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Berliner Kurier 12.07.2019

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14 BERLIN BERLINER KURIER, Freitag, 12. Juli 2019 *<br />

Du greifst mich an? Dann<br />

beiße ich zu! Ein gepolsterter<br />

Anzug schützt<br />

beim Beißtraining.<br />

Zu Hause ist er ganz lieb.<br />

Pit begleitet seinen<br />

Hundeführer Sebastian<br />

Große in Schöneweide.<br />

Die S-Bahn wird bissig<br />

13 Diensthunde sorgen für Ordnung, 30 sollen es mal werden. Ein Besuch in der Hundeschule der Bahn<br />

Von<br />

PETER NEUMANN<br />

Berlin – Wenn er zu Hause ist,<br />

bei den drei Kindern, den beiden<br />

Meerschweinchen und<br />

dem Katzen-Duo, zeigt sich<br />

Pit meist von seiner freundlichen<br />

Seite. Vor allem, wenn<br />

er sein Lieblings-Leckerli bekommt<br />

–getrockneten Fisch.<br />

Doch der Belgische Schäferhund<br />

kann auch anders.<br />

Auf der Arbeit, im S-Bahnhof<br />

Schöneberg, zeigt er andere Eigenschaften:<br />

Wachsamkeit,<br />

Stärke, Bestimmtheit, erzählt<br />

sein Hundeführer Sebastian<br />

Große (39). Und falls nötig ist er<br />

bereit, auf Angreifer loszugehen.<br />

Pit, rund 16 Monate alt, ist<br />

einer von 13 Diensthunden, die<br />

für die fünf neuen S-Bahn-Wachen<br />

im Einsatz sind. „30 sollen<br />

es werden“, sagt Michael Radner<br />

(55). Er leitet das Diensthundewesen<br />

der Deutschen<br />

Bahn, zu dem 36 Tiere gehören–<br />

Tendenz weiter steigend.<br />

Auf der Wiese neben dem S-<br />

Bahn-Werk Schöneweide, wo<br />

die Ausbildung stattfindet, ist<br />

Ginas Gebell unüberhörbar. Die<br />

vier Jahre alte Deutsche Schäferhündin<br />

trat als Familienhund<br />

in die Dienste der Bahn<br />

ein. „Wir haben sie, seitdem sie<br />

ein Welpe war“, erzählt Bianca<br />

Nickel, die Besitzerin. „Wir<br />

kennen uns gut.“ Gina wohnt<br />

im Haus der Familie in Rudow.<br />

So ist es bei Diensthunden üblich:<br />

Sie sind 24 Stunden pro<br />

Tag mit ihren Menschen zusammen.<br />

Pit zum Beispiel<br />

schläft vor Sebastian Großes<br />

Schlafzimmer in Premnitz. In<br />

den S-Bahn-Wachen sind 60 Sicherheitskräfte<br />

beschäftigt,<br />

rund um die Uhr ist jemand da.<br />

Standorte sind die S-Bahnhöfe<br />

Ostkreuz, Westkreuz, Friedrichstraße,<br />

Schöneberg –und<br />

Gesundbrunnen. Dort geht<br />

Achtung, aufpassen!<br />

Gute Diensthunde<br />

sind wachsam –und<br />

sie gehorchen.<br />

Foto: Volkmar Otto<br />

Bianca Nickel Streife, mit<br />

Schlagstock, Pfefferspray und<br />

Gina. Wenn mit einem Fahrgast<br />

ein ernstes Wort zu reden ist,<br />

sorgt die Hündin allein durch<br />

ihre Präsenz für Ruhe. Zwei<br />

Stunden läuft Gina durch den<br />

Bahnhof, dann darf sie sich<br />

zwei Stunden in einer Box ausruhen.<br />

So ist es vorgeschrieben.<br />

Wenn Deeskalation nicht<br />

funktioniert, wird erst mal gestoßen,<br />

noch mit Maulkorb.<br />

Hilft auch das nicht, wird der<br />

Beißschutz entfernt. „Dann<br />

kann es eine Bissverletzung geben“,<br />

sagt Radner kühl. „Doch<br />

wir bilden keine Killer aus, sondern<br />

Tiere, die gehorchen und<br />

vernünftig kommunizieren.“<br />

Falls erforderlich, müssen die<br />

Hunde auch wieder loslassen<br />

können. Motto: „Klappe aufmachen,<br />

Person ausspucken“.<br />

So grün wird der Flughafen Tegel<br />

Die längste Skaterstreckeder<br />

Stadt entsteht<br />

nach der Schließung<br />

des Flughafens in Tegel.<br />

Foto: Weidinger<br />

Berlin –ImLeben nach TXL<br />

wird das Flughafengelände in<br />

Tegel auch ein Ort der Erholung.<br />

Jetzt ist der Wettbewerb<br />

um dessen Gestaltung entschieden.<br />

Das Büro des <strong>Berliner</strong><br />

Landschaftsarchitekten Jürgen<br />

Weidinger machte das Rennen.<br />

„Wir werden die Landschaft<br />

der lokalen Tegeler Stadtheide,<br />

die sich auf dem Flugfeld entwickelt<br />

hat, bis in das Herz des<br />

neuen Schumacher-Quartiers<br />

ziehen“, erklärt Weidinger.<br />

Die Landschaftsarchitektin<br />

planen neben Lounges, Spielplätzen,<br />

Sportbereichen und<br />

Fitnessparcours auch Hochbeete<br />

mit Präriestauden. Die<br />

nördliche Landebahn bleibt in<br />

dem Gewinner-Entwurf als<br />

multifunktionale Bewegungsfläche<br />

erhalten.<br />

Senatsbaudirektorin Regula<br />

Lüscher erläutert die Entscheidung<br />

der Jury: „Der Entwurf<br />

schafft Erholungsorte unter<br />

hochstämmigen Kiefern und<br />

öffnet ebenso den Blick auf die<br />

freien Flächen des Parks.“ Zum<br />

Konzept gehören bunte Beete<br />

mit Stauden und „Urban Gardening“,<br />

also Orte, an denen sich<br />

die zukünftigen Bewohner und<br />

Nutzer des Areals einbringen<br />

und ausleben könnten.<br />

Der Entwurf sei zukunftsweisend<br />

für die Landschaftsarchitektur<br />

und werde dem innovativen<br />

Anspruch des Zukunftsortes<br />

Berlin TXL gerecht, so Regula<br />

Lüscher.

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