Fachzeitschrift_OeGS_03_04_2019
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echnet man mit durchschnittlich ca. 400 € Ausfallkosten pro<br />
Tag. Aber auch wenn der Mitarbeiter anwesend ist, erzeugen<br />
Rückenbeschwerden permanent Kosten. Schmerzen<br />
reduzieren die Leistungsfähigkeit des Gehirns erheblich und<br />
führen zu Konzentrationsmangel, höherer Fehlhäufigkeit und<br />
zusätzlichen Arbeitspausen. Außerdem erhöhen Schmerzen<br />
auch nicht gerade die Motivation der Mitarbeiter.<br />
Die neue Schweißanlage, lieferbar als Mittelfrequenz- oder<br />
als CD-Maschine, gestattet individuelle Höheneinstellungen<br />
und so jederzeit einen sekundenschnellen Wechsel zwischen<br />
stehender und sitzender Tätigkeit. Der Mitarbeiter<br />
kann dabei die Höhen manuell einstellen oder über einen<br />
Chip voreingestellt persönliche Höhen abrufen.<br />
Den Unternehmer freut, dass die Schweißmaschine problemlos<br />
ergänzt werden kann. So können Arbeitstisch und Schweißvorrichtung<br />
über eine Mehrzahl weiterer gesteuert bewegbarer<br />
Komponenten, wie Bedieninstrument, Schutzeinrichtung,<br />
Materialzufuhr und Transportunterstützung/Hebehilfe erweitert<br />
werden, die ebenfalls an einen Werker bzw. an eine<br />
bevorzugte Bedienhaltung anpassbar sind. Im Gegensatz zu<br />
gängigen MF-Schweißmaschinen verfügt die Anlage auch<br />
über eine SPS-Steuerung, die eine größere Flexibilität bei<br />
der Ansteuerung zusätzlicher Komponenten, wie z.B. der Zuund<br />
Abführeinheit, aber auch Spannelementen auf der<br />
Schweißvorrichtung, erlaubt. Größere Blechteile in Gitterboxen<br />
brauchen eine separate Hubeinheit, die aber über die<br />
Maschine gesteuert werden kann.<br />
Eine zusätzliche Erweiterung ist die ct-ergo als Drehtischanlage<br />
mit höheneinstellbarem Drehtisch. Damit ist ein gleichzeitiges<br />
Einlegen und Schweißen möglich. Den benötigten<br />
Stationswechsel übernimmt dabei der an die Schweißanlage<br />
montierte Drehtisch.<br />
Natürlich gibt es diese ergonomischen Besonderheiten nicht<br />
umsonst, aber Fördermittel zum Einrichten behindertengerechter<br />
und leidensgerechten Arbeitsplätze helfen die Höhe<br />
der nötigen Investitionen zu senken. Unterstützung in Deutschland<br />
bieten z.B. das Integrationsamt, die Deutsche Rentenversicherung,<br />
die Berufsgenossenschaften und die Bundesagentur<br />
für Arbeit. Generell gilt: das gesundheitsgerechte Einrichten<br />
eines Arbeitsplatzes liegt in der Verantwortung des Unternehmers.<br />
Unterstützung erhält dieser aber z.B. auch von Krankenkassen,<br />
dem BGF Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung,<br />
dem DNBGF (Deutsches Netzwerk für Gesundheitsförderung)<br />
und dem Deutsche Arbeitsschutzpreis.<br />
Die Krankenquote der Bediener sollte dank dieser Maschine<br />
sinken. So rechnet sich auch ohne Förderung ein ROI von<br />
wenigen Jahren. In jedem Fall werden Zufriedenheit, Wohlbefinden<br />
und Motivation der Mitarbeiter deutlich erhöht. •<br />
Der Autor<br />
Siegfried Wonka ist Leiter<br />
Vertrieb und Service der<br />
conntronic Prozess‐ und Automatisierungstechnik<br />
GmbH,<br />
Augsburg, Deutschland<br />
Bilder: conntronic Prozessund<br />
Automatisierungstechnik<br />
SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>03</strong>-<strong>04</strong>/<strong>2019</strong> 65