impulse08Tagungsbericht - Lebenshilfe Berlin
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telematische Hilfen zur eingliederung und autonomieförderung (tHea)<br />
3.4. Servicezentrale<br />
Die THEA-Servicezentrale bestand aus acht ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />
und einer hauptamtlichen Kraft. Die Zentrale wurde an drei und<br />
zum Projektende hin an fünf Wochentagen in der Zeit von ca. 18 bis<br />
22 Uhr betrieben. Ein darüber hinaus gehender Betrieb war vor dem<br />
Hintergrund der personellen Ressourcen nicht möglich.<br />
4. Evaluation<br />
Im Rahmen der Projektevaluation wurden sowohl die Teilnehmer, die<br />
Mitarbeiter in den Wohnbereichen und die Mitarbeiter der Servicezentrale<br />
befragt. Nachstehend finden Sie einige Ergebnisse der Evaluation.<br />
Die Mehrheit der Teilnehmer (60%) befand THEA nach eigener Aussage<br />
für gut. Die Teilnehmer, die THEA nur bedingt gut oder gar<br />
schlecht fanden waren Teilnehmer, die tendenziell einen größeren<br />
Unterstützungsbedarf haben und möglicherweise nicht die ideale<br />
Zielgruppe von THEA darstellten.<br />
Die Mitarbeiter der Servicezentrale haben am Projektende in gemeinsamer<br />
Runde erörtert, inwiefern THEA für die einzelnen Nutzer<br />
geeignet ist. Die Ergebnisse sind Abbildung 2 zu entnehmen.<br />
19,4<br />
19,4<br />
19,4<br />
6,5<br />
35,5<br />
voll und ganz geeignet<br />
eher gut geeignet<br />
teils, teils<br />
eher ungeeignet<br />
völlig ungeeignet<br />
Abbildung 2: Wie gut ist THEA für die einzelnen Teilnehmer<br />
geeignet? Einschätzung der Mitarbeiter der Servicezentrale (Angaben:<br />
Anteil der Teilnehmer in %)<br />
Die Mitarbeiter der Wohnbereiche würden anderen Wohnbereichen<br />
den Einsatz von THEA zu einem Drittel „eher“ oder “voll und ganz“<br />
weiterempfehlen. Ein weiteres Drittel spricht eine eingeschränkte<br />
Weiterempfehlung aus. Als Gründe für die Einschränkung wurden<br />
die Betriebszeiten und die begrenzte Integration in den Arbeitsalltag<br />
aus Mitarbeitersicht genannt. Der wichtigste genannte Grund war jedoch<br />
der, dass die Zielgruppe eher im ambulanten als im stationären<br />
Wohnbereich zu suchen sei.<br />
Neben den verschiedenen Einschätzungen der Projektbeteiligten gibt<br />
die Dokumentation der THEA-Kontakte weitere interessante Hinweise<br />
auf die Nutzung (vgl. Abbildung 3).<br />
Neben dem Top-Thema „Geplauder“ zeigen sich viele weitere Themen.<br />
Besonders interessant ist die Beratung in 18 Fällen und in<br />
weiteren vier Fällen die Unterstützung bei besonderen kritischen<br />
Ereignissen. THEA wurde nach einer Eingewöhnungsphase somit<br />
durchaus auch inhaltlich genutzt.<br />
Geplauder<br />
Abendveranstaltung<br />
Ausflüge/Reisen<br />
Allgemeines Tagesgeschehen<br />
Feiern/Festtage<br />
Arbeit<br />
THEA<br />
Andere Bewohner<br />
Beratung/Information<br />
Besondere Ereignisse<br />
Vorstellung<br />
Rückruf<br />
Begrüßung/Verabschiedung<br />
94<br />
86<br />
82<br />
63<br />
59<br />
58<br />
40<br />
18<br />
4<br />
32<br />
Abbildung 3: Gesprächsthemen der Kontakte zwischen Teilneh-<br />
mern und Servicezentrale<br />
Alle Teilnehmer standen in Kontakt mit der Servicezentrale. Zwei<br />
Drittel der Kontakte ging von der Servicezentrale aus. In einem Drittel<br />
der Gespräche haben die Teilnehmer die Initiative ergriffen.<br />
Von der zusätzlichen Möglichkeit, mit Teilnehmern anderer Wohnbereich<br />
Kontakt aufzunehmen, machten insgesamt 13 Teilnehmer<br />
Gebrauch. Die Frequenz ging dabei von täglichen bis hin zu seltenen<br />
punktuellen Kontakten.<br />
5. ZEntralE ErkEnntniSSE Zur WEitErEntWicklung<br />
referate<br />
0 50 100 150 200 250 300 350<br />
Die Modellphase hat gezeigt, dass THEA von der Mehrheit der Teilnehmer<br />
gut genutzt wurde. Technische Entwicklungen sind nicht<br />
oder nur in geringem Umfang erforderlich. Die Bedienbarkeit des<br />
vorhandenen technischen Systems hat sich prinzipiell als unproblematisch<br />
heraus gestellt. Entscheidend ist die Erkenntnis, dass die Ergänzung<br />
der Betreuung durch telematische Angebote für die Behindertenhilfe<br />
durchaus möglich und sinnvoll sein kann.<br />
Bei einer Projektfortführung müssten jedoch verschiedene konzeptionelle<br />
Anpassungen und Weiterentwicklungen vorgenommen werden.<br />
Diese Entwicklungsarbeiten beziehen sich auf die Bereiche Nutzerkreis,<br />
Nutzungssituation, Leistungsspektrum, Ehren- vs Hauptamt,<br />
Organisation/Ausstattung und Betrieb der Servicezentrale sowie die<br />
Einbeziehung von Interessensgruppen (Mitarbeiter, Angehörige, gesetzliche<br />
Betreuer usw.).<br />
89<br />
110<br />
294<br />
<strong>impulse08Tagungsbericht</strong> _ 30