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56 b | finest editorial<br />

Hören wie gedruckt<br />

Etwa 14.000 Menschen stehen derzeit auf der Warteliste<br />

für ein oder mehrere Spenderorgane. Etwa 2.000<br />

Menschen spendeten im vergangenen Jahr Organe. Die<br />

Differenz zwischen benötigten und zur Verfügung stehenden<br />

Organen ist enorm. Wir schicken Sonden zum<br />

Mars, haben den Grund des Marianengrabens<br />

erreicht und klonen Lebewesen. Warum<br />

können wir nicht neue Organe züchten<br />

oder idealerweise einfach im richtigen<br />

Format ausdrucken? Genau an letzterem<br />

arbeitet die Forschung. Sogenannte<br />

Bioprinter sind auf dem Weg,<br />

die Trans plantationsmedizin zu revolutionieren.<br />

Israelischen Forschern ist es<br />

im Frühjahr dieses Jahres erstmals gelungen,<br />

ein Herz aus menschlichem Ge webe<br />

zu drucken. Obwohl es weder die Größe noch<br />

die Funktionalität unseres Herzens hatte, stellt es einen<br />

Fortschritt hin zu einsatzfähigen, maschinell produzierten<br />

Organen dar. Bis dieses Ziel erreicht ist, werden noch einige<br />

Jahre ins Land gehen. Zum jetzigen Zeit punkt gibt<br />

es vielversprechende Ansätze zur Züchtung von Ge webe ­<br />

stücken aus Zellen des Patienten, die für Haut trans plantate<br />

oder zum »Flicken« von beschädigten Organen eingesetzt<br />

werden können, beispielsweise im Rahmen einer Therapie<br />

eines Herzinfarktes.<br />

Mit Spenderorganen geht immer die Gefahr einer Absto<br />

ßungs reaktion einher. Obwohl Organ und Patient<br />

nach ihrer Kom patibilität ausgesucht werden,<br />

besteht die Mög lich keit, dass der Körper<br />

des Em pfängers das Organ abstößt.<br />

Immun suppressiva, die diese Reaktion<br />

unterdrücken sollen, haben Nebenwir<br />

kungen und Risiken, die nicht zu<br />

unterschätzen sind. All diese Probleme<br />

könnten mit individuell gedruckten<br />

Or ga nen aus körpereigenen Zellen gelöst<br />

werden.<br />

Doch nicht nur für Patienten, die ein neues<br />

inneres Organ benötigen, ist die Ent wicklung<br />

des Bio printing von Be deu tung. Auch Menschen mit<br />

De for ma tionen an Nase oder Ohren können davon profitieren.<br />

Und hier ist die Forschung auch schon etwas weiter<br />

fortgeschritten. Wir nähern uns der Zukunft der Trans plantationsmedizin<br />

und es wird nicht mehr lange dauern, bis<br />

wir hören wie gedruckt!<br />

Hearing as Printed<br />

About 14,000 people are currently on the waiting list for one or<br />

more donor organs. About 2,000 people donated organs last year.<br />

The difference between required and available organs is enormous.<br />

We send probes to Mars, have reached the bottom of the Mariana<br />

Trench and clone living beings, why can’t we breed new organs<br />

or ideally simply print them out in the right format? Research<br />

is working on the latter. So-called bioprinters are on their way<br />

to revolutionizing transplantation medicine. In the spring of this<br />

year, Israeli researchers succeeded for the first time in printing a<br />

heart from human tissue. But although it had neither the size nor<br />

the functionality of our heart, it represents a step forward towards<br />

usable, machine-produced organs. A few more years will pass<br />

before this goal is achieved, though. At present, there are promising<br />

approaches for the cultivation of tissues from the patient’s<br />

cells that can be used for skin transplants or for »patching up«<br />

damaged organs, for example as part of the treatment of a heart<br />

attack.<br />

Donor organs are always associated with the risk of a rejection<br />

reaction. Although organs and patients are selected for their compatibility,<br />

the recipient’s body may reject the organ. Immunosuppressants<br />

designed to suppress this reaction have side effects and<br />

risks that should not be underestimated. All these problems could<br />

be solved with individually printed organs from the body’s own<br />

cells.<br />

However, the development of bioprinting is not only important<br />

for patients who are in need of a new internal organ. People with<br />

deformities of the nose or ears can also benefit from it. And this<br />

is where research has already progressed a little further. We are<br />

approaching the future of transplantation medicine and it will not<br />

be long before we hear as printed!<br />

Herzlichst Ihr/Yours sincerely, Ewald O. Schwarzer (Gründer/Founder)

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