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Berliner Zeitung 25.03.2019

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 70 · M ontag, 25. März 2019 15 *<br />

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Berlin<br />

Die Messe der Alternativen<br />

Es geht auch ohne Fleisch und Milch. Auf der Veggie-World haben sich am Wochenende Tausende <strong>Berliner</strong> über den pflanzlichen Lebensstil informiert<br />

VonAnne Brüning<br />

Alexandra Klingbeil hat vor<br />

zwei Monaten begonnen,<br />

vegan zu leben. „Auslöser<br />

war ein Besuch auf einem<br />

konventionellen Bauernhof. Wie<br />

dort das Milchvieh gehalten wurde,<br />

hat mich sehr nachdenklich gemacht“,<br />

berichtet sie.Jetzt ist sie mit<br />

ihrem Mann und dem vierjährigen<br />

Sohn zur Messe Veggie-World nach<br />

Kreuzberggekommen, um sich über<br />

die Angebote für ihren neuen Lebensstil<br />

zu informieren.<br />

IhrMann, der den tierischen Produkten<br />

noch nicht ganz abgeschworen<br />

hat, interessiert sich zum Beispiel<br />

besonders für vegane Schokolade.<br />

Auf der Messe hatte er am<br />

Sonntag reichlich Gelegenheit,<br />

milchfreie Sorten zu verkosten. Allerdings<br />

war an vielen Ständen anstehen<br />

angesagt, denn die Veggie-<br />

World war sehr gut besucht. Mehrere<br />

Tausend Besucher kamen am Sonnabend<br />

und Sonntag in die Station<br />

Berlin am U-Bahnhof Gleisdreieck.<br />

Die genaue Zahl stand bis zum<br />

Sonntagabend noch nicht fest.<br />

Beim Gang durch die Halle zeigte<br />

sich, dass Veganer nicht nur ans Essen<br />

denken. Auch sonst bemühen<br />

sich die meisten um einen ethisch<br />

vertretbaren und ökologischen Lebensstil.<br />

„Alles, was wir konsumieren,<br />

hat Auswirkungen –auf unseren<br />

Körper, auf Tiere, andere Menschen<br />

und auf die Umwelt“, heißt es auf der<br />

Webseite der Messe.<br />

Dementsprechend kamen rund<br />

40 Prozent der 130 Aussteller aus<br />

dem Bereich jenseits der Lebensmittel<br />

und präsentierten Gürtel aus<br />

Kork, Zellstoff-Rucksäcke im Leder-<br />

Look, vegane Seifen ohne Palmöl,<br />

Lippenpflege aus Shea-Butter sowie<br />

Bettwäsche aus Hanf.<br />

Die Hauptrolle spielte aber ganz<br />

eindeutig die Ernährung –und die<br />

Frage, welche Alternativen es zu<br />

Fleisch, Milch und Milchprodukten<br />

gibt. Auch viele kleine,frisch gegründete<br />

<strong>Berliner</strong> Unternehmen präsentierten<br />

auf der Messe ihre Produkte:<br />

von frischer Cashewmilch bis zum<br />

Hanf-Proteinpulver. Wenn ihre Produkte<br />

im Alltag so gut ankommen<br />

wie auf der Messe, dürfte ihnen Erfolg<br />

gewiss sein.<br />

CAMCOP MEDIA/ANDREAS KLUG (6)<br />

VEGANE FRISCHMILCH<br />

TOFU AUS KICHERERBSEN<br />

SEITAN FÜR DIE PFANNE<br />

INSTANT-NUDELN 2.0<br />

GERSTE NEU VERSTANDEN<br />

STARK MIT HANF<br />

Pflanzen-Drinks als Alternativezur Kuhmilch<br />

sind in der Regel gut haltbar in Tetrapacks<br />

abgefüllt –und schmecken oft leicht pappig.<br />

Das <strong>Berliner</strong> Start-up Bluefarmhat eine vegane<br />

Frischmilch entwickelt, die so cremig schmeckt,<br />

als käme sie vonder Kuh –und noch dazu gut<br />

aufschäumbar ist. Aufder Messe schenkte<br />

Julia Müller,eine der Gründerinnen, Cashewmilch<br />

aus, fabriziertmit lediglich drei Zutaten:<br />

Cashewnüssen, Datteln und Salz. Produziert<br />

wird in Prenzlauer Berg,seit Ende 2018 beliefert<br />

Bluefarm<strong>Berliner</strong> Cafés mit der frischen Pflanzenmilch<br />

in der Glasflasche. Ein Produkt für den<br />

Lebensmitteleinzelhandel soll folgen. Es wird im<br />

Kühlregal zu finden sein.<br />

In Myanmar bereitet das Volk der Shan traditionell<br />

aus Kichererbsen so etwas wie Tofu zu. In<br />

Deutschland gibt es jetzt ein ähnliches Produkt.<br />

In einer Manufaktur in der Grenzgrabenstraße in<br />

Marzahn produziertdas Unternehmen Zeevi<br />

„Kofu –das <strong>Berliner</strong> Kichererbsen-Tofu“. Bislang<br />

ist die sojafreie Tofu-Alternativeausschließlich<br />

in Filialen der Kette Bio-Companyerhältlich,<br />

200 Gramm kosten 3,50 Euro. Kofu besteht<br />

lediglich aus Kichererbsen, Wasser,Salz und<br />

Gewürzen. Es ist in den Varianten pur,smoky<br />

und mit Falafel-Geschmack erhältlich. Die Idee<br />

kam Geschäftsführer Zeevi Chaimovitch, ein israelischer<br />

Koch, der seit acht Jahren in Berlin<br />

lebt, bei einer Reise nach Myanmar.<br />

Werdas Eiweiß Gluten nicht fürchtet, das in<br />

Weizen und vielen anderen Getreidesorten enthalten<br />

ist, findet bei der Friedrichshainer Firma<br />

L’Herbivore Alternativen zum Fleisch. Das Unternehmen<br />

ist spezialisiertauf Seitanprodukte –<br />

und die Hauptzutat dafür istWeizenprotein. Zwar<br />

heißt es, dass Veganer zunehmend Weizen<br />

meiden. Im Absatz der Bratstreifen, Burgerpatties,<br />

Würstchen und Medaillons spiegelt sich ein<br />

solcher Trend aber nicht wider.„Unser Umsatz<br />

hat sich 2018 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt“,<br />

berichtet Eric Koschitza, einer der Geschäftsführer<br />

des 2016 gegründeten Unternehmens.<br />

Die Produkte gibt es im Laden in der Petersburger<br />

Straße und im Bioeinzelhandel.<br />

Heißes Wasser drauf, drei Minuten warten, fertig.Instant-Nudeln<br />

sind praktisch. Die 2017 gegründete<br />

FirmaBaihu mit Sitz in Prenzlauer Berg<br />

hat das schnelle Gericht derartverbessert, dass<br />

es ohne Geschmacksverstärker,künstliche Aromen<br />

und Konservierungsmittel auskommt.<br />

„100 %Natürlich, 100 %Vegan, 0%Bullshit“<br />

lautet der Slogan. In der Gewürzpaste der Suppen,<br />

die es süßsauer und in den Varianten Miso<br />

und Curry gibt, stecken jeweils durchschnittlich<br />

20 Kräuter und Gewürze. Dazu kommen gefriergetrocknetes<br />

Gemüse und hochwertigeHartweizennudeln.<br />

Ein Becher (3,99 Euro) ergibt etwa<br />

600 Milliliter Suppe und damit eine großzügige<br />

Mahlzeit. Bald startet Baihu den Online-Verkauf.<br />

Als Zutatfür Bierkennt sie jeder.Ansonsten istdas<br />

Imagevon Gersteaber nicht so gut. KeinWunder,<br />

denn der älteren Generation wurde sie vorallem in<br />

Formvon Graupen und als Kaffeeersatz vorgesetzt.<br />

Die FirmaTsampa mit Sitz am Kurfürstendamm<br />

poliertnun am Image. Denn sie findet, dass Gerste<br />

ein heimisches Superfood ist –ideal etwa für Energieriegel.<br />

Neben gerösteter Gerste enthalten die<br />

Tsampa Bars Reissirup, Mandelmus –und zum<br />

Beispiel Gojibeerenoder Cacao-Nibs. Sie kosten<br />

1,99 Euro pro Stück und sind in Biosupermärkten<br />

erhältlich. Bald gibt es dortauch das Mehl allein.<br />

Mit „Snack Flour“ kann jeder seinen eigenen Riegel<br />

kreierenund kneten.Erist in zehn Minuten fertig<br />

und muss nichtgebacken werden.<br />

Nutzhanf ist nichtberauschend,denn er enthält<br />

weniger als0,2 Prozentvon der Substanz Tetrahydrocannabinol<br />

(THC). Trotzdemist er wertvoll,<br />

denndie Samender Pflanze, kleine Nussfrüchte,<br />

liefern wertvolles Eiweiß.Die FirmaLaia’saus<br />

Friedrichshain bietet in ihrem Laden in der Wühlischstraße<br />

und in Biosupermärkten diverse Hanfprodukte<br />

an: ungeschälte und geschälte Hanfnüsse<br />

(Herzen),Ölund Proteinpulver.Das Besondere<br />

an dem Sortiment:Der Hanf dafür kommt<br />

ausschließlich aus Bioanbau in Europa, woher<br />

genau,lässt sich fürjede Packung nachvollziehen.<br />

Stolz ist dieFirma vorallemauf das Proteinpulver,<br />

das zurHälfte aus Eiweißbesteht und in<br />

Shakesund Smoothies gemischt werden kann.<br />

Startedeine Grillsaison<br />

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Über Grillfleisch-<br />

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Dieser Artikel kann aufgrund begrenzter Vorratsmenge bereits im Laufe des ersten Angebotstages ausverkauft sein.Alle Preise ohne Deko. Für Druckfehler keine Haftung.<br />

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