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Fachzeitschrift_OeGS_03_04_2019

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C Mn Cr Mo Co W V Nb N B Fe<br />

[Gew.-%] 0.07 0.5 9.0 0.05 2.9 2.9 0.2 0.05 0.01 0.01 Bal.<br />

Tabelle 1: Chem. Zusammensetzung<br />

des MarBN<br />

Stahls NPM1-P in Gew.-%<br />

[Gew.-.%] C Mn Cr Mo Co W V Nb N B Fe<br />

min. 0.08 0.30 8.0 0.85 - - 0.18 0.06 0.<strong>03</strong> -<br />

Bal.<br />

max. 0.12 0.60 9.5 1.05 - - 0.25 0.10 0.07 -<br />

Tabelle 2: Chem. Zusammensetzung<br />

von P91 in<br />

Gew.-% [17]<br />

Vor dem Schweißen wurde der Grundwerkstoff einer Qualitätswärmebehandlung<br />

unterzogen, um ein angelassenes<br />

martensitisches Gefüge mit M 23<br />

C 6<br />

und MX-Ausscheidungen<br />

zu erhalten, welche für die guten Kriecheigenschaften<br />

verantwortlich sind. [15] Die Wärmebehandlung setzt sich<br />

aus Normalisieren bei 1120 °C für 1 h, anschließender Luftkühlung,<br />

gefolgt von zwei Anlassvorgängen bei 750 °C für je<br />

3 h und anschließender Luftkühlung zusammen. [16]<br />

Da vermutet wird, dass Bor die Heißrissbildung fördert,<br />

wurde in dieser Arbeit der Einfluss von Bor (und Stickstoff)<br />

auf die Heißrissanfälligkeit untersucht und der B-Gehalt<br />

lokal im Bereich der Fusionszone reduziert. Daher wurde<br />

als Zusatzwerkstoff der martensitische 9% kriechbeständige<br />

Cr-Stahl P91 verwendet. Die chemische Zusammensetzung<br />

ist in Tabelle 2 angeführt.<br />

Die verwendeten Stähle weisen eine sehr ähnliche chemische<br />

Zusammensetzung auf, jedoch enthält P91 kein B, Co<br />

und W. [18].<br />

Schweißstrom I<br />

Beschleunigungsspannung U<br />

Schweißgeschwindigkeit u<br />

Streckenenergie E<br />

Strahlfigur<br />

Strahldurchmesser<br />

Arbeitsabstand<br />

Fokus Wobbling<br />

Fokuslage<br />

Fokusänderung<br />

Frequenz<br />

150 mA<br />

120 kV<br />

8.0 mm/s<br />

22.5 kJ/cm<br />

Kreis<br />

0.5 mm<br />

800 mm<br />

-40 mm<br />

15 mm<br />

500 Hz<br />

Tabelle 3: Optimierte Schweißparameter für die Versuchsschweißungen<br />

Schweißversuche<br />

Für die Schweißversuche wurde die pro-beam EBG 45-150<br />

K14 Elektronenstrahlschweißanlage des Instituts für Werkstoffkunde,<br />

Fügetechnik und Umformtechnik (IMAT) der TU<br />

Graz verwendet, welche mit einem 150 kV - 45 kW Generator<br />

ausgestattet ist. Alle Versuche wurden in Wannenlage (PA)<br />

mit bereits optimierten Parametern (Tabelle 3) durchgeführt.<br />

Um die Heißrissanfälligkeit des als Zusatzwerkstoff vorgesehenen<br />

Stahltyps zu untersuchen, wurden in einem ersten<br />

Schritt Blindschweißungen am Grundwerkstoff P91 durchgeführt<br />

und diese Ergebnisse mit jenen, des NPM1 verglichen.<br />

Zerstörungsfreie Prüfung und metallographische Untersuchungen<br />

der P91-Schweißungen wiesen im Gegensatz zu<br />

reinen NPM1 Schweißungen keine Heißrisse im Schweißgut<br />

auf. Aufgrund der geringeren Heißrissneigung des P91 wurde<br />

für alle weiteren Schweißversuche P91 als Zusatzwerkstoff<br />

für das Fügen von NMP1 verwendet.<br />

Basierend auf den Kenntnissen der Heißrissneigung des konventionellen<br />

9% Cr-Stahls, wurde bei weiteren Versuchen<br />

die chemische Zusammensetzung des Schweißguts an Verbindungsschweißungen<br />

zwischen NPM1 und P91 graduell<br />

verändert. Dazu wurde ein P91 Grundwerkstoff mit einem<br />

NPM1 Grundwerkstoff unter einem Winkel von 1° verschweißt<br />

(Abbildung 1a).<br />

Durch diesen Versuchsaufbau konnte eine variable Aufmischung<br />

erreicht werden. Verschiedene Querschnitte entlang<br />

der Schweißnaht repräsentieren verschiedene Aufmischungen,<br />

welche systematisch untersucht wurden. Es hat sich<br />

gezeigt, dass mit zunehmendem Anteil an P91 die Heißrissneigung<br />

deutlich gesunken ist.<br />

Basierend auf diesen Ergebnissen wurden weitere Schweißversuche<br />

mit P91 als Zusatzwerkstoff durchgeführt. Dazu wurde<br />

ein P91 Blech zwischen den NPM1 Grundwerkstoffen platziert<br />

(Abbildung 1b) und mit den gleichen Parametern wie bei<br />

den Vorversuchen verschweißt. Um den Einfluss der Aufmi-<br />

Abbildung 1: Versuchsaufbau<br />

Verbindungsschweißungen<br />

a) mit einem Winkel von<br />

1° zwischen den zwei<br />

Werkstoffen und<br />

b) mit P91 als Zusatzwerkstoff<br />

56 SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>03</strong>-<strong>04</strong>/<strong>2019</strong>

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