Berliner Kurier 11.09.2019

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34 PANORAMA BERLINER KURIER, Mittwoch, 11. September 2019 ** 60 JahreBonanza DieJungsvon der Ponderosa Die vier Prachtkerle vonder Ponderosa, die Familie Cartwright (v.l.): Eric „Hoss“ (Dan Blocker), „Little Joe“ (Michael Landon), Vater Ben (Lorne Greene) und Adam (Pernell Roberts). Im Laufe der Zeit erschienen auch Jugendbücher zur beliebten TV-Serie. Diese Cowboys ritten direkt in unsereHerzen. Es war die Geburtdes familienfreundlichen Westerns Denkt man an Westernserien, ist „Bonanza“ wohl der Kult schlechthin. Vor 60 Jahren, im September 1959, ritt Ben Cartwright mit seinen drei Söhnen Adam, Hoss und Little Joe in dem Pilotfilm „A Rose for Lotta“ zum ersten Mal über die US-Bildschirme. Heute kaumnachvollziehbar,galten die Geschichten um„Pa“ und seine braven Jungs beimdeutschenSendestart 1962 als „zubrutal“ undwurden schon nach 13 Folgen von der ARD aus dem Programm genommen. Ab 1967 versammelte sich die „Bonanza“-Gemeinde dann beim ZDF: „Little Joe setztauf Sieg“ machte den Anfang, 14 Jahre langgaloppiertendie Cowboys von Erfolg zu Erfolg, die430 in Farbe produzierten Episoden wurden in mehr als90Ländern ausgestrahlt. Die vier Männer wohnten gemeinsam mit ihrem chinesischen Leibkoch Hop Sing auf der Ponderosa Ranch, die Titelmelodie und die von der Mitte aus abbrennende Landkarte im Vorspann kannte j eder.„Bonanza“ war kein klassischer Western, sonvereinte dessen Ele- dern mente mit Familien- und Abenteuerserien. Die Hauptdarsteller kamen nicht als ballernde Re- daher. Der volverhelden Ton war hier ein ande- Konflikte mit Rau- rer: beinen, Viehdieben und anderen Banditen wurden mit Vernunft gelöst. Nur selten wurde es so ernst, dass auch die Cartwrights als letztes Mittel zum Colt greifen mussten. Dann jagten und fingen sie Bösewichte, schlich- oder lösten teten Streitfälle Problemee mit angriffslustigen Indianern. Bis heute erscheint jedoch rätselhaft, wann die Männer von der Ponderosa die Zeit fanden,sich um ihre Ranch und die vielen eigenen Rinder zu
** PANORAMA 35 Die Cartwrights hoch zu Ross. Über Jahrzehnte begeisterten sie die TV-Zuschauer. Diese Anwältin jobbt als Prostituierte Des Moines –Viele Mitbürger im konservativen Iowa erheben gegen den Zweitjobeiner Anwältin moralische Einwände. Denn wenn KatherineSears grade keine Gerichtstermine oder Klienten hat, fliegt sie für drei Wochen am Stück nach Nevada, um als Prostituiertezuarbeiten. Sears ist verheiratet und seit vier Monaten Mutter eines Sohns. Sie hatte sich den Nebenjob vor drei Jahren mit 27 währenddes Jurastudiums zugelegt: „Ich mag einfachSex. Und wenn ich dann auch gut dafür bezahlt werde, umso besser. Ich habe mal an einem Wochenende 55 000 Dollar gemacht.“ Ihr Ehemann John,der ebenfallsals Anwalt arbeitet, unterstützt seine Frau in ihrenVorlieben. Dem Lokalsender KCCI verriet er: „Sie hat es schon gemacht,bevor wir uns kennengelernt haben. Es ist mir wirklich egal.“ DassSearsmit ihrerStory jetzt an die Öffentlichkeit geht, hat für sie einen juristischen Grund:„Ich setze mich dafür ein, Katherine Sears ist schon seit Jahren Sexarbeiterin. Fotos: KCCI dass Prostitution imrestlichen Amerika entkriminalisiert wird. Prostituierte haben mit einem Stigma zu kämpfen. Wir Frauen haben das Recht, mit unserem Körperzumachen, was wir wollen. Einige der besten Menschen, die ich je getroffen habe,arbeiten in dem Gewerbe.“ DS kümmern: Seit jeher umgab sie eine eigentümliche Aura der Zweckfreiheit. Produzent David Dortort führte die Popularität der Serie auf die Behandlung universeller Themen und die Würdigung von Familienwerten zurück. „Als die dysfunktionale Familie eine aktuelle Lebensweise in den USA wurde, zeigten sich die Cartwrights als funktionierende Familie –auch ohne starke Mutter.“ Frauen waren in „Bonanza“ nur Randfiguren. Sie hatten entweder bereits das Zeitliche gesegnet –wie die drei verschiedenen Mütter von Adam, Hoss und Little Joe – oder fanden nach kurzem Gastauftritt meist ein tragisches oder gewaltsames Ende. Auch daheim wartete auf Vater und Söhne nach getaner Arbeit kein weibliches Wesen, nur ihr chinesischer Chef de Cuisine: „Mistel Kaltweit, Essen ist feltig. Heute gibt es sehl guten Schweineblaten!“ Im Film lag die Ranch „Ponderosa“ im Zentrum des 2400 Quadratkilometer großen Grundbesitzes in Nevada. Zur Zeit des Amerikanischen Bürgerkriegs Mit dieser Kartebegann jede der 430 „Bonanza“- Folgen. lebte hier der verwitwete, wohlhabende Rinderzüchter Ben Cartwright (Lorne Greene) gemeinsam mit seinen dreierwachsenen Söhnen Adam (Pernell Roberts),Eric „Hoss“ (Dan Blocker) und Joseph „Little Joe“ (Michael Landon). Adam war der Intellektuelle, Hoss der Gutmütige und Little Joe der Heißsporn. Von 1964 bis 1967 war „Bonanza“ die meistgesehene Sendung in den USA. In Deutschland entwickelten sichdie 208 vom ZDF gezeigten Folgen ebenfalls zum Quotenhit.Lorne Greenes sonore Synchronstimme, die ihm von Friedrich Schütter verliehen wurde, klingt auch heute noch vielen in den Ohren. Weitere 152 Episoden sendete Sat.1ab1989 in deutscher Erstausstrahlung, ab 1997 liefen nochmals 40 bei Kabel 1. Zum 60-jährigen Jubiläum werden auf Sky Cinema Nostalgie rund um die Uhr alle 430 Folgen gezeigt. Die komplette Serie läuft von diesem Donnerstag an nonstop bis zum 28. September. So dürfen auch nachrückende Generationen am Schicksal der Familie Cartwright teilhaben. Michael Ossenkopp Fotos: Imago Wasdiese Fußspur über Neandertaler verrät UnsereUr-Cousins waren Hünen –und kinderlieb Le Rozel – Einzigartiger Schnappschuss aus dem Leben der Neandertaler: Forscher entdeckten nahe eines Strandes in der Normandie (Frankreich) Hunderte Fußabdrücke von Neandertalern in einem Bachbett. Die Analyse der etwa 80 000 Jahre alten Spuren deutet darauf hin, dass die nächsten Verwandten des modernen Menschen ähnlich wie heutige Jäger und Sammler in kleinen Gruppen lebten. Die Abdrücke stammen von mindestens 4, wahrscheinlicher aber von 10 bis 13 Menschen. Achselfurze und Rentnerwitze im Fernsehgarten LukeMockridgespricht über seinen Peinlich-Auftritt München – Komiker Luke Mockridge (30) ist von dem Wirbel um seinen umstrittenen Auftritt im ZDF-„Fernsehgarten“ nach eigenen Worten überrascht worden. „Egal wieabsurd mein Auftritt indem Moment rüberkam –das, was dann daraus gemacht wurde, war noch viel absurder und kindischer. Man fragt sich in einem solchen Moment:,Haben wir denn keine größeren Probleme?’“, sagte er in einem Interview mit seinem Haus-Sender Sat.1. Mockridge hatte in der ZDF- Sendung Mitte August unter Foto: dpa Überraschender ist jedoch der Befund, dass einzelne Individuen deutlich größer waren als bisher bekannt. Eine mehr als 28 Zentimeter große Spur stammt demnach wohl von einem erwachsenen Mann, der möglicherweise bis gut 1,89 Meter groß war. Aus Knochenfunden schloss man bisher auf eine Größe der Neandertaler bis 1,77 Meter. Möglicherweise hätten in Le Rozel sehr große Individuen gelebt, oder die Größe der Art werde allgemein unterschätzt, schreibt das Forscher-Team um Dominique LukeMockridgebeiseinem Fernsehgarten-Auftritt. Foto: AFP Cliquet von der Uni Rennes. Aber nur 21 Prozent der untersuchten 257 Fußabdrücke stammen von Erwachsenen. Daraus schließen die Forscher, dass die Gruppe sehr viele Kinder enthielt. Die Fußabdrücke bei Le Rozel blieben erhalten, weil das Areal damals schnell mit Sand überweht wurde und so vor Erosion geschützt blieb. anderem Witze über alte Menschen gemacht. Sein Verhalten hatte Buhrufe aus dem Publikum provoziert. Die verärgerte Moderatorin Andrea Kiewel brach seinen Auftritt ab und warf ihm unkollegiales, mieses Verhalten vor. „Vielleicht war ein Achselfurzender, Affen imitierender, Bananen-telefonierender Luke Mockridge genau die Abwechslung, die wir diesen Sommer noch gebraucht haben“, sagte der Komiker. Er freue sich nun darauf, den „Ball in unserer Show medial zurückspielen“. Am Freitag läuft seine neue Sendung die „Greatnightshow“ an.
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