AUTOINSIDE Ausgabe 5 – Mai 2019
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TECHNIK & UMWELT<br />
Elektromobilität<br />
Der Händler eignet<br />
sich nicht als Sündenbock<br />
Die Tamedia-Zeitungen haben eine Studie der Universität St. Gallen veröffentlicht. Demnach stellen die Händler eine Barriere<br />
beim Verkauf von Elektroautos dar und sind schuld, dass die Elektromobilität in der Schweiz nicht in Fahrt kommt.<br />
Ein Blick auf die Studie wirft jedoch Fragen auf. Reinhard Kronenberg<br />
Die Fakten<br />
Das Institut für Wirtschaft und Ökologie der Universität St. Gallen<br />
liess im Dezember 2018 über ein Meinungsforschungsinstitut im<br />
Rahmen einer repräsentativen Auswahl 553 Autokäufer befragen, ob<br />
ihnen bei ihrem letzten Besuch vom Händler aktiv ein Elektromobil<br />
angeboten worden sei. Resultat: 5,3 Prozent gaben an, dass das der<br />
Fall gewesen sei. Weitere 4,3 Prozent konnten sich nicht mehr daran<br />
erinnern und 90,3 Prozent erklärten, ihnen sei kein Elektroauto angeboten<br />
worden.<br />
Die Medien<br />
Im aktuell aufgeheizten Klima rund ums Klima und auf der Suche<br />
nach einem Primeur nahmen die Tamedia-Zeitungen rund um den<br />
«Tages-Anzeiger» die Studie auf. Sie zeige «Erschreckendes», wird<br />
geschrieben. Zwar wolle die Autobranche den Absatz von E-Autos<br />
kräftig steigern, um die verschärften Klimaziele zu erreichen, für<br />
die einzelnen Händler sei der Verkauf von Benzinern jedoch viel<br />
attraktiver, heisst es in der Printausgabe des «Tages-Anzeigers» .<br />
Dabei komme den Garagisten bei der Umsetzung der Ziele der<br />
Autobranche <strong>–</strong> bis 2020 soll jeder zehnte verkaufte Neuwagen in der<br />
Schweiz ein Steckerfahrzeug sein <strong>–</strong> «eine gewichtige Rolle» zu. Sie<br />
seien es, die der Kundschaft E-Autos schmackhaft machen könnten,<br />
heisst es weiter. «Doch das tun sie kaum, wie eine neue Untersuchung<br />
der Universität St. Gallen zeigt.»<br />
Die Gründe sind schnell gefunden: Die Gewinnmarge beim Verkauf<br />
eines Elektroautos seien tendenziell tiefer. Der Preisrückgang<br />
mindere die Marge, sagt ein nicht namentlich genannter Garagist<br />
gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Diese liege beispielsweise bei<br />
einem Peugeot iOn nur noch bei etwa 1000 Franken <strong>–</strong> ein x-Faches<br />
weniger als bei einem herkömmlichen Modell, so der Garagist.<br />
Ein weiterer Grund für die Zurückhaltung der Händler sind laut<br />
«Tagi» die Mindereinnahmen «bei klassischen Verschleissteilen wie<br />
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<strong>Mai</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>