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BERLINER KURIER, Freitag, 23. August 2019<br />
Glück und Zufriedenheit<br />
im Alter hängt auch<br />
vonder Höhe der<br />
Rentenzahlung ab.<br />
chen. Die habensich zwar in den<br />
vergangenen Jahren bereits angenähert,<br />
sind aber noch nicht<br />
auf einem Level –2018 lag der<br />
durchschnittlicheMonatsbruttoverdienst<br />
im Osten bei<br />
84 Prozent von dem im<br />
Westen. Wird der Lohn also<br />
nicht mehr hochgerechnet,<br />
bekommenim<br />
Durchschnitt alle<br />
künftigen Ostrentner<br />
weniger Rentenpunkte.<br />
Das ist auch<br />
insofern ein<br />
Problem,<br />
wenn man<br />
sich anschaut,<br />
wie unterschiedlich<br />
sich die Anteile an<br />
der Alterssicherung inOst und<br />
West zusammensetzen.<br />
Denn während Westrentner<br />
nur 58 Prozent ihres Alterseinkommens<br />
aus der Altersrente<br />
beziehen und den Rest aus privater<br />
Vorsorge, Vermögen oder<br />
anderenEinnahmen, sind es bei<br />
Ostrentnern 90 Prozent. Sie leben<br />
fast ausschließlich von den<br />
durchschnittlich 1024,20 Euro<br />
Altersrente.<br />
Neben der Angleichung des<br />
Lohnniveaus wird es also auch<br />
darauf ankommen, ob Rentner<br />
im Osten vermehrt zu anderen<br />
Altersvorsorgeprodukten greifen,<br />
damit sie im Alter nicht<br />
schlechter dastehen.<br />
Das niedrige Lohnniveau war<br />
nach 1990 der Grund, dass im<br />
Zuge eines einheitlichen Rentensystems<br />
die Löhne in Ostdeutschland<br />
bei der Berechnung<br />
der Rentenpunkte aufgewertet<br />
worden sind.<br />
Nach der Wiedervereinigung<br />
musste das Rentensystem der<br />
DDR, welches eher als ein<br />
Grundversorgersystem ausgestaltet<br />
war und zudem aus verschiedenen<br />
Zusatz- und Sonderversorgungen<br />
bestand, dem<br />
der Bundesrepublik angepasst<br />
werden. DDR-Rentner erhielten<br />
rückwirkend Anwartschaften<br />
für ihre Betriebsjahre, auch<br />
Sondersysteme wurden berücksichtigt.<br />
Insbesondere in Berlin gab es<br />
viele besserverdienende Funktionäre,<br />
die von Sondersystemen<br />
profitiert haben, die in die<br />
späteren Renten einberechnet<br />
wurden. Das, so sagt Geyer vom<br />
DIW, erklärt auch, warum ein<br />
Teil der Hauptstadt noch mal<br />
eine höhere Rente erhält als die<br />
restlichen neuen Bundesländer.<br />
Und auch inZukunft könnten<br />
<strong>Berliner</strong> besser wegkommen als<br />
die restlichen Bundesländer im<br />
Osten. Zumindest können sie<br />
hoffen, dass sich die Abschaffung<br />
der Höherwertung der Löhne<br />
wenigerauswirkt. In derHauptstadt<br />
hat sich das Lohnniveauam<br />
besten von ganz Ostdeutschland<br />
entwickelt. 2019 liegt es (zusammen<br />
mitWest-Berlin) bereits bei<br />
94,5Prozent im VergleichzuGesamtdeutschland.