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Berliner Zeitung 14.10.2019

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 238 · M ontag, 14. Oktober 2019 23<br />

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Feuilleton<br />

„Lücken<br />

werden<br />

bleiben“<br />

Restitutionen aus Dresdner<br />

Kunstsammlungen<br />

Aus dem Bestand der Staatlichen<br />

Kunstsammlungen Dresden<br />

(SKD) sind bisher mehr als 12 700<br />

Stücke an die rechtmäßigen Eigentümer<br />

zurückgegebenworden. Darunter<br />

waren fast 660 Objekte sogenannter<br />

NS-Raubkunst, wie der Leiter des<br />

Forschungsprojekts „Daphne“ und<br />

Provenienzexperte Gilbert Lupfer<br />

der Deutschen Presse-Agentur sagte.<br />

Bei 480 Objekten handelte es sich<br />

um Eigentum jüdischer Kunstliebhaber.<br />

Gut 8130 Werke, die im Zuge<br />

des DDR-Unrechts in die Sammlungen<br />

kamen, erhielten deren frühere<br />

Besitzer zurück.<br />

Der Freistaat investierte bis Ende<br />

2018 fast 40 Millionen Euro, umdie<br />

in 14 Museen verwahrten Schätzein<br />

einer Datenbank zu erfassen sowie<br />

Herkunft und Geschichte zu recherchieren.<br />

Das Spektrum der 1,2 Millionen<br />

Kunstwerke reicht von Gemälden<br />

über Preziosen und Möbel<br />

bis zu Waffen, Porzellan und Volkskunst.<br />

Rund drei Viertel davon sind<br />

laut Lupfer inzwischen bearbeitet.<br />

Bis 2021 laufen noch Recherchen in<br />

den Beständen von Kupferstich-Kabinett,<br />

Münzkabinett und Kunstgewerbemuseum.<br />

„Dann können wir<br />

sagen, bei wie vielen Objekten die<br />

Recherchen abgeschlossen sind, bei<br />

denen die Provenienz problematisch<br />

ist oder wo Lücken bleiben.“<br />

Mit dem nach der Nymphe aus<br />

der griechischen Mythologie benannten<br />

Projekt klären die SKD die<br />

Herkunft aller Erwerbungen und Zugänge<br />

seit 1933. MitUnterzeichnung<br />

der Washingtoner Erklärung hatte<br />

sich Deutschland zur Herausgabe<br />

der vonden Nazis beschlagnahmten<br />

Kunstgegenstände verpflichtet. Zudem<br />

werden Objekte geprüft, die<br />

nach 1945 teils unter fragwürdigen<br />

Umständen in die Museen gelangten<br />

– aus Adelsbesitz, von Republikflüchtlingen<br />

oder Beschlagnahmungen<br />

aus anderen Gründen.<br />

Auslöser der Nachforschungen<br />

waren vor allem Forderungen der<br />

Wettiner. Mehrfach zahlte der Freistaat<br />

die Nachfahren des früheren<br />

Herrscherhauses nach 1999 aus und<br />

sicherte für gut 21 Millionen Euro<br />

Selbstbildnis von Rembrandt im Dresdner<br />

Kupferstichkabinett ZB/SEBASTIAN WILLNOW<br />

wichtige Kunstschätze. Auch für die<br />

Museen wertvolle NS-Raubkunst<br />

konnte durch Ankauf oder Leihgabe<br />

erhalten werden. DieExperten identifizierten<br />

zudem fast 3500 Kunstwerkeaus<br />

der sogenannten Schlossbergung<br />

im Zuge der Bodenreform<br />

sowie zwölf „Irrläufer“, die bei der<br />

Rückkehr der von sowjetischen Trophäenkommissionen<br />

1945 beschlagnahmten<br />

Objekten fälschlicherweise<br />

in den SKD landeten.<br />

Lupfer geht davon aus, dass am<br />

Ende Lücken bleiben. „Wir werden<br />

einige Fälle haben, wo wir nichts<br />

über die Herkunft wissen und die<br />

nicht mit vertretbarem Aufwand geklärt<br />

werden können.“ Ab 2022 sollen<br />

die Ethnografischen Sammlungen<br />

mit rund 300 000 Objekten erforscht<br />

werden. Bisher wurden 41<br />

Gebeine und Schädel anVertreter ihrerHerkunftsländer<br />

zurückgegeben.<br />

DieSKD selbst vermissen seit 1945<br />

rund 96400 Stücke, darunter Werke<br />

vonLucas Cranach d. Ä, Caspar David<br />

Friedrich und Albrecht Dürer. (dpa)<br />

Ein alter Container reicht, um das ewig Gestrige sowie verheißungsvoll Zukünftige ins Heute zu transportieren, wenn Wolfram Koch ihn über die Bühne zieht.<br />

Eine neue Art „Endspiel“<br />

Jan Bosses Inszenierung „Don Quijote“ von Jakob Nolte nach Cervantes kommt von Bregenz ans DT<br />

VonDoris Meierhenrich<br />

VonPeter Uehling<br />

Inder Pause dieses sicher kürzesten<br />

Zweieinhalbstünders in der<br />

jüngeren Geschichte des DT lohnt es<br />

sich, einen Blick ins Programmheft<br />

zu werfen. Da erzählt Regisseur Jan<br />

Bosse plötzlich etwas von den<br />

Schwierigkeiten, Miguel de Cervantes’<br />

Jahrtausend-Roman „Don Quijote“<br />

auf die Bühne zu bringen.<br />

Dinge, andie man beim Betrachten<br />

des so leicht wirkenden Ergebnisses<br />

keinen Moment mehr dachte. Aber<br />

es stimmt ja, was Bosse da sagt, dass<br />

nämlich jeder glaubt, den Don Quijote<br />

gut zu kennen, den edelmütigen<br />

„Ritter von der traurigen Gestalt“,<br />

den Schwärmer für Recht und Ehre<br />

und furchtlosen Kämpfer gegen eine<br />

stete Übermacht eingebildeter<br />

Feinde,und neben ihm den kleinen,<br />

dicken, Knappen Sancho Panza. Dabei<br />

hat kaum jemand den 1200-Seiten-Roman<br />

aus den ersten Tagen des<br />

17. Jahrhunderts je gelesen. Zumindest<br />

nicht mehr als ein paar Hundert<br />

Seiten.<br />

DieHauptfiguren sind also längst<br />

eingenäht in feste Bilder, die man<br />

„kulturelles Gedächtnis“ nennt, ihre<br />

Windmühlen-Abenteuer sind<br />

sprichwörtlich, aber niemand kennt<br />

sie wirklich aus erster Hand. So viel<br />

jedenfalls scheint klar:Jedes Quijote-<br />

Abenteuer beginnt mit einer Verwechslung,<br />

mündet in eine derbe<br />

Prügelei und endet mit seiner Niederlage.Keine<br />

schlechten Voraussetzungen<br />

eigentlich für eine gründliche<br />

Neusichtung des Textes. Doch<br />

ganz so neu wirdesimDTdann auch<br />

wieder nicht, wo Bosses Inszenierung<br />

nun angekommen ist, nachdem<br />

sie im Juli bereits bei den Bregenzer<br />

Festspielen Premiere feierte.<br />

Und trotzdem ist aus der produktiven<br />

kleinen Verschwörung, die hier<br />

Kern der Sache ist, zwischen Bosse<br />

und den zwei Ausnahmeschauspielern<br />

Ulrich Matthes und Wolfram<br />

Koch, die schon 2007 Becketts „Endspiel“<br />

zum Erfolg schmiedeten, ein<br />

selten frischer, spielerisch gedankenreicher<br />

Abend geworden. Maßgeblichen<br />

Anteil daran hat diesmal<br />

aber auch ein vierter im Bunde: Autor<br />

Jakob Nolte. Dass der 31-Jährige<br />

ein besonderes Talent zum grotesken<br />

Realismus besitzt, darin Cervantes<br />

nicht fern, hat er schon in etlichen<br />

Stücken bewiesen, zuletzt bei<br />

den Autorentheatertagen 2016 mit<br />

dem Zwei-Frauen-Dialog „Gespräch<br />

wegen der Kürbisse“. Sein „Don Quijote“<br />

nun bleibt inhaltlich nah am<br />

Roman, macht formal aber gleich<br />

mehrere Salti, indem er Sancho<br />

Panza diskret zum eigentlichen<br />

Chronisten und Arrangeur des Spiels<br />

adelt. Zusammen kondensieren<br />

Nolte und Bosse Cervantes' ausgreifende<br />

Ritterparodie in eine neue Art<br />

„Endspiel“, indem sie die beiden<br />

Abenteurer nun als Beckettsche Gestrandete<br />

im Irgendwo zeigen, die<br />

die heldenhaften Geschichten von<br />

einst –obwahr,angelesen oder ausgedacht<br />

–immer wieder von neuem<br />

durchspielen (dabei auch aktualisierenund<br />

hinterfragen), um die trübe,<br />

Dichter Rauch spielt keine geringe Rolle<br />

an diesem nüchternen, trotzdem nie<br />

unpoetischen Schauspielerabend.<br />

von Lüge und Kriegsqualm dampfende<br />

Gegenwart umsie herum mit<br />

höherem Sinn zu füllen.<br />

Ja, dichter Rauch spielt keine geringe<br />

Rolle an diesem nüchternen,<br />

trotzdem nie unpoetischen Schauspielerabend,<br />

der die stete Gewalt,<br />

die wolkige Sehnsucht und die heiße<br />

Luft der Quijote’schen Gedanken<br />

und Rhetorik gleichermaßen ins Bild<br />

setzt. Dass ein alter Container reicht,<br />

um das ewig Gestrige sowie verheißungsvoll<br />

Zukünftige des sonderbaren<br />

Paares –Träumer und Realist –<br />

ins Heute zu transportieren, ist eine<br />

der Wunderbarkeiten dieses Abends.<br />

Wenn Wolfram Koch ihn wie ein<br />

Atmosphärische Fassaden<br />

Sibelius, Tschaikowsky,Schumann –Paavo Järvi dirigiert die <strong>Berliner</strong> Philharmoniker<br />

Vor eineinhalb Jahren war zum<br />

ersten Mal ein Dirigent namens<br />

Dima Slobodeniouk bei den <strong>Berliner</strong><br />

PhilharmonikernzuGast, der keinen<br />

großen Erfolg bei Publikum und Orchester<br />

einfuhr und mir dennoch im<br />

Kopf blieb wegen seiner Interpretation<br />

von Jean Sibelius’ „Tapiola“.<br />

Vielleicht war ich selbst in diesem<br />

Moment nur besonders wach und<br />

aufnahmebereit für genau dieses<br />

Stück, es erschien mir jedenfalls als<br />

enormdichte und originelle Komposition,<br />

weit weg von den dummen<br />

und herablassenden Sibelius-Klischees,<br />

die oft genug von den Dirigenten<br />

bestätigt werden. Diesem<br />

Stück galten am Freitag bei den Philharmonikern<br />

meine größten Erwartungen;<br />

PaavoJärvi stand am Pult.<br />

Ich erkannte das Stück nicht wieder.<br />

Järvi ist der kompetentere Dirigent,<br />

klanglich war hier nichts auszusetzen,<br />

auch rhythmisch saß alles<br />

am rechten Platz. Aber da waren sie<br />

wieder: Die simplen Folklore-Ansätze,<br />

die zum einfältigen Ausdruck<br />

von Ödnis tendierende Monotonie,<br />

die lediglich koloristisch verstandenen<br />

Dissonanzen, und das Ganze<br />

eine Folge vonKlangfeldernmit bestenfalls<br />

rhapsodischem Bezug aufeinander.<br />

Gerade das Wissen um<br />

„den Stil“ führte zu einer kaum einmal<br />

durch die atmosphärische Fassade<br />

brechenden Aufführung. Sibelius<br />

als Schwundstufe von Liszt und<br />

Strauss –sohat man ihn vielleicht<br />

damals entzückt in den USA gehört,<br />

als den nicht ganz so komplizierten<br />

Tondichter.<br />

EinDenken im Klang<br />

Aber es steckt doch mehr drin in dieser<br />

Partitur von 1926: nämlich trotz<br />

der betont traditionellen Besetzung<br />

ein Denken im Klang, das mehr mit<br />

Edgar Varèse und Morton Feldman<br />

zu tun hat als mit den großen Instrumentationsvirtuosen.<br />

DieSturmmusik<br />

gegen Ende bricht hier als besonders<br />

fetziges Intermezzolos,aber sie<br />

müsste doch eigentlich als Entfesselung<br />

dessen erscheinen, was bis dahin<br />

in dissonanten Liegeklängen gebunden<br />

lag, also ihren präzisen formalen<br />

Sinn enthüllen.<br />

Tschaikowskys Violinkonzert bildete<br />

leider die passende Fortsetzung<br />

zu diesem gedankenarmen Beginn.<br />

Janine Jansen ist eine hervorragende<br />

Solistin, aber sie gehörtnicht zur etablierten<br />

Zunft nachdenklicher Geigerinnen<br />

wie Isabelle Faust, Antje<br />

Weithaas, Patricia Kopatchinskaja<br />

oder Carolin Widmann. Jansen spielt<br />

schlanker und weniger dominant als<br />

Anne Sophie Mutter, aber damit<br />

klopft sie den Staub nicht aus diesem<br />

misshandelten Stück. Järvi und die<br />

Philharmoniker ließen der Solistin<br />

sensibel Raum, legten aber knatternd<br />

los, wenn sie nicht begleiten<br />

Kahnschlepper über die Bühne zieht<br />

oder Ulrich Matthes als Triumphator<br />

auf seinem Dach zum Angriff bläst,<br />

ist er klägliche Behausung, kulturelle<br />

und soziale Last, gedankliche Wunderkiste<br />

und großspurige Weltbühne<br />

zugleich. Auf ihm wirkt Matthes mit<br />

seiner schmächtigen, fast ausgezehrten<br />

Gestalt und dem gebrochenen<br />

Blick, in grauer Sporthose und<br />

mit einem flatterigen Helm aus Alufolie<br />

auf dem Kopf noch ein bisschen<br />

entrückter.Auch trauriger.Zwischen<br />

Dünkel und Verletzlichkeit gibt Matthes<br />

ein fast durchsichtiges Wolkenwesen.<br />

Unddass Wolfram Koch, dessen<br />

grotesker Schaumstoffunterleib<br />

die Stretchjeans darüber spannt wie<br />

ein Geschoss, mit seinem schneidend-bösen<br />

Komikertalent den Sancho<br />

zum eigentlichen Herrn des<br />

Abends macht, war fast erwartbar.<br />

Nur ist es ein sorgender, sozial aufmüpfiger,<br />

geradezu hegelianisch<br />

durchkreuzter Herr,der seinen Mündel<br />

gewordenen Meister nie übervorteilt.<br />

Auch wenn man sich am<br />

Ende etwas die Augen reibt, wie glatt<br />

alles ineinanderfließt, wie sich Spielund<br />

Wirklichkeitsebenen hier unbeirrt<br />

Raum geben –Cervantes' Zeit,<br />

Quijotes Buchheldentum und das<br />

Bühnen-Ping-Pong der Stars –, dann<br />

ist doch keineswegs ein Selbstläufer<br />

daraus geworden. Quijote und Sancho<br />

werden sich langsam fremd und<br />

im besten Sinne uns.<br />

DonQuijote 14.,20.10.,19.30 Uhr,Deutsches<br />

Theater, Kartentel: 28441225<br />

mussten. Effektvoll war auch das,<br />

Jansen spielt gerade das virtuose<br />

Zeug unfassbar sauber. Aber auch<br />

hier fühlt man sich um die Substanz<br />

des Werksgebracht.<br />

Entschiedener Gestalter<br />

ARNO DECLAIR<br />

Es blieb Schumanns „Rheinische“<br />

am Ende,von Järvi als großer Bogen<br />

gefasst, mit klaren Bläserzeichnungen<br />

und zauberhaft aufgelockertem<br />

Streicherklang. Hier zeigte er sich<br />

als diskreter, unmanierierter, aber<br />

entschiedener Gestalter. Die<br />

Schwere, mit der am Ende des Prozessions-Satzes<br />

die Schlussakkorde<br />

hinabfallen, beeindruckte zutiefst –<br />

und wie tröstlich nimmt uns das direkt<br />

angeschlossene Finale zurück<br />

ins Leben. Schumanns Symphonie<br />

besetzt in Järvis Sicht eine originelle<br />

Position, die sich von Monumentalität<br />

fernhält, während sie Poesie<br />

und Konstruktion geistreich aufeinander<br />

bezieht.<br />

Für Späße<br />

war er immer<br />

zu haben<br />

Der Stimmungssänger<br />

Thomas Lück ist tot<br />

VonTorsten Wahl<br />

Sein bekanntestes Lied war eher<br />

untypisch für ihn. 1983 wollten<br />

die Puhdys beweisen, dass sie die aus<br />

dem Westen kommende Neue Deutsche<br />

Welle spielend reiten könnten.<br />

Sie holten Thomas Lück als Sänger<br />

für ihren Song „Kurschatten“ –und<br />

der von minimalistischen Keyboard<br />

und Gitarre angetriebene Song, den<br />

Lück in einem zackigem Rhythmus<br />

mehr sprach als sang, lief wochenlang<br />

im Radio hoch und runter:„Sie<br />

war mein Kurschatten, Kurschatten,<br />

Kurschatten. Undwenn wir Zeit hatten,<br />

gingen wir in den Garten, dort<br />

wo die Früchte warten.“<br />

Für Späße war Thomas Lück zu<br />

haben. Seit Mitte der 60er-Jahreprofilierte<br />

sich der 1943 auf Rügen geborene<br />

Sänger vorallem als Stimmungskanone.Blödellieder<br />

wie „Wokommt<br />

der Schnee auf dem Kilimandscharo<br />

her“ sorgten für<br />

schunkelnde<br />

Säle, auch wenn<br />

das dort vermittelte<br />

Afrika-Bild<br />

von zweifelhafter<br />

Natur ist: „Kleidung<br />

wird dort<br />

eingespart, Pelz<br />

trägt nur der Leopard.<br />

Nicht umsonst<br />

sind alle<br />

ZB/BERND SETTNIK<br />

Frau’n vonder Kaffeesonne braun.“<br />

Nicht nur seine Lieder,auch seine<br />

Partnerinnen waren populär. Inerster<br />

Ehe war Thomas Lück mit der<br />

Fernsehmoderatorin Petra Kusch-<br />

Lück verheiratet, danach bildete er<br />

mit Aurora Lacasa ein Traumpaar<br />

des DDR-Schlagers, sang mit ihr das<br />

Duett „Das kann nur Liebe sein“.<br />

Nachdem sich Lacasa dem Schlager-<br />

Primus Frank Schöbel zugewandt<br />

hatte,war Thomas Lück mit der jungen<br />

Nina Hagen zusammen.<br />

Als Mitglied des Ensembles des<br />

DDR-Fernsehens durfte Thomas<br />

Lück seine komödiantische Ader<br />

auch in Filmen zeigen –imSchwank<br />

„Liebesfallen“ war er als „Herr Reitstock“<br />

zu sehen, als seine Gattin übrigens<br />

Eva-Maria Hagen, die Mutter<br />

vonNina. Nach der Ausreise der beiden<br />

verschwand der Film im Archiv.<br />

In Andreas Holm fand er einen Bühnenpartner.Das<br />

Duomoderierte TV-<br />

Showswie den„Kessel Buntes“. Thomas<br />

Lück nahm sich selbst nie allzu<br />

ernst, spielte in Liedern wie „Lass<br />

doch bloß den Schlankheitstee“ oder<br />

„Ich koche für mein Leben gern“ auf<br />

seine Figur an.<br />

DerSänger,der knapp 400 Titel bei<br />

Funk, Fernsehen und Platte aufgenommen<br />

hatte, fiel mit der Wende<br />

wie viele Kollegen in ein Karriereloch,<br />

versuchte sein Glück auf Flohmärkten.<br />

Ab 1997 trat er wieder mit Andreas<br />

Holm auf, das Duo sang neue<br />

Stimmungsschlager, etwa „Wir sind<br />

alle nicht ganz dicht“ oder „Was willst<br />

du denn in Hollywood?“ Anfang des<br />

Jahres musste Thomas Lück seine<br />

Bühnenkarriere beenden –erwar an<br />

Hautkrebs erkrankt. Am Donnerstag<br />

in er in Leegebruch bei Berlin im Alter<br />

von76Jahren gestorben.<br />

TOP 10<br />

Sonnabend, 12. Oktober<br />

Thomas Lück<br />

(1943–2019)<br />

1 Das Quartett ZDF 5,8 20 %<br />

2 Tagesschau ARD 5,1 20 %<br />

3 Verstehen Sie Sp.? ARD 4,0 15 %<br />

4 Der Staatsanwalt ZDF 3,9 15 %<br />

5 heute ZDF 3,6 18 %<br />

6 Das Supertalent RTL 3,5 12 %<br />

7 Bares für Rares ZDF 3,3 14 %<br />

8 RTL aktuell RTL 2,5 13 %<br />

9 TakeMeOut RTL 2,5 12 %<br />

10 heute journal ZDF 2,5 11 %<br />

ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %

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