Berliner Kurier 07.06.2019
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BERLINER KURIER, Freitag, 7. Juni 2019<br />
gang mit dem Lebensmittelkonzern,<br />
der unter anderem mit<br />
der Privatisierung von Wasserrechten<br />
in Entwicklungsländern<br />
Negativschlagzeilen<br />
macht. Mitauslöser des Shitstorms<br />
war der Youtuber Rezo,<br />
der das Video mit den Worten<br />
kommentierte: „Hätte ich exakt<br />
diesen Tweet mit genaudiesem<br />
Video gepostet, hätte ich es als<br />
#werbung kennzeichnen müssen.“<br />
Auch Bundespolitiker wie<br />
Karl Lauterbach (SPD) oder<br />
Katrin Göring-Eckardt (Grüne)<br />
kritisierten Klöckner.<br />
„Wenn Nutzer mit einer großen<br />
Reichweite wie Rezo auf<br />
ein Thema gehen, kann die Wirkung<br />
riesig und durchaus positiv<br />
sein“, sagt der Kommunikationswissenschaftler<br />
Wolfgang<br />
Schweiger von der Universität<br />
Hohenheim. „Es eröffnet die<br />
Möglichkeit einer konstrukti-<br />
Handwerkernachwuchs geworben<br />
hatte. Schließlich habe<br />
das deutsche Heer als erste Armee<br />
der Welt im ersten Weltkrieg<br />
Giftgas eingesetzt, so der<br />
Vorwurf.<br />
Experte Schweiger: „Oft leben<br />
Shitstorms davon, dass<br />
Dinge auch aus dem Zusammenhang<br />
gerissenwerden. Wer<br />
öffentlich kommuniziert, muss<br />
das bedenken. Bundeswehr<br />
und Gaspassensichernichtzusammen.“<br />
Spitzenpolitikerachteten<br />
meistens auf ihre Wortwahl.<br />
Dies führe dann aber<br />
ebenauch zu einersehrfloskelhaften<br />
Sprache,soSchweiger.<br />
Und Klöckner? Die Ministerin<br />
nannte ihre Kritiker auf<br />
Twitter ineiner ersten Reaktion<br />
„Hatespeaker“, die sich<br />
nicht ausreichend informiert<br />
hätten. „Das ist ein Rezept, die<br />
Empörungswelle zu verlängern“,soSchweiger.<br />
„Die Regel<br />
für Politikerineiner solchenSi-<br />
tuation lautet: Reagiere auf die<br />
Kritik. Tue dies nicht von oben<br />
herab. Und tue es aufrichtig.“<br />
Klöckners Mitarbeiter scheinen<br />
dies eher verinnerlicht zu<br />
haben als die Ministerin selbst.<br />
Das Ministerium twitterte:<br />
„Wir verstehen eure Argumente.“<br />
Sind einer Meinung:<br />
Agrarministerin Julia Klöckner<br />
(CDU) und der Nestlé-Deutschland-<br />
Chef Marc-Aurel Boersch.<br />
Foto: Twitter<br />
ven Diskussion: in diesem Fall<br />
über die zu große Nähe zwischen<br />
Politik und Wirtschaft.“<br />
Allerdings sei nicht jeder Shitstorm<br />
automatisch gut: „Denken<br />
Sie an Hetzkampagnen von<br />
Rechten im Netz.“<br />
Politiker und Institutionen<br />
geraten immer wieder in diese<br />
Wutstürme. Grünen-Chef Robert<br />
Habeck verabschiedete<br />
sich im Januaraus den sozialen<br />
Medien, nachdem er indirekt<br />
die Demokratie in Thüringen<br />
infrage gestellt hatte. Die Bundeswehr<br />
musste sich kürzlich<br />
für „Geschichtsvergessenheit“<br />
kritisieren lassen, nachdem sie<br />
auf Plakaten mit dem Slogan<br />
„Gas. Wasser. Schießen“ für<br />
EU vertagt Zeitumstellung<br />
Brüssel –Bei einem EU-Ministertreffen<br />
in Luxemburg ist<br />
am Donnerstag das Ende der<br />
Zeitumstellung wieder einmal<br />
vertagt worden. Das Europaparlament<br />
hatte vorgeschlagen,<br />
das Ende der Zeitumstellung<br />
auf 2021 zu verschieben.<br />
Rumänien, das die EU-Ratspräsidentschaft<br />
innehat, erklärte,<br />
die EU-Staaten bräuchten<br />
mehr Zeit. Ein EU-weit koordinierter<br />
Ansatz sei von entscheidender<br />
Bedeutung, um<br />
einen Zeitzonen-Flickenteppich<br />
zu vermeiden. „Es ist unverschämt,<br />
was die Mitgliedsstaaten<br />
derzeit machen“, sagte<br />
der CDU-Europaabgeordnete<br />
Peter Liese dem Redaktions-<br />
Netzwerk Deutschland (RND).<br />
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