Magazin für Kunst und Kultur
DER KUNSTBLITZ
kostenlos
Oktober - Dezember|2019
www.kunstblitz.de
14 Mittelrhein Museum
10 Von der Heydt Museum
KUNSTMUSEUM SOLINGEN
UND ZENTRUM FÜR VERFOLGTE
KÜNSTE
26 August Macke Museum
VON DER HEYDT- MUSEUM
WUPPERTAL
Else Lasker-Schüler, Jussuf (Ausschnitt), Literatur- und Kunstinstitut Hombroich / Sammlung Kahmen, Neuss
ELSE L ASKER - SCHÜLER
„PRINZ JUSSUF VON THEBEN“ UND DIE AVANTGARDE
Ermöglicht durch:
UNTER UNS
Liebe Leser/innen,
dass Menschen durch falsche Informationen
manipuliert werden können, ist leider keine
neue Erkenntnis. Portale wie Facebook, Youtube
und Co. unternehmen viel zu wenig (und
„wenn“, auch oftmals viel zu spät), um diesen
giftigen Trend zu stoppen, ein Versagen mit fatalen
Auswirkungen!
Es gibt mittlerweile neben mächtigen Geheimdiensten
auch Firmen, die sich auf die Verbreitung
von falschen Meldungen spezialisiert haben.
Sie bieten politischen Parteien, Diktatoren und
Firmen (die ihre Produkte auf dem Markt durchsetzen
möchten) ihre Dienste an.
Es ist bewiesen worden, dass gerade zum „Brexit“
unzählige falsche Statistiken und Informationen
verbreitet worden sind. Sie haben die Meinung
der Wähler mit Hilfe von Fake News, ohne jegliche
Grundlage, beeinflusst .
Trump mit seinen „Alternativen Fakten“ ist der
Beweis dafür, dass diese Strategie gestern (s.
Drittes Reich) wie heute auf fruchtbaren Boden
trifft.
Per WhatsApp werden täglich falsche Nachrichten
verbreitet (meistens von Rechtsradikalen)
über grüne Politiker, über Frau Merkel und neuerdings
auch über Greta Thunberg.
Patrizio Medagli
Im Fall von Renate Künast haben die Berliner
Richter eine Beschimpfung wie „Drecks Fotze“ als
harmlos empfunden. Damit haben sie nicht nur
ein falsches Urteil getroffen, sondern die Täter ermutigt
weiter zu machen; wenn es so weiter geht,
ist es zu erwarten, dass sie sich sogar übertreffen
werden.
Urteilsbegründung: „...Da alle Kommentare einen
Sachbezug haben, stellen sie keine Diffamierungen
der Person der Antragstellerin und damit keine
Beleidigungen nach § 185 StGB dar.“… Sind Sie
genauso sprachlos wie ich?
Und jetzt wünsche ich Ihnen viel Freude bei Lesen
des Kunstblitz… Wir haben uns Mühe gegeben, um
alternative Fakten fern zu halten.
3
DER KUNSTBLITZ | INHALT
6 CHAUSSEE 36 BERLIN
10 VON DER HEYDT-MUSEUM WUPPERTAL
14 MITTELRHEIN MUSEUM KOBLENZ
18 KUNSTMUSEUM SOLINGEN UND
ZENTRUM FÜR VERFOLGTE KÜNSTE
28 MUSEUM AUGUST-MACKE-HAUS
BONN
32 MUSEUM KUNSTPALAST
DÜSSELDORF
Erwin Blumenfeld
Cubist Nude Seated, New York 1944
copyright 2019 The Estate of Erwin Blumenfeld
courtesy Howard Greenberg Gallery, NYC
IMPRESSUM Herausgeber und Eigentümer: Patrizio Medagli Verantwortlich
für den redaktionellen Inhalt: Patrizio Medagli Redaktion:
Harald Klee, Patrizio Medagli, Helga Wicher, Giuliana Medagli,
Claudia Rohde. Redaktion Postadresse: Vohwinkeler Str. 154, 42329
Wuppertal (Germany) Telefon 0202 738217, info@derkunstblitz.com,
www.derkunstblitz.de Redaktion Frankfurt, Postadresse: Am Sandhügel
30, 63150 Heusenstamm. Verlag: Weinheimer Verlags-GmbH
Konzeption/Layout: Eduardo Rahmani, Simonsstraße 80, 42117
Wuppertal, Tel: 0202 451654, Fax: 0202 450086, info@ bvg-menzel.
de, www.bvg-menzel.de Bildmaterial: Art Brüggen, Chaussee 36
Berlin, City Arkaden Wuppertal, Kunsthalle Bremen, Kunstmuseum
Solingen und Zentrum für verfolgte Künste, Mittelrhein Museum
Koblenz, Museum August Macke Haus, Museum Im Schafstall
Neuenstadt, Museum Kunstpalast Düsseldorf, Ulrich Walter, Von
der Heydt-Museum Wuppertal. Titelseite/Quelle: Kunstmuseum
Solingen und Zentrum für verfolgte Künste, , Mittelrhein Museum
Koblenz, Von der Heydt-Museum Wuppertal, Museum August Macke
Haus. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine
Gewähr übernommen. Der Nachdruck ist – auch auszugsweise – nur
mit Quellenangabe gestattet. Mit Namen oder Initialen gezeichnete
Beiträge geben die Meinung des Verfassers, aber nicht unbedingt die
der Edition ARTistica wieder
38 MUSEUM IM SCHAFSTALL
NEUENSTADT
44 KUNSTHALLE BREMEN
54 CITY-ART-KADEN 2019
62 NOTIZEN
4
HERBST | 2019
Vom Beruf zur Berufung - Die Künstlerfamilie
Verflassen zwischen Barock und Romantik
19.10.2019 bis 02.02.2020
J. J. I. Verflassen, Selbstbildnis, um 1823, Privatbesitz (FFM)
FORUM
CONFLUENTES
Kunst.Kultur.Bildung.
MITTELRHEIN-MUSEUM
ROMANTICUM
TOURIST-INFORMATION
STADTBIBLIOTHEK
5
DER KUNSTBLITZ | CHAUSSEE 36 IN BERLIN
Olaf Heine
Yasmin, Rio de Janeiro 2013
© + courtesy the art
6
HERBST | 2019
OLAF HEINE „SAUDADE“+ ERWIN
BLUMENFELD „CHASING DREAMS“
+ RENAUD DE GAMBS, FANNY
DUVAL, LEONARD FREED, DANIEL
MÜLLER JANSEN, WOLFANG
KROLOW, WILL MCBRIDE, MAX
SCHELER, KAI WIEDENHÖFER UND
GÜNTER ZINT „WALLS COME
TUMBLING DOWN!“
BIS 13. OKTOBER 2019
Saudade (bras. Portugiesisch: Sehnsucht)
zeigt rund 35, meist großformatige
Arbeiten des renommierten
Porträt- und Musikerfotografen. Seit 2010
spürt er - mit viel Feingefühl für Formen
und Texturen - Seele Brasiliens nach und
erfüllt er gleichzeitig Worte des legendären,
brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer
mit Leben: „Das ganze Universum ist aus
Kurven gemacht“. Kurven in der Architektur,
in menschlichen Körpern und übertragen
auch im Lebensgefühl. Und wenn alles aus
Kurven gemacht ist, ist nichts gerade. Es
geht dabei nicht nur um den Kurvenreichtum
der Gebäude und der brasilianischen
Frauen, sondern um eine Fortsetzung im
7
DER KUNSTBLITZ | CHAUSSEE 36 IN BERLIN
Leben: Alles ist flexibel und in stetem Wandel.
Von der Intensität der Sehnsucht bis zur
Leichtigkeit der Formen zeigt Olaf Heine uns
ein faszinierendes Land in all seiner Vielfalt
und Schönheit. Die wirkt umso erstaunlicher,
wenn man die Schlagzeilen der letzten
Wochen und Monate verfolgt. Seit Präsident
Jair Bolsonaro zu Beginn des Jahres das Amt
von seinem Vorgänger übernahm, wird das
Land mit brutaler Macht geführt, Kriminelle
auf offener Straße exekutiert, Homosexuelle
eingesperrt und die Zerstörung der Natur
und des brasilianischen Regenwaldes vorangetrieben.
In seiner Fotografie zeichnet Heine
dagegen gerade jenen Sehnsuchtsort, den
die erste Generation der brasilianischen Modernisten
in Architektur, Literatur und Musik
Mitte des 20. Jahrhunderts als ästhetischen
Ausdruck einer sich zum positiv wandelnden,
sozialen, politischen und urbanen Gesellschaft
gestaltet hat. Eine Wunschvorstellung
und vermeintliche Utopie, der manch einer
gerade im tagesaktuellen Kontext mit Sehnsucht
hinterherblickt: Saudade!
Unter dem Titel ‚Chasing Dreams‘ präsentiert
Chaussee 36 einen der ganz großen Berliner
Fotografen: Erwin Blumenfeld. In Zusammenarbeit
mit dem Erwin Blumenfeld Estate
und der legendären Howard Greenberg Gallery
in New York werden ca. 40 fotografische
wie experimentelle Darstellungen und
Studien des weiblichen Körpers gezeigt; von
Erwin Blumenfeld
Cubist Nude Seated, New York 1944
copyright 2019 The Estate of Erwin Blumenfeld
courtesy Howard Greenberg Gallery, NYC
seinen surrealistischen Akten aus der Pariser
Zeit (1936 – 1941) bis hin zu seinen grafischen
und illustrativen Arbeiten der 40er und
50er Jahre, nachdem der Künstler in die USA
immigriert war. Die Einzelausstellung fächert
somit das gesamte bildnerische Repertoire
von Blumenfelds Vision des weiblichen Aktes
auf und gibt gleichzeitig einen exquisiten
Einblick in die technische Vielfalt eines der
großen Fotografie-Ikonen.
Nach Fall der Berliner Mauer sowie der Abschaffung
der Grenzkontrollen innerhalb
Europas schien ein neues, mauerloses Zeit-
8
HERBST | 2019
Olaf Heine
Girl Descending A Ramp Brasilia 2012
© + courtesy the art
alter der Öffnung vor uns zu liegen. Doch
im Zeitalter von Donald Trump und Co existieren
weltweit mehr Mauern als 1989. Anlässlich
des 30. Jubiläums des Berliner Mauerfalls
widmet sich die Gruppenausstellung
‚Walls Come Tumbling Down!‘ mit Arbeiten
von Renaud De Gambs, Fanny Duval, Leonard
Freed, Daniel Müller Jansen, Wolfang
Krolow, Will McBride, Max Scheler, Kai Wiedenhöfer
und Günter Zint diesem vergangenen
und gleichzeitig brandaktuellem Thema.
Neben Fotografien der Berliner Mauer
stehen aktuelle Werke, die zeigen, dass die
Spuren der Teilung bis heute im Stadtbild
sichtbar sind. Mit Fotografien von Sperren
und Abgrenzungen weltweit wird außerdem
die Frage aufgeworfen, was all diese
Mauern über den heutigen Zustand unserer
Welt verraten.
In Kooperation mit: Berlin Photo Week
Öffnungszeiten während der Berlin Photo
Week:
Freitag, 11. Oktober bis Sonntag,
13. Oktober 2019, 13.00 – 18.00 Uhr
Anmeldung im Ausstellungsbüro;
Kombi-Ticket: 10 / 7 E (ermässigt)
Öffnungszeiten nach der Berlin Photo
Week:
Donnerstag - Samstag: 13.00 – 18.00 Uhr
Chaussee 36, Alice Le Campion,
Chausseestraße 36, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 280 97 647
E-Mail: contact@chaussee36.photography
9
DER KUNSTBLITZ | VON DER HEYDT-MUSEUM
Else Lasker-Schüler, um 1932 Fotografie Stadtbibliothek
Wuppertal, Else-Lasker-Schüler-Archiv
Das Von der Heydt-Museum Wuppertal
widmet der großen Dichterin und Künstlerin
zum 150. Geburtstag eine umfassende
Ausstellung, die auch das Netzwerk
der Elberfelderin beleuchtet.
Bis 16. Februar 2020
Else Lasker-Schüler
und die Avantgarde
Walter Leistikow, Abendstimmung am Schlachtensee, um 1895 Öl auf Leinwand 73 x 93 cm
Stiftung Stadtmuseum Berlin, Reproduktion: Hans-Joachim Bartsch, Berlin
10
HERBST | 2019
Josef Scharl, Blinder Bettler im Café, 1927 Öl auf Rupfen 160,3 x 200,8 cm Kunsthalle Emden – Stiftung Henri und Eske
Nannen und Schenkung Otto van de Loo © Susanne Fiegel
Viele kennen sie als Dichterin. Doch
neben ihrer großartigen Dichtung
brachte Else Lasker-Schüler (1869-
1945) ein ebenso faszinierendes bildnerisches
Œuvre hervor, in dem sie ihrer
jüdisch-orientalisch inspirierten Phantasie
vor allem mit zeichnerischen Mitteln poetischen
Ausdruck verlieh. In ihrer Dichtkunst
wie auch in ihrer Bildkunst kreierte sie eine
„andere“ Welt, in der sie selbst in imaginären
Rollen – als Tino von Bagdad und als Jussuf,
Prinz von Theben – auftrat.
Das Von der Heydt-Museum widmet der
Künstlerin im Rahmen des Programms der
Stadt Wuppertal „Meinwärts. 150 Jahre
Else Lasker-Schüler“ eine umfangreiche
Ausstellung, die ihrem Lebensweg von
(Wuppertal-) Elberfeld nach Berlin und
über die Schweiz, wohin sie vor den Nazis
flüchtete, bis nach Palästina folgt.
11
DER KUNSTBLITZ | VON DER HEYDT-MUSEUM
Franz Marc, Schwarzes Pferd, 1913 Tusche, Wasserfarbe, Silberpapier
14,1 x 9,1 cm Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett
Foto: bpk / Kupferstichkabinett, SMB / Volker-H. Schneider
Karl Schmidt-Rottluff, Lesende (Else Lasker-Schüler), 1912 Öl auf
Leinwand 102,7 x 76,5 cm Sammlung Hermann Gerlinger im Buchheim
Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See © VG
Bild-Kunst Bonn, 2019
Sie geht den künstlerischen Anregungen
und Verbindungen nach, die Else Lasker-
Schülers Werdegang begleiteten und beeinflussten.
Dazu gehörten Künstler wie Edvard
Munch, Oskar Kokoschka, Franz Marc, August
Macke, Paul Klee, Heinrich Campendonk,
Karl Schmidt-Rottluff, George Grosz,
Otto Dix und Jankel Adler, die Kunsthändler
und Verleger Alfred Flechtheim und Paul
Cassirer sowie Schriftsteller und Dichter
wie Gottfried Benn, Theodor Däubler und
Paul Zech. Dieses Netzwerk bildet einen
Rahmen, innerhalb dessen die Schau mit
rund 200 Werken Lasker-Schülers Leben, ihr
dichterisches und ihr künstlerisches Werk
mit Fotos, Zitaten und einer Auswahl von
Werken illustriert und dokumentiert.
Besondere Aufmerksamkeit widmet die
Ausstellung Else Lasker-Schülers Zeichenmalkunst:
Im Mittelpunkt steht eine Auswahl
ihrer farbigen Zeichnungen, die Einblick
in ihre einzigartige und märchenhafte
Vorstellungs- und Bildwelt geben. Mit der
Untersuchung der Frage, was sie in ihrem
innersten Wesen mit Kunst und Künstlern
ihrer Zeit verband, will die Ausstellung einen
umfassenden Zugang zu ihrer eigenwilligen
Persönlichkeit ermöglichen.
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher
Katalog (25 Euro).
12
HERBST | 2019
Else Lasker-Schüler, Jussuf bewundert eine blaue Rose, um 1920
Pastell über Tusche auf rosagründigem Papier 28 x 21,8 cm Von der
Heydt-Museum Wuppertal
Else Lasker-Schüler, Prinz Jussuf von Theben, um 1934
Pastell-und Ölkreiden, teils laviert, sowie Tusche, mit teils
farbigem Staniolpapier collagiert, über Bleistiftzeichnung
auf dünnem glattem Papier Jüdisches Museum Frankfurt,
Foto: Herbert Fischer
Else Lasker-Schüler, Jussuf bewundert eine blaue Rose,
um 1920 Pastell über Tusche auf rosagründigem Papier
28 x 21,8 cm Von der Heydt-Museum Wuppertal
Von der Heydt-Museum Wuppertal
Öffnungszeiten:
Di-So 11-18 Uhr
Do 11-20 Uhr
Mo geschlossen
www.von-der-heydt-museum.de
13
DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ
VOM BERUF ZUR BERUFUNG
DIE FAMILIE VERFLASSEN ZWISCHEN
BAROCK UND ROMANTIK
Eröffnung: Freitag, den 18. Oktober 2019 um 19 Uhr
Laufzeit: Samstag, 19. Oktober 2019 bis Sonntag, 02. Februar 2020
Die wenigsten Künstler um 1800 arbeiteten
isoliert nur für sich, meistens
waren sie in verschiedene Netzwerke
eingebunden, denen sie entscheidende Impulse
verdankten. Bei manchen Künstlern, deren
Gesamtwerk nur bruchstückhaft überliefert
ist, bietet die Erkundung des sie umgebenden
Netzwerkes oft die beste Möglichkeit, das
Besondere ihres Schaffens überhaupt hervortreten
zu lassen. Das gilt auch für die Künstlerfamilie
Verflassen, deren Schaffen durch die
Ungunst der Überlieferung heute nur wenig
bekannt ist.
Johann Jakob Ignaz Verflassen, Kreuzwegstation I Jesus
wird zum Tode verurteilt,1865, Öl auf Leinwand, Kath.
Pfarrkirche St. Marzellinus und St. Petrus, Vallendar
14
HERBST | 2019
.J. J. I. Verflassen - Selbstbildnis,
um 1823, Privatbesitz FFM
15
DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ
Johann Jakob Ignaz Verflassen, Das Verlobungsfest, 1826, Öl auf Leinwand, Privatbesitz Belgien
Die Verflassens stammten ursprünglich aus der
Gegend von Nijmegen/Niederlande. Die Familie
kam im 17. Jahrhundert ins Rheinland und ist
Ende des 17. Jahrhunderts in Langenschwalbach
im Taunus wohnhaft. In der weit verzweigten
Verwandtschaft sind seit dem 18. Jahrhundert
über mehrere Generationen Maler nachzuweisen.
Teile der Familie waren über Jahrzehnte im Koblenzer
Raum tätig, wo ihre Malerei insbesondere
in Kirchen überliefert ist. Stammvater der Koblenzer
Linie ist Johann Jakob Christian Verflassen
(1755-1825), der es zum Hofmaler der Herzöge
von Nassau brachte. Sein Sohn Johann Jakob
Ignaz Verflassen (1797-1868) entwickelte sich
16
HERBST | 2019
Ernst Verflassen, Innenhof einer Burg mit Reiter und
Soldaten in Rüstung, um 1844, Öl auf Leinwand, Privatbesitz
Vallendar
te und sich als Architekturmaler einen Namen
machte. Er schlug mit seiner Kunst völlig andere
Wege ein, als seine Verwandten in Koblenz.
Die Ausstellung wird erstmalig die Netzwerke
der gesamten Familie beleuchten und die überlieferten
Gemälde und Zeichnungen in einer
Ausstellung zusammenzutragen versuchen. Die
Ausstellung wird sich nicht rein biografisch an
den einzelnen Familienmitgliedern orientieren,
sondern in Themenkreise gegliedert sein. Dazu
gehören die Spannungsfelder Höfische Kunst –
bürgerliches Porträt, kirchliche und weltliche
Auftraggeber, heimische Kulturlandschaft und
europäische Tradition der Landschaftsmalerei.
Ein ausführlicher Blick soll auf die Künstlerausbildung
des Zeitalters geworfen werden. In diesem
Bezugsrahmen wird die Künstlerfamilie im
Zusammenhang ihrer Zeitgenossen als Ganzes
überhaupt wieder sichtbar gemacht.
zum größten Talent der Familie. Mit Unterstützung
des Herzogs von Nassau konnte er an der
Wiener Akademie studieren und eine Italienreise
unternehmen. Danach ließ er sich in Vallendar
bei Koblenz nieder.
Zur Familie Verflassen gehörte auch Ernst Verflassen
(1808-1844), der in München studier-
Mittelrhein-Museum
Zentralpl. 1
56068 Koblenz
Tel.: 0261 1292520
www.mittelrhein-museum.de
17
DER KUNSTBLITZ | KUNSTMUSEUM SOLINGEN UND ZENTRUM FÜR VERFOLGTE KÜNSTE
Eva Maria Enders, Die Unvollendete
1995 – LED 2019
Plexiglas-Leuchtkasten, 100 x 160 cm, 2019
Kunstmuseum Solingen
und Zentrum für verfolgte
Künste
Ende September geht der Direktor des Kunstmuseums Solingen und
des Zentrums für verfolgte Künste, Dr. Rolf Jessewitsch, in den Ruhestand.
Abgesehen davon, das er mit 24 Jahren in dieser Position
einer der langjährigsten Museumsleiter ist, hat er dem Solinger
Kunstmuseum zu einigen Besonderheiten verholfen.
18
HERBST | 2019
Georg Meistermann: Der Maler (Selbstporträt),
1941 – 45, Öl auf Leinwand, Kunstbesitz der Stadt
Solingen
Als im Herbst 1995 der Solinger
Oberbürgermeister Gerd Kaimer
bei Dr. Rolf Jessewitsch, damals
Mitarbeiter des Von der Heydt – Museums
in Wuppertal anrief, um ihn zu fragen, ob er
ein neu zu gründendes Kunstmuseum in Solingen
leiten möchte, lehnte dieser das Angebot
mit den Worten ab: „Wenn Sie meinen,
genug Geld für ein neues Museum zu
haben, dann lassen Sie das und stecken das
Geld in das Klingenmuseum, das hat zu wenig
finanzielle Mittel“. Zwei Wochen später
rief der Oberbürgermeister erneut an: „Sie
haben doch bei Veranstaltungen des Rheinischen
Museumsverbandes angesichts der
Finanznot der Kommunen neue Organisations-
und Finanzierungsformen für Museen
vorgeschlagen, z.B. Museum als GmbH. Das
wollen wir ausprobieren.“ Ergebnis war der
Wechsel des Kunsthistorikers von Wuppertal
nach Solingen und das erste Museum in
Deutschland, das als GmbH organisiert war.
Das hat mittlerweile Nachahmer gefunden.
Im Solinger Stadtteil Gräfrath konnte
Dr. Jessewitsch 1996 dann das Kunstmuseum
Solingen eröffnen (anfangs war es
noch nach einem Stifter benannt). Aus einer
Notlage – der finanziellen Situation der
Stadt Solingen – wurde eine Tugend: diese
Museums-GmbH kam, wenn auch mit vie-
19
DER KUNSTBLITZ | KUNSTMUSEUM SOLINGEN UND ZENTRUM FÜR VERFOLGTE KÜNSTE
Robert Liebknecht: Straße im Wedding, 1931, Öl auf Leinwand, Bürgerstiftung
für verfolgte Künste – Else-Lasker-Schüler-Zentrum – Kunstsammlung
Gerhard Schneider im Zentrum für verfolgte Künste im Kunstmuseum
Solingen, angekauft durch Bundesmittel der Staatsministerin für Kultur im
Kanzleramt, Monika Grütters aus der Sammlung Gerhard Schneider
len Mühen, mit weit weniger Geld aus als
ein traditionelles Museum in kommunaler
Trägerschaft. Zudem gelang es, zahlreiche
ehrenamtlich Tätige in verschiedenen Positionen
einzubinden und mit dem Art Sponsoring
Solingen wurde ein Kreis fördernder
Unternehmen gegründet, der bis heute Bestand
hat.
Dem neuen Direktor war klar, dass mit
den sehr begrenzten, aber gut bewirtschafteten
Mitteln und dem Projekt einer Förderung
durch mittelständische Unternehmen,
„Art Sponsoring Solingen“, nicht „business
as usual“ angesagt sein konnte. Das übliche
Programm aktueller Kunstausstellungen
war in anderen Kunstmuseen in NRW bereits
auf einem guten Level anzutreffen, die
Konkurrenz somit groß.
1996 startete er mit einem Projekt, dass
die Aktzeichnungen des Niederländers Bert
de Keyser in Bezug zu Radierungen von
Rembrandt setzte. Das Rembrandt-Museum
in Amsterdam hatte dazu originale Arbeiten
des berühmten Niederländers ausgeliehen.
1997 wurde die in Solingen traditionell
veranstaltete „Bergische Kunstausstellung“
ausgerichtet – mit der Neuerung, dass die
Jury statt aus einem Künstler und etlichen
Lokalpolitikern jetzt aus überregionalen
Kunstexperten bestand – und damit die
20
HERBST | 2019
3333 CAMP BOWIE BOULEVARD - FORT WORTH, TEXAS 76107 - USA
21
DER KUNSTBLITZ | KUNSTMUSEUM SOLINGEN UND ZENTRUM FÜR VERFOLGTE KÜNSTE
Georg Netzband: Kranzlerterrasse unter den Linden in Berlin, 1939, Öl auf Leinwand, Dauerleihgabe aus Privatbesitz
Künstler der Region, einschließlich der Düsseldorfer
Kunstakademie, prominent vorgestellt
werden konnten. Bezug zur Akademie
hatte auch eine Ausstellung mit großformatigen
Gemälden von Karl Otto Götz.
1997 traf er auf den Sammler Dr. Gerhard
Schneider, der mehrere tausend Bilder der
Künstler gesammelt hatte, die zwischen
1933 und 1945 in Gesamtdeutschland und
danach bis 1989 in der DDR unterdrückt
worden waren. Da keins der etablierten
Museen diese Kunst regelmäßig ausstellte,
wurde mit Hilfe überregionaler Sponsoren
eine große Ausstellung „Verfemt Vergessen
Wiederentdeckt“ für 1999 / 2000 mit einem
Katalog vorbereitet, der später in der „Welt“
als Standardwerk für diesen Abschnitt deutscher
Kulturgeschichte bezeichnet wurde.
Der Katalog war nach wenigen Monaten
vergriffen und es folgte eine Neuauflage für
mehrere Ausstellungsstationen in Deutschland.
Gleichzeitig konnten rund 450 Bilder
aus der Sammlung Schneider in eine neu
gegründete „Bürgerstiftung für verfolgte
Künste“ übernommen werden.
Die weitere Entwicklung des Kunstmuseums
wurde durch die Gründung der Eugen-Otto-Butz-Kunst-Stiftung
wesentlich
gefördert. Die Anbindung dieser Kunst in
Solingen ist plausibel: einer der bedeu-
22
HERBST | 2019
Dr. Rolf Jessewitsch
tendsten deutschen Künstler der Nachkriegszeit,
Georg Meistermann, ist hier mit
vielen Frühwerken vertreten. 2004 konnte
dann die Bürgerstiftung für verfolgte Künste
gegründet werden, in der ab 2005 der
Landschaftsverband Rheinland mitwirkt.
Mit einer überarbeiteten dritten Auflage
des Kataloges ging es nach weiteren
bundesdeutschen Stationen nach Belgien,
Österreich und Tschechien. Zudem konnte
die Literatursammlung von Jürgen Serke
aufgearbeitet und ausgestellt werden, die
die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft Wuppertal
e.V. erworben und als Leihgabe an
das Solinger Museum gegeben hatte. In
Prag sagte der Kultusminister Mikat zum
Solinger Museumsdirektor: „Was Sie hier
zeigen, ist keine deutsche Kulturgeschichte
– sondern eine europäische. Zeigen Sie bitte
mehr davon in unserem Land.“ Es wurden
vier Ausstellungen, die das Auswärtige Amt
finanziell ermöglichte. Es gab anschließend
weitere Ausstellungen in Polen und Frankreich.
2008 vereinigte erstmals die Ausstellung
„Himmel und Hölle – 1914 bis 1989“
die Bestände der Sammlung Schneider und
der Literatursammlung Serke. Bundesweit
schrieben die großen Zeitungen über die
damit eingeleitete Entwicklung zu einem
„Zentrum für verfolgte Künste“.
Als schließlich 2015 mit der Beteiligung
des Landschaftsverbandes Rheinland und
der Stadt Solingen 2015 das Zentrum für
verfolgte Künste – ebenfalls als GmbH – gegründet
wurde, war die Einrichtung schlagartig
international bekannt. Die Deutsche
Welle berichtete weltweit und die englische
Zeitung Guardian zählte das Zentrum zu
den zehn besten Museumsneugründungen
weltweit. Damit realisierte sich auch ein
Traum des Vorsitzenden der Else-Lasker-
Schüler-Gesellschaft Wuppertal e.V., Hajo
Jahn, der schon 20 Jahre zuvor die Gründung
einer solchen Einrichtung als notwendig
zur Aufarbeitung dieses Abschnittes der
deutschen Kulturgeschichte gefordert hatte.
Mittlerweile hatte das neue Museum auch
23
DER KUNSTBLITZ | KUNSTMUSEUM SOLINGEN UND ZENTRUM FÜR VERFOLGTE KÜNSTE
Milly Steger, zwei Tänzerinnen, Gips, 1922,
Bürgerstiftung für verfolgte Künste – Else-
Lasker-Schüler-Zentrum – Kunstsammlung
Gerhard Schneider im Zentrum für verfolgte
Künste im Kunstmuseum Solingen
zwei Ausstellungen für den deutschen Bundestag
erstellt. Die gingen auf das Konto
des neuen Kurators des Zentrums, Jürgen
Kaumkötter, der sein Netzwerk in das Zentrum
einbrachte, und der nun der Nachfolger
von Dr. Jessewitsch in Solingen sein wird.
Als die Kerne zweier Sammlungen, die die
Solinger Bestände kongenial ergänzen konnten,
2016 vor einem Verkauf standen, nutzte
Dr. Jessewitsch seine Kontakte nach Berlin, um
eine Bundesförderung zu erhalten. Auf Antrag
von „Bündnis 90 / Die Grünen“ beschloss die
große Koalition, die geplanten Ankäufe mit
einer Million Euro zu unterstützen. Damit
wuchs die Sammlung der Bürgerstiftung in
Solingen auf über eintausend Kunstwerke an
– wozu die Stadt Solingen selbst keinen finanziellen
Beitrag leisten musste.
2015 wurden die frühen Berliner Arbeiten
von George Grosz ausgestellt, 2016
wurde das malerische Werk von Joachim
Ringelnatz wiederentdeckt, 2017 konnte
aufgrund der mittlerweile umfassenden
Sammlungsbestände an die Ausstellung
„Entartete Kunst“ erinnert werden, die 1937
in München stattfand. Dann war der Expressionist
Werner Scholz mit „Berliner Szenen“
Thema und 2018 wurde Eric Isenburger
wiederentdeckt. Dazu gab es Ausstellungen
in Frankfurt, Solingen und Bayreuth. Damit
24
HERBST | 2019
Oscar Zügel: „Ikarus“, 1934, Öl auf Leinwand, Bürgerstiftung
für verfolgte Künste – Else-Lasker-Schüler-
Zentrum – Kunstsammlung Gerhard Schneider im
Zentrum für verfolgte Künste im Kunstmuseum
Solingen, Schenkung von Katia Zügel aus dem Archiv
Kunst und soziale Verantwortung
begleitete zum dritten Mal eine Ausstellung
aus Solingen die dortige Festspielzeit.
2019 folgte die Ausstellung „Vor 100
Jahren - Zeiten des Umbruchs: Ende des
Ersten Weltkriegs – Novemberrevolution
– Weimarer Republik“, eine Ausstellung
in Kooperation mit Dr. Gerhard Schneider.
Zwischenzeitlich sind für das Kunstmuseum
Solingen und das Zentrum für verfolgte
Künste 235 Ausstellungen mit 108 Katalogen
erstellt worden. Einige dieser Ausstellungen
und Kataloge haben Leben und Werk
der vorgestellten Künstler erstmalig umfassend
vorgestellt und die ins Vergessen gedrängten
Künstler wieder in das Licht der
Öffentlichkeit zurückgeholt. Zur Gründung
des Zentrums schenkte Katia Zügel, Tochter
und Nachlassverwalterin das Bild „Ikarus“.
Gemalt hat es ihr Vater, Oscar Zügel.
Zügel war befreundet mit Anni und Josef
Albers, Margarete Baumeister und Willi
Baumeister, Fernand Léger, Georges Braque,
Juan Griz, André Masson, Marc Chagall
und Pablo Picasso. Dennoch war er durch
Flucht und Exil in Deutschland unbekannt,
bis dass das Zentrum ihn und sein Lebenswerk
in einer großen Ausstellung wieder
vorgestellt hat. Mit Hilfe von Projektpartnern
gelang es, auch vergessene deutsche
Sammlungen in den USA aufzufinden. Die
„Jüdische Allgemeine“ titelte deshalb „Jäger
des verlorenen Schatzes“.
Mit dem September verlässt Dr. Rolf Jessewitsch
nun seine langjährige Wirkungsstätte
und geht in den Ruhestand – aber
nur für zwei Wochen, denn ab dem kommenden
Wintersemester wird er Lehrbeauftragter
am Kunsthistorischen Institut der
Heinrich-Heine- Universität in Düsseldorf.
Zentrum für verfolgte Künste
Wuppertaler Str. 160,
42653 Solingen
Tel.: 0212 258140
www.verfolgte-kuenste.com
25
DER KUNSTBLITZ | MUSEUM AUGUST MACKE HAUS
Orpheus –
Traum und Mythos
in der modernen
Kunst
26
HERBST | 2019
Haus 11. Oktober 2019 – 16. Februar 2020
Hans Thoma
Orpheus in südlicher Landschaft,
vor Hirten und Tieren zur Leier singend,
1891 Öl auf Leinwand, 128 x 160,5 cm
Staatsgalerie Stuttgart
© bpk / Staatsgalerie Stuttgart
27
DER KUNSTBLITZ | MUSEUM AUGUST MACKE HAUS
Orpheus – Was für eine Künstlergestalt:
mythischer Sänger und Dichter
mit der Gabe, Menschen und
Tiere, selbst Bäume und Felsen, in verzücktes
Lauschen zu versetzen. Was für ein Liebender:
in seiner unermesslichen Trauer um
Eurydike ging er in die Unterwelt, erweichte
mit seinem Gesang die Götter und durfte
seine Geliebte aus dem Totenreich herausführen.
Doch entgegen dem Verbot drehte
er sich dabei zu ihr um und verlor Eurydike
endgültig. Zuletzt ein Märtyrer: nach dem
tragischen Verlust wandte er sich gänzlich
von den Frauen ab, worauf ihn die Mänaden
in Stücke rissen. Sein weiter singendes
Haupt wurde auf Lesbos bestattet und begründete
die Orphischen Mysterien.
Kaum ein Stoff hat Kunstschaffende so
vielfältig emotional berührt und zu individuellen
Darstellungen angeregt wie dieser
Mythos, der Glück, Trauer, Tod und grausames
Schicksal ebenso in sich birgt wie
Zweifel und Kühnheit künstlerischer Inspiration.
Orpheus faszinierte Kunstschaffende
aller Sparten und Zeiten, so dass er
zum Prototyp des Musikers und Künstlers
schlechthin wurde.
Ausgangspunkt der Ausstellung ist der
sogenannte „Orpheus-Sessel“, eines der
wenigen erhaltenen Möbelstücke aus dem
ehemaligen Wohn- und Atelierhaus von August
Macke, den eine von ihm um 1912/13
Pablo Picasso, Eurydike wird von einer Schlange
gebissen, 1930, Radierung, 33 x 26,5 cm. Die Sammlung
Classen im Kunstmuseum Pablo Picasso Münster
© VG Bild-Kunst, Bonn 2019 / Foto: Hanna Neander
Odilon Redon, Tête d’Orphée sur la lyre, nach 1866
Öl auf Leinwand, 32,2 x 40,2 cm. Paris, Musée d’Orsay,
legs de Mme Arï Redon, 1984 © bpk / RMN – Grand
Palais /Mathieu Rabeau
28
HERBST | 2019
Markus Lüpertz, Orpheus mit Lyra, 1995
Radierung, handkoloriert, 24,5 x 24 cm
Sammlung Andreas C. H. Schell, Karlsruhe
© VG Bild-Kunst, Bonn 2919 / Foto: Stefan H. Schell
August Macke, Kleiner Zoologischer Garten in Braun und
Gelb, 1912, Öl auf Leinwand, 47 x 67,3 cm
Museum Frieder Burda, Baden-Baden
© Foto: Archiv Museum Frieder Burda
entworfene Stickerei mit der Darstellung
des Orpheus inmitten von Tieren ziert.
Für August Macke und sein Werk ist das
Orpheus-Motiv von nahezu programmatischer
Bedeutung. Schon früh beschäftigte
es ihn und führte ihn ins Zentrum seiner
künstlerischen Vorstellungen: auf die Suche
nach einer harmonischen, arkadischen, von
der Schönheit des Lebens kündenden Kunst.
Nicht nur für August Macke, sondern
auch für die junge, nach Neuem strebende
Künstlergeneration zu Beginn des 20.
Jahrhunderts war Orpheus‘ Fähigkeit in
alle Lebensbereiche fesselnd hineinzuwirken
richtungsweisend für ihr umfassendes,
ganzheitliches Kunstverständnis.
Maßgeblichen Einfluss auf August Mackes
Kunst hatte schließlich ab 1912 der „Orphismus“,
eine Richtung der französischen
Avantgarde-Malerei, die analog zur reinen
Musik ausschließlich und losgelöst vom Gegenständlichen
auf den dynamischen Kräften
reiner Farben und ihren raumbildenden
Energien basiert.
Ausgehend von August Macke und seinem
Werk entfaltet die Ausstellung die
künstlerische Verarbeitung des Mythenstoffes
in einem spannungsvollen Wechsel
internationaler Positionen seit dem Ende
des 19. Jahrhunderts, in dem August Mackes
künstlerische Anfänge wurzeln, bis in
die heutige Zeit. Von symbolhaften Verdich-
29
DER KUNSTBLITZ | MUSEUM AUGUST MACKE HAUS
Melchior Lechter
Orpheus, Vorstudie, 1896
Pastell, 34,5 x 46 cm
LWL-Museum für Kunst und Kultur,
Westfälisches Landesmuseum, Münster
© Foto: Hanna Neander
tungen in Gemälden und Skulpturen über
graphische Folgen bis hin zu Bühnenentwürfen
und kunsthandwerklichen Arbeiten
enthält die Schau alle Spielarten künstlerischer
Gestaltung. Mit der Würdigung und
Aktualisierung des mythischen Sängers und
Dichters Orpheus verbindet das Museum
August Macke Haus aus Anlass seines 250.
Geburtstages eine Hommage an Ludwig van
Beethoven, der die Grenzen der Musik erweiterte
und selbst mit seinem Werk und
seinem Leben zum Mythos wurde.
Neben den Werken von August Macke
werden rund 100 Arbeiten u. a. von Horst
Antes, Eugen Batz, Max Beckmann, Jean
Cocteau, Lovis Corinth, Nathalie David/Anita
Rée, Raoul Dufy/Guillaume Apollinaire,
Willi Geiger, Werner Gilles, Oskar Kokoschka,
Alfred Kubin, Markus Lüpertz, Gerhard
Marcks, Pablo Picasso, Odilon Redon, Ker-
Xavier Roussel, Franz von Stuck, Hans Thoma,
Hans Wildermann, Ossip Zadkine, Mac
Zimmermann gezeigt.
August-Macke-Haus
Hochstadenring 36
53119 Bonn
T +49 (0)228 655531
www.august-macke-haus.de
Es erscheint ein reich bebilderter
Katalog, u.a. mit einem Beitrag der
Autorin, Moderatorin und Opernlibrettistin
Elke Heidenreich über den
Orpheus-Mythos in der Musik.
30
HERBST | 2019
MALKURSE
in Wuppertal
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Virtuosität, die ein reifes und
umfassendes und auf Jahren disziplinierter
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Künstler und seine Malkurse finden
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Die Teilnehmerzahl ist begrenzt!
Daher werden Teilnehmerinnen
und Teilnehmer um eine schnelle,
verbindliche Anmeldung gebeten.
Kontakt: art@arte-artistica.com
oder telefonisch unter:
0157 88159041 (Herr Medagli).
„Aurora“ (Ausschnitt)
Öl auf Leinwand, Bleistift auf Packpapier und Kordel, 1984
ARTistica Malschule
Vohwinkeler Str. 154
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31
DER KUNSTBLITZ | MUSEUM KUNSTPALAST DÜSSELDORF
Utopie und Untergang
Kunst in der DDR
Werner Tübke, Sizilianischer Großgrundbesitzer mit Marionetten, 1972, Öl auf Holz, 79,9 x 170,1 cm, Albertinum | Galerie Neue
Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, © Werner Tübke / VG Bild-Kunst Bonn 2019, Foto: bpk / Staatliche Kunstsammlungen
Dresden / Elke Estel / Hans-Peter Klut
30 einer großen Ausstellung der
Jahre nach dem Fall der Mauer
widmet sich der Kunstpalast in
Kunst in der DDR. Mehr als 130 Gemälde und
Arbeiten auf Papier von 13 unterschiedlichen
Künstlerinnen und Künstlern verdeutlichen
eine spannungsreiche, oft widersprüchliche
Kunstepoche. Malerei galt in der DDR als
wichtigstes Medium der bildenden Kunst und
steht im Mittelpunkt dieser Präsentation. Das
Spektrum der Ausstellung umfasst Werke von
den Nachkriegsjahren bis zum Mauerfall von
Künstlerinnen und Künstler aller Generationen
der DDR.
Gezeigt werden Arbeiten von Gerhard Altenbourg
(1926–1989), Carlfriedrich
Claus (1930–1998), Hermann Glöckner
(1889–1987), Angela Hampel (*1956), Bernhard
Heisig (1925–2011), Wilhelm Lachnit
(1899–1962), Wolfgang Mattheuer (1927–
2004), Michael Morgner (*1942), A.R. Penck
(1939–2017), Cornelia Schleime (*1953), Willi
Sitte (1921–2013), Werner Tübke (1929–
2004) und Elisabeth Voigt (1893–1977).
Die Künstlerauswahl verdeutlicht, dass die
zu DDR-Zeiten und bis heute andauernde
übliche Gegenüberstellung von freiheitlicher
32
HERBST | 2019
is 5. Januar 2020
Abstraktion im Westen und ideologisch
belastetem Realismus im Osten hinterfragt
werden muss. Die offizielle Kunst in
der DDR sollte dem Stil des Sozialistischen
Realismus folgen; volkstümlich und parteilich
im Dienst der Arbeiterklasse stehen und
helfen, die sozialistische Gesellschaft aufzubauen
und zu festigen. Viele Künstler unterliefen
diese Vorstellung und suchten nach
Alternativen zum staatlichen Kunstbetrieb.
Sie gerieten häufig in den Fokus kulturpolitischer
Debatten, wurden kontrolliert und
überwacht. Ziel der Ausstellung ist es, die
Objekte nicht allein als historische Dokumente
zu betrachten – wie es in der Vergangenheit
immer wieder geschehen ist –,
33
DER KUNSTBLITZ | MUSEUM KUNSTPALAST DÜSSELDORF
Bernhard Heisig, Brigadier II, 1968/70/79, Öl auf
Leinwand, 139,5 x 124,5 cm, Museum der bildenden
Künste Leipzig, © Bernhard Heisig / VG
Bild- Kunst Bonn, 2019, Foto: bpk / Museum der
bildenden Künste, Leipzig / Ursula Gerstenberger
sondern sie als Kunstwerke vorzustellen, die
zum Nachdenken über unsere gesamtdeutsche
Kunstgeschichte auffordern.
Bis 1990 wurde Kunst aus der DDR in der
Bundesrepublik häufig gezeigt. Seitdem gab
es zu dem Thema keine Überblicksausstellung
mehr in einem westdeutschen Museum.
„Es überrascht, dass sich die Museen im
Westen in den letzten 30 Jahren nicht mit
der entgegen vieler Vorurteile spannenden,
heterogenen Kunst in der DDR beschäftigt
haben. Die westdeutschen Institutionen haben
eine Menge nachzuholen und das Publikum,
gerade auch eine jüngere Generation,
die die Teilung Deutschlands nicht mehr
erlebt hat, kann viel entdecken.“, betont
Felix Krämer, Generaldirektor Kunstpalast.
„Mit unserer Ausstellung von 13 exemplarischen
Positionen möchten wir einen neuen
und offenen Blick auf das Kunstschaffen
in der DDR vermitteln. Es geht um die Erweiterung
unseres gemeinsamen deutschdeutschen
kulturellen Gedächtnisses.“
In Düsseldorf liegt die Frage nach dem
Kunstgeschehen im Osten inhaltlich besonders
nahe. Die Stadt ist Wirkungsstätte
etlicher bedeutender aus der DDR stammender
Künstler, die ihre Heimat verließen,
um an der Düsseldorfer Kunstakademie zu
studieren und zu arbeiten. Viele siedelten
in jungen Jahren ins Rheinland über, dar-
Wilhelm Lachnit, Gliederpuppe, 1948, Öl und Tempera
auf Sperrholz, 75,0 x 110,0 cm, Staatliche Museen zu
Berlin, Nationalgalerie, © Erbengemeinschaft Wilhelm
Lachnit, Foto: bpk / Nationalgalerie, SMB
34
HERBST | 2019
unter Gotthard Graubner (1930–2013), Gerhard
Richter (*1932) und Günther Uecker
(*1930). Der in der Ausstellung vertretene
A.R. Penck kam erst 1980 in den Westen –
zu einem Zeitpunkt, als er bereits einen vollkommen
eigenen Stil gefunden hatte.
Der Ausstellungsrundgang beginnt mit den
unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg
entstandenen Bildern von Elisabeth Voigt
und Wilhelm Lachnit, die bisher noch nie im
Westen gezeigt wurden. Beide prägten als
Lehrer an den traditionsreichen Kunsthochschulen
der DDR, Leipzig und Dresden, die
nachfolgenden Künstlergenerationen, obwohl
ihre eigenen Werke von offizieller Seite
kritisiert wurden.
In der Ausstellung wird sichtbar, dass Kategorisierungen
wie systemkonforme ,Staatskunst‘
und nonkonforme Untergrundkunst
zu kurz greifen.“, hebt der Kurator Steffen
Krautzig hervor. „Mit dem Untergang der
DDR verloren die damals entstandenen
Kunstwerke ihre politischen Funktionen –
auch die Werke, die sich bewusst von politischen
Vereinnahmungen abgrenzten. Schon
immer haben sich in der Kunstgeschichte
Funktionen und Bedeutungen gewandelt.
Wir wollen mit unserer Schau – ohne Entstehungszusammenhänge
und kulturpolitische
Hintergründe zu verschweigen – die
Kunstwerke in den Mittelpunkt rücken und
ihre Bedeutung für unsere Gegenwart vorstellen.“
In der Werkschau sind einige der über Jahrzehnte
meist nur von Kennern und Sammlern
wie Peter Ludwig oder Willi Kemp
wahrgenommenen Künstler zu entdecken.
Angela Hampel , Medea, 1985, Öl auf Hartfaser,
166 x 122 cm, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie,
© Angela Hampel / VG Bild- Kunst
Bonn, 2019, Foto: bpk / Nationalgalerie, SMB /
Karin März
Hierzu gehören der „Patriarch der Moderne“
Hermann Glöckner mit seinen abstrakten
Gemälden, aber auch fernab des offiziellen
Kunstbetriebs tätige Künstler wie Gerhard
35
DER KUNSTBLITZ | MUSEUM KUNSTPALAST DÜSSELDORF
Wolfgang Mattheuer, Die Flucht des Sisyphos,
1972, Öl auf Hartfaserplatte, 96 x 118 cm,
Albertinum | Galerie Neue Meister, Staatliche
Kunstsammlungen Dresden, © Wolfgang Mattheuer
/ VG Bild-Kunst Bonn, 2019, Foto: bpk /
Staatliche Kunstsammlungen Dresden / Elke Estel
/ Hans-Peter Klut
Altenbourg mit seinen surrealen, poetischen
Arbeiten, der mit Schrift und Zeichen
experimentierende Carlfriedrich Claus sowie
Michael Morgner mit seiner existenzialistischen
Malerei. In der Zusammenschau
treffen sie auf Bernhard Heisig, Wolfgang
Mattheuer, Werner Tübke und Willi Sitte, die
seit ihrer Teilnahme auf der documenta 6
(1977) als offizielle Repräsentanten der DDR
galten. Die Ausstellung präsentiert mehrere
Hauptwerke dieser Maler und ermöglicht
tiefere Einblicke in die künstlerischen Strategien
einer vielschichtig deutbaren Themen-
und Motivpalette. Das Spektrum der
stilistischen Vielfalt der Kunst in der DDR
wird durch die im rebellischen Widerspruch
zur strengen „Staatskunst“-Doktrin des Sozialistischen
Realismus entstandenen Arbeiten
besonders deutlich. Das an Höhlenmalerei
erinnernde Zeichensystem von A.R. Penck
und die Übermalungen von Fotografien der
Medienkünstlerin Cornelia Schleime spiegeln
ebenso wie die Malerin Angela Hampel
mit ihren punkig-expressiven Frauenfiguren
die Vielzahl künstlerischer Positionen wider.
Alle in der Ausstellung exemplarisch gezeigten
Künstlerinnen und Künstler gingen und
gehen sehr unterschiedliche, immer aber eigenständige
Wege – zwischen Rebellion und
Anpassung, zwischen Utopie und Untergang.
Die Ausstellung steht unter der
Schirmherrschaft von Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier.
Museum Kunstpalast
Ehrenhof 4-5
40479 Düsseldorf
info@kunstpalast.de
Tel.:+ 49 0211 566 42 100
36
HERBST | 2019
DIETER SCHWALM
Ölbilder, Zeichnungen und Skulpturen
„Hommage an Friedrich Engels“ Ölbild
DIETER SCHWALM
Tel.+49 202 7866160
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37
DER KUNSTBLITZ | MUSEUM IM SCHAFSTALL NEUENSTADT
„Univers fantastique“
38
HERBST | 2019
13. Oktober 2019 bis
26. Januar 2020
Das Museum im Schafstall in Neuenstadt am Kocher
präsentiert ab 13. Oktober 2019 über 160
Werke von 15 französischen Künstlern in einer
faszinierenden Ausstellung.
Die Gemälde werden dem Fantastischen Realismus
zugeordnet, dessen stilistische Wurzeln besonders in
Surrealismus und Magischem Realismus zu suchen sind,
aber zurückreichen bis hin zu den Meistern des späten
Mittelalters. Der Fantastische Realismus ist keine Bewegung
an sich, er begründet keinen Stil aus sich selbst,
sondern bildet vielmehr eine vertikale Achse in der gesamten
abendländischen Kunst. Vertreten wird er von
Hieronymus Bosch, Giuseppe Arcimboldo, William Blake,
Caspar David Friedrich, Gustave Moreau sowie von den
Surrealisten Salvador Dalí, René Magritte, Paul Delvaux
und vielen anderen. Er könnte als ein Zweig in der Malerei
beschrieben werden, der Träume Wirklichkeit werden
lässt. Die durchdringende Genauigkeit bei Wiedergabe
der Realität lässt die fantastische Vision sichtbare und
überzeugende Wirklichkeit werden. Es ist eine traumhafte
Welt, die, so scheint es, aus den Verschiebungen
„Shamata“ von Jean-Marie Gasteuil, 2017, Öl, 80 x 80 cm (H x B)
39
DER KUNSTBLITZ | MUSEUM IM SCHAFSTALL NEUENSTADT
„Wenn die Nacht hereinbricht“ von Anne Bachelier, 2016, Öl, 65 x81 cm (H x B)
und Verrückungen der realen Welt und
ihrer Erscheinungen hervorgegangen ist.
In Wirklichkeit existiert die fantastische
Kunst schon seit Menschengedenken. Sie
entstand gleichzeitig mit dem Bewusstsein
des Menschen und dessen Fähigkeit, sich im
Raum unseres Planeten - und später in den
unendlichen Weiten des Uni-versums - zu
verorten.
Das Fantastische ist Schönheit, Erhabenheit,
Zerbrechlichkeit, es ist aber auch das
Groteske und das Schreckliche. Der Begriff
Realismus impliziert eine Entschlossenheit
die Welt so darzustellen, wie sie ist. Diese
Wirklichkeit wird aber durch den Filter des
Künstlers wahrgenommen. Er schlägt uns
vor, die Dinge aus seiner Sicht zu betrachten.
Selten wird eine Ausstellung fantastischer
Kunst gezeigt, die so viele weltbe-
40
HERBST | 2019
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WUPPERTAL
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41
DER KUNSTBLITZ | MUSEUM IM SCHAFSTALL NEUENSTADT
„Rosinantes Fluch“ von Marcel Nino Pajot, 2010,
Öl, 100 x100 cm (H x B)
kannte Künstler einschließt. Das Arrangement
der Werke vermittelt dem Besucher
trotz seiner Vielfalt eine große Einheitlichkeit.
Alle Künstler haben imaginäre Welten
geschaffen, bei denen nicht leicht zu erkennen
ist, wo sie beginnen und wo sie enden.
Bei der Ausstellung im Museum im Schafstall
werden Gemälde von ausgezeichneter
Qualität in den unterschiedlichsten Ausführungen
zu bestaunen sein.
An dieser Stelle möchten wir uns ganz
herzlich bei Frau Janine Mielcarek aus Saint–
Avold, Frankreich, für die Idee und die Organisation
dieser Ausstellung bedanken.
Das Museum im Schafstall lädt die Besucher
ein zu einer Begegnung mit 15 großartigen
Künstlern und einer außergewöhnlichen,
fantastischen Kunstströmung.
„Ein Maler malt nicht, was er sieht, sondern
er malt, was er sehen will, mit den
Mitteln, zu deren Wahl er sich entschlossen
hat.“
„Ein Vollmondtag“ von Kazimierz Dzyga, 2013, Öl,
50 x 50 cm (H x B)
Museum Schafstall
Cleversulzbacher Str. 10/2
74196 Neuenstadt am Kocher
Öffnungszeiten:
Mittwoch und Sonntag 10 Uhr – 17 Uhr
Führungen: Jeden Sonntag um 11 Uhr
und zu 4,00 € zzgl. Eintritt
Gruppenführungen auf Anfrage
Eintritt: 5,00 € / ermäßigt 3,00 €
www.museum-im-schafstall.de.
42
HERBST | 2019
Christiane Püttmann
Skulpturen, Objekte und Installationen
Walter Leistikow, Abendstimmung am Schlachtensee 1895, Öl auf Leinwand © Stiftung Stadtmuseum Berlin
Foto: Hans-Joachim Bartsch, Berlin
Am 5. Februar 1892 gründen elf Maler in
Berlin eine Gemeinschaft „zur Veranstaltung
von künstlerischen Ausstellungen“. Die
BRÖHAN-MUSEUM
LANDESMUSEUM FÜR JUGENDSTIL,
ART DECO UND FUNKTIONALISMUS
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14059 Berlin (am Schloß Charlottenburg)
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Tel.: +49/(0)30/326 906 00
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„Skulpturen sind fassbar im Vergleich zu dem Moment, aus dem sie entstehen.“
Ausstellungsraum und Ausstellungsgarten - Küllenhahner Str. 232, 42349 Wuppertal
„Vereinigung der XI“, so der exzentrische, an
Geheimbünde oder Verschwörungszirkel erinnernde
Titel, wird die Kunstwelt revolutionieren.
Die Ausstellung „Skandal! Mythos!
Moderne! Die Vereinigung der XI in Berlin“
im Bröhan-Museum zeigt anhand von mehr
als 100 Werken von Künstlern wie Max
Liebermann, Walter Leistikow, Ludwig von
Hofmann und Franz Skarbina erstmals die
Öffnungszeiten:
Geschichte dieser richtungweisenden Berli-
Freitag ner Künstlerorganisation. 17-19 Uhr - Samstag Sie rekonstruiert 13-17 Uhr
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43
DER KUNSTBLITZ | KUNSTHALLE BREMEN
Ikonen.
Was wir Menschen anbeten
19. Oktober 2019 – 1. März 2020
44
HERBST | 2019
Caspar David Friedrich, Gebirgslandschaft mit Regenbogen, 1809/10
Öl auf Leinwand, 69 x 102 cm
Museum Folkwang, Essen, Foto: © Museum Folkwang – ARTOTHEK
Bei Online-Nutzung: Größe max. 1200 Pixel an der langen Seite
45
DER KUNSTBLITZ | KUNSTHALLE BREMEN
Anonym, Deutsch oder Niederländisch, Mona Lisa, 16./17. Jahrhundert
(Kopie nach Leonardo da Vinci)
Öl auf Eichenholz, 73 x 53,7 cm
Staatsgalerie Stuttgart, Foto: © Staatsgalerie Stuttgart
46
HERBST | 2019
Die Sonderausstellung „Ikonen. Was
wir Menschen anbeten“ (19. Oktober
2019 – 1. März 2020) realisiert
ein radikales Konzept: Erstmals wird
die gesamte Kunsthalle Bremen mit ihren
rund 4.500 m² Fläche mit einer einzigen
Ausstellung bespielt. In jedem der 60 Räume
wird jeweils nur ein bedeutendes Werk
präsentiert – von der russischen Ikone bis
Jeff Koons. Die Ausstellung geht anhand
von einzigartigen Kunstwerken aus neun
Jahrhunderten der Frage nach, wie sich
auch heute noch mit dem Begriff der Ikone
kultische Verehrung und die Idee des Übersinnlichen
verbinden. Durch die einmalige
Inszenierung besteht die Möglichkeit die
spirituelle Kraft von Kunst in konzentrierten
Begegnungen unmittelbar zu erfahren.
Ursprünglich wird als Ikone ein religiöses
Andachtsbild bezeichnet. Nach ostkirchlicher
Auffassung ist Gott in der Ikone unmittelbar
gegenwärtig und somit wird ihr eine
besondere Aura zugesprochen. Tatsächlich
soll die Ikone Wunder vollbringen können.
Heute hat sich der Begriff weitgehend von
den Heiligenbildern gelöst und wird inflationär
in unterschiedlichen Zusammenhängen
verwendet. So kann heute fast alles
und jeder eine Ikone sein: Von Schauspielern
und Popstars über Eventarchitektur
und Kunstwerken bis hin zu Marken und
Produkten.
Die Ausstellung „Ikonen. Was wir Menschen
anbeten“ präsentiert pro Raum jeweils
ein Meisterwerk oder eine zusammenhängende
Werkgruppe. Die Werke
drücken auf ihre eigene Art Aspekte der
Spiritualität, Andacht und Ehrfurcht aus –
von der russischen Ikone und mittelalterlichen
Reliquien über Caspar David Friedrich,
William Turner, Wassily Kandinsky, Piet
Mondrian, Francis Bacon, Mark Rothko,
Yves Klein, Joseph Beuys bis hin zu Andy
Warhol, Niki de Saint Phalle, Bill Viola, Isa
Genzken, Andreas Gursky und Jeff Koons.
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47
DER KUNSTBLITZ | KUNSTHALLE BREMEN
bedeutenden Museen wie dem San Fransisco
Museum of Modern Art, der Tretjakow-Galerie
in Moskau, der Tate in London,
dem Stedelijk Museum und dem Van Gogh
Museum in Amsterdam, dem Louisiana Museum
in Kopenhagen, der Kunstsammlung
Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf und
zahlreichen Privatsammlungen. „Alltagsikonen“,
wie Muhammad Ali, Beyoncé oder
Vincent van Gogh, Selbstbildnis mit grauem Filzhut, 1887
Öl auf Leinwand, 44,5 x 37,2 cm
Van Gogh Museum, Amsterdam (Vincent van Gogh Foundation)
Nur bis 16. Februar 2020 in der Ausstellung zu sehen.
Karl Marx, ergänzen die Auswahl. Das traditionelle
Bildkonzept der Ikonen wird so mit
dem Phänomen der Ikonisierung in unserer
alltäglichen Lebenswelt kontrastiert.
Die Besucherinnen und Besucher haben die
einmalige Möglichkeit, im Rundgang durch
60 Galerieräume die abwechslungsreiche
Architektur der Kunsthalle Bremen neu zu
erleben und die spirituelle Kraft der Kunstwerke
direkt zu erfahren. In der
Ausstellung wird das Museum
selbst zum Ort der intensiven
Begegnungen durch Entschleunigung,
Kontemplation und Reflexion.
Die Facetten der Ikone – Am Beispiel
von sechs Exponaten
Im Alten Testament wird zwar
ein Bilderverbot formuliert, die
Ikone bildet jedoch eine Ausnahme,
da sie der Legende nach
nicht von Menschenhand geschaffen
wurde – Christus selbst
soll den Abdruck seines Gesichts
auf einem Tuch hinterlassen haben,
das er an König Abgar von
Edessa sandte, um ihn von einer
schweren Krankheit zu heilen.
Später wurde das Tuch eingemauert
und erst Jahrhunderte
später wiederentdeckt. Bei seiner
Freilegung hatte sich der Ge-
48
HERBST | 2019
Das Fachgeschäft für Künstlerbedarf in Wuppertal
zum Beispiel umfangreiches Angebot der Firma
Bis 28. August 2019
Auguste Rodin
Der Schlaf, Büste einer jungen Frau, Musée
Rodin Paris, Fotoagentur des Rodin
- Pauline Hisbacq Museums
ist schön?“ ist eine der
meistgestellten Fragen
„Was
in der Kunst. Das Ideal
der „Schönheit“ in der Kunst ist so ambivalent
wie faszinierend. Anhand eines Dialoges
von ausgewählten Arbeiten Wilhelm
Lehmbrucks mit Skulpturen des französischen
Bildhauers Auguste Rodin zeigt die
Ausstellung, wie sich das Schönheitsideal
und – damit verbunden – das Menschenbild
im Wechsel vom 19. zum 20. Jahrhundert
verändern. Über den gesamten Wechselausstellungsbereich
des Neubaus auf einer
Fläche von über 1.100 m² spannt sich die
Ausstellung und präsentiert Werke aus allen
Schaffensphasen der beiden Jahrhundertkünstler.
Während im 19. Jahrhundert die Kunstproduktion
im Zeichen des Akademismus
und Neoklassizismus stand, wird seit der
Moderne die Kategorie der „Schönheit“ in
der Kunst zunehmend kritisch beleuchtet.
Das „Schöne“ gilt nicht mehr als das
„Wahre“ und „Gute“, sondern im Gegenteil
als das „Schöngemachte“, „Schmeichelnde“
und daher „Unwahre“. Zu Beginn des 20.
Jahrhunderts erfährt der Begriff der „Schönheit“
damit eine prägnante Umdeutung, die
Auguste Rodin so zusammenfasst: „Hässlich
in der Kunst ist das, was künstlich ist; was
Hofaue 54 / Ecke Wesendonkstr. - 42103 Wuppertal
Telefon: 946 000 95 - www-via-dellarte.de
49
DER KUNSTBLITZ | KUNSTHALLE BREMEN
sichtsabdruck Christi auf einen Ziegel übertragen,
was die Echtheit und Wunderkraft
des Tuches zu beweisen schien. Das „Mandylion“
gehört zur Gruppe der sogenannten
acheiropoieta, der nicht von Menschenhand
gemachten Bilder. Es ist in der Bremer Ausstellung
durch eine bedeutende russische
Marcel Duchamp, L.H.O.O.Q., 1919/1965
Bleistift und weiße Gouache auf Farbdruck des Gemäldes
Mona Lisa von Leonardo da Vinci, 30,1 x 23 cm
© bpk / Staatliche Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen
Mecklenburg-Vorpommern / Fotoagentur nordlicht; Association
Marcel Duchamp / VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Kopie vertreten. Van Gogh zählt zu den bekanntesten
Künstlern überhaupt und kann
sowohl als Malerikone bezeichnet werden
wie auch als Inbegriff des missverstandenen
und gequälten Genies gelten. Im ausgestellten
Selbstbildnis von 1887 inszenierte sich
der Maler als Heiliger und verweist zugleich
auf sein problematisches Seelenleben.
Das Bildnis belegt, wie van
Gogh seine Selbstporträts nutzte,
um seine Persönlichkeit zu reflektieren
und damit gleichzeitig zum
Verständnis des leidenden und
doch übermenschlichen Künstlergenies
beitrug.
Im Jahr 1915 stellte Kasimir Malewitsch
sein berühmtes „Schwarzes
Quadrat“ in Sankt Petersburg aus
und platzierte es oben in der östlichen
Ecke des Ausstellungsraumes
– in der „heiligen“ Ostecke hängt
traditionell die russische Ikone. In
seiner radikalen Abstraktion und
Präsentation des Werks setzte
Malewitsch sich mit den Traditionen
der religiösen Andachtskunst
auseinander und schuf zugleich
eine „Ikone der Kunstgeschichte“.
Marcel Duchamp funktionierte
1917 ein gewöhnliches Pissoir zum
Kunstwerk um. „Fountain“ wurde
allein dadurch zur künstlerischen
50
HERBST | 2019
Wilhelm Lehmbruck mit der Badenden,
Original
und beruhigt und dennoch anti-klassisch.
Ihm geht es vor allem um die Darstellung
einer inneren Wirklichkeit, um das Erfassen
eines Ausdrucks, dem Schaffen eines neuen
künstlerischen Ideals jenseits tradierter
Schönheitsvorstellungen. In der berühmten
‚gotischen’ Längung seiner Figuren ist das
Verlangen erkennbar, eine neue Form für
das Wesen des Menschen zu finden. Es geht
Lehmbruck nicht um individuelle Ähnlichkeit,
sondern um eine neue Vorstellung von
Schönheit, die das Menschenbild der Moderne
bis in die heutige Zeit prägt.
Mit der Jubiläumsausstellung nimmt das
Lehmbruck Museum erstmals eine Neubewertung
der Idee von Schönheit in einer auf
Künstler der Galerie
Claudia Rohde
hübsch oder schön zu sein versucht, ohne
ausdrucksstark [‚expressif‘] zu sein […].“
Obwohl die zeitgenössische Kritik in
der Beurteilung seiner Kunst gespalten ist,
hat die Kunst Rodins auf die nachfolgende
Künstlergeneration entscheidenden Einfluss.
Auch der 41 Jahre jüngere Lehmbruck
beschäftigt sich immer wieder mit Rodin
und so finden sich motivische und formale
Bezüge sowohl im Früh- als auch im Hauptwerk
beider Künstler. Im Unterschied zu Rodin
entwirft Lehmbruck eine Ästhetik, die
auf einem neuen Verständnis von Proportionen
beruht. Seine Formensprache ist klar
Claudia Rohde „Ohne Titel“ Acryl auf Leinwand, 70x100 cm
Auguste Rodin,
Je suis belle, Musée Rodin Paris, Foto Christian Baraja
Mobil 0157-75438095
51
DER KUNSTBLITZ | KUNSTHALLE BREMEN
Arbeit, dass der Künstler das Urinal im Kontext
einer Ausstellung in der Horizontalen
präsentierte, signierte und mit einem Titel
ausstattete. Duchamp stellte den Kunstbegriff
damit radikal in Frage und löste einen
Barnett Newman ist berühmt für seine monumentale
Farbflächenmalerei. Er wünschte
sich, dass die Betrachter möglichst nahe vor
den Gemälden stehen, so dass die Bildgrenzen
nicht mehr wahrnehmbar sind. Sein Ziel
war es durch eine entgrenzende Erfahrung
ein überwältigendes und transzendentales
Erlebnis hervorzurufen. Seine Gemälde
sind schon mehrfach vandalistischen
Attacken zum Opfer gefallen, wie auch
das provokativ betitelte „Who’s Afraid
of Red, Yellow and Blue III“ von
1968/69.
Greta Thunberg vor dem Schwedischen Parlament, 2018
Foto: Anders Hellberg / Wikimedia Commons / CC BY-SA 4.0
(https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0
Eklat aus. Heute zählt „Fountain“ zu den
bedeutendsten Werken der Kunst des 20.
Jahrhunderts. Das Werk ist schließlich in
genau jene „Kunsttempel“ eingezogen, die
der Künstler ursprünglich kritisieren wollte.
Thomas Struth fotografierte im Jahr
2005 Besucher und Besucherinnen in
der Eremitage in Sankt Petersburg. Die
Menschen betrachten im Museum ein
Madonnenbildnis, das heißt ein ehemals
für einen religiösen Kontext und
zur Verehrung geschaffenes Kunstwerk.
Struth reflektiert in seinen Fotografien,
wie sich die Wahrnehmung eines
ursprünglich spirituell aufgeladenen
Kunstwerks durch unterschiedliche
Präsentationsorte wandeln kann.
Kunsthalle Bremen
Am Wall 207
28195 Bremen
52
HERBST | 2019
Hausverwaltung
seit 1996 „Wir in Wuppertal müssen wieder und Umgebung
lernen Träume zuzulassen.
Kunst ist dafür ein ideales Medium.
Was sie vermag und in uns erwecken kann, ist grenzenlos.“
Wir beschränken uns nicht nur auf die professionelle Thomas Baumgärtel
Verwaltung und Abrechnung, sondern übernehmen
für Sie die Vermietung und kümmern uns mit
GERMAN URBAN POP ART. Der Titel spielt
zuverlässigen Wuppertaler Unternehmen um die
auf Baumgärtels künstlerische Entwicklung
an; als Wegbereiter der deutschen
Wartung & Pflege Ihrer Immobilie.
Street Art hat er seit den 1980er Jahren
Um Ihnen mit dem nötigen Fachwissen die Sprühkunst zur zum anerkannten Genre
erhoben wir – als und in Folge Maßstäbe für
Verfügung stehen zu können, nehmen
Mitgliedsunternehmen im Verband die urbane der Kunst gesetzt. Dabei griff er
Nordrhein-Westfälischen immer wieder Elemente der Populärkul-
Stadt Köln, 2016, Spraylack auf Alu,
60 Immobilienverwalter x 90 cm, Werkverzeichnis: 1917 E.V.,
regelmäßig an Fortbildungen teil.
Auch für den Verkauf Ihrer Immobilie stehen wir Ihnen mit einem
Er zeigt stets Haltung. Klare Kante.
kompetenten Partner zur Seite.
Bekennt sprichwörtlich Farbe: Thomas
Baumgärtel gehört nicht nur
zu Richten den vielseitigsten Sie Ihre Künstlern, Anfragen sondern rund um die
auch Vermietung zu den gesellschaftlich (Anmietung und & Vermietung) politisch sowie
engagiertesten. Verwaltung GERMAN von Immobilien URBAN POP ART an:
2019/2020 heißt das aktuelle Projekt Thomas
Lingemann
Baumgärtels, dem
Immobilien
Bananensprayer.
Mit einem Ausstellungszyklus von weltweit
25 Einzelausstellungen in Museen, Galerien
und weiteren Institutionen wird er sich
Hofaue 75
42103 Wuppertal
u.a. in Sydney, Antwerpen, Riehen-Schweiz, Queen im Atelier: Stay with us! 2019, Spraylack
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53
DER KUNSTBLITZ | CITY-ART-KADEN 2019
City-ART-Kaden 2019
„Die leichteste ART, der KUNST zu
begegnen“
CITY-ARKADEN WUPPERTAL - 26. 10. - 9. 11. 2019
Nach einem Jahr Pause findet die
City-ART-Kaden wieder in Wuppertal
statt; eine gute Nachricht
nicht nur für die Wuppertaler Kunstszene,
sondern auch für Künstler/innen aus ganz
NRW, die auch für die aktuelle Ausstellung
zahlreiche Bewerbungen gesendet haben.
In diesem Jahr stellen sich 16 künstlerische
Präsenzen mit jeweils vier Arbeiten vor.
DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN
In diesem Punkt unterscheidet sich die „City-ART-Kaden
2019“ deutlich von den letzten
Editionen. Zum Vergleich: Im Jahr 2016
wurden Kunstwerke von 46 und im Jahr
2017 von 38 Künstler/innen gezeigt. Diese
Differenz ergibt sich aufgrund der Tatsache,
dass die Jury in den vergangenen Jahren nur
die aussagekräftigen Kunstwerke ausgewählt
hat. Dadurch erstanden Unterschiede
in der Anzahl der Arbeiten, die ein Künstler
ausstellen durfte. Einige Kunstschaffende
konnten fünf Kunstwerke zeigen, andere
wiederum nur zwei oder sogar nur ein einziges
Werk. Daraus ergab sich eine Ausstellung
mit zahlreichen „Präsenzen“ und auch
eine größere Vielfalt an Kunstströmungen.
In diesem Jahr sind alle 16 teilnehmenden
Künstler/innen mit vier Kunstwerken
vertreten.
Durch die Reduzierung der Künstler/innen,
wird gewährleistet, dass die Präsentation
der sechzehn ausgewählten Kunstschaffenden
umfangreicher als zuvor ist. Die Ausstellung
verkleinert sich dadurch nicht!
Wir von der KUNSTBLITZ-Redaktion sind
gespannt, ob sich diese Variante auch in
Zukunft durchsetzten wird. Die breite Vielfalt
der Kunstszene, die in NRW sehr stark
vertreten ist, braucht diese professionelle
Bühne und diese einzigartige Möglichkeit,
um ihre Kunstwerke einem möglichst großen
Publikum vorstellen zu können.
Wenn unsere Redaktion einen Tipp geben
darf, würden wir uns in Zukunft jedoch
mehr künstlerische Präsenzen wünschen.
Bei einer so gut besetzten Kunstszene,
wie es in NRW der Fall ist, kann natürlich
54
HERBST | 2019
Die Jury der City-ART-Kaden 2019 - Von links nach rechts: Dr. Rolf Jessewitsch, Dr. Georg Fudickar, Swidbert
Obermüller, Katrin Becker, Lothar Leuschen, Giuseppe Patrizio Medagli und Erdinc Özcan-Schulz.
eine Ausstellung wie die „City-ART-Kaden“,
ein derart breites Spektrum an künstlerischen
Strömungen nicht vollständig präsentieren.
Dafür reichen gewiss auch nicht
alle Kunstgalerien und Museen des Landes,
allerdings wäre es schon wünschenswert,
einer höheren Teilnehmerzahl die Ausstellung
zugänglich zu machen.
DAS „ATELIER“
In diesem Jahr bietet das „Atelier“ die Möglichkeit,
auch außerhalb der Vernissage, die
Künstler/innen persönlich kennenzulernen.
Das Publikum gewinnt einen Eindruck über
die Arbeitsvorgänge der Kunstschaffenden,
die dort „live“ ihre Kunstwerke vollenden.
Das Gespräch mit dem Publikum ist erwünscht!
FAZIT
Wir empfehlen die Ausstellung auf keinen
Fall zu verpassen und sind auch dankbar
über eine Rückmeldung. Sie können uns
Ihre Eindrucke per Mail unter folgender
Email-Adresse mitteilen:
art@city-art-kaden.de
55
DER KUNSTBLITZ | CITY-ART-KADEN 2019
DIE PROTAGONISTEN DER CITY-ART-KADEN 2019
Negar Batenipour, Natalia Baumeister, Doris Faassen, Ekaterina Gasmi, Irina Gatina-Obrusnik,
Anita Herzog-Graf, Patrick Jaksic, Marianne Pietsch, Angel Richter, Ralf Schmidt, Ulli
Steinküller, Annie Synn-Meier, Jutta Wagner, Adam Wallach, Lothar Weuthen, Margit Wölk.
DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN
Anita Herzog-Graf „Verdichtete Momente“,
Druck mit Ölfarben auf Leinwand.
“Im Spannungsfeld zwischen Linie und Fläche,
Positiv und Negativ, Licht und Schatten, verlangt
der Farblinolschnitt Vereinfachung und
Konzentration auf das Wesentliche im freien
Spiel der Formen und Farben.“
Anita Herzog-Graf
Negar Batenipour „Girl in Theatrical Pose“, Acryl auf
Leinwand.
„Für mich, eine Malerin, die sich auch mit dem wissenschaftlichen
Aspekt der Malerei beschäftigt, ist diese weitaus
mehr als die Visualisation von Form, Farbe und Technik. Sie
ist konzeptuell, nicht nur in der visuellen Kunst, sondern in
jeder Form von Kunst. Für mich hat der intensive, die Figuren
dominierende Kontrast nicht nur eine ästhetische Relevanz,
sondern er beeindruckt durch das tiefe Konzept, die Essenz
des Menschseins zu porträtieren, nämlich den kontinuierlichen
Kampf zwischen Licht und Dunkelheit.“
Negar Batenipour
56
HERBST | 2019
Ekaterina Gasmi „Trauben“, Öl auf Leinwand.
„Künstler sehen die Welt anders, sie finden die
Schönheit in Alltagsgegenständen. In den Bildern
zeigen sie es den anderen Menschen. Die Natur
ist die beste Lehrerin für mich. Ich beobachte
ihr Schaffen und versuche es zu wiederholen.
Realität kann nicht übertroffen werden.“
Ekaterina Gasmi
Doris Faassen „Selbstreflexion oder Dialog zwischen
Zeichen und Bezeichnetem“, Acryl auf Leinwand.
„Akt ist ein Genre, das immer wieder ein Schwerpunkt
meines Interesses ist. Einmal interessiert mich das allgemein
Menschliche, das in seiner Ganzheit unbekleidet
wesentlich präsenter ist, dann das Orchester des
Linienspiels, das sich in jeder Bewegung immer wieder
neu entfaltet und mich fasziniert. Ich arbeite an einer
Synthese flächig - zeichenhafter Bildelemente mit
realistischen Sujets zu einer eigenen Raumauffassung.“
Doris Faassen
Irina Gatina-Obrusnik
„Novembertag“,
Aquarell.
„Kunst schafft immer
eine Beziehung
zwischen dem Schaffenden
und seinem
Betrachter. Wenn es
dem Künstler gelingt,
seine Gefühle, Visionen
oder auch Ängste
an diesen zu vermitteln
oder wenigstens
einen Denkanstoß zu
geben, hat er sein Ziel
erreicht.“
Irina Gatina-Obrusnik
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DER KUNSTBLITZ | CITY-ART-KADEN 2019
Marianne Pietsch „Roter Sommergarten“.
“Der Umgang mit Farben erfüllt mich so sehr
mit Glück, dass ich beim Arbeiten mit ihnen
DER
darüber
KUNSTBLITZ
die Weltum
|
mich
NOTIZEN
herum vergesse,
sogar wichtige Termine.“
Marianne Pietsch
Patrick Jaksic „U-bahn Paris 1“, Öl auf Leinwand.
„Mit meiner Malerei zeige ich Phänomene aus dem urbanen
Leben auf, an denen man sonst im Alltag nur vorbei gegangen
wäre. Oft liegt eine Ästhetik in den Dingen die uns umgeben,
die wir jedoch durch unserem hektischen Lebensstil
nicht wahrnehmen können.“
Patrick Jaksic
Angel Richter „Big Easy“,
Acryl aufLeinwand.
„In meiner Malerei lege ich
den Focus auf die Menschen
im Prozess der sich ständig
ändern den Bedingungen.
So entstehen Bilder der
Zeit heute, sie enthalten
aberauch die Vorahnung
einer möglichen weiteren
Entwicklung.“
Angel Richter
58
HERBST | 2019
Ralf Schmidt „ Irgendwer - irgendwann“, Acryl
auf Leinwand.
“Die Arbeiten zeigen als gemalte Gedanken
Aspekte der menschlichen Natur: Empfindungen
und Handlungsweisen der Menschen sind wahrnehmbar
wie ein Grundrauschen, das Intensität
und Mitempfinden erzeugt.“
Ralf Schmidt
Jutta Wagner
„...Die Natur fließt in meine Augen und durch meine
Hände wieder hinaus...“
Jutta Wagner
Adam Wallach -
Fotografie.
“Ich lebe nicht von der
Fotografie, aber für
die Fotografie.Eine
Obsession, mit der
ich eigene Gefühle,
aber aucheinzigartige
Situationen und
Momente darstellen
und festhalten kann.“
Adam Wallach
59
DER KUNSTBLITZ | CITY-ART-KADEN 2019
Lothar Weuthen „Flowers I, II u. III“, Fineart-Prints.
“Bei meinen Photo Painting- und Digital ART-Arbeiten liegt meine Ausdrucksform des Gesehenen immer in der malerischen
Verfremdung bis hin zur Abstraktion. Falls für das Ergebnis gewollt, bediene ich mich auch der digitalen
Nachbearbeitung oder malerischen Überarbeitung.“ Lothar Weuthen
DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN
Margit Wölk „Abgetaucht 2“, Acryl auf Leinwand
„Bilder laden zum Perspektivwechsel ein.“
Margit Wölk
60
HERBST | 2019
Ulli Steinküller „Bettgeschichte und Hochzeit“, Fotografie (dreidimensional)
„Wenn ich die Besucher vor meinen Bildern wie ein Magnet eine Zeit lang haltenund dann begeistern kann, habe
ich schon mein Ziel erreicht.“
Ulli Steinküller
Annie Synn-Meier
„Sehnsucht“, Öl auf
Leinwand
“Führe den Pinsel
nicht nur in die
Farbpalette, sondern
in deine Seele und
lasse ihn mit ihr
sprechen. Meine
Gefühle versuche
ich nicht mit Worten
zu zeigen, sondern
meinen Pinsel für
mich sprechen zu
lassen.“
Annie Synn-Meier
Natalia Baumeister „Hafen“, Zeichnung.
„Für mich ist das Wichtigste im Arbeitsprozess die
Beobachtung und Analyse von dem, was ich sehe, und
die Fähigkeit und Erfahrung ermöglichen es mir, das
gewünschte Ergebnis zu erzielen.“
Natalia Baumeister
www.city-art-kaden.de
61
DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN
KUNSTMESSE ART BRÜGGEN 2020
07.08 BIS 09.08 2020
Bernd Haagmann, der Initiator der ART
Brüggen lädt erneut im Jahr 2020 zu seiner
dritten Kunstmesse in das beschauliche
Städtchen Brüggen (in der Region Niederrhein)
ein. Die Burggemeinde bietet zur
Ausstellungszeit, mit seiner großzügigen
Stadthalle Präsentationsflächen für Kunstschaffende
auf überregionaler Ebene. Interessierte
Künstler/innen aller Sparten sind
aufgerufen, sich für das nächste Jahr zu bewerben.
Das Bewerbungsformular und die
Ausschreibung können Sie als Anlagen unter
brueggen@haagmann.com anfordern.
Weitere Informationen entnehmen Sie der
Web-Seite: www.art-brueggen.com
Wir haben die ART Brüggen in diesem Jahr
für Sie besucht und geben Ihnen einen Einblick
in Form einer Fotoreihe!
Kerstin Haagmann, die Künstlerin
organisiert mit ihrem
Mann zusammen auch die
nächste ART Brüggen.
Ekaterina Gasmi vor ihrem
Werk „Leonardo da Vinci“.Die
Künstlerin nimmt auch an der
City-ART-Kaden 2019 teil.
ART Brüggen 2019:
der Künstler Dieter Schwalm
Von links nach rechts: Bernd Haagmann, Guido
Schmidt Leitung des Sachgebietes Wirtschaftsförderung
/ Tourismus / Kultur, stellvertretender
Bürgermeister Helmut Stoffers, Romain Burgy
Künstler.
Eine Besucherin der ART Bruggen 2019,
im Vordergrund eine Skulptur von Claudio
Caporaso.
ART Brüggen 2019:
die Künstlerin Brigitta Puley
vor ihren Werken
ART Brüggen 2019: die Künstlerin
Yaxing Wang vor ihren Werken.
Die Bildhauerin Bettina Steinborn
vor ihren Skulpturen auf der ART
Brüggen 2019.Sie nimmt auch an
der ART A10 2019 inWildau teil. HERBST | 2019
BRIGITTA PULEY
Ölbilder und Zeichnungen
BRIGITTA PULEY
Tel.+49 202 738217
www.arte-artistica.com
63
DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN
DER KUNSTBLITZ BITTET UM IHRE HILFE - RETTET OSCAR!
EIN KUNSTMAGAZIN UND SEINE LESER/INNEN ENGAGIEREN SICH FÜR OSKAR!
Kunst ist spannend!
Ihre zahlreichen, schillernden Facetten und Motivationen
bringen den Betrachter zum Nachdenken,
zum Staunen, zur Zustimmung oder zur Ablehnung,
regen Diskussionen an.
Ihre Funktionen sind vielfältig. Ist sie Geldanlage?
Ästhetisch und dekorativ? Kommunikativ, expressiv
oder auch provozierend, sich in die politische und
soziale Realität einmischend?
Engagierte Kunst ist besonders prägend. Erinnern
wir uns beispielsweise an das bekannte Gemälde
„Guernica“ von Picasso, entstanden 1937 als Reaktion
auf die Zerstörung einer kleinen Stadt im Baskenland
durch die deutsche Luftwaffe, ein Aufschrei des
Menschen gegen die grausame, zerstörerische Gewalt
des Krieges, ein künstlerisches Mahnmal auch
DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN
jetzt, mehr als 80 Jahre nach diesem Vorgeschmack
auf den Bombenkrieg des zweiten Weltkriegs.
„Es ist mein Wunsch, Sie daran zu erinnern, dass ich
stets davon überzeugt war und noch immer davon
überzeugt bin, dass ein Künstler, der mit geistigen
Werten lebt und umgeht, angesichts eines Konflikts,
in dem die höchsten Werte der Humanität und Zivilisation
auf dem Spiel stehen, sich nicht gleichgültig
verhalten kann.“
– Picasso: Dezember 1937
Eins macht Kunst auf keinen Fall. Sie lässt uns nicht
kalt! Sie berührt uns, ruft Empfindungen und Reaktionen
hervor. Dieses Erlebnis möchten wir mit
Ihnen teilen. Im Fokus unserer redaktionellen Tätigkeit
steht daher das Sammeln von Informationen
über anregende, interessante Ausstellungen, Events
und Künstler, die das Leben bunter machen, neue
Erfahrungen bieten, die Augen öffnen, aber auch
betroffen machen.
Als Magazin für Kunst und Kultur ist uns dabei stets
auch unsere gesellschaftliche Verantwortung bewusst.
Um an Picasso anzuknüpfen denken auch
wir, dass es (auch in kleinen Kreisen) Ereignisse gibt,
vor denen man nicht die Augen verschließen darf.
Daher weichen wir heute von unserem Pfad der
Ausstellungs- und Künstlerpräsentationen ab und
stellen Ihnen das Schicksal des an Krebs (Neuroblastom
Stufe 4) erkrankten, sechsjährigen Oscar
vor, der seit 2016 tapfer gegen seine Erkrankung
kämpft und nun weitere, teure Therapien benötigt.
Natürlich ist uns bewusst, dass viele Familien
zur gleichen Zeit ähnliches erleben, doch dieser
Fall passiert in einem uns nicht fernen Umfeld, so
dass wir den Spendenaufruf der Eltern unterstützen
möchten. Die näheren Einzelheiten zu dem bisherigen
Krankheitsverlauf und den Therapieversuchen
können Sie auf der Webseite unitedforoscar.com
nachlesen.
Nun gibt es neue Verfahren, die das körpereigene
Immunsystem in die Lage versetzen sollen, Krebszellen
zu erkennen und zu beseitigen. Diese sind
erfolgversprechend, jedoch noch im Stadium einer
Studie, die vom Sloan – Memorial in New York entwickelt
und in Europa ausschließlich in Barcelona
64
HERBST | 2019
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OSCAR BRAUCHT
DEINE HILFE!
Um das Leben von Oscar
zu retten, benötigen wir
Deine Spende.
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@unitedforoscar
www.unitedforoscar.com
Seit Dezember 2016 kämpft
Oscar gegen einen typischen Kinderkrebs:
Neuroblastom, Stufe 4, Hoch Risiko.
Ohne Spendenbescheinigung
Benutz Dein PayPal Konto:
donation@unitedforoscar.com
Oder direkt unter:
www.paypal.me/unitedforoscar
Mit Spendenbescheinigung
(Gilt nur für Deutschland)
Verein für Krebskranke & Chronisch
Kranke Kinder Darmstadt e.V.
IBAN: DE13 5085 0150 0000 7810 53
Verwendungszweck:
„Oscar“ sowie Deine Anschrift
(Für die Spendenbescheinigung)
Nach einer erfolgreichen Erstbehandlung galt unser Superheld als geheilt. Aber im Februar 2018
haben wir leider erfahren, dass der Krebs zurück ist.
Oscars letzte Chance den Krebs zu besiegen, ist eine Immuntherapie in Barcelona gefolgt von weiteren Behandlungen
in den USA. Diese Therapien müssen aus eigenen Mitteln finanziert werden.
Mehr Informationen findest Du auf unserer Homepage: www.unitedforoscar.com
angewendet werden. Im Anschluss daran wird zudem
eine weitere Behandlung in New York nötig
sein, eine Impfung, die Oscars Immunsystem in
die Lage versetzt, seine Krankheit dauerhaft zu bekämpfen.
Oscars Eltern betonen: „Wir wünschten, wir könnten
jedem einzelnen Unterstützer persönlich danken
oder eine Karte schreiben. Auf der anderen Seite
können Worte unsere Dankbarkeit nur schwer beschreiben…
Alle Spenden, die nach Abschluss aller
Therapien nicht benutzt wurden, werden an Organisationen
gespendet, die Kindern mit Krebs helfen.“
65
DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN
DIE MONA LISA IST WEG!?
DIE IST NICHT WEG, ICH HABE SIE!
E.-ULRICH WALTER ERKLÄRT ALS DER DIEB VINCENZO P. SEINE SICHT DER GESCHEHNISSE
Vor etwas über 100 Jahren erschütterte ein
dreister Diebstahl die Kunstwelt und nicht nur
die! Die MONA LISA wurde aus dem Louvre gestohlen!
Nationalisten der betroffenen Länder
Frankreich (hier vor allem Anhänger Napoleons)
und Italien (hier Leonardos Gefolgsleute und
Napoleon-Hasser) beschuldigten sich gegenseitig,
hinter dem Verschwinden des berühmtesten
Gemäldes im Louvre zu stecken!
Doch – nun meldet sich der Dieb selbst zu Wort
– Vincenzo P. - und erzählt von seiner Entwicklung,
seinem Lebensweg und was ihn bewog,
dieses Kleinod der italienischen Malerei zu
entwenden und vor allem, wie er das anstellte!
Wie dann dieses Bild schließlich doch in Florenz
landete, wo es nach seinem Willen auf Dauer in
der Obhut des italienischen Volkes verbleiben
sollte! Was ja – wie wir wissen – nicht geschah!
E.-Ulrich Walter (der auch unter dem Namen
Wal de Voh als Maler aktiv ist und mehrfach
im Ronsdorf-Carree ausgestellt hat) schlüpft in
die Rolle des begnadeten Diebs und rechtfertigt
sich vor den Bürgern der Stadt Fiesole (nahe
Florenz) seiner Tat.
Veranstaltung im Rahmen der LIT.ronsdorf in der
Galerie im Ronsdorf-Carrée am Montag, 28.Oktober
2019 um 18:30 Uhr.
Galerie im Ronsdorf-Carrée
Lüttringhauserstr. 22-24
42369 Wuppertal
E.-Ulrich Walter als Vincezo Perrugia.
Le Petit Parisien, 13. Dezember 1913
66
HERBST | 2019
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