützer suchten im
Landshuter Stadtpark das
Nest und retteten die Kleinen
über eine Drehleiter.
Bus explodiert
Stockholm –ImZentrum
von Stockholm ist ein Bus
explodiert und in Flammen
aufgegangen. Der Fahrer
kam verletzt ins Krankenhaus.
Ersten Erkenntnissen
zufolge waren keine Passagiere
an Bord. Die Polizei
geht von einem Unfall aus.
R. Kelly auf freiem Fuß
Chicago –Der unter dem
Verdacht des sexuellen
Missbrauchs stehende US-
Sänger R. Kellywurde aus
der Haft entlassen,nachdem
er ausstehenden Unterhalt
für seine Ex-Frau und die
drei Kinder von 161000 Dollar
(143000 Euro) zahlte.
Fährerammt Wal
Tokio –Bei einem Fährunglück
in Japan sind 87 Menschen
verletzt worden. Das
Tragflächenboot war offenbar
mit einem Wal zusammengestoßen.
KENO-ZAHLEN
5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 13, 21, 25, 28,
31, 32, 36, 40, 45, 57,60, 66, 67;
plus-5-Gewinnzahl:
53726 (ohne Gewähr)
LOTTO-ZAHLEN
6aus 49: 8, 12, 20, 22, 32, 38;
Superzahl: 6;
Spiel77: 5762105;
Super6: 736487;
Glücksspirale: Endziffer 8:
10 Euro; 50: 25 Euro; 558:
100 Euro; 1624: 1000 Euro;
86864: 10000 Euro; 507755 und
567867: 100000 Euro. Prämienziehung
–10000 Euro monatlich
für 20 Jahre: 0206102
Gewinnzahlen der Aktion-
Mensch-Lotterie: Wöchentliche
Ziehung für das Glücks-Los
vom 6. März2019:
Sofortgewinn: 9416495;
Kombigewinn: 4738379;
Dauergewinn: 2162897;
Zusatzspiel: 68902; (ohne Gewähr)
Fotos: AFP,AP, ZVG
Empörung über US-Klinik
Roboter-Arzt
überbringt
Todesnachricht
Krankenhaus bedauertdie herzlose Visite bei Sterbenskrankem per Videoschalte
San Francisco – Der Umgang
mit einem todkranken 78-
Jährigen in einem Krankenhaus
in Kalifornien sorgt in
den USA für blankes Entsetzen.
Dass er nur noch Stunden
zu leben hat, erfuhr Ernest
Quintana auf zwar sehr
moderne, aber auch unfassbar
herzlose Weise ...
Denn als der schwer lungenkranke
78-Jährige auf der Intensivstation
des „Kaiser Permanente
Medical Center“ in
Fremont lag, erfuhr Quintana
von seinem bevorstehenden
Tod per Videoschalte und nicht
persönlich von einem Arzt.
Der Senior hatte in der vergangenen
Woche in einem
Krankenhaus in Fremont gerade
Besuch von seiner Enkelin
Annalisia Wilharm (33). Plötzlich
sei ein Roboter ins Zimmer
gerollt, auf dessen Bildschirm
sei ein über Videotechnik zugeschalteter
Arzt
erschienen, berichtet
Annalisia
Wilharm.
Erst habe sie
gedacht, das sei
Routine – bis
der Arzt mit
seiner Diagnose
angefangen
habe: „So, wir
haben Ihre Er-
Ernest Quintana verstarb an einer
chronischen Lungenkrankheit.
gebnisse zurückbekommen,
und es
gibt keine Lunge
mehr“, zitierte
sie ihn.
Sie habe wiederholen
müssen,
was der Arzt gesagt habe,
weil ihr Großvater auf dem
rechten Ohr schwerhörig gewesen
sei. Der Roboter habe
zudem nicht auf die andere
Bettseite gehen können.
Wilharm machte auch ein Video
von der
Szene. Darin
ist zu hören,
wie sie ihrem
Opa erklärt:
„Also er sagt,
dass dein
nächster
Schritt vielleicht
eine
Hospizversorgung
zu Hause
ist. Richtig?“
Darauf sagt der
Arzt: „Wissen
Sie, ich weiß
nicht, ob er es
nach Hause
schafft.“ Er habe
womöglich
nur noch Tage zu leben.
Einen Tag später starb Ernest
Quintana. „Wir wussten, dass
das kommen wird und dass er
sehr krank ist, aber niemandem
sollte diese Nachricht so überbracht
werden“, sagte Wilharm
dem US-Sender KTVU. „Ein
Mensch hätte kommen müssen.“
Eine Freundin der Familie
schrieb auf Facebook, ein „Roboter-Arzt“
könnte in einigen
Fällen ausreichen, „aber nicht,
um einem Mann zu sagen, dass
er sterben wird“. Die Klinik, in
der Quintana behandelt wurde,
sprach den Angehörigen ihr
Beileid aus. Doch wies zugleich
darauf hin, dass der Begriff „Roboter“
nicht zutreffend sei, weil
es sich bei der Art der Behandlung
um ein Live-Gespräch mit
einem echten Mediziner handele
und immer eine Krankenschwester
oder ein anderer
Arzt mit im Raum sein sollten.
Diese Art der Telemedizin ersetze
aber nicht das persönliche
Gespräch mit einem Patienten
und dessen Angehörigen, erklärte
die Klinik weiter. Sie bedauerte
das Vorgehen im Fall
Quintanas.