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AJOURE´ Men Magazin Juli 2019

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AJOURE MEN / RATGEBER<br />

kulatur an. Diese Anspannung soll dir die<br />

nötige Schubkraft für den Angriff oder deinen<br />

Sprint in sichere Gefilde zur Verfügung<br />

stellen. Grundsätzlich sind die Reaktionen<br />

also richtig und gesund. Dein Körper will<br />

dir helfen, zu überleben. Wo immer möglich,<br />

solltest du dich tatsächlich bewegen.<br />

Du musst nicht rennen, ein gleichmäßiges<br />

Gehen wirkt ebenfalls. Begib dich an einen<br />

Ort, an dem du dich wohlfühlst, in den<br />

Park, ins Café oder dorthin, wo du jetzt einfach<br />

sein möchtest.<br />

Sitzt du im Büro, dann kann eine unauffällige<br />

Runde zum Kaffeeautomaten oder auf<br />

die Toilette die Anspannung etwas abbauen<br />

und vergiss dabei deinen Atem nicht!<br />

Geht auch das nicht, weil du aus diesem<br />

Meeting gerade einfach nicht herauskannst,<br />

dann entspanne nacheinander deine Füße,<br />

die Hände und die Zunge. Das geht ganz<br />

nebenbei, ist zudem unauffällig und sehr<br />

effektiv. Im Gesicht, in den Handflächen<br />

und an den Fußsohlen enden alle wichtigen<br />

Nervenbahnen. Du erreichst so auf simple<br />

Weise deinen ganzen Körper.<br />

3.<br />

Nutze die Sinneswahrnehmung<br />

Unser Gehirn reagiert blitzschnell auf Sinnesreize.<br />

Während Angstattacken fixieren<br />

<strong>Men</strong>schen gerne etwas mit den Augen. Klar,<br />

im Normalfall wäre da auch irgendwo der<br />

Gegner oder die akute Bedrohungssituation,<br />

die im Auge behalten werden muss.<br />

Stell deinen Fokus auf Weitwinkel und<br />

nimm dann etwas anderes wahr. Höre die<br />

Geräusche deiner Umwelt. Ist da irgendwo<br />

Musik, singen Vögel oder kannst du etwas<br />

hören, das du vorher noch nie wahrgenommen<br />

hast? Bist du wirklich nur von Lärm,<br />

hupenden Autos und schimpfenden Leuten<br />

umgeben, dann versuche dir ein Gebirgsbächlein<br />

vorzustellen. Versuche dieses imaginäre<br />

Bächlein irgendwo weit weg in einem<br />

beschaulichen Gebirge zu hören. Wenn du<br />

fantasiebegabt bist, sollte das funktionieren.<br />

Dieses Vorhaben triggert die kreativen Bereiche<br />

deines Gehirnes, die den Flucht- und<br />

Kampfzentren effektiv entgegenwirken. Das<br />

Bächlein kannst du zukünftig bereits dann<br />

abrufen, wenn eine Panikattacke langsam<br />

aufzieht.<br />

4.<br />

Zähle bis fünf<br />

Das Zählen aktiviert ebenfalls Bereiche deines<br />

Gehirns, die der Panik entgegenwirken.<br />

Das kann dich ganz schnell von diffusen Befürchtungen,<br />

die irgendwo weit entfernt in<br />

der Zukunft liegen, wegbringen. Wenn deine<br />

Befürchtungen im Hier und Jetzt noch<br />

nicht zur Realität geworden sind, dann gibt<br />

es da noch genug Zeit und Lösungsmöglichkeiten!<br />

Diese findest du jedoch nur in<br />

der Ruhe und nicht im Stress.<br />

Zähle nicht schnell, sondern langsam und<br />

bewusst. Beobachte deine Reaktionen! Bei<br />

Konzentrationsschwierigkeiten kannst du<br />

dir die Zahlen zusätzlich bildhaft im Kopf<br />

vorstellen. Bei fünf stoppst du und überlegst<br />

ganz kurz, ob die Angst noch da und<br />

ob sie überhaupt realistisch ist. Wenn du<br />

dich besser fühlst, kannst du noch einige<br />

der anderen Tricks anwenden, um deinen<br />

Erfolg zu festigen. Ist die Angst noch da,<br />

dann beginne nochmals von vorne und<br />

zähle erneut von eins bis fünf, solange bis<br />

du dich beruhigen kannst.<br />

5.<br />

Trinke ein großes Glas<br />

stilles Wassers<br />

Bei Angst, die sich nicht entladen kann,<br />

schnürt sich schnell die Kehle zu. Durch<br />

das Trinken löst du gleich mehrere Effekte<br />

aus. Der Schluckmechanismus löst die Anspannung<br />

im Gesicht, in der Gurgel und<br />

auch den Schultern. Die Brust weitet sich<br />

wieder und der Atem fließt. Panik und<br />

Trinken gehen zudem nicht wirklich zusammen.<br />

Du musst deine ganze Aufmerksamkeit<br />

auf den Trinkvorgang lenken und<br />

wirst plötzlich merken, wie komplex dieser<br />

alltägliche Vorgang ist. Wenn du möchtest,<br />

kannst du den Trick mit den Zahlen zusätzlich<br />

einbauen und die Schlucke durchnummerieren.<br />

Das bewusste Trinken lässt sich<br />

ebenfalls leicht in allen Situationen unterbringen<br />

und vielleicht kannst du auch ein<br />

paar Meter laufen, um überhaupt an das<br />

Wasser heranzukommen.<br />

6.<br />

Die Angst vor der Angst<br />

Damit all diese Tricks und Tipps erfolgreich<br />

sein können, solltest du die Angst vor der<br />

Angst kennen. Diese begleitet einen solchen<br />

Anfall und hält ihn aufrecht. Mit etwas<br />

Übung kannst du dir diesen Vorgang bewusst<br />

machen und das ist schon die halbe<br />

Miete! Die Angst vor der Angst ist enorm<br />

mit den Augen verbunden, ganz so als könntest<br />

du das nicht enden wollen der Attacke<br />

sehen. Versuche dich innerlich etwas davon<br />

zu distanzieren. Vielleicht kannst du diesen<br />

Auslöser sogar identifizieren oder ihm<br />

eine Gestalt geben. Häufig sitzt genau darin<br />

ein wertvoller Hinweis darauf, woher deine<br />

Ängste stammen und was sie am Leben erhält.<br />

Wo immer du Bewusstsein, Erkennen<br />

und damit auch deinen kreativen Verstand<br />

in eine Panikstörung einbringen kannst, ist<br />

grundlegende Auflösung möglich!<br />

Wir wünschen dir viel Erfolg beim Ausprobieren<br />

und vergiss bitte nicht: wenn all<br />

diese Tricks nichts helfen, dann suche dir<br />

unbedingt Hilfe! Es ist keine Schande, sich<br />

einem Therapeuten oder Facharzt anzuvertrauen,<br />

ganz im Gegenteil. In Selbsthilfegruppen<br />

findest du Gleichgesinnte und<br />

Gemeinsamkeit gehört mit zu den größten<br />

Heilern dieser Welt!<br />

AJOURE MEN MAGAZIN SEITE: 67 | JULI <strong>2019</strong>

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