Berliner Kurier 11.09.2019
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MEDIZIN<br />
Wenn der<br />
Foto: dpa<br />
Spannungskopfschmerzen<br />
und Migräne gehören<br />
zu den zwei häufigsten<br />
Arten von<br />
Kopfschmerzen.<br />
Anzeige<br />
HELIOS KLINIKUM BERLIN-BUCH<br />
Die Kinderonkologie ist sein Herzblut<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Patrick Hundsdörfer im Gespräch<br />
Das Kinderkrebszentrum im Helios Klinikum<br />
Berlin-Buch ist Teil eines zertifizierten Onkologischen<br />
Zentrums, in dem Vertreter aller an der<br />
Krebsbehandlung beteiligten Fachrichtungen<br />
zusammenarbeiten. Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin<br />
ist hier Priv.-Doz. Dr. med. Patrick<br />
Hundsdörfer. ImInterview erklärt er, warum er<br />
Arzt geworden ist, wie er zu Helios kam und<br />
was esmit seinen Haaren auf sich hat.<br />
Wollten Sie schon immer Kinderarzt werden?<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Patrick Hundsdörfer: Ich<br />
wollte eigentlich Krankenpfleger werden. Die<br />
Bonner Krankenpflegeschule hat mich aber<br />
nicht zugelassen, weil damals nur Mädchen angenommen<br />
wurden. Dann hat mich meine damalige<br />
Freundin zum Medizinertest mitgeschleift –<br />
sie wollte nicht alleine hingehen und deswegen<br />
habe ich mich auch angemeldet. Und wie man<br />
es so kennt, wenn man keinen Druck hat (ich<br />
wollte schließlich nicht Medizin studieren), bekommt<br />
man immer alles ziemlich gut hin ... Naja<br />
und dann haben meine Eltern solange auf mich<br />
eingeredet, bis ich ein Medizinstudium angefangen<br />
habe. Aber ich wollte nie Kinderarzt werden,<br />
es sollte immer die Onkologie sein. Bei meinem<br />
Praktischen Jahr am Kinderspital in Zürich wurde<br />
mir jedoch bewusst, dass ich mit Kindern<br />
arbeiten will. Meine erste Stelle habe ich dann<br />
in der Kinderonkologie der Charité bekommen.<br />
Ich habe über 15 Jahre in der Kinderonkologie<br />
gearbeitet, das ist mein absolutes Herzblut. Mir<br />
ThomasOberländer/Helios Kliniken<br />
Patrick Hundsdörfer ist Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin im Helios Klinikum Berlin-Buch.<br />
macht das Spaß und ich glaube, ich komme mit<br />
den kleinen Patienten sehr gut klar. Und wenn<br />
die Kinder einen mögen, klappt das auch mit<br />
den Eltern. Ich bin mir sicher, dass ich nur dann<br />
eine vernünftige Medizin machen kann, wenn ich<br />
mich gut mit Kindern und Eltern verstehe.<br />
Wie sind Sie zum Helios Klinikum Berlin-Buch<br />
gekommen?<br />
Ich wurde angefragt, ob ich mir eine Chefarztposition<br />
vorstellen könnte. Für mich war klar,<br />
entweder entscheide ich mich in naher Zukunft<br />
nochmal für eine andere Position oder bleibe<br />
für den Rest meiner Zeit dort, wo ich bin. Dann<br />
bekam ich die Chance auf eine Klinik mit einer<br />
großen Kinderonkologie in Berlin: das Helios<br />
Klinikum in Berlin-Buch. Ich habe mir zunächst<br />
trotzdem nicht recht vorstellen können, zu wechseln.<br />
Dann habe ich die Klinik hier gesehen,<br />
eine fantastische Klinik mit so vielen Möglichkeiten.<br />
So konnte ich mir plötzlich vorstellen<br />
„meine“ Charité zu verlassen.<br />
Nachdem Sie dann unterschrieben haben, hatten<br />
Sie gewisse Erwartungen an die neue Position?<br />
Meine Erwartung ist, dass ich nicht den ganzen<br />
Tag am Schreibtisch sitze. Mein Wunsch ist,<br />
in Zukunft eine gemeinschaftliche Versorgung<br />
der onkologischen Patienten durch die Charité<br />
und das Helios Klinikum Berlin-Buch zu etablieren.<br />
Die Patienten und die Kliniken werden von<br />
einer engen Zusammenarbeit enorm profitieren.<br />
Ich habe gehört, Sie schneiden Ihre Haare nur<br />
alle sechs Monate. Stimmt das?<br />
Manchmal auch nur einmal im Jahr ... Ich<br />
lasse sie solange wachsen, bis mich das morgendliche<br />
„Waschen, Kämmen, Legen“ nervt.<br />
Dann kommen sie ab, so kurz wie möglich. Die<br />
kleinen Patienten sind dann oft sauer: „Was<br />
hast du mit deinen Haaren gemacht?“. Gerade<br />
in der Onkologie spielen Haare eine große<br />
Rolle, weil unsere Patienten ihre Haare durch<br />
die Chemo für Monate verlieren. Dass ich so<br />
einfach auf meine „schönen Locken“ verzichte,<br />
stößt daher dann auf Unverständnis. Aber das<br />
ist ja auch ein bisschen mein Markenzeichen<br />
und es bricht manchmal das Eis, wenn man vor<br />
den Kindern steht und so eine Mähne hat.<br />
Der Krebs-Infotag: Am Samstag, 9. November<br />
sprechen Spezialisten von 9bis 15 Uhr im<br />
Helios Klinikum Berlin-Buch mit Interessierten<br />
über moderne Krebsmedizin. Arzt und TV-<br />
Moderator Dr. Carsten Lekutat moderiert eine<br />
Expertenrunde zur fachübergreifenden Krebsbehandlung.<br />
Interessierte können sich über<br />
die Website anmelden, aber auch spontane<br />
Teilnehmer sind herzlich willkommen:<br />
www.helios-gesundheit.de/krebs-weiter-leben