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Fachzeitschrift_OeGS_03_04_2019

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Welt der Normen und Regelwerke<br />

Die wesentlichen Änderungen der neu überarbeiteten ÖNORM EN 1090-2<br />

Ausgabe 2018-09-15 für die Ausführung von Stahltragwerken - Bericht 3<br />

Wie schon in den beiden letzten Ausgaben der Schweißund<br />

Prüftechnik begonnen, möchte ich in dieser Ausgabe<br />

fortführend über einige weitere, wesentliche Änderungen<br />

der neu überarbeiteten ÖNORM EN 1090-2 Ausgabe 2018-<br />

09-15 berichten.<br />

Qualifizierung von Schweißverfahren:<br />

Das Schweißen muss weiterhin mit qualifizierten Verfahren<br />

durchgeführt werden, für die eine Schweißanweisung WPS<br />

entsprechend dem maßgeblichen Teil der Normen EN ISO<br />

15609-1 Lichtbogenschweißen, EN ISO 14555 Lichtbogenbolzenschweißen,<br />

EN ISO 15620 Reibschweißen und neu dazugekommen<br />

EN ISO 17660 Betonstahlschweißen, vorliegen<br />

muss. Neu hinzugekommen ist auch die Forderung, dass die<br />

Anweisung und Qualifizierung der Schweißverfahren der EN<br />

ISO 15607 entsprechen müssen. Obwohl es in EN ISO 3834-4<br />

keine speziellen Anforderungen für Schweißanweisungen<br />

nach EN ISO 15607 gibt, darf in den Ausführungsunterlagen<br />

festgelegt werden, dass für EXC1 angemessene Arbeitsanweisungen<br />

bereitzustellen sind, welche die zu verwendenden<br />

Schweißverfahren, -zusätze und -parameter festlegen.<br />

Die Qualifizierung des Schweißverfahrens für die Prozesse<br />

111, 114, 12, 13 und 14 ist weiterhin abhängig von der Ausführungsklasse,<br />

dem Grundwerkstoff und dem Mechanisierungsgrad<br />

nach der überarbeiteten Tabelle 12, wobei<br />

auch hier die Tabelle um die Normenreihe EN ISO 17660 für<br />

das Schweißen von Betonstahl ergänzt wurde.<br />

Kunden vereinbart, und auf den Ausführungsunterlagen,<br />

wie z.B. Fertigungszeichnungen, angeführt werden muss.<br />

Der bei der Kehlnahtverfahrensprüfung in der bisherigen<br />

Ausgabe der ÖNORM EN 1090-2 2012-01-01 geforderte<br />

Zugversuch am Doppel-T-Stoß („Kreuzzugversuch“) nach<br />

EN ISO 9018 für Werkstoffe > S275, ist nun erst an Stahlsorten<br />

≥ S460 gefordert. Dabei gilt, dass drei Kreuzzugproben zu<br />

prüfen sind, wobei mindestens die Nennzugfestigkeit des<br />

Grundwerkstoffs erreicht werden muss, wenn der Bruch im<br />

Grundwerkstoff auftritt. Bei einem Bruch im Schweißgut<br />

muss die Bruchfestigkeit des vorhandenen Nahtquerschnitts<br />

bestimmt werden.<br />

Bei der ersten Lage einer ein- oder mehrlagigen Kehlnaht mit<br />

tiefem Einbrand mithilfe eines voll-mechanisierten Prozesses<br />

muss, unabhängig von der Ausführungsklasse, eine Schweißverfahrensprüfung<br />

nach EN ISO 15614-1 durchgeführt<br />

werden, wobei jede während der Produktion auftretende<br />

Kehlnahtdicke zu untersuchen ist. Die Untersuchung muss<br />

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Ihr Schlüssel<br />

zum perfekten Schweißen.<br />

Da es in der „neu überarbeiteten“ EN ISO 15614-1 Norm für<br />

die Schweißverfahrensprüfung, nun zwei Stufen gibt, wurde<br />

auch hier auf die Stufe 2 verwiesen, welche inhaltlich an die<br />

Vorgängerversion anknüpft. Die Stufe 1 wurde ursprünglich<br />

für die Zusammenführung mit der Verfahrensqualifikation<br />

nach ASME eingeführt, wobei dies leider von ASME nicht<br />

bestätigt wurde und somit Stufe 1 bis auf Weiteres keine<br />

Relevanz hat!<br />

Die Methode zur Qualifizierung von Schweißverfahren<br />

durch den Einsatz eines Standard-schweißverfahrens nach<br />

EN ISO 15612, welche seit der Einführung der EN 1090-2 im<br />

Jahr 2008/2009 häufiger – insbesondere durch die Schweißmaschinenhersteller<br />

- zur Anwendung kommt, wurde nun<br />

noch etwas im Geltungsbereich erweitert, sodass diese<br />

Qualifizierungsmethode auch bei Bauteilen den Ausführungsklassen<br />

EXC3 und EXC4 eingesetzt werden kann,<br />

sofern dies „nach den Ausführungsunterlagen zulässig“ ist.<br />

Dies bedeutet in der Praxis, dass diese Qualifizierungsmethode<br />

nach EN ISO 15612 bei der EXC3 und EXC4 mit dem<br />

MIGAL.CO GmbH<br />

D-94405 Landau/Isar, Wattstraße 2<br />

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Fax +49(0)9951/69059-3900<br />

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SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK <strong>03</strong>-<strong>04</strong>/<strong>2019</strong> 61

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