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ÜBUNGEN ZUM<br />
DURCHATMEN<br />
TIEFE BAUCHATMUNG<br />
In Rückenlage auf den Boden<br />
legen und für vier Sekunden<br />
ein- und sechs Sekunden ausatmen.<br />
Zur Kontrolle die Handinnenfläche<br />
auf den Bauchnabel<br />
legen um zu überprüfen, ob<br />
sich der Bauch beim Atmen<br />
wirklich hebt und senkt.<br />
ATEM ANHALTEN<br />
Ausatmen, zählen, bis der<br />
Drang einzuatmen groß wird –<br />
dann wieder einatmen. Werte<br />
ab 20 Sekunden zeugen von einem<br />
guten Atemverhalten –<br />
darunter empfiehlt sich unbedingt<br />
ein Atemtraining.<br />
GEHEN UND ATMEN<br />
Im Gehen 3 bis 4 Schritte einatmen,<br />
dann 5 bis 8 Schritte lang<br />
ausatmen. Diese Rhythmik hilft<br />
dabei, im Atmen nicht zu<br />
schnell zu werden und auf die<br />
10 bis 12 Atemzüge pro Minute<br />
zu kommen.<br />
SPÜR DICH<br />
Ruhig atmen und dabei auf<br />
eine Körperstelle fokussieren,<br />
zum Beispiel jenen Punkt, auf<br />
dem der Körper am intensivsten<br />
den Boden berührt.<br />
BEIM TRAINING<br />
Während einer ausdauersportlichen<br />
Betätigung: ausatmen, so<br />
lange nicht einatmen, bis der<br />
Drang zu atmen groß wird,<br />
dann einatmen. Danach gut<br />
durchatmen, den Atem harmonisieren<br />
und die Übung während<br />
fünf bis zehn Minuten<br />
wiederholen.<br />
und flach zu atmen. Wenn Stress- und<br />
Druckphasen nun über längere Zeiträume<br />
vorherrschen, verändert sich der<br />
CO2-Zustand im Organismus. „Wird<br />
CO2 nicht vollständig ausgeatmet und<br />
sammelt sich an, muss es in der Nacht<br />
abgebaut und das wirkt sich auf die<br />
Schlafqualität aus.“ Wer sich trotz ausreichender<br />
Schlafstunden morgens gerädert<br />
fühlt, hat also vielleicht ein Problem<br />
mit seinem CO2-Haushalt. Auf jeden<br />
Fall ist dann die körpereigene Erholungsfähigkeit<br />
beeinträchtigt. Wer Sport<br />
macht, kennt den „inneren Schweinehund“<br />
– und auch dieser meldet sich<br />
umso kräftiger zu Wort, je schlechter wir<br />
erholt sind, ist Landauf überzeugt.<br />
Kohlendioxid ist aber, und auch das<br />
soll nicht unerwähnt bleiben, nicht nur<br />
ein Schadstoff, der aus dem Körper raussoll.<br />
In der richtigen Konzentration ist<br />
es wichtig, um Sauerstoff aus den roten<br />
Blutkörperchen zu lösen – und ihn damit<br />
optimal nutzbar zu machen.<br />
Zwölf Atemzüge pro Minute<br />
Wie kann man nun konkret an seiner<br />
Atmung arbeiten? Schon erwähnt haben<br />
wir, dass Klaus Landauf als Basis die tiefe<br />
Bauchatmung empfiehlt, die man<br />
möglichst täglich ein paar Minuten<br />
üben und sich anstatt der verbreiteten,<br />
flachen Brustatmung angewöhnen sollte.<br />
Und es gibt auch eine wichtige Faustregel,<br />
die besagt, dass 10 bis 12 Atemzüge<br />
pro Minute für fast alle ein idealer<br />
Atemrhythmus sind. Hier gilt es, einmal<br />
zu registrieren, welchen Atemrhythmus<br />
und welches -tempo man tatsächlich in<br />
unterschiedlichen Alltagssituationen an<br />
den Tag legt. „Wenn ich mich zwei-,<br />
drei- oder viermal pro Tag für ein paar<br />
Minuten zurücknehme und die Atmung<br />
in den optimalen Bereich bringe, bin ich<br />
auf einem guten Weg“, rät Landauf.<br />
Ausdauersportlern empfiehlt er, auch<br />
in Grundlageneinheiten immer wieder<br />
darauf zu achten, in den idealen Rhythmus<br />
mit zehn bis zwölf Atemzüge pro<br />
Minute zu kommen. Darüber hinaus<br />
gibt es eine Menge von Übungen wie die<br />
links beschriebenen, die man, so oft man<br />
möchte und Zeit findet durchführen<br />
kann. Anregungen kann man sich auch<br />
in den Seminaren holen, die der Experte<br />
regelmäßig anbietet – und dabei lässt sich<br />
auch der unmittelbare Wohlfühlwert der<br />
Übungen besonders gut erfahren.<br />
Falls jemand meint, keine fünf Minuten<br />
täglich erübrigen zu können, dem<br />
empfiehlt Landauf die beschriebene Geh-<br />
Atem-Abung: Kurze Gehstrecken sind<br />
nun wirklich Teil jedes Alltags, die<br />
Übung wirkt ungemein beruhigend. Generell<br />
sollte die eine oder andere Atemübung<br />
Alltagsroutine werden, „wie duschen<br />
oder Zähne putzen“, sagt Landauf.<br />
Auch das sind Tatsachen: 20 Prozent<br />
der Schadstoffe im Körper werden über<br />
die Haut abgegeben, 10 Prozent über<br />
den Darm – aber 70 Prozent abgeatmet.<br />
Ruhiges, tiefes Atmen verzehnfacht die<br />
Lymphreinigung und die Hormone Adrenalin,<br />
Cortisol, Dopamin und Endorphin<br />
werden ins Positive reguliert.<br />
„Somit wird durch die Atmung wichtige<br />
Psychohygiene in Gang gesetzt, der<br />
Stoffwechsel forciert und die Schlafqualität<br />
verbessert“, fasst Klaus Landauf zusammen<br />
– „und das sind lauter wesentliche<br />
Mosaiksteine, die sich auf die Leistungs-<br />
und Regenerationsfähigkeit auswirken“.<br />
Gute Gründe also, jetzt im<br />
Herbst wirklich auch im wörtlichen<br />
Sinn richtig durchzuschnaufen.<br />
KLAUS LANDAUF<br />
ist Unternehmensberater und<br />
Mentaltrainer in Graz und arbeitet<br />
mit vielen internationalen und<br />
österreichischen Sportlern.<br />
www.landauf.com<br />
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