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impulse08Tagungsbericht - Lebenshilfe Berlin

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Mittendrin statt außen vor oder Mittendrin ist näher dran<br />

ALSTeRDoRF ASSISTenZ noRD GGMBH IM VeRBUnD DeR eV.<br />

STIFTUnG ALSTeRDoRF, HAMBURG<br />

Dezentrale Wohnangebote für Menschen mit hohem Assistenzbedarf<br />

wie z.B. bei nahezu allen stellvertretenden Tätigkeiten im Alltag,<br />

stark eingeschränkten Möglichkeiten zur verbalen Kommunikation,<br />

bei Pflege Tag und Nacht, bei der Umsetzung eines Unterbringungsbeschlusses,<br />

bei langjährigen Erfahrungen in stationären Einrichtungen<br />

Sechs Thesen vor dem Hintergrund des Einsatzes von (knapper werdenden)<br />

Ressourcen, der Nachfragen von Klienten, der Ablauforganisation<br />

und der Anforderungen an Mitarbeitende.<br />

These 1: Mittendrin ist näher dran<br />

> an den Assistenzbedarfen der Klienten<br />

> am Auftrag der sozialen Rehabilitation<br />

> an zukunftsfähigen Wohn­ und Arbeitsmöglichkeiten für Klienten<br />

und Mitarbeitende<br />

> an dezentralen und leitungsfähigen Strukturen von Organisationen<br />

These 2: Der Institution auf´s Dach zu steigen ermöglicht<br />

neue Perspektiven<br />

> Durchlässigkeit der Systeme schaffen<br />

> „Auswildern“ als integraler Bestandteil von Assistenzplanungen<br />

> attraktive Übergänge gestalten: stationäre – ambulantisierte ­<br />

ambulante Angebote, Wohnen im Appartement, Satelliten­Wohnungen,<br />

die ambulant betreute WG, die Senioren­WG, …<br />

These 3: Die Umsetzung hoher Assistenzbedarfe braucht<br />

organisatorisch schlanke Lösungen<br />

> gezielter Ressourceneinsatz: Assistenz setzt dort (und nur dort an),<br />

wo das Handicap des Menschen beginnt<br />

> Differenzierung der Leistungen in Grundassistenz und persönliche<br />

Assistenz<br />

> Übergreifende Einsätze von Mitarbeitenden in unterschiedlichen<br />

Assistenzangeboten – Tag und Nacht<br />

> Einsatz von Technik zum Schaffen von Freiräumen<br />

Dr. HEIDE VöLtz ist bereichsleiterin der alsterdorf assistenz nord gGmbH im Verbund<br />

der Evangelischen Stiftung Alsterdorf.<br />

Dezentrale wohnangebote für Menschen mit hohen Assistenzbedarfen lassen sich auch<br />

vor dem Hintergrund knapper werdender ressourcen umsetzen. Dazu bedarf es maßgeschneiderter<br />

netzwerke im Stadtteil.<br />

These 4: Der Mensch wohnt nicht nur – Bildung und Beschäftigung<br />

für Menschen mit hohen Assistenzbedarfen<br />

> Wohnen und Arbeiten im Quartier<br />

> als Mensch mit Assistenzbedarf und in der Verantwortung für<br />

das Gemeinwohl sichtbar werden: Baumscheibenpflege, Objektpflege,<br />

Hausmeister, kleine Serviceangebote in der Nachbarschaft<br />

> Unterstützung zum Gelingen des Alltags aus der Nachbarschaft<br />

gewinnen<br />

These 5: Mittendrin ist gleich nebenan<br />

> Fachlichkeit und Professionalität bringen die Mitarbeitenden –<br />

Inte grationsfähigkeit bringen allein die Menschen in den Nach­<br />

barschaften und im Stadtteil<br />

rEFErAtE<br />

Mittendrin statt außen vor oder Mittendrin ist näher dran von Dr. Heide Völtz<br />

6<br />

> Give and take: Freiwilligenarbeit gezielt andocken und selber<br />

anbieten<br />

> professionelle Sozialarbeit vernetzt sich mit den Akteuren im<br />

Stadtteil<br />

These 6: Damit es gelingt, brauchen wir Mitarbeitende, die ambulant<br />

denken und handeln<br />

> nicht der Ort, an dem Mitarbeitende tätig sind, oder die<br />

Assistenz bedarfe der Klienten zählen, sondern allein die Haltung<br />

und die Angebote, die daraus erwachsen<br />

> die Ambivalenz von Institutionsinteressen erkennen und konstruktiv<br />

gestalten<br />

> Mut zum Risiko, Übernahme von Verantwortung, ein hohes Maß<br />

an Selbstkenntis und „Selbstführung“ durch Fortbildung, kollegiale<br />

Beratung, Coaching und konkretem Tun<br />

> Führungskräfte, die dies ausdrücklich unterstützen, fordern und<br />

fördern<br />

<strong>impulse08Tagungsbericht</strong> _ 38

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