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SPORTaktiv Oktober 2019

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ÜBUNGEN ZUM<br />

DURCHATMEN<br />

TIEFE BAUCHATMUNG<br />

In Rückenlage auf den Boden<br />

legen und für vier Sekunden<br />

ein- und sechs Sekunden ausatmen.<br />

Zur Kontrolle die Handinnenfläche<br />

auf den Bauchnabel<br />

legen um zu überprüfen, ob<br />

sich der Bauch beim Atmen<br />

wirklich hebt und senkt.<br />

ATEM ANHALTEN<br />

Ausatmen, zählen, bis der<br />

Drang einzuatmen groß wird –<br />

dann wieder einatmen. Werte<br />

ab 20 Sekunden zeugen von einem<br />

guten Atemverhalten –<br />

darunter empfiehlt sich unbedingt<br />

ein Atemtraining.<br />

GEHEN UND ATMEN<br />

Im Gehen 3 bis 4 Schritte einatmen,<br />

dann 5 bis 8 Schritte lang<br />

ausatmen. Diese Rhythmik hilft<br />

dabei, im Atmen nicht zu<br />

schnell zu werden und auf die<br />

10 bis 12 Atemzüge pro Minute<br />

zu kommen.<br />

SPÜR DICH<br />

Ruhig atmen und dabei auf<br />

eine Körperstelle fokussieren,<br />

zum Beispiel jenen Punkt, auf<br />

dem der Körper am intensivsten<br />

den Boden berührt.<br />

BEIM TRAINING<br />

Während einer ausdauersportlichen<br />

Betätigung: ausatmen, so<br />

lange nicht einatmen, bis der<br />

Drang zu atmen groß wird,<br />

dann einatmen. Danach gut<br />

durchatmen, den Atem harmonisieren<br />

und die Übung während<br />

fünf bis zehn Minuten<br />

wiederholen.<br />

und flach zu atmen. Wenn Stress- und<br />

Druckphasen nun über längere Zeiträume<br />

vorherrschen, verändert sich der<br />

CO2-Zustand im Organismus. „Wird<br />

CO2 nicht vollständig ausgeatmet und<br />

sammelt sich an, muss es in der Nacht<br />

abgebaut und das wirkt sich auf die<br />

Schlafqualität aus.“ Wer sich trotz ausreichender<br />

Schlafstunden morgens gerädert<br />

fühlt, hat also vielleicht ein Problem<br />

mit seinem CO2-Haushalt. Auf jeden<br />

Fall ist dann die körpereigene Erholungsfähigkeit<br />

beeinträchtigt. Wer Sport<br />

macht, kennt den „inneren Schweinehund“<br />

– und auch dieser meldet sich<br />

umso kräftiger zu Wort, je schlechter wir<br />

erholt sind, ist Landauf überzeugt.<br />

Kohlendioxid ist aber, und auch das<br />

soll nicht unerwähnt bleiben, nicht nur<br />

ein Schadstoff, der aus dem Körper raussoll.<br />

In der richtigen Konzentration ist<br />

es wichtig, um Sauerstoff aus den roten<br />

Blutkörperchen zu lösen – und ihn damit<br />

optimal nutzbar zu machen.<br />

Zwölf Atemzüge pro Minute<br />

Wie kann man nun konkret an seiner<br />

Atmung arbeiten? Schon erwähnt haben<br />

wir, dass Klaus Landauf als Basis die tiefe<br />

Bauchatmung empfiehlt, die man<br />

möglichst täglich ein paar Minuten<br />

üben und sich anstatt der verbreiteten,<br />

flachen Brustatmung angewöhnen sollte.<br />

Und es gibt auch eine wichtige Faustregel,<br />

die besagt, dass 10 bis 12 Atemzüge<br />

pro Minute für fast alle ein idealer<br />

Atemrhythmus sind. Hier gilt es, einmal<br />

zu registrieren, welchen Atemrhythmus<br />

und welches -tempo man tatsächlich in<br />

unterschiedlichen Alltagssituationen an<br />

den Tag legt. „Wenn ich mich zwei-,<br />

drei- oder viermal pro Tag für ein paar<br />

Minuten zurücknehme und die Atmung<br />

in den optimalen Bereich bringe, bin ich<br />

auf einem guten Weg“, rät Landauf.<br />

Ausdauersportlern empfiehlt er, auch<br />

in Grundlageneinheiten immer wieder<br />

darauf zu achten, in den idealen Rhythmus<br />

mit zehn bis zwölf Atemzüge pro<br />

Minute zu kommen. Darüber hinaus<br />

gibt es eine Menge von Übungen wie die<br />

links beschriebenen, die man, so oft man<br />

möchte und Zeit findet durchführen<br />

kann. Anregungen kann man sich auch<br />

in den Seminaren holen, die der Experte<br />

regelmäßig anbietet – und dabei lässt sich<br />

auch der unmittelbare Wohlfühlwert der<br />

Übungen besonders gut erfahren.<br />

Falls jemand meint, keine fünf Minuten<br />

täglich erübrigen zu können, dem<br />

empfiehlt Landauf die beschriebene Geh-<br />

Atem-Abung: Kurze Gehstrecken sind<br />

nun wirklich Teil jedes Alltags, die<br />

Übung wirkt ungemein beruhigend. Generell<br />

sollte die eine oder andere Atemübung<br />

Alltagsroutine werden, „wie duschen<br />

oder Zähne putzen“, sagt Landauf.<br />

Auch das sind Tatsachen: 20 Prozent<br />

der Schadstoffe im Körper werden über<br />

die Haut abgegeben, 10 Prozent über<br />

den Darm – aber 70 Prozent abgeatmet.<br />

Ruhiges, tiefes Atmen verzehnfacht die<br />

Lymphreinigung und die Hormone Adrenalin,<br />

Cortisol, Dopamin und Endorphin<br />

werden ins Positive reguliert.<br />

„Somit wird durch die Atmung wichtige<br />

Psychohygiene in Gang gesetzt, der<br />

Stoffwechsel forciert und die Schlafqualität<br />

verbessert“, fasst Klaus Landauf zusammen<br />

– „und das sind lauter wesentliche<br />

Mosaiksteine, die sich auf die Leistungs-<br />

und Regenerationsfähigkeit auswirken“.<br />

Gute Gründe also, jetzt im<br />

Herbst wirklich auch im wörtlichen<br />

Sinn richtig durchzuschnaufen.<br />

KLAUS LANDAUF<br />

ist Unternehmensberater und<br />

Mentaltrainer in Graz und arbeitet<br />

mit vielen internationalen und<br />

österreichischen Sportlern.<br />

www.landauf.com<br />

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