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Berliner Kurier 30.04.2019

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LEUTE<br />

BERLINER KURIER, Dienstag, 30. April 2019<br />

Sie gibt Berlin eine Stimme<br />

Deutschpop-Sängerin Alexa Feser lässt sich für jede ihrer Platten von einem anderen Bezirk inspirieren<br />

Von<br />

MIKE WILMS<br />

Schauspielerin Katrin Hauptmann in<br />

einer Szene aus „Unterleuten“.<br />

Winfried Glatzeder<br />

UnterLeuten<br />

im<strong>Berliner</strong><br />

Schiller-Theater<br />

Unter Leuten ist er ja gern, der<br />

Winfried Glatzeder. Und zur<br />

Premiere von „Unterleuten“ in<br />

der Komödie am Kurfürstendamm<br />

im Schiller-Theater (der<br />

KURIER berichtete) hatte der<br />

Mime wieder prächtig Gelegenheit<br />

dazu. Glatzeder tummelte<br />

sich mit anderen prominenten<br />

Gästen (u.a. Gitte, Gesine Cukrowski,<br />

André Eisermann,<br />

Jörg Schüttauf, Heinz Dürr) im<br />

Vorgarten der legendären Bühne,<br />

aalte sich in der frischen<br />

Abendsonne und knutschte<br />

Sohnemann Robert ab, als wäre<br />

der seine neue Braut. Der eigentliche<br />

Hauptdarsteller des<br />

Abends, das Stück „Unterleuten“,<br />

kam natürlich auch gut rüber.<br />

Die Dramatisierung des<br />

Wald-und-Wiesen-Krimis von<br />

Juli Zeh in der Regie von Tobias<br />

Wellemeyer wurde durch die<br />

Bank gelobt. Gesine Cukrowski,<br />

die auch schon für die Komödie<br />

auf der Schiller-Theater-Bühne<br />

stand („Willkommen bei den<br />

Hartmanns“), sagte: „Was mir<br />

tatsächlich gefällt, ist das Thema.<br />

Ich mag politisches Theater.“<br />

In „Unterleuten“ geht es<br />

um den Konflikt von Alteingesessenen<br />

und Zugezogenen in<br />

einem Brandenburger Dorf. Der<br />

Streit eskaliert, als Pläne für einen<br />

renditeträchtigen Windpark<br />

die Runde machen. KM<br />

Winfried Glatzeder kam in lässiger<br />

Kapuzenjackezur Premiere.<br />

Fotos: Franziska Strauss/Komödie/zVg, Christian Schulz<br />

Wenn Alexa Feser (39) zum<br />

Mikrofon greift, erklingt der<br />

Sound von Berlin. Die schöne<br />

Pop-Sängerin zieht für jedes<br />

neue Album in einen anderen<br />

Bezirk – und lässt sich<br />

von ihm zu Kompositionen<br />

inspirieren. So schrieb sie ihre<br />

letzte Platte am Alexanderplatz,<br />

die Neue mit dem<br />

Titel „A!“ (ab 10. Mai) entstand<br />

in Tiergarten. Wie die<br />

Stadt ihre Musik prägt, verrät<br />

Alexa im KURIER.<br />

KURIER: Eigentlich kommen<br />

Sie aus Wiesbaden, oder?<br />

Alexa Feser: Ja, aber ich habe<br />

schon fast überall in Berlin gewohnt.<br />

Es ist vielleicht sogar<br />

ein Vorteil der Zugezogenen,<br />

dass sie nicht einem bestimmten<br />

Kiez verhaftet sind. Ich<br />

möchte die Stimmung und den<br />

Charakter vieler Orte in mich<br />

aufnehmen.<br />

Was verändert ein Umzug<br />

vom Alex nach Tiergarten?<br />

Mein Blick hat sich von außen<br />

nach innen gerichtet. Am<br />

Alex ist es immer voll und wuselig,<br />

man begegnet vielen<br />

Menschen. Die neue Ruhe in<br />

Tiergarten hat „A!“ viel persönlicher<br />

gemacht.<br />

Was steckt hinter diesem<br />

rätselhaften Titel?<br />

Ich habe eine Liste mit Wörtern<br />

erstellt, die das Album aus<br />

meiner Sicht zusammenfassen<br />

– „Ausdauer“, „Angst“, „anders“.<br />

Am Ende fingen 90 Prozent<br />

der Begriffe mit dem<br />

Buchstaben Aan. Das brachte<br />

mich auf die Idee, die Platte<br />

einfach „A!“ zu nennen. Auf ihr<br />

ist auch ein Song mit dem Titel<br />

„Atari T-Shirt“.<br />

Sie tragen jetzt gerade ein<br />

T-Shirt mit dem Logo des Videospiel-Herstellers<br />

Atari.<br />

(lacht) Ja, genau dieses<br />

Shirt besinge ich in dem<br />

Lied. Es gehörte einem<br />

jungen Mann aus<br />

meiner ersten Band.<br />

Ich war in ihn verliebt<br />

–aber das T-<br />

Shirt steht auch für die<br />

ganze Zeit damals. Wir<br />

probten im Band-Keller, ernährten<br />

uns aus Dosen und lebten<br />

in dem Gefühl, die ganze<br />

Welt erobern zu können.<br />

Zumindest Japan haben Sie<br />

in letzter Zeit erobert ...<br />

Wir haben Musik-Videos zu<br />

mehreren neuen Songs in Japan<br />

gedreht, etwa zu „Mut“.<br />

Ich war schon immer ein großer<br />

Japan-Fan und mag die<br />

Die neue Platte vonAlexa<br />

Feser heißt „A!“ und wird<br />

am 10. Mai bei Warner<br />

Music erscheinen.<br />

asiatische Weisheit, sich vom<br />

Leben leiten zu lassen –und<br />

nicht immer alles erzwingen<br />

zu wollen.<br />

Sie arbeiten international,<br />

singen aber weiter auf<br />

Deutsch.<br />

So war es schon, als ich im Alter<br />

von 13 Jahren meine ersten<br />

Lieder geschrieben habe und<br />

so wird es bleiben. In der eigenen<br />

Muttersprache kann man<br />

sich immer am besten ausdrücken.<br />

Alexa trägt das<br />

Shirt, das sie in<br />

ihrem Song<br />

„Atari T-Shirt“<br />

besingt.<br />

Fotos: Camcop Media/Klug, zVg<br />

Ihr letztes Berlin-Konzert<br />

war schon Wochen vorher<br />

ausverkauft.<br />

Aber ich komme bald wieder!<br />

Am 4. Oktober spiele ich im<br />

Columbia-Theater in Tempelhof.

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