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Berliner Zeitung 25.04.2019

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12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 95 · D onnerstag, 25. April 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Intersexuelle<br />

lassen selten<br />

Pass ändern<br />

Bisher offenbar wenig<br />

Interesse an Neuregelung<br />

Der neue Geschlechtseintrag für<br />

intersexuelle Menschen ist in<br />

deutschen Großstädten bislang eher<br />

wenig nachgefragt. Das hat eine<br />

stichprobenartige Umfrage im März<br />

und Aprilergeben. DieStadt mit den<br />

meisten Änderungen der Geschlechtsangabe<br />

von männlich oder<br />

weiblich in divers ist demnach Berlin:<br />

Dort wollten seit Jahresbeginn<br />

bis zum Stichtag 11. April neun Erwachsene<br />

bei den Standesämtern<br />

ihre Angaben entsprechend ändern,<br />

teilte die Innenverwaltung mit.<br />

Der Bundestag hat die Einführung<br />

des neuen Geschlechtseintrags<br />

Mitte Dezember 2018 beschlossen –<br />

verkürzt ist in diesem Zusammenhang<br />

oft vom „dritten Geschlecht“<br />

die Rede. Das Parlament setzte eine<br />

Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts<br />

um. Beiintersexuellen<br />

Menschen sind die Geschlechtsmerkmale,<br />

also etwa Chromosomen<br />

und Genitalien, nicht eindeutig ausgeprägt.<br />

Die Schätzungen zur Zahl<br />

der Betroffenen gehen stark auseinander.<br />

Das Bundesverfassungsgericht<br />

ging von bundesweit circa<br />

160 000 Intersexuellen aus.<br />

Zur Änderung des Eintrags müssen<br />

Menschen ein ärztliches Attest<br />

vorlegen. Aus den Unterlagen muss<br />

laut <strong>Berliner</strong> Innenverwaltung hervorgehen,<br />

dass die Person wegen einer<br />

Variante der Geschlechtsentwicklung<br />

weder dem weiblichen<br />

noch dem männlichen Geschlecht<br />

eindeutig zugeordnet werden kann.<br />

Der Bundesverband Intersexuelle<br />

Menschen sieht eine Reihe von<br />

Gründen für die zurückhaltende Inanspruchnahme.<br />

Dazu zählt, dass<br />

es in Standesämtern noch „große<br />

Unsicherheit“ gebe, die Mitarbeiter<br />

dort warteten auf eine Durchführungsverordnung.<br />

Auch befürchteten<br />

die Betroffenen, vor allem im<br />

Ausland diskriminiert zu werden:<br />

„Insbesondere die Eintragung im<br />

Pass schreckt viele Menschen davon<br />

ab“, hieß es. (dpa)<br />

Änderung der Geschlechtsangabe<br />

in „divers“ Umfrage indeutschen Großstädten<br />

im März/April<br />

Berlin<br />

9<br />

Köln<br />

6<br />

Nürnberg<br />

5<br />

Regensburg<br />

München<br />

Hamburg<br />

Erfurt<br />

Leipzig<br />

Essen<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3<br />

BLZ/HECHER; QUELLE: DPA<br />

Blick in die Zukunft: Der 120 Meter hohe Steglitzer Kreisel soll zu einem Wohnturmmit Balkonen und Erkern umgestaltet werden.<br />

Mit Blick in den Botanischen Garten<br />

Der Umbau des Steglitzer Kreisels kommt voran. Die ersten Musterwohnungen sind eingerichtet<br />

VonUlrich Paul<br />

Die alte Glasfassade ist demontiert<br />

–der Steglitzer<br />

Kreisel sieht aus wie ein<br />

riesiges Gerippe aus<br />

Stahl und Beton. Doch das soll sich<br />

bald ändern. Bis zum Jahr 2021 will<br />

die CG-Gruppe den ehemaligen Büroturm<br />

ander Schloßstraße zu einem<br />

Wohnhochhaus umbauen.<br />

„Wir sind im Plan“, sagt Jürgen<br />

Kutz, Vorstandsmitglied der CG-<br />

Gruppe am Mittwoch bei einer Besichtigung<br />

der Baustelle. Ende 2021<br />

sollen die ersten Bewohner einziehen.<br />

Der ursprünglich nach einem<br />

Entwurfder Architektin Sigrid Kressmann-Zschach<br />

errichtete Kreisel<br />

wird jetzt nach Plänen des Leipziger<br />

Architekten Gregor Fuchshuber umgestaltet.<br />

Er baut Balkone und Loggien<br />

an die Fassade und stattet die<br />

Wohnräume mit bodentiefen Fenstern<br />

aus. Mietwohnungen, preiswertegar,entstehen<br />

in dem rund 120<br />

Meter hohen Tower aber nicht. 330<br />

Eigentumswohnungen sind hier auf<br />

30 Etagen geplant. Die Preise für die<br />

31 bis 304 Quadratmeter großen<br />

Wohnungen beginnen bei 144 500<br />

Euro. Im Schnitt müssen Käufer<br />

7800 Euro proQuadratmeter Wohnfläche<br />

hinlegen, sagt Kutz. DiePreise<br />

bewegen sich damit im Bereich<br />

hochwertiger Neubauwohnungen.<br />

Im 13. Stock des Kreisels hat die<br />

CG Gruppe zwei Musterwohnungen<br />

eingerichtet, die einen Eindruck davon<br />

vermitteln sollen, wie es sich in<br />

dem Haus wohnen lässt. Die eine<br />

Wohnung hat 62 Quadratmeter,zwei<br />

Zimmer mit Wohnküche und ein<br />

Duschbad. 470 000 Euro soll die<br />

Derzeit ein großes Stahlgerippe: der Steglitzer Kreisel.<br />

Wohnung kosten. Dass der Kreisel<br />

früher ein Büroturm war, ist in der<br />

Wohnung genau zu sehen: An den<br />

zwei Pfeilern, die im Wohnraum mit<br />

der Küchenzeile stehen. Zwar haben<br />

die Architekten bei der Planung viele<br />

der Pfeiler in Wänden verschwinden<br />

lassen, aber nicht überall ist das gelungen.<br />

Dafür haben die künftigen<br />

Bewohner schon aus dem 13. Stock<br />

einen spektakulären Blick auf die<br />

Stadt. Ausder Zweizimmerwohnung<br />

reicht er über die Dächer vonSteglitz<br />

und Friedenau über die Stadtautobahn<br />

bis zum Fernsehturm. Aus der<br />

zweiten Musterwohnung, die 81<br />

BERLINER ZEITUNG/GERD ENGELSMANN<br />

Quadratmeter groß ist, blicken die<br />

Bewohner dagegen ins Grüne: zum<br />

Fichtenberg und zum Botanischen<br />

Garten. DieseWohnung mit zweieinhalb<br />

Zimmern wird später im 22.<br />

Stockwerk zu finden sein und<br />

782 000 Euro kosten. Sie wurde nur<br />

zu Demonstrationszwecken im 13.<br />

BLOOMIMAGES<br />

Stock eingerichtet. Kräftig zu Buche<br />

schlagen werden die Betriebskosten.<br />

Die CGGruppe kalkuliert mit 5,90<br />

Euro je Quadratmeter.Grund: Hochhäuser<br />

sind teuer. Unter anderem<br />

wegen der Fahrstühle. Hier sind es<br />

vier. Inden Nebenkosten enthalten<br />

ist außerdem ein Doorman. Zum<br />

Vergleich: Im Schnitt zahlen <strong>Berliner</strong><br />

Mieter für Nebenkosten rund 2,50<br />

Euro je Quadratmeter.<br />

Derzeit werden im Kreisel Stahlträger<br />

aus statischen Gründen verstärkt.<br />

Das ist notwendig, weil beispielsweise<br />

die modernen Isolierglasfenster<br />

schwerer als die alten<br />

Fenster sind –und weil die Etagen<br />

durch Balkone und Erker verlängert<br />

werden. Dieneue Fassadesoll ab Januar<br />

2020 montiert werden. Rund<br />

190 Millionen Euro investiertdie CG-<br />

Gruppe. Darin sind die rund 21 Millionen<br />

Euro für den Erwerb des<br />

Turmsvom Land Berlin enthalten.<br />

DasInteresse an den Wohnungen<br />

im Kreisel ist groß, sagt Jürgen Kutz.<br />

Knapp 100 Wohnungen seien bereits<br />

verkauft. Etwa 80 Prozent der Interessenten<br />

kämen aus Deutschland,<br />

davon rund 60 Prozent aus Berlin.<br />

Ulrich Paul<br />

hat als Kind den Bau des<br />

Kreisels mitverfolgt.<br />

Heidi Hetzers<br />

Hudson<br />

parkt in Moabit<br />

Auto der Weltenbummlerin<br />

in der Classic Remise<br />

VonMikeWilms<br />

Die Classic Remise in der Moabiter<br />

Wiebelstraße ist das Beste,<br />

was einem alten Automobil in dieser<br />

Stadt passieren kann. Eine exklusive<br />

Seniorenresidenz der Mobilität. Was<br />

in dem früheren Meilenwerk parkt,<br />

ist oft selten, in jedem Fall teuer. Ein<br />

ganz besonderes Modell ist ein<br />

blauer Hudson Greater Eight. 1930<br />

wurde die Achtzylinder-Limousine<br />

in Detroit gebaut. Seine letzte Besitzerin<br />

hatte ihn liebevoll Hudo genannt.<br />

Dieamvergangenen Sonntag<br />

gestorbene <strong>Berliner</strong> Ralley-Fahrerin<br />

Heidi Hetzer war mit ihrem Hudson<br />

um die Welt gereist. Im April 2017<br />

kehrten beide nach Berlin zurück.<br />

Seitdem steht Hudo mit einigen Unterbrechungen<br />

in der Moabiter Edelgarage.<br />

„Bei uns darf Hudo auch bleiben“,<br />

verspricht YvoKonzag, Center<br />

Manager der Classic Remise.Eigentlich<br />

war geplant, dass Heidi Hetzer<br />

im Mai ihren Hudo besuchen<br />

kommt –zuden 32. Oldtimertagen<br />

Berlin-Brandenburg. „Wir hatten<br />

alle noch viel zusammen vor“, sagt<br />

der 57-Jährige.Doch nun geht es nur<br />

noch darum, die bestmögliche Zukunft<br />

für Hudo zu finden.<br />

„Ich kann zwar noch keine abschließende<br />

Erklärung dazu abgeben“,<br />

sagt Konzag. Aber er wünscht<br />

sich, dass Hudo dauerhaft in der<br />

Classic Remise der <strong>Berliner</strong> Öffentlichkeit<br />

zugänglich bleibt. Seiner<br />

Einschätzung nach ist es auch in<br />

Heidis Sinn, das Auto nicht in einer<br />

Garage verschwinden zu lassen. Zumindest<br />

vorläufig sei gesichert, dass<br />

Hudo weiter von Fans besucht werden<br />

kann.<br />

Ein Wörtchen mitzureden haben<br />

aber sicher auch Hetzers Tochter<br />

Marla und Sohn Dylan. Heidi Hetzer<br />

selbst hatte geplant, im kommenden<br />

Herbst wieder auf große Fahrtzugehen.<br />

Mit einem pinkfarbenen, umgebauten<br />

Toyota-Geländewagen<br />

wollte sie durch Afrika reisen.<br />

Hat mit Heidi Hetzer viel erlebt: Hudo,<br />

Baujahr 1930.<br />

IMAGO IMAGES<br />

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