AJOURE´ Men Magazin Juli 2019
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AJOURE MEN / PEOPLE<br />
Deine Debüt-Single<br />
„Cry by the River“<br />
erschien am 25.<br />
Januar, nun erscheint<br />
deine erste<br />
EP „Didn‘t I say so“.<br />
Bist du aufgeregt?<br />
Ja, auf jeden Fall. Es sind so viel erste<br />
Male, die aufeinanderfolgen. Die erste<br />
Single, die ersten Supports, die erste<br />
EP. Ich versuche es so gut es geht zu<br />
genießen und mit vollem Elan weiterzuarbeiten.<br />
Manchmal ist es aber so<br />
unglaublich, dann muss man sich kurz<br />
in die Realität zurückholen.<br />
In der Kunst finde ich es schwer, aus<br />
den Erfahrungen anderer zu lernen.<br />
Man muss sich mit dem allen selbst<br />
aussetzen.<br />
Mit einem Song kann ich in drei Minuten<br />
oder weniger eine ganze Geschichte<br />
erzählen. Eine persönliche<br />
Geschichte, denn ich erzähle immer<br />
aus meinem Leben, von meinen Erfahrungen<br />
und Gefühlen. Die Musik<br />
schreibe ich selbst - manchmal auch<br />
mit anderen Musikern zusammen.<br />
Es ist ein ganz neues Terrain für mich.<br />
Also, ja, ich bin aufgeregt, motiviert<br />
und kann kaum erwarten, wohin die<br />
Reise geht.<br />
„Didn’t I say so“ ist der Track, welcher<br />
der EP ihren Namen gegeben hat.<br />
Die Geschichte dahinter ist folgende:<br />
Du gehst in eine Beziehung und weißt<br />
von vornherein, dass es nicht klappen<br />
wird, weil dein Gegenüber einfach<br />
nicht passt. Alle in deinem Umfeld raten<br />
dir davon ab und versuchen dir in<br />
dein Gewissen zu reden. Du machst es<br />
natürlich trotzdem, denn du bist davon<br />
überzeugt, dass du selbst am besten<br />
auf dich achtgeben kannst.<br />
Dann ist plötzlich von heute auf morgen<br />
alles vorbei. Das ist der Moment,<br />
in dem dir alle sagen und du selbst dir<br />
auch eingestehen musst: „Ich hab’s dir<br />
doch gesagt!“ - nicht wirklich das, was<br />
man hören will in so einem Moment…<br />
Wie viel Herzblut steckt in der EP?<br />
Wie kam es dazu und kommen die<br />
Texte alle von dir?<br />
All mein Herzblut steckt hier drin. Ich<br />
wollte die Musik erst eigentlich nur für<br />
mich machen. Die Intention, damit auf<br />
den Markt zu gehen, hatte ich erstmal<br />
nicht. Als ich aber bei meiner ersten<br />
Talk-Show war, hat mich jemand von<br />
einer Plattenfirma angesprochen. Das<br />
war wie ein Zeichen, dass es losgehen<br />
musste. Ich bin sehr froh, einen Musik-Produzenten<br />
gefunden zu haben,<br />
der den Weg mit mir geht.<br />
Es ist einfach das lebensbejahendste<br />
Gefühl, etwas zu visualisieren und es<br />
dann zu materialisieren. Das ist Teil<br />
der Magie beim Musik machen.<br />
Genau dieses Unmittelbare ist das Faszinierende<br />
an dieser Musik. Ich habe<br />
eine Idee, schreibe es runter und ein<br />
Song kann in zehn Minuten entstehen.<br />
Ich konserviere quasi die Gefühle<br />
der Situation. Ich höre ganz viel Patti<br />
Smith, Billy Joel, Kate Bush. Das sind<br />
<strong>Men</strong>schen, die vor Jahren schon Musik<br />
geschrieben haben. Ich höre aber<br />
genau, was sie gespürt haben, als der<br />
Song geschrieben wurde. Und ich will<br />
genau dasselbe erreichen. Die Gefühlsmomente<br />
zu konservieren und sie für<br />
ein Publikum zugänglich zu machen,<br />
ist mein persönliches Ziel.<br />
Hattest du einen Vocal-Coach oder<br />
konntest du einfach gut singen und<br />
hast es mit deiner Erfahrung beim<br />
Klavier spielen verbunden?<br />
Ich habe während meines Studiums in<br />
London lange an meiner Stimme gearbeitet.<br />
Klar, ich hatte Coachings, aber<br />
die Lehrer können dir im Endeffekt<br />
nur die Methoden zeigen. Die Arbeit<br />
reinzustecken, auszuprobieren und<br />
zu lernen, was für einen funktioniert,<br />
muss man dann selbst.<br />
Du finanzierst deine Musik alleine,<br />
ganz ohne Label. Welcher Grund<br />
steckt dahinter?<br />
Ich will gerade einfach mein Ding<br />
durchziehen. Die Musik ist mein Baby.<br />
Zuallererst wollte ich vor allem herausfinden,<br />
wo mein musikalischer<br />
Weg ist, was der Style ist, der auf natürliche<br />
Art und Weise beim Schreiben<br />
und Jammen entsteht. Klar ist es<br />
verlockend, sofort zu einem Label zu<br />
gehen und tollen Support im Rücken<br />
zu haben. Irgendwann wird das bestimmt<br />
auch bei mir so sein.<br />
Zurzeit genieße ich es, mich in meinem<br />
eigenen Tempo zu entwickeln<br />
und organisch stetig nach vorne zu<br />
gehen.<br />
Das ist doch immer so im Leben, egal<br />
in welchem Beruf. Sobald du Geld bekommst,<br />
stehst du unter Erfolgsdruck.<br />
Solange es mein eigenes Geld ist, bin<br />
ich niemandem etwas schuldig. Rechenschaft<br />
schulde ich nur mir selbst,<br />
den Musikern und dem Produzenten,<br />
mit denen ich zusammenarbeite.<br />
Ich baue mir gerade ein Umfeld auf<br />
- meine musikalische Familie - mit<br />
denen ich die nächsten Jahre arbeiten<br />
kann, dann eventuell auch mit Label.<br />
Und zwar mit Spaß.<br />
Ab Herbst bist du auf Tour. Wohin<br />
geht’s, was erwartet dich und vor allem:<br />
Was dürfen deine Fans erwarten?<br />
Was mich erwartet, weiß ich noch<br />
nicht, weil ich es noch nie gemacht<br />
habe. Dieses Jahr habe ich das erste<br />
Mal Support gespielt, das war schon<br />
krass. Vor einem halben Jahr habe ich<br />
noch hier in Berlin Straßenmusik gemacht<br />
und auf einmal stand ich da auf<br />
der Kölner Bühne und vor mir 1700<br />
Köpfe. Das war ein unglaubliches Gefühl,<br />
das mir so viel Motivation und<br />
Kraft gegeben hat. Danach wollte ich<br />
nur noch eher auf die Tour. Sie verläuft<br />
kreuz und quer durch Deutschland.<br />
Das wird meine erste Clubtour. Diese<br />
kleine, intime Atmosphäre ist mir<br />
wichtig.<br />
Was das Publikum erwartet, sind<br />
Abende mit geiler Energie, ganz viele<br />
neue Songs. Sie sind die ersten, die das<br />
Album dann auf Tour hören werden.<br />
Vor allen anderen, denn das Album<br />
kommt erst 2020.<br />
AJOURE MEN MAGAZIN SEITE: 45 | JULI <strong>2019</strong>