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Berliner Kurier 03.09.2019

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Mord, Musik und Mamma Mia<br />

Die größten Bretterknaller<br />

der <strong>Berliner</strong> Boulevardbühnen<br />

SEITE 18<br />

SEITE11<br />

BERLINER KURIER, Dienstag, 3. September 2019<br />

So zartund süß:<br />

Dassind die<br />

winzigen<br />

Zwillinge von<br />

Meng Meng.<br />

Auf ihrer Haut<br />

haben sie schon<br />

feine Härchen.<br />

Das ist für Panda-Babys<br />

schon<br />

recht viel. Normal<br />

ist ein Geburtsgewicht<br />

von etwa 130<br />

Gramm.“<br />

Meng Meng<br />

zeigte sich sofort<br />

als fürsorgliche<br />

Mutter. „Sie legte<br />

ihr Junges behutsam<br />

auf ihren<br />

Bauch, bildete mit<br />

ihren Tatzen um<br />

das Kleine eine<br />

Art Kuschelhöhle,<br />

um es so zu wärmen“,<br />

sagt Knieriem.<br />

Etwas später setzten erneut<br />

Wehen bei der Panda-Dame ein.<br />

Um 19.42 Uhr wurde das zweite<br />

Jungtier, 136 Gramm schwer,<br />

geboren. „Die Überraschung<br />

war gelungen“, sagt Knieriem.<br />

„Auch wenn wir auf dem Ultraschall<br />

nur ein Junges sahen, hatten<br />

wir vermutet, dass Meng<br />

Meng Zwillinge bekommt. Aber<br />

sicher waren wir uns nicht.“<br />

Sicher war sich der Zoo auch<br />

nicht, ob Meng Meng ihren<br />

Nachwuchs gleich nach der Geburt<br />

liebevoll umsorgt. Darum<br />

ließ man sich mit dem Verkünden<br />

der frohen Nachricht über<br />

das doppelte Panda-Baby-Glück<br />

bis gestern Zeit. „Es bestand das<br />

Risiko, dass Meng Meng möglicherweise<br />

ihren Nachwuchs<br />

nicht annimmt. Ich bin erleichtert,<br />

dass alles gut lief.“<br />

Panda-Babys<br />

werden nackt<br />

und blind<br />

geboren. Aber sie<br />

quietschen laut,<br />

wenn sie<br />

Hunger haben.<br />

Die Sorge ist berechtigt. In der<br />

freien Wildbahn in China bekommen<br />

Panda-Weibchen bis<br />

zu drei Jungen. Aber in der Regel<br />

überlebt nur eins. Denn das<br />

Muttertier hat nur genug Energie<br />

und Milch für ein Jungtier,<br />

um das es sich kümmert. Die<br />

Geschwisterchen werden abgewiesen<br />

und sterben.<br />

Das wird im Zoo nicht passieren.<br />

„In enger Abstimmung mit<br />

den chinesischen Experten der<br />

Panda-Aufzuchtstation in<br />

Chengdu haben wir entschlossen,<br />

Meng Meng bei<br />

der Aufzucht ihrer Zwillinge<br />

aktiv zu unterstützen“, sagt<br />

Knieriem.<br />

Alle zwei bis drei Stunden<br />

müssen Panda-Junge die<br />

Muttermilch bekommen.<br />

„In diesem Rhythmus werden<br />

wir die Jungtiere abwechselnd<br />

bei Meng Meng<br />

anlegen“, erklärt Knieriem.<br />

Das hätte auch den Vorteil,<br />

dass sich das Weibchen an<br />

beide Jungen gewöhnt.<br />

Während das eine von der<br />

Mutter gesäugt wird, werden<br />

Zoo-Pfleger das Geschwisterchen<br />

mit der Flasche füttern. In<br />

diesem Fall kommt das jeweilige<br />

Jungtier dann in einen der<br />

zwei Inkubatoren, die sich der<br />

Zoo aus einer Geburtsstation<br />

der Charité ausgeliehen hat. In<br />

den Brutkästen erhält der Nachwuchs<br />

die gleiche Wärme wie<br />

vom Muttertier. Die ganzen Abläufe<br />

finden unter der fachkundigen<br />

Regie einer Tierärztin<br />

und einer Panda-Pflegerin aus<br />

China statt, die sonst in der Aufzuchtstation<br />

in Chengdu Panda-<br />

Nachwuchs betreuen.<br />

Eines ist noch unklar: Das Geschlecht<br />

der Jungtiere konnte<br />

bei der ersten Untersuchung<br />

nicht eindeutig festgestellt werden.<br />

„Ich habe zwar einen Verdacht,<br />

aber ich werde erst etwas<br />

verkünden, wenn wir absolut sicher<br />

sind“, sagt Knieriem. Dann<br />

bekommen die Babys auch Namen,<br />

die die Chinesen festlegen<br />

werden. Denn auch der Panda-<br />

Nachwuchs ist wie die Elterntiere<br />

Eigentum der Volksrepublik.<br />

Die Zwillinge werden laut<br />

Vertrag zwei bis vier Jahre in<br />

Berlin bleiben.<br />

Knieriem erklärt, dass die<br />

Panda-Zwillinge schnell wachsen<br />

werden. „Bereits in zwei bis<br />

drei Monaten können sie schon<br />

etwas laufen.“ Dann wolle man<br />

den Nachwuchs von Meng<br />

Meng auch den Zoo-Besuchern<br />

präsentieren. „Im Spätherbst,<br />

etwa ab November, könnte es so<br />

weit sein“, sagt Knieriem.

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